Überschwemmungen: Hochwasser in Mitteleuropa Juli 2021 (Ahrtal-Flutkatastophe)

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#41 Re: Überschwemmungen: Hochwasser in Mitteleuropa Juli 2021

Flutkatastrophe in NRW und Rheinland-Pfalz: Hauseigentümer sollen 80 Prozent der Kosten erstattet bekommen (2021-08-13)

Die Hilfe des Bundes für die Flutgebiete steht: Noch in diesem Jahr sind dafür nach SPIEGEL-Informationen 16 Milliarden Euro vorgesehen. Allein im Ahrtal wurden laut Gemeindevertretern 8800 Häuser zerstört.

Die Bundesregierung hat sich auf wichtige Details für die Regulierung der Flutschäden verständigt. Noch in diesem Jahr stehen demnach 16 Milliarden der insgesamt 30 Milliarden Euro aus dem Hilfsfonds zur Verfügung. Aufbauhilfe für Privathaushalte und Unternehmen werde geleistet, »soweit die Schäden nicht durch Versicherungen oder sonstige Dritte abgedeckt sind«, heißt es in dem Gesetzentwurf.

Eine Staatssekretärsrunde aus beteiligten Bundesressorts einigte sich am Donnerstag darauf, dass durch die Flut geschädigte Unternehmen ein halbes Jahr lang 80 Prozent ihrer Gewinneinbußen ersetzt bekommen. Hauseigentümer erhalten 80 Prozent der Kosten erstattet, die für die Wiederherstellung ihrer zerstörten Gebäude notwendig wären. In Härtefällen sollen auch 100 Prozent entschädigt werden. Bei mobilem Eigentum, etwa Autos oder der Inneneinrichtung von Häusern, wird der Zeitwert erstattet.

Hilfe orientiert sich an Elementarversicherungen

Bei ihren Hilfen orientieren sich Bund und Länder an einer Elementarversicherung. Wer von den Betroffenen eine solche schon abgeschlossen hat, bekommt aus dem staatlichen Fluthilfefonds die Differenz bis zur vollständigen Erstattung der Schäden ausgezahlt. Umstritten ist noch, ob zerstörte Häuser auch an gefährdeten Stellen wieder errichtet werden dürfen. Angestellte geschädigter Unternehmen können in Kurzarbeit gehen und bekommen 67 Prozent des Nettolohns vom Staat weiterbezahlt.

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#42 Reaktion auf die Unwetterkatastrophe: Kommunen fordern vom Bund Notgesetz für den Wiederaufbau

Reaktion auf die Unwetterkatastrophe: Kommunen fordern vom Bund Notgesetz für den Wiederaufbau (2021-08-15)

Der Wiederaufbau der Energieversorgung der vom Hochwasser getroffenen Regionen müsse unkonventionell und schnell erfolgen, fordern vier kommunale Spitzenverbände vom Bund. Es geht vor allem um behördliche Erleichterungen und die Lastenverteilung.

Der Wiederaufbau der Energieversorgung in den Hochwassergebieten setzt auch die Bundesregierung unter Zeit- und Handlungsdruck. Denn nach geltender Rechtslage werden die Kosten der Strom- und Gasinfrastruktur von den Netzbetreibern auf die Verbraucher in der Region übergewälzt. Damit ergäbe sich aus dem Energiewirtschaftsgesetz eine unzumutbare Folge für die Flutopfer: Sie müssten in Zukunft mit deutlich erhöhten Netzentgelten auf ihrer Strom- und Gasrechnung für den Wiederaufbau der Infrastruktur vor Ort zahlen. Niemand will das.

Gesetzgeberisches Handeln ist also dringend erforderlich. Darauf weisen vier kommunale Spitzenverbände in einem ersten „Diskussionspapier“ zu den gesetzgeberischen Konsequenzen der Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen hin. Das Schreiben des Deutschen Städtetags, des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, des Deutschen Landkreistages und des Verbandes Kommunaler Unternehmen (VKU) ging diese Woche an die Ministerpräsidenten der Länder. Es liegt WELT AM SONNTAG vor.

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#43 Hochwasser-Katastrophe: EU-System EFAS warnte frühzeitig

Hochwasser-Katastrophe: EU-System EFAS warnte frühzeitig (2021-08-13)

Nach vier Wochen sind die EFAS-Warnkarten öffentlich. Auch am Sturzfluttag selbst gab es ein Fenster von sieben Stunden, das nicht voll genutzt wurde.

