Konflikte: Afghanistan

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#21 Afghanistan: Regierungstruppen und Taliban kämpfen um wichtigen Grenzübergang

Afghanistan: Regierungstruppen und Taliban kämpfen um wichtigen Grenzübergang (2021-07-16)

In Spin Boldak ist es erneut zu Gefechten zwischen afghanischen Soldaten und den Taliban gekommen. Dabei wurde ein Pressefotograf getötet.

In Afghanistan sind erneute Kämpfe zwischen afghanischen Streitkräften und den radikalislamischen Taliban um den strategisch wichtigen Grenzübergang nach Pakistan, Spin Boldak, ausgebrochen. Das Militär habe eine Offensive zur Rückeroberung gestartet, sagte Dschamal Nasir Baraksai, Polizeisprecher der südlichen Provinz Kandahar, der Nachrichtenagentur AFP. Die Taliban hätten sich in Häusern von Zivilisten in der Grenzstadt verschanzt.

Einwohner von Spin Boldak berichteten von heftigen Gefechten auf dem Hauptbasar der Stadt. Laut AFP-Reportern vor Ort wurden Dutzende verletzte Talibankämpfer nach nächtlichen Gefechten in einem pakistanischen Krankenhaus nahe der Grenze behandelt.

Afghanische Regierung erhebt Vorwürfe gegen Taliban

Derweil kam es auch zu Spannungen zwischen der afghanischen und der pakistanischen Regierung. Der afghanische Vizepräsident beschuldigte das pakistanische Militär, den Taliban »in bestimmten Gebieten enge Luftunterstützung« zu leisten. Pakistan wies die Anschuldigungen entschieden zurück. Die Regierung habe lediglich »auf seinem Territorium die notwendigen Maßnahmen ergriffen, um unsere eigenen Truppen und die Bevölkerung zu schützen«, erklärte das Außenministerium.

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#22 Afghanistan: Taliban kontrollieren mehr als die Hälfte aller Bezirke

Afghanistan: Taliban kontrollieren mehr als die Hälfte aller Bezirke (2021-07-18)

Die Islamisten halten nun rund 210 der etwa 400 Bezirkszentren des Landes. Der Rest ist umkämpft. Die Regierung in Kabul verliert dadurch Einnahmen und hat nur noch in rund 110 Bezirken das Sagen.

Kurz vor dem offiziellen Abschluss des Abzugs der internationalen Truppen aus Afghanistan kontrollieren die militant-islamistischen Taliban wieder mehr als die Hälfte der Bezirke des Landes. Das meldet die Deutsche Presse-Agentur. Mitarbeiter in Kabul befragten dazu Provinzräte und lokale Sicherheitsexperten in den 34 Provinzen Afghanistans. Demnach halten die Islamisten mit rund 210 der etwa 400 Bezirkszentren des Landes eine knappe Mehrheit. Unter voller Kontrolle der Regierung stehen rund 110 Bezirke. Weitere rund 80 sind umstritten, das heißt, beide Seiten halten Gebiete und greifen sich gegenseitig an.

Mit Beginn des Abzugs der internationalen Truppen Anfang Mai haben die Taliban mehrere Offensiven gestartet und dabei mehr als 150 Bezirke neu eingenommen. Geografisch fokussierten sie ihre Offensive auf den Norden. Dort waren die Taliban in den späten Neunzigerjahren auf den größten Widerstand getroffen. Beobachter gehen davon aus, dass damit die Organisation einer Opposition genau dort verhindert werden soll.

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#23 Afghanistan: USA und EU fordern Ende der Taliban-Offensive

Afghanistan: USA und EU fordern Ende der Taliban-Offensive (2021-07-19)

Die Nato-Truppen haben Afghanistan verlassen. Die Hälfte der Bezirke im Land ist schon unter Kontrolle der Taliban. Westliche Diplomaten appellieren nun an die Islamisten.

Die diplomatischen Vertretungen der USA, der EU und weiterer Staaten in Afghanistan haben ein »dringendes Ende« der Taliban-Offensive in dem Land gefordert. Das militärische Vorgehen der Taliban stehe »in unmittelbarem Widerspruch zu ihrer Behauptung, eine Verhandlungslösung« im Afghanistan-Konflikt zu unterstützen, heißt es in einer am Montag veröffentlichten Erklärung. Eine weitere Runde der innerafghanischen Friedensverhandlungen am Wochenende war ergebnislos verlaufen.

