Konflikte: Kosovo-Serbien

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Deckard666
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#11 Kosovo: Polizei zerschlägt bewaffneten serbischen Kampftrupp

Kosovo: Polizei zerschlägt bewaffneten serbischen Kampftrupp

2023-09-25

Zwischen dem Kosovo und Serbien ist es am Wochenende zu den bisher schwersten Zusammenstößen gekommen. Mehrere Menschen starben.

Nach schweren Gefechten mit mindestens vier Toten hat die kosovarische Polizei ein im serbisch bevölkerten Norden aktives serbisches Kampfkommando weitgehend zerschlagen. Dies teilte der kosovarische Innenminister Xhelal Svecla am Sonntagabend in Pristina mit. Der offenbar vom benachbarten Serbien unterstützte Trupp hatte am frühen Sonntagmorgen im Dorf Banjska bei Mitrovica kosovarische Polizisten angegriffen und ein serbisch-orthodoxes Kloster zeitweise unter seine Kontrolle gebracht.

Beim ersten bewaffneten Zusammenstoß töteten die Angreifer einen Polizisten und verletzten einen weiteren. Die Gefechte zwischen den irregulären Milizionären und der mit Verstärkungen angerückten Polizei dauerten den ganzen Sonntag über an. Nach kosovarischen und serbischen Angaben wurden drei Angreifer getötet. Ein weiterer kosovarischer Polizist erlitt leichte Verletzungen. Die Polizei nahm zwei bewaffnete Angreifer und vier mutmaßliche Helfer fest. Die Staatsanwaltschaft in Pristina eröffnete gegen sie Verfahren wegen des Verdachts auf terroristische Straftaten.

Bei den Kampfhandlungen am Sonntag handelte es sich um den schwersten Zwischenfall im angespannten Verhältnis zwischen dem Kosovo und Serbien seit Jahren. Das heute fast ausschließlich von Albanern bewohnte Kosovo hatte sich 1999 nach serbischen Kriegsverbrechen an der kosovo-albanischen Zivilbevölkerung mit NATO-Hilfe von Serbien abgespalten und 2008 für unabhängig erklärt. Mehr als 100 Länder, darunter Deutschland, erkennen seine Unabhängigkeit an, Serbien, Russland, China und fünf EU-Mitgliedsländer tun dies nicht. Belgrad fordert die Rückgabe seiner einstigen Provinz.

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mow
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#12 Eskalation im Kosovo

Eskalation im Nordkosovo
Im überwiegend von Serben bewohnten Norden Kosovos hat die Polizei die Belagerung eines Klosters beendet - vier Menschen sind tot. Die serbische und die kosovarische Regierung haben sehr unterschiedliche Interpretationen.
https://www.tagesschau.de/ausland/europ ... e-100.html


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Deckard666
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#13 Spannungen auf dem Balkan: USA besorgt über serbischen Militäraufmarsch an Kosovo-Grenze

Spannungen auf dem Balkan: USA besorgt über serbischen Militäraufmarsch an Kosovo-Grenze

2023-09-29

Serbien soll laut den USA ein »beispielloses« Aufgebot von Artillerie und Panzern an der Grenze zum Kosovo zusammengezogen haben. Das Weiße Haus drängt auf diplomatische Deeskalation.

Die US-Regierung beobachtet nach eigenen Angaben einen »großen« serbischen Militäraufmarsch an der Grenze zum Kosovo. Es beinhalte ein »beispielloses« Aufgebot von Artillerie und Panzern, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, in Washington. »Wir fordern Serbien auf, diese Truppen an der Grenze abzuziehen.«

Die US-Regierung sei besorgt über die Situation und beobachte sie seit etwa einer Woche, sagte Kirby. Er bezeichnete das serbische Militäraufgebot an der Grenze als »destabilisierend«. Über die Absicht könne er derzeit keine Aussage treffen. Man dränge die Serben auch über diplomatische Kanäle, die Truppen zurückzuziehen.

Am vergangenen Sonntag hatte ein 30-köpfiger serbischer Kommandotrupp in der Ortschaft Banjska bei Mitrovica Stellung bezogen und sich Kämpfe mit der kosovarischen Polizei geliefert . Dabei waren drei serbische Angreifer sowie ein kosovarischer Polizist getötet worden. Der serbische Politiker und Geschäftsmann Milan Radoičić hat die Verantwortung für den Angriff auf Polizisten übernommen. In einer Erklärung behauptete Radoičić, die Aktion auf eigene Faust ausgeführt und keine offiziellen Stellen in Serbien darüber informiert zu haben. Zugleich teilte er mit, als Vizevorsitzender der Serbischen Liste, der Partei der Kosovo-Serben, zurückzutreten.

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#14 Truppenaufmarsch an der Grenze: Kosovo fühlt sich eingekreist – Serbien beschwichtigt

Truppenaufmarsch an der Grenze: Kosovo fühlt sich eingekreist – Serbien beschwichtigt

2023-10-01

Pristina wirft Belgrad vor, »aus drei verschiedenen Richtungen« vorzurücken. Serbiens Präsident Vucic bestreitet böse Absichten und verspricht einen Rückzug: Krieg wäre »kontraproduktiv« für Belgrads EU-Hoffnungen.

Der Konflikt zwischen Serbien und dem Kosovo nimmt womöglich bedrohliche Ausmaße an – oder doch nicht? Die Angaben aus Pristina und Belgrad widersprechen sich.

