Die Deutsche Demokratische Republik (DDR) (1949.10.07 - 1990.10.03)

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#1 Die Deutsche Demokratische Republik (DDR) (1949.10.07 - 1990.10.03)

Dokumentationen, Vorträge, Artikel usw. zum Thema Die Deutsche Demokratische Republik (DDR) (1949-10-07 - 1990-10-03).

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Die Deutsche Demokratische Republik (DDR) war ein Staat, der von 1949 bis zur Herstellung der Einheit Deutschlands im Jahr 1990 bestand. Die DDR entstand aus der Teilung Deutschlands nach 1945, nachdem die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) auf Betreiben der sowjetischen Besatzungsmacht ein diktatorisches Regime errichtet hatte, das bis zur friedlichen Revolution im Herbst 1989 existierte. Offizielle Staatsideologie war der Marxismus-Leninismus. In der zeitgeschichtlichen Forschung wird das Herrschaftssystem in der DDR mal als realsozialistisch,[9] mal als kommunistisch[10] bezeichnet. Die Machthaber nannten die DDR einen „sozialistischen Staat der Arbeiter und Bauern“ und deutschen Friedensstaat,[11] und behaupteten, die DDR habe die Wurzeln für Krieg und Faschismus beseitigt. Antifaschismus wurde zu einer Staatsdoktrin der DDR.

Hervorgegangen aus der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ), die mit der Aufteilung des besiegten Deutschland entstanden war, blieben die DDR und ihre Staatsführung, wie die anderen realsozialistischen Ostblockländer, während der vier Jahrzehnte ihres Bestehens weitgehend von der Sowjetunion abhängig.

Die herrschenden politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse stießen teils auf Ablehnung, doch nur selten auf aktiven Widerstand in der Bevölkerung. Unverkennbar war dieser aber in der Frühphase beim Volksaufstand des 17. Juni 1953, der von sowjetischen Truppen niedergeschlagen wurde. Deutliche Ablehnung signalisierte auch die den Staat in seiner Existenz bedrohende Abwanderungsbewegung, die durch den Bau der Berliner Mauer 1961 drastisch eingedämmt wurde. Das Ministerium für Staatssicherheit (kurz MfS oder umgangssprachlich „Stasi“) wurde ausgebaut zu einem die ganze Gesellschaft durchdringenden Organ der Überwachung und gezielten Zersetzung oppositioneller Aktivitäten und Gruppierungen. Das staatliche Erziehungs- und Bildungswesen war vom Kindergarten bis zur Universität auf die „Erziehung zur sozialistischen Persönlichkeit“ gemäß der Ideologie des Marxismus-Leninismus ausgerichtet. Dem SED-Führungsanspruch waren Blockparteien und Massenorganisationen in der DDR unterworfen, nicht nur bei den über eine Einheitsliste abgehaltenen Volkskammerwahlen, sondern auch durch ein ausgedehntes Kontrollsystem bei der Besetzung von Leitungspositionen aller Art im Rahmen der Kaderpolitik.

Das undemokratische politische System und wirtschaftliche Schwächen führten zu einer zunehmend regimekritischen Einstellung der Bevölkerung, besonders seit der ersten Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (1973). Mit dieser Konferenz wurden Anträge auf Ausreise möglich, gegen welche der Staat trotz vielfältiger Schikanen im weiteren Verlauf nicht ankam.[12] In der Endphase intensivierte die Weigerung Erich Honeckers, den von Michail Gorbatschow in der Sowjetunion angestoßenen Reformprozess auch in der DDR wirksam werden zu lassen, sowohl das Ausreisebedürfnis als auch die Protestbereitschaft. Auch innerhalb der Machtstrukturen der DDR schwand der Rückhalt für das System, die 1989 offen ausbrechenden friedlichen Proteste vieler Bürger wurden nicht mehr niedergeschlagen. Diese Proteste und eine Ausreisewelle über Ungarn und die Tschechoslowakei waren wesentliche Bestandteile der Wende und friedlichen Revolution in der DDR, die im unerwarteten Fall der Mauer am 9. November 1989 gipfelte und letztendlich dem Ende der DDR und der deutschen Wiedervereinigung den Weg bereitete.

