Überschwemmungen: Hochwasser in Mitteleuropa Juli 2021 (Ahrtal-Flutkatastophe)

Aktuelles Wetter, Tsunamis, Überschwemmungen, Waldbrände, Dürren.
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Deckard666
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#21 Sind die Überschwemmungen im Sommer 2021 Wetter- oder bereits Klimaphänomene?

Sind die Überschwemmungen im Sommer 2021 Wetter- oder bereits Klimaphänomene? (2021-07-23)

Die Antwort ist ziemlich eindeutig

Die massiven Unwetter in Deutschland, der Schweiz und anderen Teilen Europas haben zumindest für einige Tage im Juli 2021 den Corona-Virus von den vordersten Seiten der Tageszeitungen verdrängt. In diesen Tagen hat das schreckliche Wetter in den Landbereichen, die in Deutschland besonders betroffen waren, erschreckenderweise für weit mehr Tote gesorgt als die Corona-Infektion.

Tatsächlich hat die Menge des Regens in den westlichen deutschen Bundesländern bekannte Dimensionen gesprengt. Obwohl dieser Extremregen nicht der erste seiner Art war, ist er nun neben der gestiegenen Intensität auch wesentlich häufiger unterwegs. Dies entspricht eindeutig den Vorhersagen der Klimaforschung, wie unser Verhalten innerhalb der weltweiten Ökonomie die der Natur entsprechenden ökologischen Umständen erzeugt.

Die immer weitere Zunahme des CO2-Gehalts in der Luft (sowie anderer klimarelevanter Gase) führt tatsächlich, wie von den Klimaexpertinnen und -experten schon lange vorhergesagt, zu extremen Wettereffekten, die immer häufiger werden: Superstarke Regenfälle werden immer heftiger, Hitzewellen immer heißer, Dürren immer extremer, usw. Die Zunahme von extremen Regenfällen ist also nur eine von zahlreichen Klimavorhersagen, die unterdessen ebenfalls klar und deutlich messbar sind. Sie umfassen globale Erwärmung, einen Anstieg des Meeresspiegels, die Schmelze des Polareises, mehr Waldbränden, um nur einige davon zu nennen, die uns ebenfalls bereits seit einer Weile aus dem Alltag bekannt sind.

Was wir nun fast jedes Jahr immer extremer erleben, zeigt also, dass es sich bei der Klimaforschung nicht um extremistisches Denken handelt, wie nicht nur von den wahren Extremisten behauptet wird, sondern zuweilen auch von etablierten Politikern, sondern um sehr ernst zu nehmende Wissenschaft.

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#22 Unwetterkatastrophe in Österreich: Ist er schuld am Hochwasser von Hallein?

Unwetterkatastrophe in Österreich: Ist er schuld am Hochwasser von Hallein? (2021-07-25)

In Österreich ist nach der Unwetterkatastrophe ein böser Streit entbrannt: Haben Umweltschützer einen wirksamen Hochwasserschutz verhindert? Die Diskussion zeigt, was auch Deutschland bevorstehen könnte.

Winfrid Herbst steht oben im Wald und ringt mit seinen Gefühlen. Gerade im Auto war er noch angriffslustig, machte Scherze über die Situation. Hier in der Natur versagt ihm nun plötzlich die Stimme, seine Unterlippe fängt an zu beben und die kleinen grünbraunen Augen blinzeln ein paar Mal schneller. »Entschuldigen Sie«, sagt Herbst und dreht sich kurz weg, »aber mit so Ungerechtigkeiten konnte ich noch nie gut umgehen.«

Seit Sonntag steht Herbst, 73, heftig in der Kritik. Da hatte der Bürgermeister von Hallein in Österreich in einem Interview erwähnt, der Hochwasserschutz in seiner Stadt sei durch letztlich erfolglose Einsprüche »auch von Umweltorganisationen« verzögert worden. »Sonst wären wir schon viel weiter und möglicherweise hätte dieses Unglück verhindert werden können.«

Diese Umweltorganisationen, damit ist vor allem der Naturschutzbund im Bundesland Salzburg gemeint, Herbst ist seit 2017 Vorsitzender. Seither steht unter allen wichtigen Briefen sein Name, auch unter denen, die den geplanten Bau einer über 120 Meter breiten Betonmauer in den Bergen von Hallein ablehnten.