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inblicke in das Europäische Flutwarnsystem EFAS (European Flood Awareness System) bestätigen die Vorwürfe der Forscherin Hannah Cloke, es habe Tage vor der Flutkatastrophe im Juli bereits deutliche Hinweise auf extreme Hochwasser in den betroffenen Regionen gegeben. Clarkes Forschungsteam von der Universität Reading hatte kurz nach der Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen gefordert, solche Warnungen vor Starkregenereignissen ernster zu nehmen. Einen Tag vor der Flut an den Flüssen Ahr und Kyll habe es starke Hinweise gegeben, sodass die Behörden hätten reagieren können.

Die unter anderem satellitenbasierten Frühwarnkarten der EFAS sind grundsätzlich zunächst einen Monat lang nicht öffentlich verfügbar. Nach Ablauf dieser Frist hat Jörg Dietrich, Leiter der Arbeitsgemeinschaft am Institut für Hydrologie und Wasserwirtschaft an der Leibniz-Universität Hannover, nun auf Bitten des Science Media Center einen Blick in die Karten geworfen.

Frühwarnsystem für "Flash Floods"

Dietrich zufolge funktioniert EFAS vor allem als Frühwarnsystem, das teils schon bis zu zehn Tage vorab gute Hinweise gibt, um konkrete "Abflüsse" bei Starkregen zu berechnen. Am 10. Juli, vier Tage vor der Katastrophe in den besonders betroffenen beiden Bundesländern, sei der Bereich um große Flüsse wie den Rhein bereits orange gefärbt und mit einer Hochwasserwahrscheinlichkeit von über 50 Prozent versehen gewesen.

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#44 Bafin-Umfrage: Hochwasser-Schäden kosten Versicherer bis zu 5,7 Milliarden Euro

Bafin-Umfrage: Hochwasser-Schäden kosten Versicherer bis zu 5,7 Milliarden Euro (2021-08-16)

Die Jahrhundertflut im Juli zerstörte unzählige Gebäude, Fahrzeuge und Wertgegenstände. Auf Deutschlands Versicherer kommen nun offenbar höhere Kosten zu als erwartet.

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Die deutschen Versicherer müssen nach der Flutkatastrophe im Rheinland und in der Eifel Schäden von bis zu 5,7 Milliarden Euro tragen. Das ergab eine Umfrage der Finanzaufsicht Bafin. »Nach einer ersten Einschätzung der Erstversicherer ist im schlimmsten Fall ein Schaden von rund 5,7 Milliarden Euro zu erwarten, wovon etwa vier Milliarden Euro rückversichert sind«, sagte der oberste Versicherungsaufseher der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin), Frank Grund.

Der Branchenverband GDV war zuletzt lediglich von einem Gesamtschaden von 4,5 bis 5,5 Milliarden Euro ausgegangen. Die deutschen Rückversicherer rechneten schlimmstenfalls mit einer Nettobelastung von rund einer Milliarde Euro, sagte Grund. Die Bonner Behörde habe nun mehr als 150 Erstversicherer und 28 Rückversicherer befragt – und deutlich höhere Schäden gefunden.

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#45 Aus dem Zweiten Weltkrieg: Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz – 350 Kilo Munition freigespült

Aus dem Zweiten Weltkrieg: Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz – 350 Kilo Munition freigespült (2021-08-17)

Patronen, Granaten, Pyrotechnik und eine Bombe: Bei dem verheerenden Hochwasser in Rheinland-Pfalz wurden gefährliche Überreste aus dem Zweiten Weltkrieg freigelegt. Die Polizei rief zur Vorsicht auf.

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Durch das Hochwasser in Teilen von Rheinland-Pfalz sind insgesamt rund 350 Kilogramm Munition aus dem Zweiten Weltkrieg freigespült worden. Vor allem Patronen, Granaten, Pyrotechnik sowie eine Bombe, allerdings ohne Explosivstoffe, seien gefunden worden, teilte die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Trier der Nachrichtenagentur dpa mit.

Im besonders stark von der Flut betroffenen Ahrtal habe es im vergangenen Monat 22 Funde gegeben. Im Eifelkreis Bitburg-Prüm gab es demnach elf Funde sowie jeweils einen Fund im Vulkaneifelkreis und im Kreis Trier-Saarburg. Der Kampfmittelräumdienst Rheinland-Pfalz habe die Munition vernichtet, sagte eine Sprecherin der ADD.

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#46 Jürgen Pföhler: Landrat von Ahrweiler legt Amt nach Flutkatastrophe nieder

Jürgen Pföhler: Landrat von Ahrweiler legt Amt nach Flutkatastrophe nieder (2021-08-17)

Nach der Flutkatastrophe hatte es massive Kritik an Jürgen Pföhler gegeben. Nun gibt der CDU-Landrat von Ahrweiler sein Amt auf – aus gesundheitlichen Gründen.

