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Utopia
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#21 WELT INTERVIEW: Mega-Explosion in Beirut - Was ist Ammoniumnitrat für ein Stoff?

WELT INTERVIEW: Mega-Explosion in Beirut - Was ist Ammoniumnitrat für ein Stoff?




WELT Nachrichtensender
05.08.2020

Nach den verheerenden Explosionen mit dutzenden Toten und tausenden Verletzten in Beirut geht die Suche nach der Ursache weiter. Laut den libanesischen Behörden waren am Dienstag 2750 Tonnen Ammoniumnitrat detoniert, das seit sechs Jahren ohne Vorsichtsmaßnahmen in einem Lagerhaus untergebracht war. Weshalb die Substanz explodierte, ist bislang völlig unklar. Ammoniumnitrat ist ein starkes Oxidationsmittel, das zur Herstellung von Düngemittel, aber auch von Sprengsätzen verwendet wird.

Unter normalen Lagerbedingungen und bei mäßigen Temperaturen entzünde sich Ammoniumnitrat nur schwer, erläutert die Chemie-Expertin Jimmie Oxley von der Universität in Rhode Island. Auf Videos der Explosionen in Beirut sei zunächst schwarzer, dann roter Rauch zu sehen. "Ich gehe davon aus, dass es eine kleine Explosion gab, die die Reaktion des Ammoniumnitrats auslöste - ob diese kleine Explosion ein Unfall war oder beabsichtigt, weiß ich nicht", sagt Oxley.

Normalerweise wird die Chemikalie unter strengen Bedingungen gelagert: So muss sie etwa von Brennstoffen und Wärmequellen ferngehalten werden. In vielen EU-Ländern muss Ammoniumnitrat zudem mit Kalk versetzt werden, um es sicherer zu machen. Das geruchlose Salz war in den vergangenen Jahrzehnten bereits für zahlreiche Explosionen verantwortlich - bei Unfällen und Anschlägen.

So wurden 1921 bei einem Unfall in einer Chemiefabrik des deutschen Unternehmens BASF in Oppau 561 Menschen getötet. Der Attentäter des Anschlags in Oklahoma City 1995 mit 168 Toten verwendete beim Bau der Bombe zwei Tonnen der Substanz. In einer Chemiefabrik im französischen Toulouse kamen bei der Explosion von rund 300 Tonnen Ammoniumnitrat 2001 insgesamt 31 Menschen ums Leben. Auch bei einer Explosion in einer Düngemittelfabrik in Texas starben im Jahr 2013 15 Menschen.

Trotz der Gefahren ist Ammoniumnitrat laut Oxley in der Landwirtschaft und für Sprengungen in der Bauindustrie unverzichtbar. "Ohne Sprengstoff wäre die moderne Welt nicht möglich, und ohne Ammoniumnitrat-Dünger könnten wir die heutige Bevölkerung nicht ernähren", sagt sie. "Wir brauchen Ammoniumnitrat - wir müssen nur genau darauf achten, was wir damit machen."


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Hier noch aktuelle Live-Video:

Nach der tödlichen Explosion in Beirut, als die Menschen befürchteten, unter Trümmern gefangen zu sein



Sputnik

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LIVE aus Beirut nach starken Explosion am Dienstag - Kamera 2



RT Deutsch


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#22 LIVE vom Epizentrum der tödlichen Explosion im Hafen von Beirut, Libanon

LIVE vom Epizentrum der tödlichen Explosion im Hafen von Beirut, Libanon




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#23 Beirut Explosion in best HD quality, close proximity, tripod

Beirut Explosion in best HD quality, close proximity, tripod

Format: 1080p // Sprache: - // Untertitel: - // Länge: 10 Min.



Exposionsentwicklung ab etwa 6:50 Min.


"Some men aren't looking for anything logical, like money. They can't be bought, bullied, reasoned, or negotiated with. Some men just want to watch the world burn."
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#24 Beirut Explosion in HD and Slow Motion

Beirut Explosion in HD and Slow Motion

Format: 1080p // Sprache: - // Untrtitel: - // Länge: 4 Min.



