Seite 2 von 4

#11 Mehr Schutz für Lebensraum: EU-Staaten beschließen Strategie zur Rettung der Artenvielfalt

Verfasst: 23.10.2020 18:15
von Deckard666
Mehr Schutz für Lebensraum: EU-Staaten beschließen Strategie zur Rettung der Artenvielfalt (2020-10-23)

Die EU-Umweltminister sind sich einig: Tiere und Pflanzen brauchen mehr Schutz. Eine neue Strategie soll helfen, Artenvielfalt zu erhalten und der Zerstörung von Landschaften vorzubeugen.

25.000 Kilometer Flüsse sollen renaturiert, drei Milliarden Bäume gepflanzt werden: Die Umweltminister der EU haben eine Strategie zum Erhalt der Artenvielfalt beschlossen. Demnach sollen die Naturschutzflächen in der Union bis 2030 von 18 auf 30 Prozent der Land- und Meeresflächen ausgeweitet und ein Drittel davon unter strengen Schutz gestellt werden. Die Umweltminister unterstützen Vorschläge der EU-Kommission vom Mai.

Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) verkündete den Beschluss der 27 Staaten bei einer Ministertagung in Luxemburg. Zuvor hatte sie bereits gesagt, die Umweltminister wollten für den Artenschutz weniger Pestizide, weniger Antibiotika in der Tierzucht, weniger Gülle-Einsatz und mehr Schutzgebiete auf dem Land und auf dem Meer. Die Biodiversitätsstrategie sei eine wichtige Grundlage dafür, die Naturlandschaften in Europa zu erhalten.

Weiterlesen ...
A G E N D A 2 1

#12 Negative Folgen von Beleuchtung: Licht aus für die Umwelt

Verfasst: 03.11.2020 23:13
von Deckard666
Negative Folgen von Beleuchtung: Licht aus für die Umwelt (2020-11-03)

Lichtverschmutzung ist eine Umweltbelastung – und sollte auch so behandelt werden. Das fordert eine britisch-französische Forschergruppe. Die Auswirkungen auf die Tierwelt sind immens.

Unsere Welt wird heller, jedes Jahr. Die Beleuchtung des Planeten durch den Menschen nimmt in Reichweite und Intensität jährlich um etwa zwei Prozent zu, berichtet eine britisch-französische Forschergruppe. Dadurch entsteht laut ihren Erkenntnissen ein Problem, das mit anderem Umweltbelastungen vergleichbar sei – und auch so behandelt werden müsse.

In einem Artikel im Fachmagazin "Nature Ecology and Evolution" berichtet das Team um Kevin Gaston von der britischen Universität Exeter über eine Meta-Analyse von 126 früheren Arbeiten zu Auswirkungen von Lichtverschmutzung. So beeinflusst die Zunahme der Helligkeit zum Beispiel Änderungen beim Hormonspiegel, Fortpflanzungszyklen und Aktivitätsmustern von Tieren.

Weiterlesen ...
A G E N D A 2 1

#13 Verordnung über Einwegplastik: Jetzt kommt das To-go-Verbot, mit einer seltsamen Ausnahme

Verfasst: 05.11.2020 16:13
von Deckard666
Verordnung über Einwegplastik: Jetzt kommt das To-go-Verbot, mit einer seltsamen Ausnahme (2020-11-05)

Der Umweltausschuss des Bundesrates will ein fast vollständiges Verbot von Kunststoffverpackungen im Außer-Haus-Markt. Das wäre mehr, als die EU von Deutschland fordert. Ausgerechnet für die bekannteste Variante soll es eine Ausnahme geben.

Dass Plastikstrohhalme aus dem Alltag in Deutschland verschwinden werden, ist ausgemachte Sache. Gleiches gilt auch für aus Kunststoff hergestellte Wattestäbchen und Luftballonstangen oder Wegwerfteller und -besteck sowie für Essensbehälter aus Styropor.

Die Bundesrepublik setzt damit die sogenannte Single-Use-Plastics-Richtlinie der Europäischen Union (EU) um, deren Ziel eine deutliche Reduzierung des Plastikmülls ist und damit auch weniger Abfall an Stränden und in den Weltmeeren.

