Klimawandel

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#201 Petro-Staaten: Explosive Klimapolitik

Petro-Staaten: Explosive Klimapolitik (2021-02-21)

Eine Kolumne von Henrik Müller

Revolten, Repression, Revolution? Der Ausstieg aus Öl und Gas könnte viele Förderländer politisch destabilisieren. Die Welt braucht eine Strategie gegen die neuen Risiken – gerade Europa ist gefordert.

Der Klimawandel macht die Welt unsicherer. Konflikte um die Verteilung knapper Ressourcen nehmen zu. Wassermangel, Dürren, Überflutungen von Küstenregionen, Flüchtlingsbewegungen, bis hin zu militärischen Auseinandersetzungen und Terror – all diese Gefahren sind seit langem bekannt. John Kerry, der frühere US-Außenminister und heutige Klimabeauftragte der Biden-Regierung, hat sie dieser Tage noch einmal betont. Die Erwärmung der Atmosphäre sei eines der »komplexesten Sicherheitsprobleme, mit denen wir es je zu tun hatten«, sagte er bei der Münchner Sicherheitskonferenz. Die Spannungen nähmen zu – »die Glut des Konflikts« werde angefacht.

Leider lässt sich daraus nicht schließen, dass Klimaschutz per se für Entspannung sorgt. Im Gegenteil: Der Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen wird wohl zunächst keine friedlichere Welt schaffen, sondern für Spannungen sorgen. Verteilungskonflikte nehmen zu. Herrschaftssysteme geraten unter Druck. Ganzen Weltregionen droht eine Destabilisierung. Entwicklungen, die auch Europas Sicherheitslage beeinflussen werden. Allerdings ist eine EU-Strategie zum Umgang mit den neuen Unwägbarkeiten bislang nicht erkennbar (achten Sie Freitag auf den EU-Gipfel zur Außen- und Sicherheitspolitik).

All das spricht keineswegs gegen eine entschlossene Klimapolitik. Doch wir sollten damit verbundene Risiken und Nebenwirkungen auf dem Schirm haben, während der Schutz der Erdatmosphäre abermals ganz oben auf die internationale Politikagenda rückt:

Dienstag berät der UN-Sicherheitsrat über Klima- und Sicherheitsfragen. Parallel dazu beginnt in Nairobi die nächste UN-Umweltversammlung zur nachhaltigen Entwicklung. Im November wird der nächste Klimagipfel in Glasgow stattfinden; das Pariser Abkommen von 2015, dem die USA gerade wieder beigetreten sind, soll verschärft werden. Bill Gates, Microsoft-Gründer und Milliardär-Aktivist, hat sich gerade mit einem neuen lesenswerten Buch in die Debatte eingemischt und zeigt einen begehbaren Weg hin zur Nullemissionsweltwirtschaft auf. Finanzmärkte und Notenbanken ringen darum, Klimarisiken stärker bei Investitionsentscheidungen zu berücksichtigen. Keine Frage, es ist eine Menge in Bewegung in Sachen Klimapolitik.

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#202 Weltweiter CO₂-Handel: Das Klima geht an die Börse

Weltweiter CO₂-Handel: Das Klima geht an die Börse (2021-02-21)

Staaten und Unternehmen wollen bis 2050 klimaneutral werden. Um das zu schaffen, setzen sie auf CO₂-Gutschriften. Der so entstehende Milliardenmarkt ist aber extrem anfällig für Greenwashing, warnen Kritiker.

Schon beim Gang durch den Supermarkt fallen sie ins Auge: die grünen Sticker mit dem »CO2-neutral«-Siegel. Davon gibt es mittlerweile so viele, dass die Welt schon fast gerettet sein müsste. Ob Kaffee, Zahnbürsten oder Geflügelfleisch – alles Klimaretter, könnte man meinen.

Natürlich stimmt das nicht – bei keinem Produkt. Der Kaffee wird aus Mittelamerika via Schiff nach Deutschland gebracht, das Fleisch in CO2-intensiver Massentierhaltung produziert und auch die Herstellung der Plastikzahnbürste hat einen Klima-Fußabdruck.

Das Klimaneutral-Siegel ist ein geschickter Griff in die Marketingkiste: Die Unternehmen spenden an Klimaschutzprojekte in Entwicklungsländern – angeblich in der Höhe, wie sie CO₂ für ihr Produkt ausstoßen. Dafür bekommen sie dann CO2-Gutschriften. Aus der Spende an Öko-Projekte wird so ein »klimaneutrales« Produkt.

Doch die Sache hat gleich mehrere Haken: Zu welchem Preis haben die Firmen ihre Zertifikate erworben? Waren sie vor Ort, um sich vom Klimanutzen der Projekte zu überzeugen? Oder kennen sie nur die bunten Bilder der Projektbetreiber? Von wem wird kontrolliert, ob wirklich CO₂ eingespart wird?