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#25 Wut auf Beiruts Straßen - Demonstranten besetzen Ministerien – Armee greift ein

Nach der verheerenden Explosion in Beirut eskalieren die Proteste gegen die libanesische Regierung. Demonstranten besetzen das Außenministerium. Es gibt viele Verletzte, ein Polizist wurde getötet.

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Proteste in Beirut eskalieren: Etwa 5.000 Menschen demonstrieren gegen die Regierung. 130 Verletzte sind bislang bekannt.
(Quelle: Hassan Ammar/AP/dpa)

Wenige Tage nach der verheerenden Explosion sind in Beirut am Samstag regierungskritische Proteste massiv eskaliert. Dabei stürmten Tausende wütende Demonstranten verschiedene Ministerien in der libanesischen Hauptstadt. Von Schüssen wurde berichtet. Über 200 Menschen wurden verletzt, ein Polizist wurde getötet. Die Regierung kündigte Neuwahlen an. Am späten Abend griff die Armee ein.

Die Proteste begannen am Nachmittag und schlugen rasch in heftige Straßenschlachten um. Die Polizei setzte Gummigeschosse und Tränengas gegen Demonstranten ein. Auf Fernsehaufnahmen waren mehrere blutende Menschen zu sehen.

Die Protestierenden drangen in mehrere Regierungsgebäude ein. Ehemalige Armeeoffiziere führten einen Sturm auf das Außenministerium an. Das Gebäude wurde besetzt und zum "Hauptquartier der Revolution" erklärt, wie in Live-Aufnahmen örtlicher Fernsehsender zu sehen war. Später drangen die Demonstranten auch in die Gebäude des Wirtschafts- und Energieministeriums vor. Am Sitz des Verbandes der libanesischen Banken wurde Feuer gelegt. Nach drei Stunden beendete die Armee die Besetzung des Außenministeriums und vertrieb die Demonstranten.

Nach Angaben der Polizei fielen auch Schüsse. Die Nachrichtenagentur Reuters berichtete von entsprechenden Geräuschen im Zentrum von Beirut. Die Umstände waren zunächst unklar. Ein Polizist wurde nach Angaben der Sicherheitskräfte aus einer Menschenmenge heraus angegriffen, wobei er tödlich stürzte. Laut dem libanesischen Roten Kreuz wurden bis zum Abend mehr als 200 Menschen verletzt. Mehrere Dutzend von ihnen seien in umliegende Krankenhäuser gebracht worden.

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Demonstrierende werfen Steine in Richtung von Polizisten bei einem regierungskritischen Protest nach der tödlichen Explosion im Hafen Beiruts. (Quelle: Felipe Dana/AP/dpa)

Der libanesische Ministerpräsident Hassan Diab gab am Abend bekannt, dass er Neuwahlen beantragen will. Dies sei der einzige Weg, um die tiefe Krise des Landes zu überwinden, erklärt er. Diab wies eine Verantwortung für die wirtschaftlichen und politischen Probleme des Landes zurück.

"Rache bis zum Sturz des Regimes"
Die Beiruter gingen auf die zerstörten und mit Trümmern übersäten Straßen, um ihrer Wut auf die politische Elite Luft zu machen. "Rache, Rache bis zum Sturz des Regimes", skandierten sie. Viele Demonstranten hielten Flaggen oder Fotos von Unglücksopfern in die Höhe. "Verschwindet, ihr seid alle Mörder", stand auf Bannern. "Wir wollen eine Zukunft in Würde, wir wollen, dass das Blut der Explosionsopfer nicht umsonst vergossen wurde", sagte Rose Sirour, eine der Demonstrantinnen.

Vereinzelt schwenkten Protestierende auch Schlingen, auf dem Märtyrer-Platz im Zentrum von Beirut waren bereits am Freitag hölzerne Guillotinen errichtet worden. Protestaufrufe in Onlinenetzwerken wurden mit dem Hashtag #HangThem (#HängtSie) versehen. Sicherheitskräfte versuchten die Demonstranten auf dem Weg zum Parlamentsgebäude zurückzudrängen, die Polizei setzte Tränengas gegen Steinewerfer ein.

