Dürren/Extreme Trockenheit/Hitzewellen

Aktuelles Wetter, Tsunamis, Überschwemmungen, Waldbrände, Dürren.
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S.E.T.I
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#1 Dürren/Extreme Trockenheit/Hitzewellen

Historische Dürre- Australischen Städten geht das Wasser aus

Australien erlebt derzeit die schlimmste Dürre seiner Geschichte. Seit vier Jahren kämpft das Land gegen extreme Trockenheit, nun könnte mehreren Städten im Südosten Australiens schon bald das Grundwasser ausgehen. Das Problem der Wasserknappheit erstreckt sich aber weit über die Landesgrenzen hinaus – weltweit lebt rund ein Viertel der Bevölkerung in Ländern mit hohem Trockenheitsrisiko.


Sollte im jetzigen australischen Frühling kein Regen fallen, werden Ortschaften im Bundesstaat New South Wales wie Dubbo, Cobar, Nyngan und Narromine zu Weihnachten auf Trinkwasserlieferungen für ihre Einwohner und Einwohnerinnen angewiesen sein, warnte die Regierungsbehörde WaterNSW in einer Studie am Sonntag.

New South Wales’ Wasserministerin Melinda Pavey bezeichnete die Situation als kritisch. Denn bei anhaltender Dürre säßen selbst tiefer im Landesinneren gelegene Städte spätestens Ende 2020 auf dem Trockenen. „Alles Menschenmögliche“ werde unternommen, um Abhilfe zu schaffen, darunter neue Wasserbohrungen und die Verlegung zusätzlicher Wasserleitungen, sagte Pavey Reportern in Canberra.
Quelle und mehr dazu:

https://orf.at/stories/3137248/


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Utopia
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#2 Wettlauf gegen die Zeit : Feuerwehr in Kalifornien besorgt über stürmische Winde

In Kalifornien wüten derzeit mehrere Wald- und Buschbrände, die durch Hitze, Trockenheit und heftige Winde angefacht werden. Besonders zerstörerisch sind das Kincade Fire im Norden des Bundesstaates und das Getty Fire westlich von Los Angeles. Gouverneur Gavin Newsom hat den Notstand für den gesamten Bundesstaat ausgerufen.

Stürmische Winde könnten die Brände in Kalifornien weiter anheizen. Der US-Wetterdienst warnte am Dienstag vor Windböen mit Geschwindigkeiten von rund 130 Stundenkilometern in manchen Gebieten. Die bislang stärksten Winde der Saison wurden für Mittwoch und Donnerstag erwartet. Tausende Feuerwehrleute waren im Einsatz, um die Wald- und Buschfeuer in einem Wettlauf gegen die Zeit so weit wie möglich einzudämmen.

“Es braucht nur ein Stück glimmende Kohle, ein einziges, um ein neues Buschfeuer zu entzünden”, warten der Feuerwehrchef von Los Angeles, Ralph Terrazas, bei einer Pressekonferenz. Glut könne vom Wind kilometerweit getragen werden.



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#3 Waldbrände in Australien: Tote und Vermisste gemeldet

Bei den schweren Bränden im Osten Australiens sind zwei Menschen ums Leben gekommen, sieben Personen werden vermisst. Dies meldet die Zeitung „Sydney Morning Herald“ unter Berufung auf Gladys Berejiklian, den Premier des australischen Bundesstaates New South Wales, am Samstag.

Zuvor war berichtet worden, dass in den australischen Bundesstaaten New South Wales und Queensland mehr als 140 Brände wüten. Nach Angaben der Behörden erlitten mehr als 30 Menschen Verletzungen. Mindestens 100 Häuser fielen den Flammen zum Opfer.



Die Feuerwehr von New South Wales meldete 15 Brände der höchsten Warnstufe. In Queensland seien zeitweise sogar mehr als 50 Brände gezählt worden, davon ein halbes Dutzend auf der höchsten Warnstufe. Angefacht wurden die Flammen teils durch Windböen und hohe Temperaturen.

Nach Behördenangaben musste die wichtigste Autobahn zwischen Sydney und Brisbane, der Pacific Highway, geschlossen werden. Die örtliche Feuerwehr warnte vor „sehr dynamischen, unberechenbaren und gefährlichen Bedingungen“.

Den Buschfeuern gingen eine ungewöhnlich lange Dürre, starke Winde, eine geringe Luftfeuchtigkeit und hohe Temperaturen voraus.

