Vulkanausbrüche: Allgemein

Alles zum Thema Erdbeben und Vulkane.
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Utopia
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#1 Vulkanausbrüche: Allgemein

Vulkanausbruch in Neuseeland -- 08/09. DEZEMBER 2019

Mindestens fünf Tote nach Vulkanausbruch

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Großeinsatz im Norden Neuseelands: 50 Kilometer vor der Küste kommt es auf einer bei Touristen beliebten Vulkaninsel zu einer heftigen Eruption. Eine riesige Aschewolke steigt in den Himmel. Mit Hubschraubern suchen Helfer nach Überlebenden.

Aus einem Tagesausflug zu einem der Hotspots der Erde ist für eine Gruppe von Neuseeland-Urlaubern ein lebensgefährliches Abenteuer geworden. Die Gruppe wurde auf einer Bootstour zu der Insel White Island von einem Vulkanausbruch überrascht. Durch die plötzliche Eruption kamen mindestens fünf Ausflügler ums Leben. Befürchtet wird, dass es deutlich mehr Todesopfer geben könnte. Das Schicksal von mehreren Menschen ist noch ungeklärt.

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Der Vulkan brach nach Angaben der Behörden gegen 14.11 Uhr Ortszeit (2.11 Uhr MEZ) Ortszeit aus. Auf Bildern einer Beobachtungskamera ist zu sehen, wie sich kurz zuvor noch eine größere Gruppe von Wanderern in unmittelbarer Nähe des Kraters aufhält. Dann wird die Kamera schwarz. Die Polizei sprach davon, dass in diesem Moment bis zu 50 Menschen auf der Insel waren. Bis zum Abend konnten 23 davon in Sicherheit gebracht werden. Die anderen galten offiziell als vermisst.

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White Island liegt im Nordosten von Neuseelands Nordinsel, etwa 50 Kilometer von der Küste entfernt. Selbst von dort war die riesige Aschewolke zu sehen. Der letzte größere Ausbruch war 2016. Damals wurde niemand verletzt. In den vergangenen Wochen war jedoch wieder verstärkte Aktivität bemerkt worden. Dies führte aber nicht dazu, dass die Touren verboten wurden. Das Betreten ist grundsätzlich nur im Beisein von ausgebildeten Führern erlaubt. Die Insel befindet sich in Privatbesitz.

Bei Neuseelands Ureinwohnern, den Maori, heißt der Vulkan Te Puia O Whakaari. Das bedeutet: "Der dramatische Vulkan". Die Insel ragt etwa 320 Meter in die Höhe. Der weitaus größte Teil des Vulkans ist unter Wasser. Mehrere Unternehmen bieten von der Küste aus Tagestouren mit dem Boot an. Pro Jahr wird die Insel von etwa 10.000 Ausflüglern besucht.

James Cook gibt Insel verheißungsvollen Namen
Aus Sorge vor weiteren Eruptionen war es Polizei und Rettungskräften nach Angaben eines Sprechers bislang nicht möglich, die Insel genauer abzusuchen. Im Einsatz waren mindestens sieben Hubschrauber. Neuseelands Vize-Polizeichef John Tims sagte, "wahrscheinlich" gebe es noch mehr Todesopfer. Neuseelands Premierministerin Jacinda Ardern sagte dazu: "Wir haben derzeit noch keine volle Klarheit. Wir wollen jetzt nicht spekulieren." Auch am Abend lief die Suche noch.

Mindestens ein Ausflügler wurde nach Angaben der Polizei schwer verletzt. In Medienberichten war von sieben Schwerverletzten die Rede. Mehrere der Ausflügler kamen von einem Kreuzfahrtschiff, der "Ovation Of The Seas". Die Reederei übermittelte der Polizei eine Liste von Passagieren. Ob auch Deutsche während des Ausbruchs auf der Insel waren, ließ sich bislang nicht klären.

