Terrorismus: Die RAF (Rote Armee Fraktion)

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#1 Terrorismus: Die RAF (Rote Armee Fraktion)

Dokumentationen, Vorträge, Artikel usw. zum Thema Terrorismus: Die RAF (Rote Armee Fraktion).

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Die Rote Armee Fraktion (RAF) war eine linksextremistische terroristische Vereinigung in der Bundesrepublik Deutschland. Sie war verantwortlich für 33 oder 34 Morde[1] an Führungskräften aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung, deren Fahrern, an Polizisten, Zollbeamten und amerikanischen Soldaten sowie für die Schleyer-Entführung, mehrere Geiselnahmen, Banküberfälle und Sprengstoffattentate mit über 200 Verletzten. Durch Fremdeinwirkung, Suizid oder Hungerstreik kamen 24 Mitglieder und Sympathisanten der RAF ums Leben.

Die RAF, in ihrem Selbstverständnis eine kommunistische, antiimperialistische Stadtguerilla nach südamerikanischem Vorbild ähnlich den Tupamaros in Uruguay, wurde 1970 von Andreas Baader, Gudrun Ensslin, Horst Mahler, Ulrike Meinhof und weiteren Personen gegründet. Die Anzahl der Mitglieder aller drei Generationen der RAF betrug zwischen den 1970er und 1990er Jahren zwischen 60 und 80 Personen. Die RAF kooperierte mit palästinensischen, später mit französischen, italienischen und belgischen Terrorgruppen.

Eine als „Offensive 77“ bezeichnete Serie von Anschlägen im September und Oktober 1977, die dazu dienen sollte, inhaftierte RAF-Mitglieder der ersten Generation freizupressen, führte in eine als Deutscher Herbst bezeichnete Krise der Bundesrepublik. Sie endete mit den Suiziden der inhaftierten Anführer der ersten Generation der RAF in der JVA Stuttgart in der sogenannten Todesnacht von Stammheim.

Die für die meisten Taten nach 1972 verantwortlichen Terroristen der zweiten Generation befanden sich Mitte der 1980er überwiegend in Haft, waren im Ausland untergetaucht oder hatten den Tod gefunden. Diverse Anschläge der späten RAF, darunter neun Morde, die von der dritten und letzten Generation begangen wurden, sind bis heute nicht aufgeklärt. 1991 verübte die RAF ihren letzten Mord, 1993 den letzten Anschlag, 1998 erklärte sie ihre Selbstauflösung. Im Juni 2011 wurde das letzte RAF-Mitglied aus der Haft entlassen. Nach vier ehemaligen Angehörigen wird bis heute gefahndet.

Die Auseinandersetzung mit der RAF hatte erhebliche gesellschaftspolitische Folgen. Sie führte zur Entwicklung der Rasterfahndung und der Verabschiedung einer Reihe von Anti-Terror-Gesetzen durch den Deutschen Bundestag. Die Ereignisse sind Grundlage einer Vielzahl von Sachbüchern, Fernsehdokumentationen, Spielfilmen, Theaterstücken und Romanen, erschienen im In- und Ausland.

Weitere Informationen: Wikipedia - Rote Armee Fraktion


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#2 RAF-Experte Peters: „Die Geschichte ist im Wesentlichen abgeschlossen“

RAF-Experte Peters: „Die Geschichte ist im Wesentlichen abgeschlossen“ (2021-01.21)
  • Butz Peters ist Rechtsanwalt und gilt als führender Experte für die Geschichte der RAF.
  • Im Interview erklärt er, was es mit dem jüngst entdeckten Depot bei Hamburg auf sich haben könnte.
  • Außerdem stellt Peters klar, dass mit der Aufklärung von ungeklärten RAF-Verbrechen nicht mehr zu rechnen ist.
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Butz Peters, Rechtsanwalt und Journalist, schrieb „Tödlicher Irrtum – Die Geschichte der RAF“ sowie vier weitere Bücher über die „Rote Armee Fraktion“. Hier äußert er sich über den jüngsten Fund.

Herr Peters, in der vorigen Woche wurde in der Nähe von Hamburg nach fast 40 Jahren ein womöglich altes Depot der RAF gefunden. Überrascht Sie das?
Nein. Die RAF hat Anfang der 1980er-Jahre fast ihre gesamten Terrorutensilien – Pistolen, Gewehre, Munition, Sprengstoff, Geld, Ausweise, Fälschungswerkzeuge – in 18 Depots gebracht, nachdem sie ihre Basen vorher in konspirativen Wohnungen hatte, die immer öfter aufflogen. Ihr Ziel war, flexibler zu werden. 13 Depots wurden bisher entdeckt. Wenn das jetzt ein RAF-Depot wäre, dann wären noch vier Depots unbekannt. Allerdings ist noch nicht bestätigt, dass es sich tatsächlich um ein Depot der RAF handelt.