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Der Landrat von Ahrweiler, Jürgen Pföhler (CDU), legt sein Amt nach der Flutkatastrophe vom Juli nieder. Das teilte der CDU-Kreisverband Ahrweiler mit. Zur Begründung hieß es, Pföhler könne sein Amt krankheitsbedingt absehbar nicht mehr ausüben – allerdings hatte es nach der Katastrophe auch massive Kritik an seinem Vorgehen gegeben.

Nach dem verheerenden Hochwasser in Rheinland-Pfalz wird gegen Pföhler ermittelt. Wie die Staatsanwaltschaft Koblenz mitteilte, stehe der Verdacht der fahrlässigen Tötung und der fahrlässigen Körperverletzung durch Unterlassen im Raum.

Der Kreis Ahrweiler benötige derzeit einen »unbelasteten Neuanfang« in seiner Führung, erklärte die CDU-Fraktion. Dies setze Vertrauen der Bevölkerung in die politisch Verantwortlichen voraus. Der Schritt Pföhlers, sein Amt nicht mehr wahrzunehmen, sei »daher notwendig und unausweichlich«. Das Vertrauen der Menschen im Kreis sei nicht mehr gegeben. Die »nun aber zwingend erforderliche entschlossene und zupackende Führung des Amtes« sei in dieser Ausnahmesituation nicht mehr möglich.

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#47 Nach Jahrhundertflut: Kabinett bringt 30-Milliarden-Hilfsfonds für Flutopfer auf den Weg

Nach Jahrhundertflut: Kabinett bringt 30-Milliarden-Hilfsfonds für Flutopfer auf den Weg (2021-08-18)

Bund und Länder wollen für den Wiederaufbau in den Flutgebieten 30 Milliarden Euro in die Hand nehmen. Die Gelder sollen über Jahre fließen. Darauf hat sich das Kabinett geeinigt – nun müssen Parlament und Bundesrat zustimmen.

Das Bundeskabinett hat die Einrichtung eines Fonds für Wiederaufbauhilfe in den vom Juli-Hochwasser verwüsteten Regionen beschlossen. Der Fonds soll insgesamt 30 Milliarden Euro umfassen; in diesem Jahr wird er voraussichtlich mit zunächst 16 Milliarden Euro gefüllt. Zunächst hatte der SPIEGEL über die Pläne berichtet.

Zwei Milliarden Euro aus dem Topf sind dafür vorgesehen, Schäden an der bundeseigenen Infrastruktur zu beseitigen, also etwa an Autobahnen. Diese Kosten trägt der Bund allein. Der Rest des Wiederaufbaufonds soll für Schäden an landeseigener und an kommunaler Infrastruktur sowie an Privateigentum verwendet werden. Die 28 Milliarden Euro werden dabei zur Hälfte vom Bund und zur anderen Hälfte von allen Bundesländern gemeinsam getragen.

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#48 Umgang mit Flutkatastrophe: NRW-Innenminister Reul räumt Versäumnisse ein

Umgang mit Flutkatastrophe: NRW-Innenminister Reul räumt Versäumnisse ein (2021-08-21)

In der Flutkatastrophe aktivierte Nordrhein-Westfalen seinen Krisenstab nicht. Rückblickend sieht Landesinnenminister Herbert Reul das skeptisch – ihm geht es vor allem um die Signalwirkung.

Hat Nordrhein-Westfalen nicht entschlossen genug auf die Flutkatastrophe Mitte Juli reagiert? Das Land hatte es unterlassen, seinen Krisenstab zu aktivieren. NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) hat seine Meinung zu dieser Entscheidung geändert: »Wenn ich es noch einmal zu entscheiden hätte, würde ich dem Ministerpräsidenten die Aktivierung des Krisenstabs empfehlen«, sagte Reul der »Rheinischen Post«. »Aber weniger aus operativen Gründen als aus symbolischen.«

Er glaube zwar, dass dadurch kein Haus weniger eingestürzt und kein Menschenleben gerettet worden wäre. Aber nach Reuls Worten hätte ein solcher Krisenstab »das Signal an die Bevölkerung gesendet: ›Jetzt ist es ernst! Und wir nehmen es auch ernst.‹ Wann, wenn nicht in der größten Naturkatastrophe unseres Bundeslandes sollte man den Krisenstab aktivieren?«

Das Innenministerium hatte zur Flutkatastrophe nur einen »Kleinen Krisenstab« gebildet, der offiziell Koordinierungsgruppe heißt. Im Gegensatz zum echten Krisenstab – in dem das Kabinett vertreten ist – saßen in der Koordinierungsgruppe unter Reuls Führung rund 30 Experten aus allen Bereichen und Behörden. Die Opposition hatte das als unzureichend kritisiert.