Australiens Tierwelt gefährdet
Unter den Buschfeuern leidet die einzigartige Tierwelt Australiens. Tierschützer gehen davon aus, dass im Reservat Lake Inn an der Küste von New South Wales gut die Hälfte der 500 bis 600 dort lebenden Koalas verbrannt ist. Zwei Drittel des Lebensraumes der Beuteltiere wurde Berichten zufolge bereits von den Bränden zerstört.

Zusammen mit Kängurus gehören Koalas zu den bekanntesten Tieren, die nur in Australien heimisch sind. Die sogenannten Beutelsäuger leben vor allem in Bäumen, wo sie sich kaum bewegen. Im Gegensatz dazu können Kängurus oder auch Hirsche laufen und so einem Feuer entkommen.

(pd/sb/sna/)



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#4 Buschbrände in Australien - Behörden stufen Bedingungen in Sydney als „tödlich“ ein

Rund 80 Brände wüten rund um die Millionenstadt Sydney. Es gibt Dutzende Notrufe wegen Atembeschwerden. Wegen des dichten Rauchs geht allein in der Mittagszeit der Feueralarm 150 Mal fälschlicherweise los.


Die Buschbrände an der australischen Ostküste lassen Sydney im Rauch versinken: Am Dienstag hingen dicke Schleier über der Millionenmetropole im Südosten des Kontinents – der Wert für Luftqualität war der regionalen Umweltbehörde nach in manchen Stadtgebieten elfmal höher als der als „gefährlich“ geltende Messwert.

Allein in der Umgebung Sydneys wüten etwa 80 Brände. Im Nordwesten gibt es eine rund 60 Kilometer lange Feuerfront. Mehr als 2000 Feuerwehrleute sind im Einsatz. In der Stadt selbst war die Sicht in großen Teilen der Stadt sehr schlecht. Mehr als 500 Mal ging im Lauf des Tages wegen des ungewöhnlich dichten Rauchs versehentlich Feueralarm los.

Gewerkschaften im Bundesstaat New South Wales forderten, Arbeiter im Einsatz an der Luft sollten nicht zu ihren Tätigkeiten draußen gezwungen werden. Der Nahverkehr in Sydney warnte, in den Bahnhöfen könne der Feueralarm durch den Rauch ausgelöst werden. Fähren fielen aus, einige Bürogebäude im Stadtzentrum wurden evakuiert.

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Rund 2000 Feuerwehrleute sind im Großraum Sydney im Einsatz
(Quelle: AFP)

Die Feuer wurden am Dienstag durch hohe Temperaturen und starken Wind weiter angefacht. Auch in den nächsten Tagen ist keine Entspannung in Sicht. Im Gegenteil: Laut Wettervorhersage steigen die Temperaturen bei starkem Wind und geringer Luftfeuchtigkeit auf mehr als 40 Grad. Diese Bedingungen bezeichneten staatliche Behörden als „tödlich“. „Der Rauch hier in Sydney ist extrem schlimm, die schlechtesten Werte für Luftqualität, die wir gesehen haben“, sagte auch Richard Broome vom Gesundheitsministerium New South Wales Health. „Wir bitten die Leute noch einmal, diese Bedingungen ernst zu nehmen.“

Dutzende Notrufe wegen Atembeschwerden

Anwohner wurden angewiesen, so viel wie möglich im Innern zu bleiben. Menschen mit Herz- oder Lungenproblemen sollten überhaupt nicht nach draußen gehen. Die Rettungsdienste teilten mit, pro Tag seien Dutzende Notrufe wegen Atembeschwerden eingegangen. Inzwischen sind viele in Sydney mit Atemschutzmasken unterwegs. Kindergärten und Schulen lassen die Kinder nicht mehr ins Freie. Befürchtet wird auch, dass das Wasser knapp wird.

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Rauch zog auch über den weltbekannten Bondi Beach
(Quelle: Getty Images)

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Das Opernhaus von Sydney ist wegen der Luftverschmutzung derzeit nur schlecht zu sehen
(Quelle: Getty Images)

Seit Oktober haben die Buschbrände nach Angaben der Behörden rund 2,7 Millionen Hektar Land verbrannt. Mindestens sechs Menschen kamen ums Leben. Mehr als 900 Häuser wurden zerstört. Nach Schätzung von Experten starben in den Feuern auch mehr als 2000 Koalas. Zusammen mit Kängurus gehören Koalas zu den bekanntesten Tieren, die nur in Australien heimisch sind.