Die Taliban-Offensive habe zum Tod unschuldiger Afghanen unter anderem durch »gezielte Tötungen« geführt, heißt es in dem Appell, der von insgesamt mehr als einem Dutzend Botschaften unterzeichnet wurde. Auch die Vertreibung von Zivilisten sowie Plünderungen, Brände und die Zerstörung oder Beschädigung wichtiger Infrastruktur werden den Radikalislamisten angelastet.



Der oberste Taliban-Anführer Hibatullah Achundsada hatte am Wochenende erklärt, trotz der andauernden Offensive seiner Miliz eine »politische Lösung« im Afghanistan-Konflikt zu bevorzugen. Die Erklärung war als mögliches Signal dafür gewertet worden, dass es in den Verhandlungen zwischen der afghanischen Regierung und den Taliban in der katarischen Hauptstadt Doha Bewegung geben könnte.

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#24 Nach Abzug der internationalen Truppen: Erdoğan will finanzielle Hilfe für Sicherung des Kabuler Flughafens

Nach Abzug der internationalen Truppen: Erdoğan will finanzielle Hilfe für Sicherung des Kabuler Flughafens (2021-07-20)

Die Türkei ist bereit, den Flughafen von Kabul auch künftig zu schützen. Staatschef Erdoğan stellt dafür aber Bedingungen an die USA – und sorgt für Ärger bei den Taliban.

Die internationalen Truppen verlassen Afghanistan. Nun hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan die Bereitschaft seines Landes bekräftigt, den internationalen Flughafen Kabul auch nach dem vollständigen Abzug aus dem Land abzusichern.

Ankara stehe der Idee, den Betrieb des Flughafens zu gewährleisten, »positiv« gegenüber, sagte Erdoğan bei einer Ansprache im nordzyprischen Teil von Nikosia. Die USA müssten jedoch »einige Bedingungen« erfüllen. Washington müsste die Türkei finanziell, auf diplomatischer Ebene, logistisch und administrativ unterstützen. »Wenn diese Voraussetzungen erfüllt werden können, plant die Türkei den Betrieb des Flughafens Kabul«, so der türkische Staatschef.

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#25 Afghanistans Zukunft: Was der Abzug des Westens für die Region bedeutet

Afghanistans Zukunft: Was der Abzug des Westens für die Region bedeutet (2021-07-21)

Der Rückzug der internationalen Truppen hinterlässt ein Machtvakuum am Hindukusch. Was planen, was befürchten die Anrainerstaaten – und wer könnte profitieren?

Amerika hat sich entschieden: Nach 20 Jahren ziehen sich die USA aus Afghanistan zurück, zusammen mit den Bündnispartnern, die ihnen nach den Anschlägen vom 11. September 2001 dorthin gefolgt waren.

Zurück bleibt ein Land, das seit Jahrzehnten von keiner einzelnen Autorität mehr vollständig kontrolliert wurde und das nun erneut vor Konflikten rivalisierender Machtzentren steht. Zurzeit sind es die radikalislamischen Taliban, die Provinz um Provinz zurückerobern, zum Teil in blutigen Gefechten, zum Teil kampflos, indem sie Netzwerke reaktivieren, die sie in den vergangenen Jahren geknüpft haben.

Der Abzug der US-Truppen ist aber nicht nur für Afghanistan selbst eine Zäsur, er könnte auch die geopolitischen Gewichte in der Region verschieben. Das Land, knapp zweimal so groß wie Deutschland, hat sechs direkte Nachbarstaaten und mit Russland einen mittelbaren weiteren, die am Hindukusch ihre eigenen Interessen verfolgen.

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#26 Hilfskräfte der Bundeswehr: Deutschland will Flüge afghanischer Ortskräfte unterstützen

Hilfskräfte der Bundeswehr: Deutschland will Flüge afghanischer Ortskräfte unterstützen (2021-07-22)

Nach dem Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan sind viele ehemalige Helfer in Gefahr. Kritiker werfen der Regierung vor, die Ortskräfte im Stich zu lassen. Nun kündigte Kanzlerin Merkel »einen Ausweg« an.