Weitere Informationen: Wikipedia - Deutsche Demokratische Republik


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#2 Dieter Bub: Die Geschichte der DDR (4 Episoden) (1990)

Dieter Bub: Die Geschichte der DDR (4 Episoden) (1990)

Teil 1

Format: 480p // Sprache: Deutsch // Untertitel: Deutsch (YT erzeugt) // Länge: 44 Min. // 1990





Teil 2

Format: 480p // Sprache: Deutsch // Untertitel: Deutsch (YT erzeugt) // Länge: 44 Min. // 1990





Teil 3

Format: 480p // Sprache: Deutsch // Untertitel: Deutsch (YT erzeugt) // Länge: 44 Min. // 1990





Teil 4

Format: 480p // Sprache: Deutsch // Untertitel: Deutsch (YT erzeugt) // Länge: 44 Min. // 1990



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#3 Pfarrer, Spitzel, Bürgerrechtler - Kirche in der DDR (2016)

Pfarrer, Spitzel, Bürgerrechtler - Kirche in der DDR (2016)

Format: 720p // Sprache: Deutsch // Untertitel: Deutsch (YT erzeugt) // Länge. 45 Min. // 2016



Ohne Kirchen keine deutsche Einheit? Ausgehend vom Widerstand der Kirchen in der DDR in den 80er Jahren blickt die Dokumentation zurück auf die Rolle der Kirche im Stasi-Staat DDR. Am 9. Oktober 1989 kommt es nach den jahrelangen Montagsgebeten in der Leipziger Nikolaikirche, später auch in anderen Leipziger Kirchen und schließlich überall in der DDR, zur Friedlichen Revolution, vier Wochen später zum Fall der Mauer. Der Film erzählt die Geschichte von 40 Jahren Kirche in der DDR-Diktatur. Es ist kein „trockener Geschichtsunterricht“, sondern es sind die lebendigen Erinnerungen derer, die dabei waren und die das, was Archiv-Material aus dem DDR-Fernsehen in kleinen Ausschnitten vermittelt, hautnah miterlebt haben. Eine spannende, gelegentlich unter die Haut gehende Geschichte mit einem erstaunlichen Ende.


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#4 Die Macht der Stasi - Jagd auf einen Staatsfeind (2015)

Die Macht der Stasi - Jagd auf einen Staatsfeind (2015)

Format: 720p // Sprache: Deutsch // Untertitel: - // Länge: 45 Min. // 2015



1964 versuchte der damals 20-jährige Wolfgang Welsch, die DDR zu verlassen, wurde an der Grenze festgenommen und lernte anschließend in sieben Jahren Haft sechs DDR-Gefängnisse kennen. Nach seinem Freikauf in den Westen 1971 verhalf er bis 1984 über 200 DDR-Bürgern zur Flucht.
Der Film schildert, wie die Staatssicherheit der DDR im Operativen Vorgang "Skorpion" die Ermordung von Wolfgang Welsch plante. Dieser überlebte mehrere Mordanschläge, unter anderen einen Vergiftungsversuch in Israel.
Wolfgang Welsch ist 1964 gerade 20 Jahre alt, als er die Flucht aus der DDR
versucht. Er wird festgenommen und ins Stasi-Gefängnis nach Schwerin gebracht, von dort aus nach Berlin-Pankow.

"Gefangener des Jahres"

Vier Monate später wird er zu zwei Jahren Haft verurteilt und ins Gefängnis Rummelsburg überstellt. Ein weiterer Prozess folgt, der Vorwurf lautet "Spionage für den CIA". 1967 soll Welsch freigekauft werden.
Er lehnt jedoch ab, denn er will in der DDR Widerstand leisten, einen DDR-kritischen Film drehen. Ende 1967 wird er erneut festgenommen und im Juli 1968 zu fünf Jahren Haft verurteilt. Ein freigekaufter Mitgefangener setzt sich bei Amnesty International für ihn ein, Welsch wird "Gefangener des Jahres", erhält erneut ein Freikauf-Angebot und kann im März 1971 die gehasste DDR verlassen. In der Bundesrepublik betätigt er sich als Fluchthelfer, nun macht die Stasi "Jagd" auf ihn. Der IM Peter Haack wird auf ihn angesetzt. Zwei Mordversuche misslingen, einen dritten überlebt Welsch nur knapp.
Der inzwischen promovierter Politologe erzählt seine Geschichte in dem Film von Angelika Schmidt-Biesalski an den Original-Schauplätzen. Dazu kommen zwei ehemalige Stasi-Offiziere und der letzte stellvertretende Gefängnisleiter von Bautzen I zu Wort. Zudem führt Wolfgang Welsch Gespräche mit Roland Jahn, dem Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes, und mit Silke Klewin, Leiterin der Gedenkstätte Bautzen.


