Handelswege/Lieferengpässe: Allgemein

Börse & Wirtschaft, Terrormeldungen & Ausschreitungen, Unruhen und Militärisches ...
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Deckard666
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#1 Handelswege/Lieferengpässe: Allgemein

Dokumentationen, Vorträge, Artikel usw. zum Thema Handelswege/Handelsrouten.
Ein Handelsweg (auch „Handelsroute“) ist ein Transportweg für Handelswaren. Handelsrouten sind Bestandteile der Wirtschaftsgeografie, bestehen teils seit Menschengedenken, so etwa wurden sie schon zur Bronzezeit und besonders seit der Antike bedeutsam nicht nur für den regionalen Handel (→Altstraßen). Im Mittelalter (11. bis 12. Jahrhundert) existierte z. B. in der nördlichen Hemisphäre ein ausgedehntes und ausgeprägtes Netz von Handelsrouten von der Ostküste Chinas bis nach England, Irland, Skandinavien, Spanien, zur Westküste Nord- und der Ostküste Afrikas, zur sibirischen See wie nach Indien und Indonesien usw.[1]

Die internationalen, teils interkontinentalen Netzwerke sind ein Grundstein für die Globalisierung der Wirtschaft. Sie sind und waren Grundlage für Austausch, Begegnung, Diffusion und Migration zwischen Personen, Nationen, Wörtern[2] und Sprachen, Völkern und Kulturen, Religionen und Weltanschauungen, für den Austausch politischer und wissenschaftlicher Ideen, Erkenntnisse und Haltungen sowie Ausbreitungs- und Entwicklungswege für Krankheiten und Tier- und Pflanzenarten. Ihre Übergänge über Staats- und andere Gebietsgrenzen sind und waren Anlässe für Grenz- und Zollstationen mit der Erhebung entsprechender Gebühren als „Eintrittspreis“. Daneben wurde und wird Wegzoll als „Passiergebühr“ erhoben, der – auch unter der Bezeichnung Maut bekannt – dem Bau und Unterhalt des Weges dient. Die Organisation der Transporte wird unter Logistik zusammengefasst.

Weitere Informationen: Wikipedia - Handelsweg
Ein Lieferengpass (englisch supply bottleneck) ist in der Wirtschaft eine Unterbrechung der Lieferfähigkeit und Lieferbereitschaft oder eine plötzlich deutlich vermehrte Nachfrage, die nicht angemessen befriedigt werden kann.

Weitere Informationen: Wikipedia - Lieferengpass
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Alfred Pennyworth, The Dark Knight (2008)
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#2 Nord-Ostsee-Kanal: Frachter rammt Kieler Schleusentor

Nord-Ostsee-Kanal: Frachter rammt Kieler Schleusentor (2021-03-14)

In der Nord-Ostsee-Kanal-Schleuse Kiel-Holtenau ist es zu einer Havarie gekommen. Ein Frachter krachte am Sonnabend in das Tor der Nordkammer.

Noch ist nicht klar, wie es zu dem Unfall kam. Nach Informationen von NDR Schleswig-Holstein soll es an Bord des Frachters "Wilson Goole" einen Maschinenausfall gegeben haben. Anschließend krachte das etwa 88 Meter lange Schiff ungebremst von See kommend in der Nordkammer gegen das Schleusentor. Durch die Kollision wurde das Tor schwer beschädigt.

Anders als bei der Havarie vergangenes Jahr mit dem Frachter "Else" oder vor mehr als drei Jahren mit der "Akacia" blieb die "Wilson Goole" allerdings nicht stecken. In der Nacht wurde das Schiff mit zwei Schleppern zur nahe gelegenen Lindenau-Werft gebracht. Verletzte gab es nicht.