Die "Weiße Insel" wurde 1769 von dem britischen Seefahrer James Cook entdeckt, der ihr auch den Namen gab. Grund dafür war, dass White Island ständig in einer Wolke von weißem Dampf und Rauch erschien. Cook ahnte jedoch offenbar nicht, dass sich dahinter ein Vulkan verbirgt.

Die Tagestouren, bei denen man einen Blick ins Innere der Erde werfen kann, sind sehr beliebt. Neuseeland liegt auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring, der geologisch aktivsten Zone der Erde. Auch Erdbeben sind dort keine Seltenheit. In der Stadt Christchurch kamen bei einem Beben im Februar 2011 mehr als 180 Menschen ums Leben.

(Quelle: n-tv.de, jru/dpa)



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#2 Auch vier Deutsche während Vulkanausbruch auf White Island

Wellington -- Beim Ausbruch des Vulkans auf der neuseeländischen Insel White Island waren auch vier Deutsche auf der Insel oder in unmittelbarer Nähe. Die Hoffnung, auf der Insel noch Überlebende zu finden, ist äußerst gering.

Dies teilte die neuseeländische Polizei am Dienstag in Wellington mit. Nach Informationen des neuseeländischen Online-Portals Stuff wird ein deutsches Ehepaar aus Baden-Württemberg noch vermisst. Dafür gab es von Seiten der Behörden jedoch keine Bestätigung.

Das Auswärtige Amt in Berlin hatte am Montagabend lediglich mitgeteilt, dass nach den vorliegenden Informationen auch Bundesbürger verletzt worden seien. Auf deutsche Todesopfer gebe es bislang keine Hinweise, hieß es aus dem Ministerium.

Bei der Eruption kamen mindestens fünf Menschen ums Leben. Acht werden derzeit noch vermisst. Die Hoffnung, auf der Insel noch Überlebende zu finden, tendiert gegen Null.

Insgesamt 31 Menschen liegen mit teils schlimmen Brandverletzungen in Krankenhäusern. Mehrere sind in Lebensgefahr. Nach Angaben der Polizei kam der Großteil der Inselbesucher, insgesamt 24, aus Australien. Neun sind aus den USA, fünf aus Neuseeland, jeweils zwei aus Großbritannien und China sowie eine Person aus Malaysia.

(lukra/dpa)



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#3 January 18, 2020, ~ Double Explosion & Lava Flow (Real-Time) ~ Volcan de Fuego, Guatemala

January 18, 2020, ~ Double Explosion & Lava Flow (Real-Time) ~ Volcan de Fuego, Guatemala



Vulkan Zeitraffer - Volcano Time-Lapse
17.01.2020
Eine Doppelexplosion mit einem Lavastrom. Berg des Feuers.
Die Anzeigen auf dem Video sind für Walkie-Talkies und die Webcam, mit der dieser Ort gedreht wurde. Ich habe diese Firma um Erlaubnis geschrieben, ihre Kamera zu zeigen. So werden Zeitrafferaufnahmen auf ein Minimum reduziert. Ich musste das in Echtzeit posten.


Denken Sie daran, dass diese Kamera häufig offline geschaltet wird. Es ist daher eine gute Idee, sie zu abonnieren. Und klicken Sie auf die Glocke, um Benachrichtigungen über neue Beiträge zu erhalten. Aber ich werde diese Kamera in meiner Rubrik "Live Volcanoes" behalten. Dieser Vulkan ist ein sehr interessanter Vulkan und die meiste Zeit aktiv.Ich freue mich sehr, diese sehr wichtige Kamera gefunden zu haben.


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#4 Indonesiens aktivster Vulkan bricht aus - 03.03.2020

Indonesiens aktivster Vulkan bricht aus -- Gefahr pyroklastischer Ströme

Die Aschewolke steigt mehrere Tausend Meter in die Höhe: Der Merapi in Indonesien ist ausgebrochen. Der internationale Flughafen der Stadt Solo wurde geschlossen.