Die Gemeinde im Süden von Salzburg war vom Hochwasser in den Alpen vergangenes Wochenende am schlimmsten betroffen. Die Regenfälle verwandelten den kleinen Kothbach im Zentrum in einen reißenden Strom aus Wasser und Schlamm. Auf seinem Weg nach unten riss er Autos und Menschen mit und spülte sie durch die Straßen. Nur durch Glück ertrank niemand. Doch die Videos dieser Ereignisse wurden zum Sinnbild der Katastrophe.

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#23 Förster zur Flutkatastrophe: »Dass unsere Umwelt ganz schön kaputt ist, sehe ich jeden Tag«

Förster zur Flutkatastrophe: »Dass unsere Umwelt ganz schön kaputt ist, sehe ich jeden Tag« (2021-07-25)

Das Hochwasser an der Ahr wurde durch Schäden im Wald verschärft – und wird der Natur am Fluss schaden. Ein Revierförster fordert zum Umdenken auf.

Der Förster Jens Willen ist Opfer und Experte zugleich, eine seltene Kombination im Katastrophenfall. Willen hat sein Revier in Reifferscheid in der Eifel. Sein Haus steht hingegen unten im Ahrtal in Schuld. Das ist der kleine Ort am Oberlauf des Flusses, der teilweise zerstört wurde und den Bundeskanzlerin Angela Merkel besuchte.

Die Bundeskanzlerin und ihr Tross beschränkten sich bei ihrem Rundgang auf den Ortskern, wo die Aufräumarbeiten schon weit fortgeschritten sind. Wer zu Jens Willen möchte, muss ein Stück am Fluss entlanggehen, wo entwurzelte Bäume und Kühlschränke liegen, in den Böschungen Dämmplatten und Teile von Wohnwagen.

In dem letzten Abschnitt der Hauptstraße geht es über einen Haufen aus Treibholz; darin liegt, in Plastik verpackt, eine Portion Schweinegulasch. Weiter über bizarr zerrissene Zacken von Asphalt, ein Bach hat sie in die Straße gerissen.

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#24 Polizeibericht nach der Flutkatastrophe: Verwesung, Plünderungen, schlechte medizinische Versorgung

Polizeibericht nach der Flutkatastrophe: Verwesung, Plünderungen, schlechte medizinische Versorgung (2021-07-29)

Die Infrastruktur ist zerstört, die medizinische Versorgung ist »erschreckend«, und es wird geplündert: Interne Schreiben der Polizei zeigen, wie schlimm die Lage in den Flutgebieten ist.

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Zwei Wochen nach der schweren Flutkatastrophe zählt die Polizei in Rheinland-Pfalz noch immer mehr als 700 Verletzte. 132 Menschen starben in den Fluten. Die Infrastruktur im Ahrtal ist völlig zusammengebrochen, mehr als 60 Brücken wurden zerstört. Das teilt die Gewerkschaft der Polizei in einer Mail an Kolleginnen und Kollegen mit, die dem SPIEGEL vorliegt. Die Strom- und Wasserversorgung entlang der Ahr sei in kleinen Gemeinden zerstört. Straßen und Häuser seien ebenfalls größtenteils so sehr beeinträchtigt, dass sie einzustürzen drohen. Von den Campingplätzen entlang des Ufers der Ahr sei keiner mehr vorhanden.

Mehr als 1200 Platzverweise

Aus dem Lagebericht der Bundespolizei geht hervor, dass bis Sonntag 44 Straftaten in Rheinland-Pfalz verübt worden sind, davon 30 mit Eigentumsbezug. Aufgrund der fortschreitenden Verwesung von Leichen und Kadavern, austretenden Abwässern, Heizöl und Spritzmitteln steigt die Infektionsgefahr für die Bevölkerung sowie für Helferinnen und Helfer. In Nordrhein-Westfalen gab es Hinweise darauf, dass Hilfsgüter gestohlen und geplündert worden sind, wie aus dem Lagebericht für das ebenfalls von der Flutkatastrophe betroffene Bundesland hervorgeht. Die Polizei sprach mehr als 1200 Platzverweise aus, es gab zwölf Strafanzeigen und 18 freiheitsentziehende Maßnahmen wegen Plünderungen oder Diebstahls.