»Die Koordinierungsgruppe hat de facto wie ein Krisenstab gearbeitet. Da steckte also schon ganz viel Krisenstab drin, es stand nur nicht Krisenstab drauf«, verteidigte sich der Minister nun.

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#49 Schnellstudie zu Extremwetter: So hoch ist der Anteil des Klimawandels an der Flutkatastrophe

Schnellstudie zu Extremwetter: So hoch ist der Anteil des Klimawandels an der Flutkatastrophe (2021-08-24)

Das Hochwasser an der Ahr war mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Klimawandel-Ereignis. Das bestätigen Forscher in einer ersten Schnellstudie. Sie räumen ein, dass der Trend eindeutig, aber die Unsicherheiten groß sind.

Erst die Dürre, dann die Fluten: Deutschland ist immer häufiger von Extremwetter betroffen. 2018, 2019 und 2020 litten viele Landesteile unter extremer Trockenheit und andauernder Hitze, die Bauern in die Verzweiflung trieb und ein Waldsterben auslöste. In diesem Jahr kamen nun fast 200 Menschen bei verheerenden Fluten ums Leben, Tausende bangten um ihre Existenz. In Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz fielen durchschnittlich 93 Liter Regen pro Quadratmeter und Tag, in einigen Teilen Belgiens sogar 106 Liter. Bereits ab 30 Litern gilt ein Regentag als Starkregen-Ereignis.


Nach solchen Katastrophen stellt sich immer dieselbe Frage: Wie viel Klimawandel steckt im Wetter? Ist der Mensch durch seine Lebensweise selbst daran schuld, dass Felder verdorren und Flüsse über die Ufer treten? Das zu beantworten, ist keine einfache Angelegenheit – denn Extremwetter gab es auch schon, bevor der Mensch begann, Kohle, Öl und Gas zu verbrennen.

In einer am Dienstag veröffentlichten Studie haben 39 Klimaforscherinnen genau diese Frage mit Blick auf die Überschwemmungen im vergangenen Juli untersucht. Auf den ersten Blick ist ihre Antwort eindeutig: »In einer sich erwärmenden Welt gibt es eine klare Tendenz zu stärkeren Niederschlägen«, erklärte Frank Kreienkamp, der für den Deutschen Wetterdienst an der Studie mitwirkte. Die Wahrscheinlichkeit einer solchen Flutkatastrophe in den betroffenen Regionen habe sich um das 1,2- bis 9-Fache erhöht. Ohne den menschengemachten Klimawandel würde ein solches Ereignis in Mitteleuropa laut Kreienkamp nur rund alle 2000 Jahre stattfinden. Doch aufgrund der mittlerweile bereits erreichten globalen Erwärmung von rund einem Grad verringere sich die Frequenz nun sogar auf rund 400 Jahre.

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#50 Höher als bislang erwartet: Versicherungsbranche taxiert Flutschäden auf sieben Milliarden Euro

Höher als bislang erwartet: Versicherungsbranche taxiert Flutschäden auf sieben Milliarden Euro (2021-08-25)

Für die Versicherungswirtschaft könnte der Schaden durch die Flutkatastrophe deutlich teurer werden als bislang geschätzt. Die Branche rechnet nun mit bis zu sieben Milliarden Euro – statt bislang 5,5 Milliarden Euro.

Mehr als einen Monat nach der Flutkatastrophe in Deutschland kommen die Versicherer bei der Schadensaufnahme voran und müssen dabei ihre Prognose nach oben korrigieren. »Wir rechnen jetzt mit Versicherungsschäden von rund sieben Milliarden Euro«, sagte der Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), Jörg Asmussen.

Davon entfielen rund 6,5 Milliarden Euro auf Wohngebäude, Hausrat und Betriebe sowie rund 450 Millionen Euro auf Kraftfahrzeuge. »Mit fortschreitender Schadenaufnahme und -regulierung zeigt sich erst die Dimension dieses Extremereignisses«, sagte Asmussen. Bisher hatte der Verband den Schaden auf das obere Ende der Spanne von 4,5 bis 5,5 Milliarden Euro geschätzt.

Die Unwetterfront »Bernd« zog vom 13. bis 18. Juli über weite Teile Deutschlands hinweg und sorgte für Überschwemmungen mit mindestens 180 Toten. Schwere Schäden durch Starkregen und Hochwasser gab es vor allem in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen, aber auch in Bayern und Sachsen.

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