Der aktivste Vulkan Indonesiens ist ausgebrochen. Über dem Merapi stieg am frühen Dienstagmorgen eine rund 6.000 Meter hohe Aschewolke auf, wie das Video oben im Artikel zeigt. Im Umkreis von bis zu zehn Kilometern regnete eine Mischung aus Asche und Sand auf Ortschaften herab. Der Krater liegt in der Nähe der Stadt Yogyakarta. "Es gab ein etwa fünf Minuten langes donnerndes Geräusch und ich konnte die Aschewolken von meinem Haus aus sehen", sagte Jarmaji, ein Bewohner des Landkreises Boyolali.

Die Behörden veröffentlichten zunächst keine Alarmstufe. Vorübergehend wurde am Morgen jedoch der internationale Flughafen der Stadt Solo geschlossen, der etwa 40 Kilometer von dem Vulkan entfernt liegt.

Letzter Ausbruch 2010 – Hunderte Tote

Die Bevölkerung wurde aufgerufen, dem Merapi nicht näher als drei Kilometer zu kommen. Es bestehe Gefahr durch Lava und sogenannte pyroklastische Ströme – eine Mischung aus glühendem Gestein, heißem Gas und Asche. Pyroklastische Ströme bewegen sich sehr viel schneller vorwärts als Lavaströme, so dass Anwohnern oft keine Zeit bleibt sich zu retten.

Der Merapi gehört zu den aktivsten Vulkanen der Welt. Bei seinem bislang letzten großen Ausbruch im Jahr 2010 waren mehr als 300 Menschen ums Leben gekommen. Rund 280.000 Menschen mussten damals ihre Häuser verlassen.

Indonesien mit seinen fast 130 Vulkanen liegt auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring. Dort stoßen tektonische Platten aufeinander, so dass sich besonders häufig Erdbeben und Vulkanausbrüche ereignen.

Verwendete Quellen:
Nachrichtenagentur AFP



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#5 21. März 2020, ~ Explosionen ~ Popocatepetl Volcano, Mexiko ~ 00:45 CST

March 21, 2020, ~ Explosions ~ Popocatepetl Volcano, Mexico ~ 00:45 CST



Volcano Time-Lapse
21.03.2020

Zwei kleinere Ejekta-Ereignisse, die die Hänge hinunter rollen.


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#6 Weltweite Zunahme der Vulkanaktivität – großes Sonnenminimum

In den letzten Tagen hat es im Shiveluch, dem größten und aktivsten Vulkan Russlands, eine Reihe von Ausbrüchen in die Stratosphäre auf hoher Ebene gegeben, die am 11. April auf 11 km Höhe gipfelten.

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Das Volcanic Ash Advisory Center (VAAC) Anchorage warnte laut volcanodiscovery.com vor einer Aschefahne, die auf geschätzte 11 km ansteigt und in nordwestlicher Richtung driftet.

Partikel, die in Höhen über 10 km (32.800 ft) und in die Stratosphäre ausgestoßen werden, verweilen häufig dort, wo sie eine direkte Kühlwirkung auf den Planeten haben.

Vulkanausbrüche sind einer der Hauptantriebe für die nächste globale Abkühlung der Erde. Ihre Aktivität hängt mit einer geringen Sonnenaktivität und dem daraus resultierenden Zustrom kosmischer Strahlen zusammen (mehr dazu weiter unten).

Seismische und vulkanische Aktivität wurde mit Veränderungen in unserer Sonne korreliert.

Der jüngste globale Anstieg von Erdbeben und Vulkanausbrüchen ist wahrscheinlich auf den Rückgang der Sonnenaktivität, koronale Löcher, eine abnehmende Magnetosphäre und den Zustrom von kosmischen Strahlen zurückzuführen, die in silikareiches Magma eindringen.