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Demonstrierende laufen auf dem Märtyrer-Platz durch Tränengas bei einem regierungskritischen Protest.
(Quelle: Hassan Ammar/AP/dpa)

Vorwurf der Korruption gegen politische Elite
Viele Libanesen, die der politischen Elite schon seit langem Korruption und Unfähigkeit vorwerfen, machen die Regierung für die verheerenden Explosionen am Dienstag mit mehr als 150 Todesopfern verantwortlich. Der Libanon steckt schon seit Jahren in einer schweren Wirtschafts- und Währungskrise, die durch die Corona-Pandemie noch verschärft wurde.

"Wir können es nicht mehr ertragen. Wir werden als Geiseln gehalten, wir können das Land nicht verlassen, wir können unser Geld nicht von den Banken abheben. Die Menschen hungern, es gibt mehr als zwei Millionen Arbeitslose", beklagte die Demonstrantin Médéa Azoury. "Und jetzt ist Beirut durch Fahrlässigkeit und Korruption vollständig zerstört worden."

Am Dienstag hatten zwei gewaltige Explosionen den Hafen von Beirut erschüttert. Nach Regierungsangaben waren 2.750 Tonnen Ammoniumnitrat explodiert, die jahrelang ungesichert in einer Halle im Hafen lagerten. Die Ursache der Explosionen ist noch unklar. 21 mutmaßliche Verantwortliche wurden festgenommen.

Die Zahl der Todesopfer der Explosionen stieg am Samstag nach Angaben des Gesundheitsministeriums auf 158, die der Verletzten auf mehr als 6.000. 21 Menschen werden demnach noch vermisst.

Bundesaußenminister Heiko Maas kündigte in der "Bild am Sonntag" zehn Millionen Euro Soforthilfe für den Libanon an. "Die Menschen in Beirut brauchen unsere Hilfe und sie brauchen Anlass zur Hoffnung", sagte er. Dem Bericht zufolge sprach sich Maas auch für Reformen im Libanon aus, ohne die es weder nachhaltigen Wandel noch Stabilität geben werde.

(Verwendete Quellen: Nachrichtenagenturen Reuters, dpa und AFP)



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#26 Die Regierung des Libanon wankt - Minister legen Ämter nieder

Beirut (dpa) - Nach wachsendem Zorn über eine möglicherweise vermeidbare Explosion mit vielen Toten und Verletzten in Beirut gerät die Regierung des Libanons immer stärker ins Wanken. Zwei Minister legten am Sonntag ihre Ämter nieder.

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Eine libanesische Flagge weht in der Nähe der Stelle, an der eine Explosion am 4. August 2020 den Hafen von Beirut in die Luft sprengte.
Foto: Marwan Naamani/dpa. (Quelle: dpa)

Ministerpräsident Hassan Diab war bemüht, weitere Kabinettsmitglieder vor einer für Montag geplanten Sitzung von einem Rücktritt abzuhalten, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Regierungskreisen erfuhr. Hunderte protestierten am zweiten Tag in Folge aus Wut über die gewaltige Explosion vor knapp einer Woche.

Stunden nach Informationsministerin Manal Abdel Samad legte am Sonntag auch Umweltminister Damianos Kattar sein Amt nieder, hieß es aus Regierungskreisen. Die Regierung des Libanons ist aufgelöst, wenn mehr als ein Drittel der 20 Kabinettsmitglieder ihr Amt niederlegen. Das wäre bei einem Rücktritt von fünf weiteren Ministern der Fall. Diab wollte dem Kabinett in einer Sitzung am Montag vorschlagen, eine Neuwahl abzuhalten. Die nächste Wahl stünde in dem Mittelmeerland eigentlich erst im Jahr 2022 an.

Viele Libanesen haben das Vertrauen in die politische Elite nach der Explosion mit 160 Toten und rund 6000 Verletzten endgültig verloren. Sie vermuten, dass die Detonation, bei der möglicherweise große Mengen unsicher gelagerten Ammoniumnitrats explodierten, durch grobe Fahrlässigkeit verursacht wurde. Sie klagen auch, dass Wahlen an den realen Machtverhältnissen in dem konfessionell stark gespaltenen Land bisher wenig veränderten. Am Sonntag demonstrierten nach Augenzeugenberichten Hunderte. Einige warfen am Parlamentsgebäude mit Steinen. Die Sicherheitskräfte setzten Tränengas ein.