Ende Juni landete die letzte Bundeswehrmaschine mit deutschen Soldaten aus Afghanistan. Viele Ortskräfte, die der Truppe während des fast 20 Jahre dauernden Einsatzes geholfen haben, sind zurückgeblieben. Sie sind nun teilweise in großer Gefahr und fürchten Attacken von radikalislamischen Taliban.

Nach wochenlanger Kritik kündigte die Bundesregierung nun eine etwas stärkere Unterstützung für gefährdete Ortskräfte aus Afghanistan bei der Reise nach Deutschland an. Die Bundesregierung wolle die Kosten für die Flüge übernehmen und über Charterflüge nachdenken. »Ich möchte, dass wir denen, die uns sehr stark geholfen haben, einen Ausweg geben«, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). »Es gibt Fälle, in denen ist diese Hilfe noch nicht gelungen.« Sie habe im Kabinett für eine pragmatische Lösung geworben.

Auf die Frage, ob Deutschland angesichts der Lage in dem Land eine größere Zahl von Flüchtlingen aus Afghanistan aufnehmen werde, sagte die Kanzlerin in der Sommer-Pressekonferenz aber auch, Deutschland habe bereits sehr viele afghanische Flüchtlinge aufgenommen. Auch in anderen Staaten gebe es schwierige Situationen. »Nicht alle diese Probleme können wir dadurch lösen, dass wir die Menschen aufnehmen«, sagte Merkel.

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#27 USA nach dem Truppenabzug: Biden genehmigt 100 Millionen Dollar für afghanische Flüchtlinge

USA nach dem Truppenabzug: Biden genehmigt 100 Millionen Dollar für afghanische Flüchtlinge (2021-07-24)

Tausende Afghanen, die für das US-Militär gearbeitet haben, können mit speziellen Visa in die USA einreisen. Präsident Joe Biden hat jetzt Nothilfen für sie bewilligt.

US-Präsident Joe Biden hat bis zu 100 Millionen Dollar an Hilfsgeldern aus einem Notfallfonds für afghanische Flüchtlinge bewilligt. Wie das Weiße Haus am Freitag (Ortszeit) mitteilte, sollen die Notfallhilfen auch für afghanische Antragsteller von Sondervisa-Anträgen genutzt werden. Tausende Afghanen, die zuvor als Übersetzer oder in anderen Jobs für die US-Regierung gearbeitet haben, befürchten seit dem Abzug der amerikanischen Truppen Vergeltungsmaßnahmen der Taliban. Sie dürfen nun mithilfe von speziellen Einwanderungsvisa (SIVs) in die USA einreisen.

Es wird erwartet, dass die erste Gruppe von Afghanen mitsamt ihrer Familien noch vor Ende des Monats nach Fort Lee geflogen wird. Auf dem US-Militärstützpunkt in Virginia sollen sie auf die endgültige Bearbeitung ihrer Visaanträge warten. Die US-Regierung prüft derzeit weitere Einrichtungen in den Vereinigten Staaten und in Übersee, in denen SIV-Antragsteller untergebracht werden könnten.

Am Donnerstag verabschiedete das US-Repräsentantenhaus ein Gesetz, das die Anzahl der zu vergebenden SIVs um 8000 erhöht, was alle potenziell infrage kommenden Anträge abdecken würde. Insgesamt sind laut der US-Regierung derzeit etwa 18.000 solcher Visaanträge in Bearbeitung.

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#28 Soldaten-Ausbildungsprogramm: Nato startet Training für afghanische Spezialkräfte im Ausland

Soldaten-Ausbildungsprogramm: Nato startet Training für afghanische Spezialkräfte im Ausland (2021-07-29)

Die Nato hat ihren Ausbildungseinsatz in Afghanistan beendet. Künftig soll es Trainingsangebote außerhalb des Landes geben. Nun wurden offenbar erste Spezialkräfte zu einem Lehrgang in die Türkei gebracht.

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Die ausländischen Truppen verlassen Afghanistan. Nach der Beendigung ihres Ausbildungseinsatzes im Land hat die Nato nun mit dem ersten Trainingsprogramm für Soldaten aus dem Land im Ausland begonnen. Laut Informationen der Nachrichtenagentur dpa aus Ankara wurden Angehörige der afghanischen Spezialkräfte am Mittwoch für einen Lehrgang in die Türkei geflogen. Er soll der Auftakt für regelmäßige Ausbildungsangebote außerhalb Afghanistans sein.