Normalerweise beginnt die Zeit der Buschbrände in Australien erst im Dezember. In diesem Jahr ging es jedoch schon im Oktober los. In Australien, auf der anderen Seite der Erdkugel, wird es gerade Sommer.

(AP/dpa/krott)



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#5 Enorme Brände in Australien erzeugen eigene Gewitter

Die Buschfeuer in Australien haben eine neue Stufe der Bedrohung erreicht. Im bevölkerungsreichsten Bundesstaat des fünften Kontinents, New South Wales, kämpfen so viele Menschen wie noch nie gegen die Flammen.

Die verheerenden Buschbrände im Osten Australiens wüten weiter – und werden von Extremhitze angefacht. Auch im Südosten brennt es, dort ist ein Todesopfer zu beklagen. Die Feuerwehr warnt vor ungewöhnlichen Wettereffekten.

Die anhaltende Rekordhitze hat die verheerenden Brände in Australien weiter verschärft. „Heute war ein schrecklicher Tag“, sagte der Feuerwehrchef des Bundesstaates New South Wales, Shane Fitzsimmons, am Samstagnachmittag (Ortszeit).

Die Einsatzkräfte könnten die zahlreichen Feuer erst unter Kontrolle bringen, wenn es endlich wieder „ordentlich“ regne, sagte Fitzsimmons weiter. Derweil lösten zwei Riesenfeuer ein seltenes Wetterphänomen aus.

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Die Behörden warnen vor anhaltenden und sich ausbreitenden Bränden in New South Wales
(Quelle: NSW Rural Fire Service/via REUTERS; David Gray/Getty Images)

Die zwei riesigen Brände im Süden der Millionenstadt Sydney erzeugten laut Feuerwehr eigene Gewitter. Ein von einem Feuer generiertes Gewitter kann entstehen, wenn sich Rauchschwaden abkühlen und auf den Druck in der Erdatmosphäre treffen. Hierbei kann eine Wolke entstehen, die Blitze und starke Winde erzeugen kann.

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Pferde in Bilpin, westlich von Sydney
(Quelle: dpa/Dan Himbrechts)

Etwa 3000 Feuerwehrleute bereiteten sich laut Feuerwehrsprecher Fitzsimmons in New South Wales auf eine Änderung der Windrichtung vor, die „gefährliche sowie schwierige, unbeständige Bedingungen“ mit sich bringen könnte. Fitzsimmons sagte: „Schlimmer könnten die katastrophalen Brandbedingungen nicht sein.“

Über Sydney liegt dichter Rauch

Im Staat New South Wales wurden Temperaturen von bis zu 47 Grad Celsius erwartet. Nördlich von Sydney wütete weiter ein besonders großes Feuer, das die Millionenstadt wie bereits in den vergangenen Wochen in Rauchschwaden hüllte.

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Feuerwehrleute in Bargo in der Nähe von Sydney versuchen, gegen die Flammen anzukommen
(Quelle: Getty Images/David Gray)

Zahlreiche Ärzte warnten angesichts des gesundheitsgefährdenden Rauchs erneut vor einem „öffentlichen Gesundheitsnotstand“. Die Gesundheitsbehörden seien nicht auf die steigende Zahl der Notfälle – unter anderem wegen Atembeschwerden – vorbereitet, außerdem seien die gesundheitlichen Auswirkungen bislang noch nicht abzuschätzen, sagte Kim Loo von der Interessengruppe „Ärzte für die Umwelt“ der Nachrichtenagentur AFP.

„Fast die gesamte Bevölkerung von New South Wales ist dem Rauch dauerhaft ausgesetzt. Weil wir das noch nie zuvor erlebt haben, wissen wir noch nicht, welche Folgen dies möglicherweise haben könnte“, sagte Loo weiter.

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Mit Löschhubschraubern wollen die Behörden die Brände eindämmen
(Quelle: Getty Images/David Gray)

In den vergangenen Tagen war in Australien ein Temperaturrekord auf den nächsten gefolgt: Nachdem am Dienstag auf dem Kontinent ein landesweiter Temperaturrekord von 40,9 Grad erreicht worden war, wurde dieser bereits am Mittwoch mit einem neuen Rekord von 41,9 Grad überschritten. In der Ortschaft Eucla im Westen des Landes kletterte das Thermometer am Donnerstag gar auf 49,8 Grad.