Als Kandidat, das Innere der Erde zu beeinflussen, kommt die Sonne infrage. Diese durchläuft einen 11 jährigen Aktivitätszyklus, welcher sich sichtbar in der Manifestation von Sonnenflecken widerspiegelt. Während dieser Zeit ist die Sonnenstrahlung minimal. Unterdessen bilden sich besonders viele koronale Löcher, die wir als dunkle Sonnenflecken sehen können. Zudem gibt es längere Perioden ungewöhnlich hoher, oder niedriger Sonnenaktivität.

Während es logisch erscheint, dass ein solares Minima das Klima der Erdatmosphäre beeinflussen kann, ist es weniger augenfällig, wie es sich auf den Erdmantel auswirken soll. Forscher haben die Theorie aufgestellt, dass durch den Rückgang der Sonnenaktivität, die kosmischen Hintergrundstrahlung stärker auf das Erdinnere einwirkt. Diese Strahlung besteht überwiegend aus Neutronen, welche tief in die Erde eindringen können (Über 6.000 Schwarmbeben unter Islands Vulkanen).

Kollidieren diese mit Atomkernen, wird vergleichsweise viel Energie freigesetzt. Erst kürzlich ist es gelungen eine Quelle der kosmischen Hintergrundstrahlung aufzuspüren und tatsächlich eine Neutron-Atom-Kollision zu beobachten und die Energiefreisetzung zu ermitteln. Allerdings treffen Neutronen verdammt selten auf Atome und es ist völlig unklar, ob die freigesetzte Energie reicht, messbare Veränderungen im Erdinneren hervorzurufen.

Grundlage dieser Theorie lieferte ein ungewöhnlich langes Sonnenminimum (Dalton-Minimum), welches eine kleine Eiszeit im späten 18. Jahrhundert ausgelöst haben soll. Diese kleine Eiszeit dauerte bis ins frühe 19. Jahrhundert. In dieser Periode ereigneten sich die katastrophalen Eruptionen von Laki und Tambora.

Ein weiterer kosmischer Auslöser von Eruptionszyklen, könnten besondere Planeten-Konstellationen sein. Normalerweise liegt das gravitative Zentrum (Baryzentrum) des Sonnensystem in der Sonne. Als Mittelpunkt des Sonnensytems drehen sich die Planeten um unser Zentralgestirn. Allerdings haben die Massen der Planeten Einfluss auf die Lage des Baryzentrums. Besonders die Massenreichen Planeten Jupiter und Saturn zerren an dem Schwerpunkt des Systems.

Befinden sich alle Planeten in einem Sektor, dann kann sich das Baryzentrum sogar um bis zu 2 Sonnendurchmesser außerhalb der Sonne verlagern. Diese Veränderung des gravitativen Zentrums des Systems wirkt sich auch auf die Planeten aus. Die Gezeitenkräfte auf der Erde, beeinflussen nicht nur Ebbe und Flut, sondern deformieren auch den gesamten Erdkörper. Änderungen in der Gravitation des Sonnensystems könnten die Reibungsverhältnisse im Erdinneren verändern und zusätzliche Energie in Form von Reibungshitze freisetzen (Yellowstone Vulkan: Warum eine “schockierende” Entdeckung viel früher als gedacht auf Supereruption hindeutet).

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Zudem ist es denkbar, dass sich Stress und Strain in der Erdkruste ändern und somit auf bereits vorhandene Magmenkörpern einwirken. Tatsächlich lassen sich einige große Eruptionen der letzten Jahrzehnte mit einer Verlagerung des Baryzentrums außerhalb der Sonne korrelieren. Aber dies könnte natürlich Zufall sein.