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#5 Fasse dich kurz - Telefonieren in der DDR (2007)

Fasse dich kurz - Telefonieren in der DDR (2015)

Format: 720p // Sprache: Deutsch // Untertitel: Deutsch (YT erzeugt) // Länge: 44 Min. // 2007



Von Klingelfeen und Stöpselmiezen, eisernen Jungfrauen und Roten Telefonen, von ungewöhnlichen Telefonaten und gewagten Verbindungen.

Das Fernsprechwesen - es entwickelt sich. Nur nicht so, wie Millionen DDR-Bürger es sich erhoffen.

Auf ein Telefon warten manche länger als auf einen Trabi. Und viele bekommen nie eines. 1989 zählt man gerade elf Anschlüsse auf 100 Bürger. 95 Prozent der Ortsvermittlungstechnik tut schon seit 60 Jahren Dienst. Die sonst so medaillenverliebte DDR hat hier eindeutig die rote Laterne.

Am Anfang stöpseln noch die legendären Fräuleins vom Amt die raren Verbindungen, flicken wagehalsige Entstörer die blanken Leitungen, stehen Schlangen vor ewig kaputten Münzfernsprechern.

Weil die Verbindungen der Post nie ausreichen, entstehen mindestens 23 nichtöffentliche Fernmeldenetze - für die Stasi, das Militär, die Kombinate ... Störungen im öffentlichen Netz stehen an der Tagesordnung und einheitliche Vorwahlnummern gibt es nicht.

Doch wer endlich einen privaten Anschluss bekommt ist glücklich und nimmt auch in Kauf, den Anschluss mit bis zu vier "Teilnehmern" zu teilen.

Und mit gigantischem Aufwand hört dann manchmal auch die Stasi mit. Telefonieren in der DDR. Ein langer Weg vom "Fasse dich kurz" bis zum "Ruf mal an".

Von der Stunde Null im Frühjahr 1945, als die Sieger die letzten Leitungen kappten, bis zu den Piratenstreichen der Wendezeit reicht der Bogen einer Geschichte, über der, wie überall in der DDR, der Satz steht: Not macht erfinderisch.

Leidgeprüfte "Teilnehmer" oder solche, die es endlich werden wollten, gestandene Postler aus Mühlhausen, Leipzig und Dresden, der letzte Postminister, Günter Schabowski und viele andere berichten über große Probleme und kleine Schritte beim Telefonieren in der DDR.


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#6 Immer bereit – Junge Pioniere in der DDR (2016)

Immer bereit – Junge Pioniere in der DDR (2016)

Format: 720p // Sprache: Deutsch // Untertitel: Deutsch (YT erzeugt) // Länge: 44 Min. // 2016



Nach Ende des Krieges wurde Ideologie nie wieder so massiv in deutsche Kinderköpfe gehämmert wie bei den Jungen Pionieren in der DDR. Aus ihnen sollten die neuen, besseren Menschen werden. Fleißig, diszipliniert und hilfsbereit, sauber und gesund sollten sie sein. Und vor allem: mit den Kindern der sozialistischen Sowjetunion in Freundschaft verbunden. In den Propagandafilmen der DDR erscheint diese Vision bereits als gelebte Wirklichkeit. In ihnen werden Kinder als strahlende Idole einer neuen Gesellschaftsform gefeiert, die mit leuchtenden Augen und wehenden Fahnen den Sozialismus in die Welt hinaustragen, begeistert in Reih und Glied marschieren und unermüdlich ihren Pioniergruß wiederholen: „Immer bereit“.


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#7 Volksaufstand in der DDR (17.Juni 1953)

Volksaufstand in der DDR (17.Juni 1953)

Format: 480p// Sprache: Deutsch // Untertitel: Deutsch (YT erzeugt) // Länge: 78 Min.



Als Aufstand vom 17. Juni 1953 (auch Volksaufstand oder Arbeiteraufstand) wird der Aufstand bezeichnet, bei dem es in den Tagen um den 17. Juni 1953 in der DDR zu einer Welle von Streiks, Demonstrationen und Protesten kam, die mit politischen und wirtschaftlichen Forderungen verbunden waren. Er wurde von der Sowjetarmee gewaltsam niedergeschlagen. Demonstranten und Zuschauer starben.