Für die Opfer der Explosion, durch die bis zu 300.000 Menschen obdachlos wurden, wurden wichtige Hilfsgelder gesammelt. Bei einer internationalen Geberkonferenz kamen 252,7 Millionen Euro Soforthilfe zusammen, wie Kreise des französischen Präsidialamtes nach einer Videoschalte berichteten. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron leitete gemeinsam mit den Vereinten Nationen das virtuelle Treffen, an dem auch US-Präsident Donald Trump und Vertreter von mehr als 30 weiteren Staaten und Organisationen teilnahmen.

Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) hatte zuvor im ZDF von über 200 Millionen Euro Hilfe gesprochen. "Deutschland alleine wird sich mit 20 Millionen Euro zusätzlich beteiligen, um die größte Not zu lindern, die es zurzeit in Beirut gibt", sagte Maas dem Sender. Es sei überwältigend gewesen, wie viele Staaten sich beteiligt hätten. Frankreich trägt 30 Millionen Euro Hilfe bei. "Die Zukunft des Libanons wird jetzt entschieden", erklärte Macron.

Auch der Internationale Währungsfonds (IWF) will dem Libanon mit einem Rettungspaket helfen, verlangt dafür aber eine politische Einigung auf umfassende Reformen. Die Finanzorganisation sei bereit, ihre Bemühungen zu verdoppeln, sagte IWF-Chefin Kristalina Georgiewa in der Schalte. Die EU kündigte an, ihre Nothilfe auf 63 Millionen Euro aufzustocken. Auch Papst Franziskus forderte internationale Hilfe für den Libanon.




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#27 RT-Doku: Beirut nach der Explosion

RT-Doku: Beirut nach der Explosion



RT Deutsch
15.08.2020


Am 4. August hat eine gewaltige Explosion den Hafen von Beirut erschüttert. Mindestens 170 Menschen kamen dabei ums Leben, rund 6.000 weitere wurden verletzt. Zu diesem Zeitpunkt arbeitete ein russisches Drehteam an einem Dokumentarfilm in einem kleinen Dorf 40 Kilometer von der Hauptstadt entfernt. Nach der Explosion machte es sich umgehend auf den Weg nach Beirut. Der Film zeigt ein einzigartiges Videomaterial über die verheerenden Folgen der Katastrophe und Augenzeugenberichte der Verletzten und Hinterbliebenen aus erster Hand.


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#28 Schwere Kämpfe in Myanmar an Grenze zu Thailand

Die Krise in Myanmar spitzt sich weiter zu. Bewaffnete Gruppen stellen sich nach dem Putsch gegen die Armee, greifen im Osten ein Lager an. Der Armeeposten brennt daraufhin ab, Soldaten fliehen.

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Ein Training der "Karen National Union" (KNU): Die Miliz hat einen Armeeposten im Osten Myanmars angegriffen. (Quelle: Reuters)

In Myanmar ist es am frühen Dienstag an einem Außenposten der Armee nahe der östlichen Grenze zu Thailand zu schweren Auseinandersetzungen gekommen. Streitkräfte der ethnischen Minderheit der Karen-Volksgruppe hätten den Stützpunkt zwischen 5 bis 6 Uhr morgens (Ortszeit) eingenommen, sagte der Chef der Nationalen Union der Karen (KNU) für auswärtige Angelegenheiten, Padoh Saw Taw Nee, der Nachrichtenagentur Reuters. Das Lager sei niedergebrannt worden.



Die Zahl der Todesopfer und Verletzten sei noch unklar. Dorfbewohner berichteten, sie hätten sieben Soldaten gesehen, die Richtung Dschungel flohen. Nach Angaben des KNU-Sprechers gab es auch an anderen Orten Auseinandersetzungen, weitere Details nannte er nicht. Auch ein thailändischer Beamter bestätigte die Kämpfe in der Grenzregion. "Es gab heftige Kämpfe beim Außenposten der myanmarischen Armee gegenüber der Stadt Mae Sam Laep," sagte der Beamte der Provinz Mae Hong Son. Bislang gebe es keine Berichte über Todesopfer auf thailändischer Seite. Augenzeugen berichteten von Kämpfen auf der anderen Seite des Grenzflusses Salween. Videos in den sozialen Medien zeigten aufsteigende Flammen und Rauch.