Qualitativ sind die Energieänderungen von gravitativen Kräften und Neutronen-Atomen-Kollisionen im Erdinneren nur sehr schwer zu erfassen. Während viele Forscher sagen, die Kräfte seien zu gering, um sich messbar auf das Erdinnere auszuwirken, gebe ich zu bedenken, dass laut Chaos-Theorie kleinste Änderungen in chaotischen Systemen große Auswirkungen haben können. Allerdings ist auch klar, dass das Erdinnere zwar dynamisch ist, dass Änderungen im System aber gebuffert werden und sich nur sehr langsam fortpflanzen.

Wenn sich eine Energiezufuhr im Erdinneren nun auf die Bildung magmatischer Schmelze im oberen Erdmantel auswirken würde, dann würde es Äonen dauern, bis sich diese Änderungen bis zur Erdoberfläche fortpflanzen. Die treibenden Kräfte hinter Vulkanausbrüchen und Erdbeben sind mit der Konvektion plastischen Materials im Erdinneren korreliert. Dieses bewegt sich in Konvektionszellen, welche die Erdkrustenplatten wie auf einem Förderband verschieben. Allerdings sind diese Bewegungen langsam und spielen sich im Bereich weniger Zentimeter pro Jahr ab.
Auch die Bildung neuer Schmelze ist ein recht langwieriger Prozess.

So halte ich es für extrem unwahrscheinlich, dass sich extern verursachte Änderungen im System Erde tatsächlich fast zeitgleich an der Erdoberfläche auswirken. Wenn es eine Beeinflussung gib, dann müsste diese mit vielen Jahren Verzögerung eintreten. Kurzum, die aktuelle Häufung von Vulkanausbrüchen wird sehr wahrscheinlich nicht durch das aktuelle Sonnenminimum verursacht (Die Vulkane erwachen weltweit)

Anak Krakatau: Größere Eruption

Am Anak Krakatau ereignete sich eine größere Eruption. Das VAAC meldete gestern Abend Vulkanasche in einer Höhe von 14000 m über dem Meeresspiegel. Aktuelle Meldungen besagen, dass Asche in 6000 m Höhe festgestellt wird. Auf der LiveCam sieht man eine recht hohe Dampfwolke. Nachts sah man glühende Tephra gut 1200 m hoch aufsteigen. In der Eruptionswolke manifestierten sich vulkanische Blitze. Das VSI registrierte 2 seismische Eruptionssignale. Sie dauerten zwischen 74-2284 Sekunden und brachten es auf Amplituden von 40 mm, was mir als zu gering erscheint, denn immerhin handelte es sich um eine der stärksten Eruptionen seit der Kollapsphase im Dezember 2018. Vor- und nach der Eruption wurde harmonischer Tremor aufgezeichnet. Niederfrequenz-Erdbeben zeugen von Magmenaufstieg. Die Wahrscheinlichkeit weiterer Ausbrüche ist hoch.

Der Krakatau liegt im Sunda Strait, zwischen den beiden indonesischen Inseln Sumatra und Java. Der Eruption voran gingen mehrere schwache-moderate Erdbeben die sich in der Meerenge ereigneten.

Klyuchevskoy eruptiert

Auf Kamtschatka im fernen Sibirien eruptiert der Klyuchevskoy. In den letzten 2 Tagen wurden 6 Aschewolken generiert, die eine Gefahr für den Flugverkehr hätten werden können, wenn es denn welchen geben würde. Die Aschewolken erreichten eine Höhe von 6100 m.

Popocatepetl weiter aktiv

Ähnliches gibt es vom Popocatepetl zu berichten. Die Vulkanasche erreicht hier eine Höhe von 6700 m über dem Meeresspiegel. CENAPRED registrierte 2 Explosionen bei denen glühende Tephra über die Flanken verteilt wurden. Die Vulkanologen zeichneten 137 Exhalationen auf und registrierten 266 Minuten Tremor.

