Ein starkes Erdbeben hat die Westtürkei und Teile Griechenlands erschüttert. Ersten Angaben zufolge gab es mehrere Tote und mehr als 200 Verletzte. Zudem seien Menschen verschüttet worden. Es kam vereinzelt zu Tsunamis.
Nach einem schweren Erdbeben in der Ägäis hat es ersten Berichten zufolge mehrere Tote und Verletzte in der Türkei und in Griechenland gegeben. In den betroffenen Regionen wurden schwere Schäden gemeldet.
Das Europäisch-Mediterrane Seismologische Zentrum gab die Stärke des Bebens vorläufig mit 6,9 an. Das Epizentrum habe sich 13 Kilometer nordnordöstlich der griechischen Insel Samos befunden. Laut der türkischen Katastrophenschutzbehörde Afad lag der Erdbebenherd in der Ägäis in 16,5 Kilometern Tiefe.
Zahlreiche Menschen verschüttet
Nach dem Erdbeben waren in der Westtürkei mehrere Gebäude eingestürzt und Menschen verschüttet worden. In der türkischen Hafenstadt Izmir starben mindestens sechs Menschen. 202 Menschen seien verletzt worden, meldete die türkische Katastrophenschutzbehörde. Izmirs Gouverneur Yavuz Selim Kösger sagte, vier Häuser seien zerstört worden, mehr als zehn eingestürzt. Das Innenministerium sprach von sechs, Bürgermeister Tunc Soyer von 20 zerstörten Gebäuden. Mindestens 70 Menschen seien den Angaben zufolge bisher aus Schutt und Trümmern gerettet worden.
Laut Gesundheitsministerium waren 38 Krankenwagen, zwei Rettungshubschrauber und 35 Sanitäterteams im Einsatz. Über die genaueren Umstände war zunächst nichts bekannt. Die Aufklärungsarbeiten hielten an, sagte der türkische Umweltminister Murat Kurum.
Der Umwelt- und Städteplanungsminister Murat Kurum versprach, so schnell wie möglich mit der Suche nach Verschütteten anzufangen. So einfach sei das mit den Rettungsarbeiten direkt danach allerdings nicht, beklagte der Einsatzleiter Ramazan Ergut. Auf dem Weg zum Sammelpunkt der Rettungsmannschaften sei er eine Stunde lang kaum einen Kilometer vorangekommen. "Alle sind auf den Straßen. Ich bitte die Bürger die Straßen freizuhalten, das ist für die Rettungstrupps sehr wichtig", so Ergut.
Insel Samos von Erdbebenfolgen schwer betroffen
Die Erschütterungen waren bis Istanbul, in die griechische Hauptstadt Athen und nach Bulgarien zu spüren. Auf der Insel Samos - die ebenfalls stark betroffen war - kamen nach bisherigen Erkenntnissen zwei Menschen ums Leben, acht weitere sollen verletzt sein. Die Menschen auf der Insel flohen aus ihren Häusern, es wurde über Schäden an Gebäuden und Straßen berichtet. Gouverneur Yannis Stamoulis rief die Bürger auf, sich von Gebäuden fern zu halten, weil es immer noch Nachbeben gebe.
Die Anwohner erhielten außerdem eine Tsunamiwarnung und wurden aufgefordert, sich auch von der Küste fernzuhalten. Im Haupthafen von Samos stieg das Wasser über den Kai und überflutete die Straße. Regierungsvertreter vor Ort berichteten von Schäden an Gebäuden und am Straßenverkehrsnetz.
Warnung vor Tsunami
In der Kleinstadt Vathy gab es einen Tsunami. Griechische Fernsehsender zeigten Bilder von der überfluteten Küstenpromenade, wo das Wasser Autos wegspülte. Auch auf Bildern aus dem türkischen Seferihisar waren überflutete Gassen zu sehen. Berichten zufolge kam es auch dort zu einem kleinen Tsunami.
Experten warnten im Interview mit TRT vor einem möglichen weiteren Tsunami. Auch das Deutsche Geoforschungs-Zentrum (GFZ) in Potsdam informierte über das "schwere Erdbeben mit einem Tsunami". Nach GFZ-Berechnungen erreichten die Wellen Höhen von mehr als 1,5 Metern. Sie könnten an der Küste womöglich bis zu drei Meter hoch auflaufen.
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