Rechnen Sie mit weiteren Funden?

Das ist eher unwahrscheinlich. Das erste Depot wurde am 26. Oktober 1982 südlich von Frankfurt am Main in einem Wald von Pilzsammlern entdeckt – so wie jetzt zufällig. Es bestand aus zwei Kisten mit jeder Menge Terrorutensilien bis hin zu Fotos des fünf Jahre zuvor von der RAF ermordeten Arbeitgeberpräsidenten Hanns Martin Schleyer während seiner Entführung im Herbst 1977. In den Containern wurde auch ein Stapel Papiere entdeckt. Experten des Bundeskriminalamts haben sie entschlüsselt und damit Wegbeschreibungen zu 17 weiteren Depots. Zwölf von ihnen wurden ausfindig gemacht, das letzte Anfang 1983, fünf aber nicht. Das alles ist also fast 40 Jahre her.

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#3 Vor 30 Jahren ermordete die RAF in Düsseldorf den Treuhand-Chef – oder nicht?

Vor 30 Jahren ermordete die RAF in Düsseldorf den Treuhand-Chef – oder nicht? (2021-04-01)

1991 wurde der damalige Treuhand-Chef Detlev Karsten Rohwedder erschossen. Dazu bekannt hat sich die RAF, doch die Täter sind bis heute nicht gefunden

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Diesen "einen Fehler" hat sich Hergard Rohwedder nie verziehen. "Das werfe ich mir wirklich vor", sagte sie noch 2018, ein Jahr vor ihrem Tod, dem Journalisten Michael Jürgs. Es ging in diesem Gespräch um den 1. April 1991. An dem Tag wurde ihr Ehemann, Detlev Karsten Rohwedder, ermordet. Er war damals Chef der Treuhandanstalt, die nach dem Zusammenbruch der DDR die volkseigenen Betriebe (VEB) nach den Grundsätzen der sozialen Marktwirtschaft, also nach westlichem Vorbild, privatisieren sollte. Er befinde sich im "Fadenkreuz der Frustrierten", hat er selbst einmal gesagt.

Am Ostersonntag 1991 kam das Ehepaar Rohwedder – sie 57 Jahre alt, er 58 – am Nachmittag im Düsseldorfer Stadtteil Niederkassel in seine Villa zurück. Auf dem Nebengrundstück sei ein großes Auto gestanden, in dem ein junges Paar saß, erinnerte sich Hergard Rohwedder. Es sei ihr seltsam vorgekommen, denn dort habe es nur eine Anwaltskanzlei gegeben, die am Sonntag geschlossen hatte. "Ich wollte hingehen", sagte sie, aber ihr Mann habe abgewunken: "Komm, lass es, was soll's, wir gehen rein." Sie habe sich dann nicht einmal die Autonummer aufgeschrieben.

Kugel durch die Fensterscheibe

Detlev Rohwedder, der vor der Treuhand als Staatssekretär im Wirtschaftsministerium gearbeitet und den Stahlkonzern Hoesch saniert hatte, ging in sein Arbeitszimmer im ersten Stock. Wenig später traf ihn eine Kugel durch die Fensterscheibe tödlich. Eine zweite verletzte seine Frau schwer, eine dritte schlug in einem Bücherregal ein. Der Mord wurde rasch der linksextremistischen Terrorgruppe RAF ("Rote Armee Fraktion") zugeschrieben.

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#4 Letzter RAF-Mord vor 30 Jahren: Wer erschoss Treuhand-Chef Rohwedder?

Letzter RAF-Mord vor 30 Jahren: Wer erschoss Treuhand-Chef Rohwedder? (2021-04-01)

Auch drei Dekaden nach dem tödlichen Schuss auf Treuhand-Chef Rohwedder in seiner Villa in Düsseldorf ist noch immer unklar, wer damals den Abzug betätigte. Unstrittig scheint, dass er auf das Konto der RAF geht. Die Hinweise vom Tatort geben den Ermittlern allerdings noch heute Rätsel auf.