Genaue Untersuchungen des Schleusentores am Montag

Videoaufnahmen zeigen, dass im Tor der Nordkammer ein großes Loch entstanden ist. "Man kann so viel sagen, dass das Tor wieder schwer beschädigt ist", sagt Detlef Wittmüß, Leiter des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Kiel-Holtenau (WSA). Wie lange die Schifffahrt auf die Kammer verzichten muss, ist noch nicht klar. Derzeit läuft laut Wittmüß die Schadensaufnahme. Vermutlich wird das erst am Montag feststehen, wenn Taucher alles genau untersucht haben.

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#3 Mittelrheintal: Europas meistbefahrene Güterzugstrecke noch länger gesperrt

Mittelrheintal: Europas meistbefahrene Güterzugstrecke noch länger gesperrt (2021-03-26)

Güterzüge können weiterhin nicht durchs Obere Mittelrheintal. Mit sechs Sprengungen hat man bislang versucht, Europas am meisten befahrene Güterzugstrecke zwischen Genua und Rotterdam wieder passierbar zu machen.

Bild

Nach dem Felsrutsch auf Europas meistbefahrener Güterzugstrecke müssen die Gleise im Welterbe Oberes Mittelrheintal aus Sicherheitsgründen länger gesperrt bleiben als zunächst angenommen. „Wir gehen davon aus, den Betrieb noch im April wiederaufzunehmen“, teilte der Vorstand Anlagen- und Instandhaltungsmanagement der DB Netz AG der Deutschen Bahn, Volker Hentschel, am Freitag mit.

Nach dem Felssturz am 15. März bei Kestert nahe dem weltberühmten Loreley-Felsen hat die Bahn nach eigenen Angaben bereits mit sechs Sprengungen lockeres Schiefergestein am Hang entfernt. Diese Arbeiten, der Einsatz von Kletterern, Hubschraubern und tonnenschweren Baggern sowie geologische Untersuchungen „haben nun die Erkenntnis gebracht: Weitere 2000 Kubikmeter loses Felsgestein müssen vom Hang abgelöst werden“, hieß es weiter. Insgesamt liegen demnach im Bereich der Bruchstelle bei Kestert derzeit rund 15.000 Kubikmeter Felsgestein.

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#4 Iran preist Russland-Iran-Indien 'Nord-Süd-Handelskorridor' als "Alternative" & Herausforderung zu Suez Kanal an

Iran preist Russland-Iran-Indien 'Nord-Süd-Handelskorridor' als "Alternative" & Herausforderung zu Suez Kanal an (2021-03-30) (Microsoft Translator)

Nach einem "erfolgreichen" Wochenende, an dem der von den Sanktionen bedrängte Iran seine Unterzeichnung eines großen 25-jährigen Infrastruktur- und Investitionsabkommens mit China begrüßte, preist der iranische Botschafter in Russland auch an, dass ein neuer Nord-Süd-Handelskorridor in der gesamten Region zu einer erstklassigen "Alternative" zu der strategischen Suezkanal-Wasserstraße werden könnte, die aufgrund der "Ever Given" festgefahrenen Tankerkatastrophe, die gerade in den Schlagzeilen war, in den weltweiten Schlagzeilen war.

Der neue Handelskorridor, der als "Internationaler Nord-Süd-Verkehrskorridor (INSTC)" bezeichnet wird , ist zwei Jahrzehnte lang und beschleunigt den Handel mit Europa.

Bild

Der iranische Botschafter Kazem Jalali kommentierte das festgefahrene Tanker-Fiasko in der Suez und erklärte eine potenziell kostengünstigere und katastrophenanfällige Wasserstraße durch Ägypten.:
"Der Nord-Süd-Korridor ist eine gute Option, um den Suezkanal durch eine Reduzierung der Fahrzeiten auf 20 Tage und Einsparungen von bis zu 30 Prozent zu ersetzen."
Er beschrieb weiter, dass die steigenden enormen Kosten und Folgen der Ever Given-Stau-Katastrophe (häufig in den vielen Milliarden) "die Notwendigkeit, die Fertigstellung der Infrastruktur und des Nord-Süd-Korridors als Alternative zur Route durch den Suezkanal zu beschleunigen, deutlich und wichtiger als je zuvor geworden sind.."