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#25 Flutkatastrophe in Ahrweiler: Krisenexperte wirft Landrat zu spätes Handeln vor

Flutkatastrophe in Ahrweiler: Krisenexperte wirft Landrat zu spätes Handeln vor (2021-07-31)

Ein Voralarm hätte im Kreis Ahrweiler viele Hochwasseropfer verhindern können, sagt der Forscher Frank Roselieb. Doch der Krisenstab entschied sich dagegen, der Landrat rechtfertigt das Zögern mit wechselnden Prognosen.

Nach der Hochwasserkatastrophe im Ahrtal erhebt der Kieler Krisenforscher Frank Roselieb schwere Vorwürfe gegen Ahrweilers Landrat Jürgen Pföhler (CDU). Trotz präziser Warnungen seien die Bürgerinnen und Bürger zu spät über die Gefahren informiert worden.

Das Katastrophenschutzmanagement gehöre zur Kernfunktion jedes Kreischefs und jedes Oberbürgermeisters, so der Wissenschaftler. »Keine Bundeskanzlerin, kein Ministerpräsident ist so gut darauf vorbereitet, eine solche Krise zu bewältigen«, sagte Roselieb der »Rhein-Zeitung«.

Der Landkreis Ahrweiler wurde laut SPIEGEL-Informationen vor der Flutkatastrophe in der Nacht auf den 15. Juli präzise gewarnt, ohne jedoch rechtzeitig zu reagieren. »Viele menschliche Opfer hätten verhindert werden können«, sagt Roselieb.

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Utopia
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#26 Ahrweiler – erschütternder Bericht einer Ärztin

Ahrweiler – erschütternder Bericht einer Ärztin -- „Wie kann man Menschen so etwas antun?“

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Bericht einer Ärztin

Ich bin Fachärztin für Allgemeinmedizin und Notärztin und ich habe in meinem Urlaub die aus Privatinitiative entstandene Notfallambulanz im Hilfszentrum in der Aloisius-Grundschule in Ahrweiler fünf Tage lang geleitet. Mit zahlreichen wunderbaren Helfern und vielen Sachspenden haben wir eine Ambulanz mit vier Behandlungsplätzen geschaffen.

Weder Polizei noch Feuerwehr haben die Bevölkerung über unsere Anwesenheit informiert, doch durch Mund-zu-Mund-Propaganda haben die Menschen in zunehmender Zahl zu uns gefunden. Wir haben hunderte Menschen behandelt, Wunden versorgt, Augen ausgespült, Menschen mit dringend notwendigen Medikamenten versorgt, zugehört, völlig verzweifelte Menschen in den Arm genommen und getröstet und an unser, ebenfalls auf Privatinitiative gegründetes Seelsorge- und Psychologenteam weitergeleitet. Wir haben selbst Tetanusimpfungen organisiert und gespritzt, ich habe im Schein von Taschenlampen und einem Rollator als Instrumententisch Wunden genäht. Einem Menschen haben wir definitiv das Leben gerettet, indem wir ihn mit Medikamenten aus meinem persönlichen Notfallkoffer so lange stabilisieren konnten, bis der Hubschrauber-Notarzt ihn übernommen hat.

An Ironie nicht zu überbieten: In dem Moment, in dem wir um das Leben des Patienten kämpften und sich gerade der Notarzt aus dem Hubschrauber auf den Schulhof abseilte, wurde dort verkündet, dass wir die Schule räumen müssten, weil wir nicht gebraucht würden! Nach meinem Wissenstand war unsere Ambulanz zeitweise die einzige medizinische Einrichtung in Ahrweiler, da sowohl etliche* Arztpraxen als auch das Krankenhaus abgesoffen waren.