Sakurajima: Vulkanische Blitze

Der japanische Feuerberg Sakurajima generierte seit gestern 12 VONA-Meldungen über Aschewolken. Die Vulkanasche stieg bis zu 3700 m hoch auf. Das Besondere ist, dass es wieder zu mindestens einem schönen vulkanischen Gewitter kam. In den Video sieht man zahlreiche Blitze in der Eruptionswolke zucken. In den letzten Monaten kommt es wieder häufiger zu diesem phantastischen Phänomen.

Merapi eruptiert wieder

Auf der indonesischen Insel Java ist der Merapi erneut ausgebrochen. Er förderte eine Aschewolke, die bis auf einer Höhe von 3000 m aufstieg. Die Vulkanologen vom VSI registrierten den Ausbruch in Form eines seismischen Signals. Es hatte eine Maximal-Amplitude von 75 mm und hielt 103 Sekunden an. Es war die 6 Eruption innerhalb von 2 Wochen. Außerdem wurden 12 Asche-Dampf-Exhalationen festgestellt. Interessant sind 8 vulkanische bedingte Erdbeben mit niedriger Frequenz. Sie deuten auf weiteren Magmenaufstieg hin. Daten über das Domwachstum werden seit einiger Zeit nicht mehr kommuniziert, aber ich gehe davon aus, dass der Dom langsam wächst. Die Gefahr pyroklastischer Ströme wird größer.

Kerinci mit Aschewolke

Mit dem Kerinci eruptierte ein weiterer Vulkan Indonesiens. Er liegt auf Sumatra und stieß eine Aschewolke aus. Sie erreichte eine Höhe von 4300 m über dem Meeresspiegel. Kerinci eruptiert nur sporadisch größere Aschewolken, erzeugt aber ständig Asche-Dampf-Exhalationen. Da der höchste Vulkan Indonesiens ein beliebtes Trekking-Ziel ist, wurde um den Gipfel eine 3 km Sperrzone eingerichtet. Wer sie ignoriert begibt sich in Lebensgefahr.

Popocatepetl: Eruptionswolke auf 7000 m

Der mexikanische Vulkan Popocatepetl war gestern sehr aktiv und stieß mehrere Aschewolken aus. Sie stiegen bis auf einer Höhe von 7000 m auf. Das VAAC registrierte 3 explosive Eruptionen. CENAPRED berichtete am Vortag von 2 Ausbrüchen, bei denen Vulkanasche bis zu 2000 m über Kraterhöhe aufstieg. Zudem registrierten die Vulkanologen 171 Asche-Dampf Exhalationen und 133 Minuten Tremor. Über Domwachstum wird derzeit nichts berichtet.

Semeru eruptiert

Der Semeru auf der indonesischen Insel Java stieß eine Aschewolke aus, die bis auf einer Höhe von 4300 m aufstieg. In den letzten Wochen geschah vergleichbares öfters. Das VSI registrierte sogar 62 seismische Signale, die im Zusammenhang mit kleineren Eruptionen standen. Die Signale hatten Amplituden zwischen 10 – 21 mm und dauerten bis zu 160 Sekunden. Darüber hinaus ereigneten sich 10 Schuttlawinen und einige schwache vulkanisch bedingte Erdbeben.

Nevados de Chillan steigert Aktivität

Der chilenische Vulkan Nevados de Chillan steigerte seine Aktivität weiter. Das VAAC Buenos Aires registrierte in den letzten 24 Stunden 5 Aschewolken, die bis auf einer Höhe von 7000 m aufstiegen. Die Eruptionen finden aus dem Krater Nicanor statt, in dem auch ein Lavadom wächst. Sollte er bis über den Kraterrand hinausragen, drohen pyroklastische Ströme. SERNAGEOMIN berichtete zudem von langperiodischen Erdbeben. Sie deuten auf Magmenaufstieg hin. Der gelbe Alarmstatus wird aufrecht gehalten. Die Vulkanologen schließen eine Erhöhung in Bälde nicht aus.