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Artikel im englischen Original
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#5 Lieferengpässe durch Corona: Bei Frosta wird der Fisch knapp

Lieferengpässe durch Corona: Bei Frosta wird der Fisch knapp (2021-03-31)

Der Tiefkühlproduzent Frosta hat wegen der Corona-Krise mit Engpässen beim Fisch zu kämpfen. In Alaska, wo ein guter Teil der Rohware - etwa für Fischstäbchen - gefangen werde, sei es zu einigen Schwierigkeiten gekommen, sagte Finanzvorstand Maik Busse der «Nordsee-Zeitung» (Mittwoch). «In der Tat gibt es aktuell auf den internationalen Beschaffungsmärkten coronabedingte Lieferengpässe.»

Immer wieder könnten große Fischtrawler wegen Corona-Erkrankungen der Besatzungsmitglieder oder Quarantäne-Bestimmungen nicht ausfahren, schrieb die Zeitung. Das bedeute geringere Fangmengen. Schon ein einzelner Trawler könne Einfluss auf die Preise nehmen, weil die Schiffe lange auf Fangfahrt unterwegs seien und normalerweise mehrere tausend Tonnen Fisch anlanden.

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#6 Lieferengpässe: Die Paletten werden knapp

Lieferengpässe: Die Paletten werden knapp (2021-03-24)

Holzexporte nach China und in die USA haben die Verfügbarkeit von Holz verschärft. Das wird zum Problem, da Holzpaletten für den Warentransport von großer Wichtigkeit sind.

Hält die Rohstoffknappheit auf dem Holzmarkt weiter an, so können Palettenproduzenten schon sehr bald nicht mehr ausreichend produzieren. Das beeinträchtigt den gesamten Warenverkehr. „Dann sprechen wir nicht mehr bloß davon, dass Klopapier knapp wird. Auch der Lebensmittelbereich, die Chemieindustrie oder der Maschinen- und Anlagenbau werden davon deutlich betroffen sein“, warnt Marcus Kirschner, Geschäftsführer des Bundesverbands Holzpackmittel, Paletten, Exportverpackung (HPE).

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#7 Mangelwirtschaft durch Corona? Industrie klagt über Lieferengpässe

Mangelwirtschaft durch Corona? Industrie klagt über Lieferengpässe (2021-03-29)

Trotz der Coronavirus-Pandemie läuft es in der Wirtschaft gut. Deutschland verkauft wieder mehr Waren nach China und in die USA. Die meisten Fabriken laufen auf Hochtouren. Ein Problem gibt es aber trotzdem. Es fehlt an Einzelteilen aus dem Ausland, Zulieferungen stocken. Ein Verband spricht bereits von Mangelwirtschaft.

Voll beladenes Containerschiff im Hafen von Qingdao, China3 min Vorlesen
So mancher Unternehmer erinnert sich mit Schrecken an die erste Corona-Welle vor einem Jahr. China machte dicht. Schiffsladungen voller dringend benötigter Bauteile kamen nicht mehr nach Europa. In Deutschland mussten deshalb Fabriken schließen, zumindest zeitweise.

Lieferverzögerungen und Preisanstieg

Oliver Köhn, Geschäftsführer des Landesverbands Ost der Maschinen- und Anlagenbauer fühlt sich manchmal wieder an diese Phase erinnert: "Wir stellen jetzt erneut fest, dass es immer wieder zu Abrissen in den Lieferketten kommt." Zum einen würden Teile nicht oder nur verzögert geliefert. Das betrifft vor allem Elektronikkomponenten, Mikrochips und ähnliche Teile, wie Köhne feststellt. "Auf der anderen Seite sehen wir einen massiven Preisanstieg. Sowohl was die Elektronikkomponenten angeht als auch die Stahlpreise, Aluminium oder Zink", sagt der Geschäftsführer.