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#203 Uno-Bericht: Selbst wenn die Staaten ihre Klimapläne einhalten, verfehlt die Welt das Zwei-Grad-Ziel

Uno-Bericht: Selbst wenn die Staaten ihre Klimapläne einhalten, verfehlt die Welt das Zwei-Grad-Ziel (2021-02-26)

Die bisherigen Pläne der Mitgliedstaaten des Pariser Klimaabkommens reichen bei Weitem nicht aus, um die Ziele der Vereinbarung bis 2030 einzuhalten. Das Uno-Klimasekretariat verlangt Nachbesserungen.

2015 haben sich 196 Parteien im Pariser Klimaabkommen darauf geeinigt, den globalen Temperaturanstieg auf 1,5 bis zwei Grad im Vergleich zu der Zeit vor der Industrialisierung zu begrenzen. Dafür müssen massiv Treibhausgase eingespart werden. Doch die nationalen und internationalen Pläne zur Umsetzung lassen teils stark zu wünschen übrig, zeigt eine aktuelle Auswertung des Uno-Klimasekretariats.

Es hat 48 aktualisierte Klimapläne bewertet, die bis Ende 2020 von Vertragsstaaten des Abkommens eingereicht wurden. Auch das Vorhaben der Europäischen Union, den Ausstoß von Treibhausgasen bis 2030 um mindestens 55 Prozent gegenüber 1990 zu senken, war darunter. Insgesamt deckt die Analyse Pläne aus 75 Staaten ab, die für 30 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich sind.

Die Umsetzung dieser Ankündigungen würde die globalen Emissionen laut der Auswertung bis 2030 allerdings nur um ein Prozent gegenüber dem Jahr 2010 reduzieren. Zur Einordnung: Der Weltklimarat (IPCC) hat berechnet, dass für das 1,5-Grad-Ziel eine Reduktion der Emissionen um 45 Prozent nötig wäre, für das Zwei-Grad-Ziel müssten diese um 25 Prozent sinken. Noch haben allerdings nicht alle Staaten neue Pläne eingereicht.

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#204 Klima in Deutschland: Winter zum zehnten Mal in Folge zu warm

Klima in Deutschland: Winter zum zehnten Mal in Folge zu warm (2021-02-26)

Am Montag ist meteorologischer Frühlingsanfang. Der Deutsche Wetterdienst zog schon jetzt eine Winterbilanz und fand zahlreiche Besonderheiten, nicht nur bei den Temperaturen.

Schnee und Frost hielt der diesjährige Winter ebenso bereit wie Biergartenwetter, das die ersten Menschen schon zu kurzen Hosen und bauchfreien Tops greifen ließ. Zwar lagen die Tage mit Höchstwerten von 20 Grad und mehr schon nahe am März und damit am meteorologischen Frühlingsanfang, doch auch über die drei Wintermonate Dezember, Januar und Februar betrachtet war es – wieder einmal – zu warm. Zu dem Schluss kommt der Deutsche Wetterdienst (DWD) in seiner vorläufigen Winterbilanz.

Genauer gesagt war es der zehnte zu warme Winter in Folge. Der Temperaturdurchschnitt lag im Winter 2020/21 bei 1,8 Grad und damit um 1,6 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 betrug die Abweichung immer noch 0,4 Grad, hieß es.

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#205 Klima-Allianz macht Parteien Dampf

Klima-Allianz macht Parteien Dampf (2021-03-01)

CO2-Neutralität bis 2040, Kohleausstieg bis 2030: Bündnis aus Umwelt- und Sozialverbänden, ver.di und weiteren Organisationen stellt Forderungskatalog vor

Die Klima-Allianz Deutschland, ein Bündnis von rund 140 Organisationen, dem neben Umwelt- und Wohlfahrtsverbänden auch die Vereinigte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di angehört, verlangt von Parteien eine Nachschärfung ihrer Klimaschutzziele und deren Einhaltung, sofern sie an der nächsten Bundesregierung beteiligt sind. Auf einer digitalen Pressekonferenz rund sieben Monate vor der Bundestagswahl stellte das Bündnis am Montag einen 28-seitigen Forderungskatalog mit der Überschrift "Klimaschutz gestalten - Wir haben noch eine Wahl!" vor.

"In den kommenden vier Jahren müssen die Weichen für eine sozial-ökologische Transformation, für einen klimaneutralen, sozial gerechten Umbau unserer Wirtschafts- und Lebensweise gestellt werden", heißt es in der Einführung.

Um "einen fairen Beitrag zur Begrenzung der Erderhitzung auf möglichst 1,5 Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Niveau" gemäß des Pariser Klimaschutzziels zu leisten, müsse Deutschland nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen "weit vor 2050" Klimaneutralität erreichen und diese "bis 2040 anstreben". Damit geht die Klima-Allianz noch von fünf Jahren mehr Spielraum aus als beispielsweise das Wuppertal-Institut für Klima, Umwelt, Energie, aus dessen Machbarkeitsstudie unter anderem die Jugendbewegung Fridays for Future zitiert, wenn sie CO2-Neutralität bis 2035 fordert.