Die KNU ist die größte Rebellengruppe der ethnischen Minderheit der Karen, die im Osten Myanmars an der Grenze zu Thailand leben. Sie ist eine entschiedene Gegnerin der Militärjunta, die Anfang Februar mit einem Putsch die Macht in Myanmar an sich gerissen hat. Die Rebellen haben in den von ihnen kontrollierten Gebieten nach eigenen Angaben schon rund 2000 Aktivisten aufgenommen, die vor der Gewalt gegen Junta-Gegner und Demonstranten geflohen sind.

Bewaffnete Gruppen unterstützen Junta-Gegner

Die KNU erklärte, dass bislang mindestens 24.000 Menschen durch die Gewalt der letzten Wochen, einschließlich der Luftangriffe der myanmarischen Armee, vertrieben worden seien und im Dschungel Zuflucht suchten. Das Militär hatte am 1. Februar geputscht und die faktische Regierungschefin Aung San Suu Kyi abgesetzt.

Einige der zwei Dutzend bewaffneten Gruppen Myanmars – darunter die KNU – unterstützen Gegner der Junta, die bislang in dem Versuch, Proteste gegen den Putsch niederzuschlagen, mehr als 750 Zivilisten getötet hat. Wegen der Kämpfe und des Putsches sind Tausende Menschen aus Myanmar nach Thailand und Indien geflohen. Die ethnischen Gruppen kämpfen seit Jahrzehnten um eine größere Autonomie.

Verwendete Quellen:
Nachrichtenagentur Reuters und AFP



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#29 Neue Regierung im Krisenland Libanon gebildet

Beirut (dpa) - Nach einem monatelangen Machtkampf steht im krisengeschüttelten Libanon die neue Regierung. Ministerpräsident Nadschib Mikati und Staatschef Michel Aoun einigten sich am Freitag auf ein neues Kabinett.

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Nadschib Mikati wird neuer Ministerpräsident des Libanon. (Foto: -/Dalati & Nohra/dpa. (Quelle: dpa))

Der neue Regierungschef sagte zu, mit der internationalen Gemeinschaft zusammenzuarbeiten, um den Libanon aus der schweren Wirtschafts- und Finanzkrise zu führen. Die Lage des Landes sei "sehr schwer", erklärte Mikati in einer emotionalen ersten Ansprache. "Ich hoffe, dass wir den Zusammenbruch stoppen. Wir arbeiten zusammen, um den Libanon in Wohlstand zurückzuführen."

Auf den 1955 geborenen Mikati sowie die anderen Mitglieder des Kabinetts wartet eine schwierige Aufgabe. Das Land am Mittelmeer erlebt seit fast zwei Jahren die schwerste Wirtschafts- und Finanzkrise seiner Geschichte. Rund drei Viertel der Bevölkerung lebt mittlerweile in Armut. Die libanesische Lira hat mehr als 90 Prozent ihres Wertes verloren. Zudem leidet das Land unter einer schweren Versorgungskrise. So fehlen lebenswichtige Medikamente und Treibstoff zur Stromerzeugung, so dass es nur wenige Stunden am Tag Strom gibt. Vor Tankstellen bilden sich regelmäßig lange Schlangen.

Hinzu kommt eine schwere politische Krise. Viele Libanesen haben ihr Vertrauen in die politische Elite völlig verloren. Sie werfen ihr Korruption und Selbstbereicherung vor. Vor rund zwei Jahren waren Massenproteste gegen die politische Führung ausgebrochen.

Die Explosionskatastrophe im Hafen der Hauptstadt Beirut vor mehr als einem Jahr verschärfte die Lage weiter. Damals kamen nach offiziellen Angaben mehr als 190 Menschen ums Leben, rund 6000 wurden verletzt. Die Hinterbliebenen sprechen sogar von 218 Todesopfern. Große Teile des Hafens und der anliegenden Wohngebiete wurden zerstört. Die Detonation soll durch große Mengen der hochexplosiven Chemikalie Ammoniumnitrat ausgelöst worden sein, die über Jahre ungesichert im Hafen gelagert wurden. Die genauen Umstände sind noch immer unklar.