Der Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik spricht sogar schon von einer "Mangelwirtschaft". Das klingt irgendwie nach DDR. Ganz so schlecht sei die Lage aber nicht, sagt Abteilungsleiter Olaf Holzgrefe. Stahl zum Beispiel sei vor allem knapp, weil sich die Industrie schneller von der Krise erholt habe, als es die Stahlwerke erwartet hätten: "Die Hersteller haben in der Anfangsphase der Krise ihre Kapazitäten zurückgefahren. Und dieser 'Hochlauf', wenn ein Stahlwerk mal zurückgefahren war, hält mit den Abnehmerbranchen einfach nicht mit."

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#8 Steigende Baustoffpreise: Kalkulation mit Tagespreisen

Steigende Baustoffpreise: Kalkulation mit Tagespreisen (2021-03-29)

Steigende Baustoffpreise und höhere Nachfrage erfordern von vielen Betrieben eine andere Art der Preiskalkulation – notfalls auch mit Tagespreisen.
  • Preise für Baustoffe sind gestiegen und Lieferengpässe sind seit Anfang des Jahres keine Seltenheit.
  • Die Gründe für den Preisanstieg vor allem bei Holz, Stahl und Dämmstoffen sind vielschichtig – von heruntergefahrenen Produktionen über eine gestiegene Nachfrage bis hin zu Schäden im heimischen Baumbestand.
  • Baugewerbe und Dachdeckerhandwerk machen sich dafür stark, dass ihre Mitgliedsbetriebe nicht auf den Mehrkosten sitzenbleiben. Sie geben Tipps, wie Unternehmer auf die Preisschwankungen reagieren können.
Schon seit Jahresbeginn spürt Handwerksmeister Peter Bohlmann, dass die Preise für Holz gestiegen sind. „Noch sind die Steigerungen zwar moderat, machen sich aber bemerkbar“, betont der Mitinhaber von Holzwerk Bohlmann & Brandes im niedersächsischen Evessen. „Wir sind ständig in Kontakt mit unseren Händlern und Lieferanten. Sie schicken uns die tagesaktuelle Preise“, sagt der Unternehmer.

Angebote mit zeitlich begrenzter Preisgarantie

Momentan habe Bohlmann, der sich auf Fachwerksanierung spezialisiert hat, weniger Angebote an Kunden abgegeben, bei denen große Mengen Holz gebraucht werden. Werde das jedoch angefragt, kalkuliere er seit diesem Jahr anders, um nicht auf den Materialkosten sitzen zu bleiben. „Ich schreibe für Holzrahmenbau-Projekte, bei denen wir viel Holz brauchen, gleich höhere Preise rein“, betont er. Zudem weise er Kunden darauf hin, dass die Angebote zeitlich begrenzt sind, beispielsweise zwei Wochen. „Sonst müssen die Kunden damit rechnen, dass der Holzpreis um mindestens 20 Euro pro Kubikmeter steigt – von einem Tag auf den anderen“, sagt Peter Bohlmann. Damit gehe er ganz offen um.

Preise ziehen bei Baumaterialien an

Die Preise für einige Baumaterialien sind seit Beginn des Jahres teils stark gestiegen – nicht nur für Holz. Besonders stark zugelegt haben auch Dämmstoffen und Stahl. So stieg der Preis für Fichten- und Tannenschnittholz laut Statistischem Bundesamt im Vergleich zum September 2020 um 10 Prozent. Mineralölerzeugnisse (die als Grundlage für einige Dämmstoffe dienen), legten 15 Prozent zu und der Stahlpreis stieg um etwa 22 Prozent.

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#9 Plastik-Knappheit: “Gemengelage, die uns regelrecht um die Ohren fliegen wird”

Wegen Rohstoffmangel werden Plastikfolien knapp, berichtet ein leitender Mitarbeiter eines Herstellers. Das könnte massive Folgen für Lieferketten haben, warnen Brancheninsider.