Buschbrände verletzen 23 Feuerwehrleute

Seit dem außergewöhnlich frühen Beginn der diesjährigen Buschbrandsaison im September brannten bereits mindestens drei Millionen Hektar Land nieder – das entspricht der Fläche Belgiens. Bislang kamen landesweit mindestens zehn Menschen infolge der Feuer ums Leben. Mehr als 800 Häuser wurden zerstört.

Buschbrände wüteten auch im Südosten im Bundesstaat South Australia. Behörden bestätigten einen Todesfall, der auf ein Feuer zurückgeführt wurde. Ein weiterer Mensch sei verletzt worden, als er sein Anwesen vor den Flammen zu retten versuchte. 23 Feuerwehrleute und einige Polizisten wurden ebenfalls verletzt.

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Aus einem Flugzeug sind die großen Brände in Adelaide zu sehen
(Quelle: JACKIE WOOD via REUTERS)

Zudem seien am Freitag 15 Häuser durch einen Buschbrand in den Adelaide Hills zerstört worden, mehr als 40.000 Hektar Land wurden ein Raub der Flammen. Erhebliche Verluste habe es auch bei Nutzvieh, Tieren, Ernten und Weinbergen gegeben, sagte der Regierungschef von South Australia, Steven Marshall. Besonders betroffen sei die Gegend Adelaide Hills.

Klimawandel: Australiens Regierung in der Kritik

An Premierminister Scott Morrison regte sich Kritik, weil er in der Buschbrand-Krise mit seiner Familie auf Hawaii Urlaub machte. Nach dem Tod von zwei freiwilligen Feuerwehrmännern entschuldigte er sich bei der Bevölkerung und kündigte für Samstag seine vorzeitige Rückkehr nach Sydney an. Am Wochenende wollte er das Hauptquartier der beiden Feuerwehrmänner besuchen.

Die Buschbrände haben auch eine Debatte befeuert, ob Morrisons konservative Regierung genug gegen den Klimawandel unternehme. Australien ist der weltweit größte Exporteur von Kohle und verflüssigtem Erdgas.

Erst am Donnerstag kampierten Aktivisten vor Morrisons Residenz in Sydney, um dessen Regierung zu entschiedeneren Gegenmaßnahmen aufzufordern. Morrison wird von Kritikern als ein Klimawandel-Skeptiker betrachtet. Zu Monatsbeginn räumte er indes ein, dass der „Klimawandel zusammen mit vielen anderen Faktoren“ zu den Buschbränden beitrage.

Mindestens zwei Dutzend Feuerwehrleute wurden bereits verletzt, zwei freiwillige Feuerwehrmänner starben.

(AP/dpa/lep)



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#6 Re: Dürren und Extreme Trockenheit



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#7 Rauchwolken von Buschbränden in Australien erreichen Chile und Argentinien

Seit Oktober wüten in Australien heftige Buschbrände. Entwarnung ist bislang nicht in Sicht. Vielmehr wird befürchtet, dass die Feuer noch Monate dauern werden. Inzwischen haben es die Rauchwolken über den Pazifik bis nach Südamerika geschafft.

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Rauchwolken von Buschbränden in Australien erreichen Chile und Argentinien (Symbolbild)

Rauchwolken von Buschbränden in Australien lassen sich nun auch in Chile und Argentinien sehen. Das haben die Wetterbehörden der südamerikanischen Länder am Montag berichtet. Infolge des Westwinddrifts konnte der Rauch rund 12.000 Kilometer über den Stillen Ozean zurücklegen. Der chilenische Wetterdienst teilte auf Twitter Satellitenaufnahmen des Phänomens.



Wie der Leiter der Meteorologischen Behörde Chiles Patricio Urra gegenüber AFP mitteilte, stelle der Effekt keine Gefahr für die Bevölkerung dar. Die Rauchwolken schweben demnach in einer Höhe von 6.000 Metern über dem Meeresspiegel und können nicht heruntersteigen.

Auch der argentinische Wetterdienst veröffentlichte Satellitenbilder, auf denen der Dunst zu sehen war. Die Präsenz der Rauchschwaden in der Atmosphäre ließe sich demnach durch eine rötliche Färbung der Sonne nachweisen.



Seit Beginn der großen Buschbrände im Oktober sind in Australien 25 Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 2.000 Häuser sind zerstört. Etwa 10,6 Millionen Hektar sind niedergebrannt – das entspricht ungefähr der Größe von Bayern und Baden-Württemberg zusammen.