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Detlev Karsten Rohwedder sitzt am 1. April 1991 nachts im Pyjama am Schreibtisch seiner Villa am Rhein in Düsseldorf und arbeitet. Der Treuhandchef wird einst als Jobretter gefeiert, später als "Buhmann der Nation" gehasst. Nach dem Mauerfall soll er die marode DDR-Wirtschaft privatisieren. Wo das nicht funktioniert, werden Betriebe abgewickelt. Das bringt ihn ins "Fadenkreuz der Frustrierten", wie er selbst sagt. Als er aufsteht, fällt ein Schuss. Rohwedder wird am Ostermontag 1991 in den Rücken getroffen - er stirbt eine halbe Stunde vor Mitternacht. Eine zweite Kugel verletzt seine Frau Hergard am Arm. Eine Dritte bleibt im Bücherregal stecken.

Terroristen haben den 58-jährigen Rohwedder aus einem Schrebergarten ins Visier genommen. Der Mörder, das ergibt später eine Laser-Rekonstruktion, lauerte 63 Meter entfernt. Dort finden Ermittler ein Bekennerschreiben der RAF (Rote Armee Fraktion), das sie schnell als authentisch einstufen. Das Gewehr, aus dem die Kugeln abgefeuert werden, wird kurz zuvor schon beim RAF-Anschlag auf die US-Botschaft in Bonn benutzt. Trotz dieser Hinweise macht die Theorie von einem Scharfschützen der Stasi rasch die Runde. Andere wiederum wittern ein Komplott der westdeutschen Wirtschaft gegen die neue Konkurrenz im Osten.

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#5 So geht es weiter mit dem Flugzeug-Wrack: "Landshut" in Friedrichshafen soll nicht restauriert werden

So geht es weiter mit dem Flugzeug-Wrack: "Landshut" in Friedrichshafen soll nicht restauriert werden (2021-04-27)

Zur Zukunft der "Landshut" sind neue Details bekannt geworden. Das 1977 entführte Flugzeug soll nach dem Willen der Bundesregierung nicht komplett restauriert werden. Die Maschine soll aber in Friedrichshafen bleiben.

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Die Bundesregierung plane, weiter an dem Ausstellungsstandort Friedrichshafen festzuhalten. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion hervor. Man führe Gespräche mit zentralen Akteuren vor Ort. Im November hatte der Bund 15 Millionen Euro für das Landshut-Ausstellungsprojekt am Bodensee bewilligt. Es soll allerdings kein klassisches Museum werden, vielmehr ein Lernort. Die "Landshut", die 1977 von Terroristen nach Mogadischu entführt worden war, soll ein zentrales Objekt eines Dokumentations- und Bildungszentrums sein.

"Landshut" in Friedrichshafen wird nicht restauriert

Die Maschine solle dafür nicht wieder komplett in den Originalzustand aus dem Jahr 1977 versetzt werden, heißt es in dem Schreiben der Bundesregierung. Für den Hangar am Flughafen Friedrichshafen, in dem das Flugzeugwrack seit 2017 steht, zahlt der Bund nach eigenen Angaben seit Februar dieses Jahres die Miete.

"Die Rekonstruktion eines vermeintlichen 'Originalzustandes' des Jahres 1977 ist nicht vorgesehen, da dies lediglich die Simulation von Authentizität darstellen würde."
Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der FDP-Fraktion

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#6 Geschichte: Ausgerechnet eine Polizeiwaffe wurde zum Logo der RAF

Geschichte: Ausgerechnet eine Polizeiwaffe wurde zum Logo der RAF (2021-04-25)

Elf Monate nach der gewaltsamen Befreiung von Andreas Baader trat die Gruppe von Linksextremisten im April 1971 an die Öffentlichkeit. Ihr „Konzept Stadtguerilla“ war geprägt von Beleidigungen, Lügen – und einem Konzept Lenins.

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Leben im Untergrund ist immer anstrengend. Wer von der Polizei gesucht wird, braucht Geld, gute Nerven – und Unterstützer. Doch schon im Frühjahr 1971, ein knappes Jahr nach der gewaltsamen Befreiung des Kaufhausbrandstifters Andreas Baader in West-Berlin, mangelte es ihm und seinen Helfershelfern an allem drei.

Geld war noch das geringste Problem. War die Beute aus einem Banküberfall aufgebraucht, dann begingen Baader, Gudrun Ensslin, Ulrike Meinhof und andere Anhänger der noch namenlosen Gruppe eben den nächsten. Am 15. Januar 1971 hatten sie gleichzeitig in zwei Sparkassen in Frankfurt und Kassel zusammen 114.715 DM erbeutet – das würde erst einmal eine Zeitlang reichen.