Dann, als die Ambulanz etabliert und gut angenommen war, wurde von der Stadt Ahrweiler in Person von Herrn Wiemer das Hilfszentrum geschlossen. Was bedeutet das für die durch die Flut schwer traumatisierten Menschen? Sie hatten gerade wieder einen Hauch von Stabilität und Sicherheit durch das Hilfszentrum. Sie wussten, sie durften jeden Tag kommen, sich medizinisch versorgen lassen, von ihren Sorgen reden, sie waren versorgt mit warmem Essen und anderen lebensnotwendigen Dingen und menschlichem Zuspruch. Das wird diesen schwerst traumatisierten Menschen von einem Tag auf den nächsten wieder weggenommen, was einer schweren Re-Traumatisierung entspricht. Wie kann man Menschen so etwas antun? Zumal die Argumentation, die Schule müsse saniert werden, einfach nur lächerlich ist. Hier werden aus politischen Gründen – es kann nicht sein, dass eine private Hilfsaktion viel erfolgreicher ist als alles, was die Stadt auf die Beine stellt – Menschenleben gefährdet.

In der Aloisius-Grundschule in Ahrweiler wurden täglich bis zu 1000 warme Essen an Helfer und Anwohner ausgegeben, die Menschen haben bei uns Essen, Wasserflaschen, Kleidung, Decken, Schaufeln bekommen und praktische Hilfe in Form von Hilfstrupps, die mit in die Häuser gegangen sind und Schlamm und Schutt weggeschaufelt haben. Die einzigen Dixi-Klos standen bei uns auf dem Schulhof und weitere wurden von uns auf die umliegenden Straßen verteilt. Alle Anwohner haben uns gesagt, dass wir die einzigen waren, die ihnen zeitnah geholfen haben. Bundeswehr und Feuerwehren aus anderen Bundesländern waren erst eine Woche nach der Flutkatastrophe vor Ort. Ich selbst habe Feuerwehrleute aus Norddeutschland versorgt, die mit 700 Mann tagelang nicht helfen DURFTEN, weil man sie nicht eingesetzt hat, obwohl überall dringend Hilfe gebraucht wurde. Als sie denn endlich helfen durften, haben insbesondere Bundeswehr und Feuerwehr, aber auch die anderen Hilfsorganisationen tatkräftig mit angepackt und geholfen.

Solche Katastrophen-Situationen holen das Beste und das Schlechteste aus den Menschen hervor — ich habe ganz viele wunderbare Menschen kennenlernen dürfen, die sich Tag und Nacht für ihre Mitmenschen engagierten, hatte das großartigste Ambulanzteam aller Zeiten, aber ich sehe auch Politiker und Amtsmenschen, denen das Wohl der Menschen völlig egal ist, die nur von ihrem eigenen Versagen ablenken wollen und auch Menschen, die sich an der Not der Opfer bereichern und plündern. Die meisten Medien haben die Helfer in der Aloisius-Grundschule geframet (siehe SWR – „Querdenker“-Helfer müssen Schule in Bad Neuenahr-Ahrweiler räumen, und ZDF – „Die Aloisiusschule in Ahrweiler, vergangen Freitag – Hier sollen sich Corona-Leugner und Rechte unter die Fluthelfer gemischt haben) und ihr Engagement und ihre Hilfsbereitschaft mit Füßen getreten. Ich habe weder Reichsbürger noch Rechte getroffen, übrigens auch keine Antifa, sondern Menschen mit Herz, die andere Menschen in Not tatkräftig, teilweise bis zur kompletten Erschöpfung, unterstützt haben.

Warum war die Bundeswehr nicht vom ersten Tag an vor Ort? Wo waren die Sanitätszelte, die mobilen OP-Einheiten, die schweren Räumfahrzeuge? Man denke an die große Flutkatastrophe von Hamburg, wo Helmut Schmidt durch den frühzeitigen Einsatz der Bundeswehr seinerzeit vielen Menschen das Leben gerettet hat. Wo waren die vielen Tragluft-Zelte von den nicht mehr gebrauchten Flüchtlingsunterkünften, die viele Städte auf viele Jahre hinaus geleast haben? Die großzügigen 300 Euro Soforthilfe empfinden die Menschen in Ahrweiler als Unverschämtheit und als Schlag ins Gesicht.