Dieser erste antistalinistische Aufstand hatte zahlreiche Ursachen, darunter der beschleunigte Aufbau des Sozialismus in der DDR, die damit verbundene Ignoranz der DDR-Führung gegenüber den Bedürfnissen der Arbeiterklasse einschließlich ihres Beschlusses, die Arbeitsnormen zu erhöhen, sowie weitere Fehler der SED.

Der Aufstand des 17. Juni wirkte als politisches Signal auf die Bevölkerung in den Ostblockstaaten.

Der 17. Juni war von 1954 bis zur deutschen Wiedervereinigung 1990 als "Tag der deutschen Einheit" der Nationalfeiertag der Bundesrepublik Deutschland; er ist weiterhin Gedenktag.


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#8 Pulverfass Provinz - Der 17. Juni 1953 im Bezirk Halle

Pulverfass Provinz - Der 17. Juni 1953 im Bezirk Halle

Format: 480p // Sprache: Deutsch // Untertitel: Deutsch (YT erzeugt) // Länge: 42 Min.



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#9 Mehr Blumentischchen, Genossen! Die Wege der Konsumgüterproduktion in der DDR (2003)

Mehr Blumentischchen, Genossen! Die Wege der Konsumgüterproduktion in der DDR (2003)

Format: 720p // Sprache: Deutsch // Untertitel: Deutsch (YT erzeugt) // Länge: 44 Min.



Der Begriff bedeutet eigentlich allgemein die Produktion von Konsumgütern.

In der DDR erlangte die Konsumgüterproduktion eine spezielle Bedeutung. Dabei ging es nicht nur um die eigentliche Konsumgüterindustrie oder das Konsumgüterhandwerk.

Vielmehr wurde die Konsumgüterproduktion zu einem zentralen Begriff, als in der Planwirtschaft auch die eigentlich produktfremden Hersteller in großem Umfang zur Konsumgüterproduktion herangezogen wurden.


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#10 Sovietarmee geheim (2 Episoden) (2013)

Sovietarmee geheim (2 Episoden) (2013)



Teil 1

Format: 720p // Sprache: Deutsch // Untertitel: - // Länge: 44 Min. // 2013



Berlin 1994. Verabschiedung der sowjetischen Besatzungstruppen aus Ostdeutschland. Nach 40 Jahren erfolgte der größte Militärabzug der Geschichte aus einem besetzten Land. Heute sind von der einst so ruhmreichen Sowjetarmee kaum noch Spuren übrig. Wie haben „Besatzer“ und „Besetzte“ eigentlich alltäglich zusammengelebt? Konnten damals aus ehemaligen Feinden überhaupt richtige Freunde werden? Welche Rolle spielten die Wächter in Ostberlin und Moskau? „Sowjetarmee geheim“ erlaubt erstmals einen unverstellten Blick auf das Geschehen hinter den Fassaden der sowjetischen Kasernen und auf das komplizierte Verhältnis zwischen den Deutschen in der DDR und den hier nicht immer freiwilligen Soldaten aus der Sowjetunion. Mehr als 300.000 sowjetische Soldaten und rund 200.000 Familienangehörige lebten zu DDR-Zeiten ständig zwischen Ostseeküste und südlichem Thüringen. Von 1945 bis 1994 gab es insgesamt etwa zehn Millionen Sowjetbürger, die hier stationiert waren. Für die Deutschen waren sie Nachbarn, die meist unter sich blieben. Doch gab es neben den offiziell verordneten auch vielfach private, nicht immer erlaubte Beziehungen zwischen Russen und Deutschen, häufig im Geheimen, sei es aus Liebe, Hilfsbereitschaft oder auch gegenseitiger Geschäftemacherei. Wie lebten Rotarmisten und Ostdeutsche – etwa in Weimar oder Großenhain – tatsächlich zusammen? Wie sahen Alltag und besondere Momente zwischen den „Freunden“ und der deutschen Bevölkerung aus? Jetzt erst erlaubt unter anderem das Internet einen neuen, differenzierten Blick zurück. Soldaten, die in der DDR dienten, tauschen immer häufiger in Nostalgie-Foren Erinnerungen, Fotos und Filme aus. Auch bei Ostdeutschen wächst das Bedürfnis, sich an komplizierte Freundschaften und Liebesbeziehungen zu erinnern. Eine filmische Spurensuche in zwei Folgen. Soldaten erzählen erstmals ohne Zensur und Einschränkungen von ihrem Alltagsleben im Bruderstaat DDR. Deutsche berichten von ihren Begegnungen mit den Menschen aus allen Teilen der ehemaligen Sowjetunion. Erzählt wird auch die dramatische und folgenreiche Liebesgeschichte zwischen dem sowjetischen Soldaten und späteren Zivilangestellten Vladimir und der jungen Margit aus Weimar. Solche Beziehungen unterbinden die Sowjets sofort. Vladimir wird in seine Heimatstadt Odessa zurücktransportiert, doch den beiden gelingt es, die Behörden auszutricksen. Der Anfang einer jahrzehntelangen Familienodyssee. Zwei längst erwachsene Männer berichten von ihrer Suche nach dem Vater, der Soldat oder Offizier der Roten Armee war. Dem Schriftsteller Ulrich Schacht gelingt es sogar, nach Jahren seinen Vater in Moskau noch lebend ausfindig zu machen und zu treffen. Junge Geschichtsdetektive aus Weimar bekommen Besuch von einem Moskauer Ingenieur, der seine Kinder- und Jugendjahre in den „Russenstädtchen“ der Umgebung verbracht hat. Heute hilft er ihnen, den weißen Fleck der eigenen Stadtgeschichte zu verkleinern. In Taucha bei Leipzig erinnern sich drei rüstige Damen an ihren langjährigen Arbeitgeber, den VEB Spezialhandel, ein sowjetischer Großhandel, der die Angehörigen der Besatzungsarmee mit vielen Annehmlichkeiten versorgte, für DDR-Bürger jedoch tabu war. Und Vitali, ein Chemiefacharbeiter aus der Ukraine, erzählt vom unbekannten und überaus harten Leben der einfachen Soldaten, das er zwei Jahre lang in Weißenfels zu überstehen hatte. Dank Arbeitseinsätzen in der LPG bekommt er die seltene Chance, echte Freundschaften mit Deutschen zu schließen, die über 30 Jahre und bis heute andauern.