Die bisherige Regierung erklärte kurz nach der Explosion ihren Rücktritt. Seitdem verhinderten Rivalitäten zwischen den führenden politischen Kräften die Bildung eines neuen Kabinetts. Trotz der schweren Wirtschaftskrise war das Land über 13 Monate politisch gelähmt. Zwei Politiker scheiterten mit der Regierungsbildung.

Um das Land retten zu können, ist die Regierung auf internationale Hilfe angewiesen. Deutschland, andere Länder im Westen, aber auch internationale Organisationen wie der Internationale Währungsfonds (IWF) wollen sie aber nur unterstützen, wenn sie weitreichende Reformen vor allem gegen die grassierende Korruption verabschiedet.

Das Auswärtige Amt in Berlin begrüßte die Regierungsbildung, wies aber nachdrücklich auf den Reformbedarf hin. "Jetzt ist es ganz wesentlich, dass es rasch weitere und spürbare Fortschritte gibt", teilte ein Sprecher des Auswärtigen Amts am Freitagabend mit. "Die Regierung steht in der Pflicht, diese Herausforderungen nun anzugehen."

Viele Libanesen erwarten von Mikati jedoch keine tiefgreifenden Maßnahmen, weil sie ihn als Teil der alten Elite sehen, die ihre Macht mit allen Mitteln verteidigen will. Mikati ist Unternehmer und Milliardär. Er gilt als einer der reichsten Männer des Landes. Sein Geld hat er unter anderem in der Telekommunikationsbranche gemacht. Bereits 2005 und 2011 hatte Mikati eine Regierung gebildet.

Im multireligiösen Libanon ist die Macht in einem fragilen Gleichgewicht unter den Konfessionen aufgeteilt. So muss der Präsident immer ein Christ sein, der Premier ein Sunnit und der Parlamentschef ein Schiit. Besonders einflussreich ist die schiitische Hisbollah, die vom Iran unterstützt wird. Mit ihrer Miliz kontrolliert die Organisation mehrere Gebiete im Libanon.



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#30 Bericht - Fünf Tote bei Protesten gegen Militärmachthaber in Myanmar

Bericht - Fünf Tote bei Protesten gegen Militärmachthaber in Myanmar

05. Dez (Reuters) - Bei neuen Protesten gegen die Militärmachthaber in Myanmar sind einem Medienbericht zufolge fünf Menschen getötet worden. Sicherheitskräfte seien am Sonntag in Yangon, der größten Stadt des südostasiatischen Landes, mit einem Auto in eine Flashmob-Demonstration gerast, berichtete das lokale Nachrichtenportal "Myanmar Now".
Laut Augenzeugen wurden zudem Dutzende Menschen verletzt. Demnach fuhren Soldaten mit einem Auto von hinten in die auf Absprache plötzlich zusammengekommene Protestkundgebung. Daraufhin seien auseinandergetriebene Demonstranten verfolgt und geschlagen worden.
Auch soll auf Demonstranten geschossen worden sein.
Mindestens 15 Menschen wurden laut dem Nachrichtenportal festgenommen. Trotz des gewaltsamen Vorgehens der Sicherheitskräfte gab es später eine weitere Demonstration in Yangon. Die Militärjunta äußerte sich zunächst nicht dazu.

Seit dem Putsch im Februar, den das Militär mit einer angeblichen Fälschung der Parlamentswahl begründet hatte, kommt es in Myanmar immer wieder zu Protesten.
Streiks und Aktionen des zivilen Ungehorsams legen die Wirtschaft lahm.
Mehr als 1300 Menschen wurden seit der Machtübernahme des Militärs getötet.
Der Putsch stoppte den erst wenige Jahre zuvor eingeleiteten Demokratisierungsprozess.
Die 76-jährige De-facto-Regierungschefin und Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi wurde abgesetzt und festgenommen.
Bewaffneten Widerstand leisten in dem Vielvölkerstaat zudem ethnische Milizen, die bereits seit Jahrzehnten gegen die Armee kämpfen.

(Reuters)



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