(* In Ahrweiler gibt es 146 Allgemein- und Hausärzte (lt. Website der Gemeinde).)



MfG Utopia
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#27 Flutkatastrophe in Deutschland: Hälfte sieht Zusammenhang mit Klimawandel

Flutkatastrophe in Deutschland: Hälfte sieht Zusammenhang mit Klimawandel (2021-08-01)

Die Flutkatastrophe Mitte Juli überstieg die Vorstellungskraft vieler Bundesbürger. Nun wird über die Gründe diskutiert. Ist der Mensch schuld? Oder die Natur?

Mehr als die Hälfte der Bevölkerung glaubt, dass die Unwetterkatastrophe im Westen Deutschlands Folge des vom Menschen verursachten Klimawandels ist. Bei einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur vertraten knapp 55 Prozent der Befragten diese Ansicht. 23 Prozent der Teilnehmer der Online-Umfrage sehen keinen Zusammenhang. Etwa 22 Prozent sind sich nicht sicher, ob vom Menschen verursachte Veränderungen des Klimas die Ursache für die Überschwemmungen mit mehr als 180 Toten waren.

Hälfte hält niemanden für verantwortlich

Die Frage, wer womöglich Schuld daran trägt, dass Mitte Juli so viele Menschen ums Leben kamen, stellt sich nur jeder Zweite. Auf die Frage "Wer ist, wenn überhaupt, hauptsächlich dafür verantwortlich, dass bei der Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen so viele Menschen gestorben sind?" antwortete die Hälfte: "Niemand, es war eine Naturkatastrophe." 14 Prozent trauten sich kein Urteil zu.

Von denen, die eine Verantwortung bei staatlichen Stellen sehen, verweisen die meisten auf den Bund – obwohl Entscheidungen in solch einer Notlage nach geltender Rechtslage in den Kommunen und auf Ebene der Länder getroffen werden sollen. Dennoch sehen lediglich vier Prozent die Hauptverantwortung bei Landräten und Bürgermeistern. Zwölf Prozent sehen an erster Stelle die Länder in der Pflicht. Etwa 13 Prozent verorten die Hauptverantwortung vor allem bei den Bundesbehörden, "weil sie nicht eingegriffen haben".

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#28 Hitzewelle in Südeuropa: Extreme Trockenheit und starker Wind – auf Rhodos gerät Großbrand außer Kontrolle

Hitzewelle in Südeuropa: Extreme Trockenheit und starker Wind – auf Rhodos gerät Großbrand außer Kontrolle (2021-08-02)

Griechenland, Italien und die Türkei kämpfen mit Temperaturen von mehr als 40 Grad Celsius. Das stellt Feuerwehr und Energieversorgung der Länder auf eine harte Probe.

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In Griechenland werden die ganze Woche über Temperaturen um die 44 Grad Celsius erwartet – die Gluthitze dauert somit an. Der Zivildienst warnte erneut, die Brandgefahr bleibe wegen der Dürre hoch.

Das Energieministerium rief alle Bürger dazu auf, die Klimaanlagen nicht auf ganz niedrige Temperaturen zu stellen. »26 Grad und nicht mehr«, hieß es seitens des Energieministeriums. Die Leistung des Energiesystems des Landes wird wegen der lang andauernden Hitze und der auf Hochtouren laufenden Klimaanlagen auf die Probe gestellt. Aus diesem Grund sind alle Techniker in Alarmbereitschaft versetzt worden.

Wegen der extremen Trockenheit und starker Winde ist auf der Ferieninsel Rhodos am Sonntag ein Großbrand außer Kontrolle geraten, wie die Feuerwehr am Montagmorgen mitteilte. Hotelanlagen sind auf Rhodos bislang nicht von dem Brand und der starken Rauchbildung betroffen. Der Zivildienst ordnete jedoch an, drei Dörfer im Westen der Inselhauptstadt zu evakuieren.