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#8 Brände historischen Ausmaßes schüren die Ängste vor den Auswirkungen des Klimawandels.

Portland/Sacramento (dpa) - Verheerende Waldbrände im Westen der USA haben in den vergangenen Wochen riesige Flächen Land zerstört und die Zahlen steigen weiter an - Trump in Kalifornien.

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Der Rauch beeinträchtigt das Leben von Millionen von Menschen.
Foto: Elias Funez/The Union/AP/dpa. (Quelle: dpa)

Allein in zehn Bundesstaaten, darunter Kalifornien, Oregon und Washington, verwüsteten 87 große Feuer mehr als 18.600 Quadratkilometer Land, wie die Bundesbehörde National Interagency Fire Center am Montag mitteilte. In Kalifornien kämpften fast 16.500 Feuerwehrleute gegen die Flammen an. Das ganze Ausmaß des Feuerinfernos ist noch nicht abzusehen, ein Anstieg der Opferzahlen wird befürchtet.

In den Brandzonen in Oregon waren am Montag 22 Menschen als vermisst gemeldet. Zehn Todesfälle seien bestätigt worden, teilte Gouverneurin Kate Brown mit. Ganze Ortschaften brannten in dem Staat ab. Im Nachbarstaat Kalifornien teilte Gouverneur Gavin Newsom mit, dass dort mindestens 24 Menschen ums Leben gekommen seien. Schon jetzt zählen sechs der derzeitigen Brände zu den 20 größten in der Geschichte des "Goldenen Staates" seit Beginn der Aufzeichnungen um 1930.

Die Brände historischen Ausmaßes schüren die Ängste vor den Auswirkungen des Klimawandels. Das Ausmaß dieser Feuerkatastrophen sei eine Folge davon, betonte Newsom am Montag bei einem Treffen mit US-Präsident Donald Trump. "Klimawandel ist real", sagte der Demokrat. Trump sieht die Gründe allerdings woanders. Bei seinem Besuch in Kalifornien bemängelte der Republikaner erneut das aus seiner Sicht schlechte Forstmanagement als Grund für die Ausmaße der Waldbrände und zeigte bei dem Treffen mit Einsatzkräften und Vertretern von Newsoms Regierung seine skeptische Haltung zum Klimawandel.

"Es wird anfangen, kühler zu werden, schauen Sie einfach zu", sagte Trump zu dem kalifornischen Minister Wade Crowfoot. Crowfoot entgegnete: "Ich wünschte, die Wissenschaft würde Ihnen zustimmen." Trump erwiderte: "Nun, ich denke nicht, dass die Wissenschaft es wirklich weiß." Crowfoot hatte zuvor angemahnt, dass der Klimawandel anerkannt und mit der Wissenschaft zusammengearbeitet werden müsse.

Washingtons Gouverneur Jay Inslee übte scharfe Kritik an Trumps Reaktion auf die historischen Waldbrände. "Es macht so wütend, einen Präsidenten zu haben, der weiter Ausflüchte macht, statt uns bei Lösungen im Kampf gegen den Klimawandel, der diese Klimabrände auslöst, zu helfen", sagte Inslee am Montag im CNN-Interview. Wissenschaftler sehen es als erwiesen an, dass die Klimakrise Wetterextreme wie Trockenheit und Hitze verschärft, die zu heftigeren Waldbränden beitragen können.

Trump nutzte seinen Besuch in Kalifornien, um sieben Mitglieder der Nationalgarde mit Ehrenmedaillen auszuzeichnen. Die Männer hatten trotz dichten Rauches unter schwierigsten Flugbedingungen mit Militärhubschraubern mehr als 200 Camper in der Sierra Nevada aus einer lebensgefährlichen Situation gerettet. Flammen hatten einen Campingplatz an einem Stausee umzingelt und die einzige Zufahrtstraße versperrt.

Die gewaltige Flammenmeer hat weite Teile der Westküste in dichten Rauch gehüllt. An vielen Stellen warnen die Behörden vor gesundheitsschädlicher Luftqualität. Am Dienstag sollten in Oregon viele Schulen geschlossen bleiben. Die Fluggesellschaft Alaska Airlines stellte am Montag wegen des dichten Rauches alle Flüge von und nach Portland (Oregon) und Spokane (Washington) ein. Dieser Stopp sollte voraussichtlich bis Dienstag andauern.