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Schlimmer war, dass Baader, immer schon ein egozentrischer Narzisst, die anderen Illegalen zu dominieren versuchte. Kritik an seinen oft sprunghaften, widersprüchlichen Entscheidungen fegte er „mit ein paar Wortfetzen vom Tisch“, wie das zeitweilige Gruppenmitglied Beate Sturm aussagte: „Jeder in der Gruppe müsste hart genug sein, um den Druck der Illegalität zu ertragen.“

Meinhof, die ehemalige Vorzeigejournalistin linker Kreise, monierte, dass es „so chaotisch nicht mehr weitergehen“ könne. Auf Baader und seine ihm fast hörige Freundin Ensslin machte das keinen Eindruck, erinnerte sich Sturm: „Wenn die politische Diskussion anfangen sollte, hat Baader sofort alles abgewürgt.“

Das führte auch dazu, dass die Gruppe nun den Sympathievorschuss, den ihnen der Linksaußen-Flügel des Bildungsbürgertums im Sommer 1970 gewährt hatte, weitgehend aufgebraucht hatte. Ein knappes Jahr nach Baaders Befreiung hatte die Gruppe viele Straftaten begangen, aber keine einzige nur ansatzweise „politische“ Aktion umgesetzt.

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#7 Niedersachsen: Arbeiter finden in der Erde Bunker mit mysteriösem Fass – es war doch nicht die RAF!

Niedersachsen: Arbeiter finden in der Erde Bunker mit mysteriösem Fass – es war doch nicht die RAF! (2021-07-05)

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Nach einem seltsamen Fund in Niedersachsen herrscht endlich Klarheit! Es war doch nicht die RAF!

Arbeiter hatten Mitte Januar in Seevetal in Niedersachsen einen Erdbunker entdeckt. Darin befand sich ein altes Kunststoff-Fass mit vielen Papieren.

Niedersachsen: Chemikalien in Fass entdeckt

Die Unterlagen sind nach Expertenmeinung der linksextremistischen Gruppierung „Revolutionäre Zellen“ (RZ) zuzuordnen. „Ein zunächst vermuteter Zusammenhang zur linksterroristischen Roten Armee Fraktion (RAF) konnte nicht festgestellt werden“, teilte das Landeskriminalamt Niedersachsen (LKA) am Montag mit.

Nach Abschluss der kriminaltechnischen Untersuchungen gehen die Ermittler davon aus, dass das Fass im Zeitraum zwischen Ende der 80er Jahre bis Anfang der 90er Jahre im Boden versteckt wurde. Darin lagerten Chemikalien sowie Schriftstücke mit Bezug zu den RZ.

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#8 Gedenken an RAF-Opfer

Gedenken an RAF-Opfer (2021-07-10)

Am 9. Juli 1986 tötet eine Bombe der RAF Siemens-Manager Karl Heinz Beckurts und seinen Fahrer Eckhard Groppler. Auch 35 Jahre später sind die Täter nicht ermittelt. Mit einem Gedenken erinnert die CSU an die Opfer.

Eine ohrenbetäubende Explosion, eine 20 Meter hohe Stichflamme - die Personenschützer im Auto hinter dem Firmenwagen von Karl Heinz Beckurts, 56, mussten am Morgen des 9. Juli 1986 um 7.32 Uhr hilflos mit ansehen, wie nach nur 800 Metern Fahrt kurz hinter dem Ortsausgang von Straßlach eine Bombe zielgenau explodierte, der Druck den blaugrauen BMW von Beckurts quer über die Straße schleuderte und die beiden Insassen, den Siemens-Manager und seinen Chauffeur Eckhard Groppler, 42, auf der Stelle tötete. Die Täter sind bis heute nicht gefasst. Zu dem Anschlag bekannt hat sich seinerzeit die Rote Armee Fraktion (RAF).

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35 Jahre und sieben Stunden später versammelt sich eine kleine Gruppe von Menschen an der Gedenkstätte am Ortsausgang von Straßlach, wo auf einem schlichten graubraunen Stein steht: "Den Opfern des Terrors Karl Heinz Beckurts Eckhard Groppler." Der CSU-Bundestagabgeordnete der Florian Hahn und der Ortsverband der CSU Straßlach-Dingharting haben dazu aufgerufen. Zwei Kränze, die bereits da liegen, zeugen von weiteren Menschen, die die Opfer nicht vergessen haben. Ein Kranz aus weißen Blumen trägt eine Schleife mit goldener Schrift von der Siemens AG und der Beckurts-Stiftung. Wie einige der Anwesenden wissen, waren bereits am Morgen der Siemens-Vorstandsvorsitzende Roland Busch und der Vorsitzende der Karl-Heinz-Beckurts-Stiftung, Professor Christian Stegmann, an der Gedenkstätte, vielleicht auch Angehörige. Ein weiterer Kranz mit weißen und gelben Rosen und orangefarbenen Gerbera wurde "in stillem Gedenken" von der Gemeinde niedergelegt.