Teil 2

Format: 720p // Sprache: Deutsch // Untertitel: - // Länge: 43 Min. // 2013



Im Fokus des zweiten Teils stehen die teils unmenschlichen Bedingungen, unter denen die Rekruten der Sowjetarmee zu leben haben, unter die Lupe. Selbstmorde und Fahnenflucht sind nicht selten die Folge des harten Kasernenlebens. Der ehemalige Chef einer DDR-Antiterroreinheit berichtet über die oft vor der DDR-Bevölkerung geheim gehaltene gemeinsame Jagd nach sowjetischen Deserteuren, bei denen auch immer wieder Flüchtende ums Leben kamen. Die Zahl der Erschossenen, der Selbstmorde und Manövertoten in der Sowjetarmee ist hoch. Ein damaliger Mitarbeiter des VEB Bestattungswesen erzählt, wie die Sowjets ihre hohen Todesraten vertuschten. Ein anderes Bild der sowjetischen Soldaten wird durch die publikumswirksamen Auftritte des vielfach geliebten Musik- und Tanzensembles „Alexandrow“ und durch die fast vergessenen sowjetischen Profi-Kicker in der zweiten DDR-Liga vermittelt. Offiziell als Armeeangehörige stationiert, sind sie fast rund um die Uhr auf dem grünen Rasen unterwegs – wie etwa Wiktor Dawidow von „Lokomotive Moskau“, der in der DDR für „Motor Weimar“ spielt. Die Weimarer Fans sind begeistert von dem schönen und erfolgreichen Spiel der sowjetischen Fußball-Soldaten. Woanders sind die Sowjets jedoch vor allem ein Garant für Lärmbelästigung und Ängste. Unzählige Starts und Landungen der hochmodernen Jets bereiten nicht nur den Bewohnern des sächsischen Großenhains schlaflose Nächte. Sie schüren auch die Angst vor Abstürzen und einer atomaren Katastrophe. Mit dem Ende der DDR muss die riesige Armee zurück in die UdSSR bzw. nach Russland. In der wilden Zeit der frühen 90er-Jahre wollen jedoch nicht alle zurück. Hunderte Sowjets fliehen in den Westen. Doch auch dort werden sie vom KGB weiter gejagt und noch heute haben sie Angst, ihre alte Heimat zu besuchen.


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