Ätna: Neue Spitze sichtbar

Die Aktivität am Ätna zeigt sich vom Corona-Virus unbeeindruckt. Der Vulkan eruptiert weiterhin aus dem Zentralkrater und arbeitet fleißig an seinem neuen Gipfel. Ein Foto, das vom nordwestlich gelegenem Ort Linguaglossa aus aufgenommen wurde, enthüllt nun den Kegel der über den Kraterrand des Zentralkraters ragt. Wahrscheinlich ist er damit der höchste Punkt des Vulkans.

Die strombolianische Tätigkeit geht weiter, doch die Daten des INGV deuten darauf hin, dass die explosive Tätigkeit etwas abgenommen hat. Ähnliches kann man auch von der effusiven Tätigkeit annehmen, denn die thermische Strahlung wurde in den letzten Tagen nur noch als moderat bezeichnet und liegt unter den hohen Werten im März.

Interessant ist ein Diagramm, das vom INGV in seinem wöchentlichen Bericht veröffentlicht wurde. Es zeigt die Lage der Erdbebenherde in einer Grafik des Vulkans. Die Beben manifestierten sich unter dem Valle del Bove und verlagerten sich in den vergangenen Monaten aus Richtung Gipfelkrater kommend. Die Konzentration an Helium-Isotopen ist seit Mai 2019 ebenfalls deutlich gestiegen. Das Edelgas wird von aufsteigendem Magma freigesetzt. Es würde mich nicht wundern, wenn sich im Tal des Ochsen die nächste Eruptionsspalte öffnen würde. Wann der größere Ausbruch kommt lässt sich allerdings nicht vorhersagen.

Campi Flegrei: Erdbeben M 2,9

Der italienische Calderavulkan Campi Flegrei wurde heute Nacht um 02:50 Uhr Ortszeit von einem Erdbeben der Magnitude 2,9 erschüttert. Das Epizentrum lag am Rand der Solfatara. Der Erdbebenherd wurde in der geringen Tiefe von nur 2,4 km lokalisiert. Es war ein Einzelbeben und trat nicht im Zusammenhang mit einem Erdbebenschwarm auf, was eigentlich typisch wäre. Gestern brachte das INGV Neapel sein wöchentliches Bulletin heraus: in der letzten Woche wurden 19 schwache Erdbeben registriert. Die Erdbebentätigkeit wird von Inflation begleitet/hervorgerufen und betrug 0,7 cm. Seit 2011 hob sich der Boden um 61 cm (Supervulkan Campi Flegrei in Italien: Schwarmbeben und Notfallübung).

Die Bodenanhebung wird von magmatischen Fluiden verursacht, wobei nicht klar ist, ob es sich um hydrothermale Tiefenwässer, oder um Magma handelt. Neue Studien tendieren dahin, dass tatsächlich Magma unter dem Vulkan aufsteigt. Einige Kollegen vergleichen die aktuelle Situation mit jener in den 1980iger Jahren. Damals verursachte die Bodenanhebung große Schäden in der Altstadt von Pozzuoli.

Videos:



April 11, 2020, ~ Eruption ~ 桜島 Sakurajima Volcano, Japan ~ 03:18 JST

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Eruption of Krakatau 10-11 April 2020 close up

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#7 Vulkanausbrüche: Vulkanausbrüche in Europa



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#8 Kilometerhohe Rauchsäulen - Vulkan auf indonesischer Insel Java ausgebrochen

In Indonesien ist erneut der Vulkan Merapi ausgebrochen. Aschewolken türmten sich kilometerweit in den Himmel. Dass es immer wieder zu Ausbrüchen kommt, ist kein Zufall.