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#9 Ein Land in Aufruhr: Die Linksterroristin in Hindelbank

Ein Land in Aufruhr: Die Linksterroristin in Hindelbank (2021-08-19)

Im Dezember 1977 gerät die Schweiz in den Strudel des deutschen Linksterrors. Die Täterin verschwindet im eigens gebauten Hochsicherheitstrakt in Hindelbank – die Angst regiert. Ein Rückblick und Einblick in die privaten Notizen des Ex-Gefängnisdirektors.

Der Grenzübergang in Fahy im ehemaligen Berner Jura liegt mitten im Grünen. Viel los ist hier selten. Das ändert sich am 20. Dezember 1977. Ein Grenzbeamter beobachtet einen weissen Renault, der in Richtung Frankreich fährt – und eine Stunde später wieder in die Schweiz zurückkehrt. Für eine Routinekontrolle werden die beiden Insassen auf den Grenzposten mitgenommen.

Dann geht es schnell: Eine Frau zückt ihre Pistole und schiesst auf die beiden anwesenden Grenzbeamten. Sie bleiben schwer verletzt zurück. Nur wenig später kann das vermeintliche Ehepaar in Delémont verhaftet werden. Nicht lange dauert es, bis klar ist: Es handelt sich um eine deutsche Linksterroristin. Ihr Name: Gabriele Kröcher-Tiedemann. Sie gehört der «Bewegung 2. Juni» an, welche als kleine Schwester der «Rote Armee-Fraktion» RAF gilt.

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Die Aufregung in der Schweiz ist gross. Die Zeitung «Die Tat» titelt: «Terroristen im Jura – von Loch zu Loch». Die Behörden haben Angst vor Befreiungsaktionen, wie man sie damals aus Deutschland kennt. Kröcher-Tiedemann und ihr Komplize werden im Berner Amtshaus isoliert und eingesperrt.

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#10 Die Geschichte der RAF (6 Episoden)

Die Geschichte der RAF (1) - Die Brandstifter - Die Gründung der RAF

Format: 720p // Sprache. Deutsch // Untertitel: - // Länge: 44 Min.



28 Jahre lang versetzte die Terror-Organisation Rote Armee Fraktion die deutsche Politik und Wirtschaft in Angst und Schrecken. Die Frauen und Männer der RAF wollten die Republik radikal verändern.



Die Geschichte der RAF (2) - Die Jagd auf die "Baader-Meinhof-Bande"

Format: 720p // Sprache. Deutsch // Untertitel: - // Länge: 45 Min.



Bevor es zu politischen Taten kommt, sorgt die RAF mit Banküberfällen, Fahrzeug- und Dokumentendiebstählen für Aufsehen. In dieser Zeit entsteht einer der stärksten Mythen der RAF von raffinierten, jungen Leuten, die die Polizei an der Nase herumführen.



Die Geschichte der RAF (3) - Der Knast, der Prozess und die Sympathisanten

Format: 720p // Sprache. Deutsch // Untertitel: - // Länge: 45 Min.



Mit Hungerstreiks versuchen sie, ihre Forderungen zu untermauern - Holger Meins stirbt 1974 an den Folgen dieser Aktion. In vielen deutschen Städten bilden sich Komitees zur Unterstützung der RAF-Gefangenen. Hier rekrutiert sich bald die zweite Generation.



Die Geschichte der RAF (4) - Der deutsche Herbst - das Jahr 1977

Format: 720p // Sprache. Deutsch // Untertitel: - // Länge: 45 Min.



Das Jahr 1977 geht als der Deutsche Herbst in die Geschichte ein und ist geprägt durch kaltblütige Morde. Wieder wird ein Mythos der RAF begründet: niemand in Politik und Wirtschaft kann sich sicher fühlen.



Die Geschichte der RAF (5) - Die zweite Generation und die Stasi

Format: 720p // Sprache. Deutsch // Untertitel: - // Länge: 45 Min.



Die Führungsfiguren der "Zweiten Generation" werden Christian Klar und Brigitte Mohnhaupt. Mohnhaupt wird 1977 in ihrer Haft in Stammheim auf ihre spätere Führungsrolle vorbereitet.



Die Geschichte der RAF (6) - Die dritte Generation und das Ende der RAF

Format: 720p // Sprache. Deutsch // Untertitel: - // Länge: 45 Min.



1988 geht bei Reuters ein Schreiben ein, in dem die RAF ihre Selbstauflösung ankündigt: "Die Stadtguerilla in Form der RAF ist Geschichte".


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