In weiten Teilen der Ferieninsel war am Sonntagabend der Strom vorübergehend ausgefallen. Mit dem ersten Tageslicht wurden Löschflugzeuge und Hubschrauber eingesetzt, um die Flammen einzudämmen, wie das Staatsfernsehen (ERT) berichtete.

Auch auf der Halbinsel Peloponnes war ein Feuer ausgebrochen. Die Feuerwehr konnte es nur unter massivem Einsatz von Löschflugzeugen und Hubschraubern unter Kontrolle bringen.

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#29 Flutkatastrophe im Westen: Scholz erwartet mehr als sechs Milliarden Euro an Hochwasserschäden

Flutkatastrophe im Westen: Scholz erwartet mehr als sechs Milliarden Euro an Hochwasserschäden (2021-08-03)

SPD-Spitzenkandidat Olaf Scholz und CDU-Chef Armin Laschet haben den Flutopfern schnelle Hilfen zugesichert. Dem Finanzminister zufolge sind die Schäden wohl noch schlimmer als bei den Hochwassern 2013.

Gut zwei Wochen nach der verheerenden Flutkatastrophe haben Armin Laschet und Olaf Scholz das hart getroffene Stolberg bei Aachen besucht. Bundesfinanzminister Olaf hat dabei konkrete Zahlen zu den entstandenen Schäden genannt. Der SPD-Politiker geht davon aus, dass der Wiederaufbau nach dem Hochwasser in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen mehr als sechs Milliarden Euro kosten kann.

In etwa diese Summe sei bisher für die Wiederaufbauarbeiten nach der jüngsten großen Hochwasserkatastrophe im Jahre 2013 ausgegeben worden, sagte der Sozialdemokraten. Doch die Schäden in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz überträfen wahrscheinlich das Ausmaß dessen, was damals in elf Bundesländern zu verzeichnen gewesen sei.

»Wir wollen allen helfen beim Wiederaufbau, beim Ersatz der Schäden – und darum geht es ja auch um Milliarden«, sagte Scholz. Was niemand wiedergutmachen könne, seien dagegen die zerstörten Leben, die zerstörte Gesundheit und alles das, was die Katastrophe in den Herzen und Köpfen der Menschen angerichtet habe. »Aber das, was man mit Geld in Ordnung bringen kann, das werden wir mit Geld in Ordnung bringen.«

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#30 Flutkatastrophe: THW-Spitzenfunktionär wirft Landräten Versagen vor

Flutkatastrophe: THW-Spitzenfunktionär wirft Landräten Versagen vor (2021-08-05)

Marian Wendt attackiert die politisch Verantwortlichen in den Flutgebieten: Sie hätten durch »richtiges Handeln« dafür sorgen können, dass sich mehr Menschen in Sicherheit bringen, sagte der Präsident der THW-Bundesvereinigung.

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Der Präsident der Bundesvereinigung des Technischen Hilfswerks (THW) beschuldigt die politisch Verantwortlichen in den Flutgebieten, durch Fehlverhalten für eine deutliche höhere Zahl an Todesopfern verantwortlich zu sein. »Die Wucht der Flut war so nicht zu verhindern und auch nicht alle Todesopfer«, sagte Marian Wendt der »Bild«-Zeitung. »Aber Fakt ist: Es hätten sich bei richtigem Handeln der politisch Verantwortlichen vor Ort deutlich mehr Menschen in Sicherheit bringen können.«

»Nach allem, was wir aus dem Landkreis Ahrweiler wissen, hat es dort eben keine rechtzeitigen Warnungen, die es hätte geben können und geben müssen, gegeben«, sagte Wendt. Dabei hätten Warnungen des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) und des Wetterdienstes sowie auch von Bürgermeistern vorgelegen.

Wendt, der auch CDU-Bundestagsabgeordneter ist, verlangte »ein anderes, zentraleres System« zur Warnung. Derzeit liege die gesamte Verantwortung bei politischen Wahlbeamten wie den Landräten. »In allen polizeilichen Großlagen oder beim Militär wird das von Profis wie den Polizeipräsidenten oder Generalen gemanagt und entschieden, nur im Katastrophenfall nicht«, sagte Wendt. Das müsse sich ändern.

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