Im Raum San Francisco warnten die Behörden am Montag erneut vor bedenklicher Luftverschmutzung, dies war der 30. Tag in Folge. Der bisherige Rekord lag bei 14 Tagen im Jahr 2018, als im Norden Kaliforniens verheerende Waldbrände wüteten.



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#9 Feuersbrünste in Brasilien vernichten doppelt so viel Fläche wie in Kalifornien

Im Pantanal wüten die schlimmsten Brände seit Beginn der Aufzeichnungen in Brasilien. Die Folgen für die Tierwelt sind verheerend.

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Jaguar mit verbrannten Pfoten in Brasilien
(Foto: Ueslei Marcelino / REUTERS)

Von den mächtigen Tatzen von Jaguar "Ousado" ist nur noch verbranntes Fleisch übrig. Normalerweise hinterlässt das Tier bei seinen Streifzügen durch das Pantanal im Südwesten von Brasilien eindrucksvolle Fußabdrücke im Boden. Doch nun quälen ihn an der Unterseite offene Wunden, aus denen die Knochen hervorschauen - ein erschütternder Anblick. Der Jaguar ist in Süd- und Mittelamerika der König des Dschungels. Und nirgendwo leben so viele Jaguare wie im Pantanal. Aber wie ein König sieht "Ousado", wie die Mitarbeiter einer Hilfsorganisation das gerettete Tier genannt haben, nicht aus. Seine Pfoten stecken in langen Verbänden. Erschöpft liegt die Großkatze in ihrer Unterkunft.

Das Bild des Jaguars ging kürzlich um die Welt. "Ousado" hat sich seine Pfoten auf der Flucht vor den Flammen verbrannt. Im Pantanal, einem der größten Feuchtgebiete der Erde, wüten die schlimmsten Brände seit Beginn der Aufzeichnungen in Brasilien. Normalerweise ist die Region ein Paradies für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Im Augenblick ist es die Hölle.

In der Region leben Hunderte Vogelarten, darunter der bedrohte Hyazinth-Ara. Im Gras- und Buschland, zwischen Sümpfen und Seen finden sie so viel Platz wie auf der gesamten Fläche der alten Bundesländer in Deutschland.

Die Brände zerstörten bis zu 30.000 Quadratkilometer - eine Fläche, die doppelt so groß ist wie das durch Feuer in Kalifornien zerstörte Gebiet. Es sehe aus, als bleibe nur Wasser übrig, sagten Beobachter einer Umweltschutzorganisation bereits vor einer Woche.

In den vergangenen Jahren konnte das Pantanal, das überwiegend in den brasilianischen Bundesstaaten Mato Grosso und Mato Grosso do Sul liegt, weitgehend geschützt werden. Auch wenn am Rand der Region Ranches und Viehweiden zunahmen. Doch die jährliche Feuersaison von Juli bis Oktober, meist angefacht durch absichtlich gelegte Brände, ist dieses Jahr teils außer Kontrolle geraten.

Eine heftige Dürre in der Region begünstigt die Feuer. Während der letzten Regenzeit von Dezember 2019 bis April dieses Jahres fiel wenig Niederschlag. Die Feuchtgebiete konnten sich deshalb nur unzureichend mit Regen auffüllen. Außerdem loderten noch vereinzelt Feuer aus dem letzten Jahr, und aufgrund der Dürre überstanden manche Brandherde auch noch die Regenzeit. Die Feuerwehr gelangte schnell an ihre Grenzen.

Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro wiegelte beim Thema Waldbrände ab, so hatte er es auch bei den Feuern in der weiter nördlich gelegenen Amazonasregion getan. Man sehe solche Brände in Brasilien seit Jahren, so das Staatsoberhaupt. Tatsächlich gibt es auch natürliche Brandursachen - die Vegetation kann mit dem Feuer koexistieren. Manche Pflanzenarten benötigen im Pantanal die Wärme von Bränden, um zu keimen. Normalerweise richten die Feuer nur geringe Schäden an. Zwischen den Feuchtgebieten können sie sich nicht groß ausbreiten.

Die derzeitige Situation ist jedoch außergewöhnlich. Die Daten des Nationalen Weltrauminstituts (Inpe), aufgenommen seit 1999, registrierten allein in diesem Jahr fast 16.000 Feuer - mehr als jemals zuvor festgestellt wurde.