Weiterlesen ...
A G E N D A 2 1

#14 Neue EU-Abgabe auf Plastik: Grüne Illusion?

Verfasst: 01.01.2021 12:58
von Deckard666
Neue EU-Abgabe auf Plastik: Grüne Illusion? (2020-12-31)

Eine neue Plastikabgabe soll ab 2021 den EU-Haushalt entlasten und die Umwelt schonen. Experten sind skeptisch, dass die Abgabe ihren Zweck erfüllt. Doch so mancher Profiteur freut sich schon.

Es ist der 25. September 2020, Tag des globalen Klimastreiks. Während Luisa Neubauer am Brandenburger Tor Tausenden Demonstrantinnen und Demonstranten: »Hell yeah, wir sind immer noch da, wir sind so was von da!«, entgegenruft, kämpft Tahsin Dag gut dreieinhalb Autostunden entfernt in einem Industriegebiet 20 Kilometer südlich von Erfurt mit dem Ton seines Mikros.

Eine Gigafactory – wie Tesla

Es ist windig an diesem Freitag in Arnstadt, Thüringen, gut 27.000 Einwohner, am Rande des größten Industriegebiets der Region, in der Nähe des Autobahnkreuzes Erfurt. Dag, der für diesen Tag in einen hellblauen Maßanzug geschlüpft ist, hält das nicht davon ab, zu feiern: Richtfest, gut hundert Gäste.

Weiterlesen ...
A G E N D A 2 1

#15 Glyphosat, Biotope, Lichtverschmutzung: Koalition verständigt sich auf Insektenschutzgesetz

Verfasst: 10.02.2021 16:36
von Deckard666
Glyphosat, Biotope, Lichtverschmutzung: Koalition verständigt sich auf Insektenschutzgesetz (2021-02-10)

Nach monatelangem Streit haben sich Agrarministerin Klöckner und Umweltministerin Schulze auf das Gesetzespaket zum Insektenschutz geeinigt. Umweltschützer und Bauern protestieren – aus unterschiedlichen Gründen.

Monatelang kam es zu Streit zwischen dem Agrarministerium von Julia Klöckner (CDU) und dem Umweltressort von Svenja Schulze (SPD) (lesen Sie hier mehr). Aber jetzt gab es einige Einigung auf Maßnahmen zum Insektenschutz. Das Kabinett beschloss ein Gesetzespaket der beiden Ministerien. Es regelt unter anderem den Einsatz von Pestiziden und weist Schutzgebiete aus, um das Insektensterben zu reduzieren.

Der Entwurf des Insektenschutzgesetzes sieht unter anderem vor, dass Biotope wie Streuobstwiesen und artenreiches Grünland für Insekten als Lebensräume erhalten bleiben. Auch die Lichtverschmutzung als Gefahr für nachtaktive Insekten soll künftig eingedämmt werden.

Mehr zum Thema
Streit über Insektenschutz: Tote Bienen, tobende Bauern Von Jonas Schaible und Gerald Traufetter
Tote Bienen, tobende Bauern
Die parallel vom Bundeslandwirtschaftsministerium eingebrachte Änderung der Pflanzenschutz-Anwendungsverordnung regelt unter anderem den Einsatz des umstrittenen Herbizids Glyphosat. Die Anwendung soll zunächst stark eingeschränkt und bis Ende 2023 ganz verboten werden. In Schutzgebieten sind ebenfalls Verbote für andere Pflanzenschutzmittel vorgesehen. Schulze verteidigte die Beschlüsse am Mittwoch und nannte sie »eine gute Nachricht für die Insekten und die Zukunft unserer Ökosysteme«.

Weiterlesen ...
A G E N D A 2 1

#16 Naturschutz und Haftbefehle: EU-Kommission verklagt Deutschland vor EuGH

Verfasst: 18.02.2021 14:20
von Deckard666
Naturschutz und Haftbefehle: EU-Kommission verklagt Deutschland vor EuGH (2021-02-18)

Die EU-Kommission verklagt Deutschland wegen jahrelanger Verstöße gegen geltendes Naturschutzrecht vor dem Europäischen Gerichtshof. Ein Verfahren gibt es auch, weil die EU mit der Umsetzung des europäischen Haftbefehls nicht einverstanden ist.