Am vorvergangenen Sonntag veröffentlichte TE den Bericht eines Insiders aus der Kunststoffindustrie. Der Vertriebschef eines mittelständischen Anlagebauers warnte, dass Plastik-Rohstoffe so knapp wie noch nie seien und die Kunststoff-Produktion in vier bis acht Wochen ganz zum Erliegen kommen könnte.


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Nun meldet sich ein weiterer Brancheninsider bei TE. Der Mann ist leitender Vertriebsmitarbeiter bei einem der größten Polyethylen-Folienhersteller in Deutschland. “Wir werden Mitte April ein Drittel unserer Anlagen herunterfahren müssen, weil unser Rohstofflager leer sein wird”, berichtet er. Man könne nur noch die Hälfte des Rohstoffbedarfs an sogenanntem PE-Granulat einkaufen. Schon jetzt reduziere man die Liefermengen: Wolle ein Kunde etwa 10 Tonnen Folie bestellen, biete man ihm 5 Tonnen an. In den kommenden Wochen werde man manche Kunden gar nicht mehr beliefern können, sagt der Mann.

Der eingangs genannte Vertriebschef eines Anlagebauers sagt auf Anfrage, die Aussagen deckten sich mit seinen Beobachtungen: “Wenn tatsächlich mehrere Folien-Anlagen eines großen Herstellers abgeschaltet werden, kann man davon ausgehen, dass ohne ausreichenden, sehr kurzfristigen Nachschub andere Hersteller im Wochenrhythmus ebenfalls abstellen. Polyolefine sind noch nie soweit ich zurückdenken kann “short” gelaufen, das ist eine Gemengelage, die uns regelrecht um die Ohren fliegen wird.” Weiter führt er aus, dass man ohne Folien Waren nicht mehr für den Transport per LKW, Schiff oder Flugzeug verpacken könne. Im schlimmsten Fall käme der Welthandel komplett zum Erliegen, meint er.

Laut dem Mitarbeiter des Folienherstellers sind PE-Folien sehr knapp. “Wir erhalten Aufträge ohne Ende. Ständig kommen Anfragen von Neukunden herein. Manche sagen sogar, sie seien bereit, jeden Preis zu zahlen”, erzählt er. Die Preise seien regelrecht explodiert – um 70 Prozent seit Dezember. Gleichzeitig rechnet der Mann mit Insolvenzen, da wirtschaftlich schwächere Folienhersteller schon jetzt nicht in der Lage seien, Rohstoffe zu den hohen Preisen einzukaufen. Ob bereits viele Folienhersteller die Produktion eingeschränkt haben, konnte der Mann nicht sagen.

Der Arbeitgeber des Mannes beliefert vor allem die Baustoffbranche, etwa Ziegelwerke. Die verpackten die Ziegeln im letzten Produktionsschritt mit einer PE-Folie. Sei die nicht verfügbar, müsse das gesamte Ziegelwerk die Produktion einstellen. “Ohne Folie ist keine Lagerung möglich, da sonst ein Ziegel nass werden kann und die Steine somit unbrauchbar sind”, erklärt er. Gleiches gelte für Holzwerke, Getränkehersteller oder die Zementindustrie, die man ebenfalls beliefere.

Etwa packe die Getränkeindustrie Sixpack-Flaschen auf eine Palette und umhülle diese mit PE-Folie. Das diene zur Ladungssicherung, sagt der Mann und erklärt: “Ohne Verpackungsfolie können keine Paletten ausgeliefert werden und es können auch die einzelnen Flaschen zu keinem Sixpack zusammengeschweißt werden.”

Warum Plastikrohstoffe fehlen, sei schwer zu übersehen. “Die Rohstoffhändler sagen uns, dass 75 bis 80 Prozent nach China gehe, weil die dortigen Unternehmen höhere Preise bezahlen”, sagt der Mann. Außerdem liefen bei vielen Herstellern von PE-Granulat gerade TÜV-Verfahren, bei denen die Produktionsanlagen mehrere Wochen still stünden. Warum gerade jetzt gehäuft die Anlagen überprüft würden, konnte der Vertriebsmitarbeiter weder erklären noch nachvollziehen. In Europa gebe es zwischen 10 und 15 PE-Granulathersteller.