Im Kosovo ist man wegen Militärbewegungen in Serbien alarmiert. Das Militär rücke in Richtung des Kosovos vor – und zwar »aus drei verschiedenen Richtungen«, wie aus einer Mitteilung der kosovarischen Regierung vom Samstagabend hervorgeht, die der Deutschen Presse-Agentur per E-Mail vorliegt. Das Vorrücken diene »einer möglichen militärischen Aggression gegen die Republik Kosovo«.

So nähere die serbische Armee aus Richtung Raska in Richtung der Nordgrenze Kosovos, aus der Region Nis in Richtung der nordöstlichen Grenze und aus der Region Vranje der Ostgrenze, schrieb die Regierung in Pristina weiter. Serbien habe Militär und Polizei in 48 vorgeschobene Operationsbasen entlang der Grenze zum Kosovo geschickt sowie Flugabwehrsysteme und schwere Artillerie in Stellung gebracht. Kosovo sei in Abstimmung mit internationalen Partnern »entschlossener denn je, die territoriale Integrität zu schützen«, hieß es in der Erklärung der Regierung.

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#15 Kaukasus: Die Tragödie von Bergkarabach

Kaukasus: Die Tragödie von Bergkarabach

2023-10-02

In Bergkarabach spielt sich eine Tragödie ab, über die auch westliche Medien berichten. Allerdings verschweigen sie die Hintergründe der Tragödie, bei der gerade über 100.000 Menschen, die nur das mitnehmen konnten, was sie tragen konnten, heimatlos geworden sind.

Ich habe vor einigen Tagen über die Hintergründe der Ereignisse rund um Bergkarabach berichtet, weshalb ich das hier nicht wiederholen möchte. Fakt ist, dass die Tragödie von der armenischen Regierung verschuldet wurde, als sie sich 2022 von einer 2020 unter russischer Vermittlung mit Aserbaidschan geschlossenen Vereinbarung entfernte und stattdessen unter „freundlicher“ Mithilfe Frankreichs und der EU eine andere Vereinbarung mit Aserbaidschan geschlossen hat, in der sie Bergkarabach „nebenbei“ als Teil Aserbaidschans anerkannt hat.

Das war ein dummer und unnötiger Schritt der armenischen Regierung unter Premierminister Paschinjan, denn damit hatte die aserbaidschanische Regierung kaum mehr eine Wahl, als die Existenz der nicht anerkannten, aber schwer bewaffneten Republik Bergkarabach auf ihrem Hoheitsgebiet zu beenden. Genau das ist nun geschehen.

Da in Russland viele Armenier leben und die Russen den Armeniern sehr nahe stehen, ist das Interesse an den Entwicklungen in Bergkarabach groß. Daher waren dem Thema im wöchentlichen Nachrichtenrückblick des russischen Fernsehens auch an diesem Sonntag wieder zwei lange Beiträge gewidmet, die ich beide hier übersetzt habe. Der erste Beitrag war die lange Anmoderation aus dem Studio, der zweite Beitrag war ein Bericht aus der Region.

Beginn der Übersetzung der Anmoderation:

Bergkarabach: Wohin der Westen lenkt

Die Zeit der nicht anerkannten Republik Bergkarabach auf dem Gebiet von Aserbaidschan ist vorbei. Seit dem 28. September existiert sie nicht mehr. Der Weg von der Nichtanerkennung zur Nichtexistenz wurde vollständig zurückgelegt. Bis heute wurde die selbsternannte Republik Bergkarabach, auf armenisch Artsakh, von keinem Land der Welt anerkannt, nicht einmal von Armenien. Nun verweigert die Republik Bergkarabach sich selbst die Anerkennung. Das Dekret über die Selbstauflösung wurde von Samvel Schahramanjan unterzeichnet, der sich bisher als Präsident von Artsakh bezeichnet hat. Der Prozess ist angelaufen. Das Dekret ist das Ergebnis von Vereinbarungen mit der aserbaidschanischen Regierung, nachdem Baku eine schnelle Operation zur Entwaffnung der armenischen Enklave auf seinem Gebiet durchgeführt hatte.

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#16 Westbalkan: EU-Gespräche mit Kosovo und Serbien ergebnislos abgebrochen

Westbalkan: EU-Gespräche mit Kosovo und Serbien ergebnislos abgebrochen

2023-10-27

Am Rande des EU-Gipfels wollten Kosovo und Serbien einen neuen Annäherungsversuch wagen. Doch ein direktes Gespräch zwischen den beiden Regierungschefs kam gar nicht erst zustande. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell spricht von einer Sackgasse.

Ungeachtet neuer Vermittlungsversuche der EU gibt es weiter keine Annäherung zwischen Serbien und dem Kosovo. Die Gespräche über eine Normalisierung der Beziehungen seien in der „Sackgasse“, sagte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell am Donnerstag. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz nahm am Rande des EU-Gipfels in Brüssel an den Treffen mit Kosovos Ministerpräsident Albin Kurti und dem serbischen Präsidenten Aleksandar Vucic teil.

Wegen der Spannungen war ein direktes Gespräch zwischen Kurti und Vucic nicht möglich. Stattdessen sprachen sie jeweils getrennt mit den EU-Vermittlern. Dazu gehörten neben Borrell und Scholz unter anderem auch EU-Ratspräsident Charles Michel, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni.

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