Die EU-Kommission verklagt Deutschland wegen jahrelanger Verstöße gegen geltendes Naturschutzrecht vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH). Unter anderem habe Deutschland eine „bedeutende Anzahl von Gebieten immer noch nicht als besondere Schutzgebiete ausgewiesen“, teilte die Brüsseler Behörde am Donnerstag mit.

Es geht um die Umsetzung der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie zur Erhaltung natürlicher Lebensräume sowie zum Schutz wild lebender Tiere und Pflanzen. Kern ist die Ausweisung von Schutzgebieten in den EU-Staaten. Dazu gehören sogenannte Erhaltungsziele, um den Bestand von Arten zu schützen oder wiederherzustellen.

Weiterlesen ...
A G E N D A 2 1

#17 Mehrweg-Pflicht: Coffee-to-go soll nachhaltig werden

Verfasst: 07.05.2021 09:28
von Deckard666
Mehrweg-Pflicht: Coffee-to-go soll nachhaltig werden (2021-05-07)

Der Bundestag hat eine neue Mehrweg-Pflicht für Gastronomen beschlossen. Auch das Flaschenpfand wird ausgeweitet und gilt künftig für alle Arten von Getränken. Umweltschützer kritisieren allerdings die großzügigen Ausnahmen.

Restaurants, Imbisse und Cafés müssen ihren Kunden beim Straßenverkauf ab 2023 neben Einwegverpackungen auch alternativ eine Mehrwegvariante anbieten. Eine entsprechende Verpflichtung hat der Bundestag beschlossen. Ausnahmen gelten allerdings für kleinere Gastronomiebetriebe, die maximal 80 Quadratmeter groß sind und nicht mehr als fünf Beschäftigte haben.

Gleichzeitig erweiterten die Abgeordneten die Pfandpflicht auf alle Einwegplastikflaschen und Getränkedosen. Bislang gibt es noch immer Getränke – etwa Fruchtsäfte ohne Kohlensäure – auf deren Verpackung kein Pfand erhoben wird. Derartige Ausnahmeregelungen fallen ab dem Jahr 2022 weg; nur bei Milch und Milcherzeugnissen gibt es eine Übergangsfrist bis zum Jahr 2024. Darüber hinaus wird für die Herstellung von PET-Flaschen ein Mindestanteil an recyceltem Kunststoff eingeführt.

Weiterlesen ...
A G E N D A 2 1

#18 Lücke beim Umweltschutz: Deutsche verbrauchten 2019 rund 3,6 Milliarden dünne Plastikbeutel

Verfasst: 09.05.2021 12:22
von Deckard666
Lücke beim Umweltschutz: Deutsche verbrauchten 2019 rund 3,6 Milliarden dünne Plastikbeutel (2021-05-08)

Reguläre Plastiktüten sind ab 2022 verboten, nicht aber sogenannte dünne Hemdchenbeutel. Milliarden davon werden jährlich in Deutschland verbraucht – wie die Bundesregierung nun einräumt.

Trotz aller Bemühungen beim Umweltschutz werden in Deutschland gigantische Mengen an dünnen Obst- und Gemüsebeuteln aus Plastik verbraucht. Wie die »Neue Osnabrücker Zeitung« unter Berufung auf die Antwort der Bundesregierung auf eine FDP-Anfrage berichtet, nutzten Supermarktkunden 2019 fast 3,65 Milliarden der sogenannten Hemdchenbeutel.

»Dies entspricht einem Pro-Kopf-Verbrauch von circa 44 sehr leichten Kunststoffbeuteln pro Jahr«, schreibt das Ministerium unter Berufung auf eine Erhebung der Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung.

Weiterlesen ...
A G E N D A 2 1

#19 "Rewilding": Wie wichtig ist Renaturierung in Europa? | Doku | ARTE

Verfasst: 16.05.2021 10:01
von Deckard666
"Rewilding": Wie wichtig ist Renaturierung in Europa? | Doku | ARTE

Format: 720p // Sprache: Deutsch // Untertitel: Deutsch (YT erzeugt) // Länge: 52 Min. // 2019-05-11



Dass zahlreiche verdrängte Wildtierarten nach Europa zurückkehren, ist seit den 50er Jahren zu beobachten. Nun haben Wissenschaftler beschlossen, diese Entwicklung noch weiter zu beschleunigen. Das Ziel: die Schaffung neuer wilder Regionen. Die Methode: das "Rewilding", das im Wesentlichen darauf beruht, Großtiere wie Bisons oder Bären in Europa wieder heimisch werden zu lassen.