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Eine Aschewolke wird von dem Vulkan ausgestoßen: Auf der indonesischen Insel Java ist am Sonntag erneut der Vulkan Merapi ausgebrochen. (Quelle: Slamet Riyadi/dpa)

Der indonesische Vulkan Merapi ist am Sonntag erneut ausgebrochen. Der auf der Insel Java – rund 500 Kilometer östlich der Hauptstadt Jakarta – gelegene Berg stieß am Morgen zwei bis zu sechs Kilometer hohe Rauchsäulen aus, wie der Katastrophenschutz mitteilte. Über einigen Dörfern in der Nähe des 2.930 Meter hohen Vulkans ging ein Ascheregen nieder. Die Behörden forderten die Menschen auf, die Drei-Kilometer-Gefahrenzone um den Krater zu meiden

Der als gefährlich geltende Merapi war in jüngster Zeit wieder verstärkt aktiv. Indonesien liegt auf dem Pazifischen Feuerring, der geologisch aktivsten Zone der Erde mit häufigen Erdbeben und Vulkanausbrüchen. Das Land hat fast 130 aktive Vulkane, so viele wie kein anderes.

(Verwendete Quellen: Nachrichtenagentur dpa)



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#9 INDONESIEN: Vulkan Sinabung auf Sumatra ausgebrochen

INDONESIEN: Vulkan Sinabung auf Sumatra ausgebrochen




WELT Nachrichtensender
10.08.2020

Auf der indonesischen Insel Sumatra ist der Vulkan Sinabung ausgebrochen. Eine Aschesäule stieg am Montag aus dem Krater mehr als sieben Kilometer in den Himmel, wie die Behörden in dem Inselstaat mitteilten. Der Sinabung ist seit dem Wochenende wieder aktiv. Bereits am Samstag hatte er Asche mehr als 4000 Meter hoch geschleudert. Vielerorts in der Umgebung des Vulkans im Norden von Sumatra lag eine dicke Ascheschicht auf Straßen, Häusern und Autos. Zunächst gab es keine Berichte über Tote oder Verletzte.

In sozialen Netzwerken waren beeindruckende Videos der dunklen Rauchmassen zu sehen. Die Bevölkerung umliegender Dörfer blickte bang in Richtung des Vulkans. «Den Menschen wird geraten, sich vom Radius von drei Kilometern vom Gipfel fernzuhalten», teilte die indonesische Geologiebehörde mit. Es herrschte zunächst weiter die dritthöchste Alarmstufe.

Der 2460 Meter hohe Sinabung liegt 50 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Medan. Nachdem er jahrhundertelang ruhig war, gab es seit 2010 immer wieder Ausbrüche. Zehntausende Menschen mussten dabei in Sicherheit gebracht werden. Bei besonders schweren Eruptionen 2014 und 2016 waren mehr als 20 Menschen ums Leben gekommen.

Die mehr als 17 000 Inseln Indonesiens erstrecken sich entlang der Indisch-Australischen und der Eurasischen Kontinentalplatte und bilden so den «Ring of Fire» - die größte Zahl aktiver Vulkane weltweit.


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#10 Vulkanausbruch: Der Lewotolok sorgte heute mit einer stärkeren explosiven Eruption für Aufsehen

Der Lewotolok auf der indonesischen Insel Lembata sorgte heute mit einer stärkeren explosiven Eruption für Aufsehen. Um 07:50 Uhr Zulu brachte das VAAC Darwin eine VONA-Warnung raus, nachdem es zu einer Multilevel-Aschewolke gekommen sei: zunächst stieg die Aschewolke bis auf einer Höhe von 5500 m auf.

Anschließend wurde Vulkanasche in eine Höhe von 15.000 m detektiert. Das VSI berichtet von einem seismischen Eruptionssignal, das 600 Sekunden dauerte und eine Maximalamplitude von 35 mm erzeugte. Außerdem wird harmonischer Tremor registriert, der in direktem Zusammenhang mit dem eruptiven Geschehen steht.




Vulkanotektonische Erdbeben zeugen davon, dass Magma aus größerer Tiefe aufsteigt. Mit weiteren Eruptionen muss gerechnet werden. Sie könnten auch noch an Intensität zulegen.



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