Ein Nato-Sprecher in Brüssel bestätigte der dpa den Beginn des Trainingsprogrammes, wollte sich aber aus Sicherheitsgründen nicht zum Ort und zu Details äußern. »Neben der fortgesetzten Finanzierung und diplomatischen Präsenz umfasst die weitere Unterstützung Afghanistans durch die Nato auch die Ausbildung afghanischer Spezialkräfte außerhalb des Landes«, sagte er. Die Ausbildung habe nun begonnen.

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#29 Schutz vor Taliban: USA wollen nach Abzug Tausende weitere Afghanen aufnehmen

Schutz vor Taliban: USA wollen nach Abzug Tausende weitere Afghanen aufnehmen (2021-08-02)

Viele Afghanen arbeiteten während des Militäreinsatzes für die USA, ihnen droht die Rache der Taliban. Die US-Regierung bietet nun auch Menschen ohne spezielles Einwanderungsvisum Schutz an.

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Nach dem Abzug der eigenen Truppen aus Afghanistan will die US-Regierung Tausende weitere Afghanen aufnehmen, die während des dortigen Militäreinsatzes für die USA oder Einrichtungen mit US-Bezug gearbeitet haben.

Das US-Außenministerium teilte am Montag mit, dies solle etwa für Afghanen gelten, die für die Vereinigten Staaten tätig gewesen seien, aber nicht die Mindest-Beschäftigungsdauer erreicht hätten, um ein spezielles Einwanderungsvisum zu beantragen.

Vorgesehen ist die Regelung auch für Afghanen, die für von der US-Regierung unterstützte Programme gearbeitet haben – und für Afghanen, die in dem Krisenland für Nichtregierungsorganisationen oder Medien aus den USA im Einsatz waren. Die Regelung werde es »vielen tausend« Afghanen sowie deren Partnern und Kindern ermöglichen, in die USA umzusiedeln, hieß es. »Sie waren für uns da. Wir werden für sie da sein«, sagte US-Außenminister Antony Blinken.

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#30 Befürchtung neuer »Migrationskrise«: Türkei kritisiert US-Programm zur Umsiedlung afghanischer Mitarbeiter

Befürchtung neuer »Migrationskrise«: Türkei kritisiert US-Programm zur Umsiedlung afghanischer Mitarbeiter (2021-08-04)

Die USA wollen afghanische Mitarbeiter aufnehmen, die vor den Taliban fliehen. Bis ihre Anträge bearbeitet sind, sollen sie sich in Drittstaaten aufhalten – etwa in der Türkei. Ankara nennt die Pläne »unverantwortlich«.

Jahrelang arbeiteten die USA und ihre internationalen Partner während ihres Militäreinsatzes in Afghanistan mit Ortskräften zusammen. Nach dem Abzug der Nato-Streitkräfte bleiben die Helfer im Land zurück – und müssen mit tödlicher Vergeltung durch die wiedererstarkenden Taliban rechnen.

Mit einem Programm will Washington es früheren afghanischen Mitarbeitern nun ermöglichen, in die USA umzusiedeln. Die Voraussetzungen dafür stoßen jedoch auf Kritik aus der Türkei.

So sieht das US-Programm etwa vor, dass Betroffene Afghanistan zunächst aus eigener Kraft verlassen und für zwölf Monate oder länger in einem Drittstaat unterkommen müssen. In dieser Zeit sollen ihre Anträge bearbeitet werden. Bereits in der Vergangenheit verließen viele Afghanen ihr Land gen Westen und kamen etwa in Pakistan, Iran oder der Türkei unter, bevor sie nach Europa weiterreisten.

In der Türkei fürchtet man nun eine neue »große Migrationskrise«. Das Umsiedlungsprogramm werde das Leid der Afghanen auf den Migrationsrouten verstärken, teilte das türkische Außenministerium mit. Die Türkei habe »nicht die Kapazitäten, eine neue Migrationskrise im Namen eines Drittlandes zu bewältigen.« Die Entscheidung der USA sei unverantwortlich.

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