Mit einer Entspannung rechnet der Vertriebsleiter frühestens ab Mitte Juli. Bis dahin könnten die TÜV-geprüften Anlagen in Europa wieder produzieren. Inwieweit sich die Folienknappheit auf andere Branchen auswirken könne, sei schwer einzuschätzen. Das hänge davon ab, wie hoch die Lagerbestände von etwa Lebensmittelherstellern seien.

https://www.tichyseinblick.de/wirtschaf ... egen-wird/
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#10 Lieferengpässe - Coronakrise führt zu Ketchup-Notstand in den USA

Den US-Fastfoodlokalen geht die Tomatensauce aus. Der Bedarf an großen Ketchupflaschen und -eimern sei Lockdown-bedingt gesunken, dafür werden die kleinen Beutel knapp.

Die US-Wirtschaftszeitung Wall Street Journal meldet einen Ketchup-Notstand in den Vereinigten Staaten: Viele Restaurants stünden demnach vor einem Notstand, vor allem die kleinen Packungen, Beigabe zu Pommes frites bei Takeaway-Menüs in Fastfoodlokalen, würden fehlen.


Zwar hätten Restaurantschließungen und Lockdowns den Bedarf an großen Zehn-Liter-Eimern sowie großen Flaschen gesenkt, parallel jedoch wuchs die Nachfrage nach Ketchup zum Mitnehmen und Ausquetschen stark an. Ketchup-Päckchen seien, so das «Wall Street Journal», bereits zur gefragtesten Währung unter den Würzmitteln geworden – für nationale Ketten und für kleine Betriebe. Der Preis für die kleinen Ketchup-Packungen sei seit Januar 2020 um 13 Prozent gestiegen.

Von den Restauranttischen entfernt

Dort, wo man noch oder wieder im Lokal speisen kann, seien Ketchupflaschen oft von den Tischen verschwunden. Gemeinsam genutzte Flaschen wurden auf Geheiß der Gesundheitsämter aus hygienischen Gründen entfernt. Das „Wall Street Journal“ zitierte die Vorgabe aus Texas: „Stellen Sie Gewürze nur auf Anfrage und in nicht wiederverwendbaren Einwegportionen zur Verfügung.“

Ketchups sind eine zentrale Säule der Ernährung der US-Amerikaner. Die Mixtur aus Tomatenmark, Zucker und Essig ist die am meisten konsumierte Würzsauce. Die Pandemie trug dazu bei, dass der Ketchup-Umsatz im Einzelhandel in den USA 2020 bei über einer Milliarde Dollar lag, etwa 15 Prozent höher als im Vorjahr. Das führt zu Lieferengpässen.

Einzelne Restaurants sind dazu übergegangen, die Pommes frites nun bereits vor der Herausgabe mit Ketchup zu bekleckern, das Ketchup in Plastikbecher abzufüllen oder in Supermärkten nach Alternativen zu suchen.

Neue Fertigungslinien werden hochgefahren

Die über 150 Jahre alte Marke Kraft Heinz Co. ist mit fast 70 Prozent Marktanteil der König des Ketchups, war aber nicht auf die durch die Pandemie ausgelöste hohe Nachfrage vorbereitet. Das Unternehmen bittet die Restaurants noch um etwas Geduld, während er seine Produktion hochfährt. So plant Kraft Heinz Co. laut dem «Wall Street Journal» neue Fertigungslinien in Betrieb zu nehmen, um die Produktion auf insgesamt mehr als 12 Milliarden Päckchen pro Jahr zu erhöhen.
Quelle:

https://www.kleinezeitung.at/wirtschaft ... in-den-USA


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