Wie auf den anderen Kontinenten macht sich der aktuelle Schwund der Biodiversität auch in Europa bemerkbar. Die Populationen vieler Landtiere, Fische, Amphibien, Insekten und Pflanzen gehen beträchtlich zurück. Doch seit den 50er Jahren ermöglichen diverse Naturschutzinitiativen die Rückkehr bestimmter Großwildarten. Derzeit leben 17.000 Bären in 22 europäischen Ländern und in Europa gibt es mittlerweile doppelt so viele Wölfe wie in den Vereinigten Staaten.
Wissenschaftler und Umweltschützer haben sich entschieden, diese aktuelle Entwicklung weiter zu fördern und neue renaturierte Regionen mit einer vielfältigen Fauna zu schaffen. Ihre Methode, die in den 80er Jahren im Yellowstone-Nationalpark entwickelt wurde, wird als Rewilding bezeichnet. Sie beruht im Wesentlichen darauf, Großtiere wie Bisons, Wildpferde oder Bären wieder in Europa heimisch zu machen.
So soll nicht nur das Aussterben dieser bedrohten Tierarten verhindert, sondern durch ihre Wiedereinführung auch das Gleichgewicht in den Ökosystemen positiv beeinflusst werden. Die natürliche Dynamik von Flora und Fauna könnte so wiederhergestellt und die Biodiversität in den natürlichen Lebensräumen gesteigert werden. Was sind die Methoden des Rewildings? Und ist es auch in bevölkerungsreichen Regionen möglich, bestimmte Tierarten wieder anzusiedeln?

Dokumentation von Vincent Perazio (F 2018, 52 Min)

#20 Artensterben geht weiter, Schutzziele verfehlt

Verfasst: 21.05.2021 09:32
von Deckard666
Artensterben geht weiter, Schutzziele verfehlt (2021-05-20)

Bericht zeigt zahlreiche Probleme auf. Schlüsselregionen ohne Protektion. Fehlende Finanzierung erschwert Bewahrung besonders artenreicher Flächen

UN-Mitgliedsstaaten haben selbstgesteckte Ziele gegen das Artensterben nur zum Teil erreicht. Exakt 16,64 Prozent der weltweiten Landfläche einschließlich Binnengewässer stehen heute unter Naturschutz. Die Zielmarke von 17 Prozent, die sich die internationale Staatengemeinschaft 2010 gesetzt hatte, ist damit knapp verfehlt worden.

Um den Schutz der Meere ist es schlechter bestellt: Lediglich 7,7 Prozent der marinen Ökosysteme sind formal als Schutzgebiet ausgewiesen. Eigentlich sollten bis 2020 schon zehn Prozent unter Schutz stehen. Das geht aus dem Protected Planet Report hervor, der am Mittwoch vom Weltüberwachungszentrum für Naturschutz des UN-Umweltprogramm (Unep) und der International Union for Conservation of Nature (IUCN) vorgelegt wurde.

Dabei wurden vor allem in der vergangenen Dekade zahlreiche Ökosysteme neu unter Schutz gestellt. Seit 2010 kamen 21 Millionen Quadratkilometer zu den Schutzgebieten hinzu - eine Fläche größer als Russlands Landmasse.

Im Bericht werden auch etliche Probleme benannt: So gibt es nach wie vor bestimmte Schlüsselregionen für die Biodiversität, die noch gar keinen Schutzstatus haben. Etwa ein Drittel der besonders artenreichen Ökosysteme sind noch immer nicht geschützt. Zudem seien zu viele dieser Gebiete isoliert. Weil es zu wenige Verbindungen zwischen den Schutzgebieten gebe, blieben die Bewegung von Lebewesen und ökologische Prozesse auf der Strecke. Auch Randzonen von Reservaten müssten noch besser bewahrt werden.

Weiterlesen ...
A G E N D A 2 1