Den Schaden erfasst die Nasa mit dem "Landsat 8"-Satelliten. Das Falschfarbenbild oben, das mit Intrarot-Sensoren aufgenommen wurde, um die Brandnarben deutlicher hervorzuheben, zeigt lodernde Feuer in hellrot. Verkohltes Land wird auf dem Bild vom 27. August 2020 in dunklem Rot dargestellt. Die Brandnarben entstanden über einen längeren Zeitraum, schreibt die Nasa. Das älteste Feuer brannte bereits im April, zwei andere wurden im Juli entzündet.

"Was in diesem Jahr passiert, ist extrem und in der Satelliten-Ära beispiellos", sagt Douglas Morton, Leiter der Abteilung für Biosphärenwissenschaften am Goddard Space Flight Center der Nasa. Morton schätzt die Größe der vernichteten Fläche etwas niedriger als die Inpe. Er geht von 24.000 Quadratkilometern aus. Das wären "mehr als zehn Prozent des Pantanal - und wir haben noch einige Wochen bis zum Beginn der Regenzeit."

Düstere Aussichten für die Zukunft
Auch die Steigerungsrate der Feuersbrünste im Vergleich zu vergangenen Jahren ist beträchtlich. Laut Satellitenbeobachtungen der Nasa und der US-Wetterbehörde NOAA sowie dem gemeinnützigen Instituto Centro de Vida gab es im August 2020 4200 Hotspots im brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso. Im Vergleich zu 71 im August 2018 und 184 im August 2019.

Experten befürchten, dass sich das einzigartige Ökosystem des Pantanal nicht mehr erholen wird. Und auch für die Zukunft sieht es düster aus, prophezeien Forscher. Laut einem Klimamodell könnte die Region bis zum Ende des Jahrhunderts einen Temperaturanstieg von bis zu sieben Grad Celsius erleben. Auch Niederschläge würden zurückgehen.

Noch heißer und noch trockener - für den Lebensraum der Könige des Dschungels ist diese Nachricht eine Katastrophe. Es scheint, dass der einzige, der im Pantanal langfristig Fußabdrücke hinterlassen wird, der Mensch ist.
(joe)



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#10 Oroville Damm: Kalifornien schließt großes Wasserkraftwerk wegen Wassermangels

Oroville Damm: Kalifornien schließt großes Wasserkraftwerk wegen Wassermangels (2021-08-13)

Im Norden von Kalifornien stehen die Turbinen eines wichtigen Wasserkraftwerks still – Hitze und Dürre hat den See ausgetrocknet. Auch anderswo schränkt die Klimakrise die Stromversorgung ein.

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Der Oroville Damm im Norden von Kalifornien ist noch vor dem Hoover Damm die höchste Talsperre in den USA und gehört mit 235 Metern zu den größten Staudämmen der Welt. Die Kraft des aufgetauten Wassers des Feather Rivers erzeugt in guten Jahren genug Elektrizität, um eine halbe Million Haushalte mit Strom versorgen.

Seit einigen Tagen stehen die sechs Turbinen des 750-Megawatt-Wasserkraftwerk still – zum ersten Mal seit seinem Bau im Jahr 1967. Der Wasserpegel des Sees ist unter das für die Stromerzeugung erforderliche Minimum gesunken. Hausboote liegen teils auf dem Trockenen, große Wasserflächen sind einfach verschwunden. Die hohen Temperaturen und anhaltenden Dürren in Kalifornien hatten den Wasserabfluss in den Stausee in diesem Frühjahr deutlich reduziert. »Ich wohne schon mein ganzes Leben lang in Kalifornien und habe noch nie einen so niedrigen Wasserstand gesehen«, sagte ein Anwohner des Sees einem Lokalsender.

Der Oroville Damm ist nicht der einzige, dessen Stromproduktion nicht mehr reibungslos funktioniert. Auch die Kraftwerke am Lake Shasta, dem größten Stausee des Central Valley Project der Regierung in Kalifornien, erzeugten in diesem Sommer etwa 30 Prozent weniger Strom als üblich. Und der bekannte Hoover Damm am Colorado River an der Grenze zwischen Nevada und Arizona produzierte im vergangenen Monat ebenfalls etwa 25 Prozent weniger, so die zuständige Behörde.

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A G E N D A 2 1


"Some men aren't looking for anything logical, like money. They can't be bought, bullied, reasoned, or negotiated with. Some men just want to watch the world burn."
Alfred Pennyworth, The Dark Knight (2008)
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