Gleichwohl verlangt die Klima-Allianz von der nächsten Bundesregierung deutlich ernsthaftere Bemühungen, als die aktuelle Koalition aus CDU/CSU und SPD bisher an den Tag gelegt hat: "Wir fordern, dass die neue Bundesregierung mithilfe von Energieeinsparung, Energieeffizienz, erneuerbaren Energien und grünem Wasserstoff den schnellstmöglichen und vollständigen Ausstieg aus den fossilen Energien in die Wege leitet", so die Organisationen. "Hierfür ist in Deutschland ein Kohleausstieg bis 2030 und ein vollständiger Ausstieg aus fossilem Öl und Gas in den frühen 2040er Jahren notwendig." Auch dürften in der Bundesrepublik keine weiteren Dörfer zugunsten des Braunkohletagebaus umgesiedelt werden.

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#206 Globale CO₂-Emissionen: Die Welt hat auf Pause gedrückt – nicht Reset

Globale CO₂-Emissionen: Die Welt hat auf Pause gedrückt – nicht Reset (2021-03-03)

Vor gut fünf Jahren wurde der Klimavertrag von Paris beschlossen – doch wie weit sind die Staaten der Welt bei der Umsetzung? Forscher haben nun eine Zwischenbilanz gezogen.

Ist das Glas halb leer – oder vielleicht doch halb voll? Diese Frage hilft in vielen Situationen, die Perspektive zu ändern. Beim Blick auf die Zukunft des Weltklimas nicht. Dort sind die Verhältnisse anders: Nach dem Abschluss des Klimavertrags von Paris im Jahr 2015 sind in 64 Ländern die Emissionen im Zeitraum zwischen 2016 und 2019 im Vergleich zu den fünf Jahren davor gesunken. In 150 Ländern hingegen sind sie weiter gestiegen.

Das geht aus einer aktuellen Auswertung hervor, die Forschende der University of East Anglia, der Standford University und des Global Carbon Project gerade im Fachmagazain »Nature Climate Change« veröffentlich haben. In der Summe ergibt sich für den Zeitraum demnach ein Anstieg der Emissionen um 0,21 Gigatonnen pro Jahr im Vergleich zu den fünf Jahren davor. Um die Ziele des Klimavertrags zu erreichen, um also die Erderwärmung auf zwei Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu begrenzen, am besten sogar auf nur anderthalb, wären dagegen jährliche Emissionsreduktionen im Bereich von ein bis zwei Gigatonnen nötig.

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#207 Klimakrise: Emissionen steigen wieder

Klimakrise: Emissionen steigen wieder (2021-03-04)

2020 wurden weniger Treibhausgase in die Luft geblasen, doch der Rückgang war nicht nachhaltig. Ölpreis steigt ebenfalls

Tja, das wars mit dem Corona-Bonus. Nach dem es Anfang 2020 zunächst durch die Pandemie einen erheblichen Rückgang der weltweiten Treibhausgasemissionen gegeben hatte, lagen diese im Dezember bereits zwei Prozent über dem Vorjahresniveau.

Das geht aus den Zahlen der Internationalen Energie Agentur hervor. Schuld seien die wirtschaftliche Erholung und ein Mangel an politischen Maßnahmen zur Förderung sauberer Energieträger, so die im Auftrag der OECD (Organisation for Economic Cooperation and Development), des Clubs der westlichen Industrieländer, arbeitende Agentur.

Weltweit wurden 2020 nach den vorläufigen Daten der IEA etwas mehr als 31 Milliarden Tonnen CO2 aus der Verbrennung fossiler Energieträger emittiert. Das seien fast zwei Milliarden Tonnen weniger als 2019 und damit der größte Rückgang in der Geschichte, heißt es bei der in Paris ansässigen IEA.

Wenn es wie erwartet in diesem Jahr eine wirtschaftliche Erholung und gleichzeitig keine wesentlichen Änderungen der Politik gebe, so IEA-Chef Fatih Birol, werden die Emissionen in diesem Jahr wieder zunehmen. Die Entwicklung im November und Dezember lässt dies als wahrscheinlich erscheinen.

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#208 Europas Green Deal: Der 300-Millionen-Tonnen-Streit

Europas Green Deal: Der 300-Millionen-Tonnen-Streit (2021-03-04)

Das EU-Parlament will den CO₂-Ausstoß der Union bis 2030 um 60 Prozent senken, die Mitgliedstaaten aber nur um 55 Prozent. Was es für die CO₂-Mehreinsparung braucht, zeigt nun eine aktuelle Studie.

Damit die Ziele des Green Deal erreicht werden, muss die Europäische Union in den kommenden zehn Jahren Millionen Tonnen CO2 einsparen. Bis 2050 soll die Staatengemeinschaft klimaneutral werden – ein Mammutprojekt, das Einfluss auf unser gesamtes Leben haben wird, von der Energieerzeugung bis zum Autokauf.

Auf dem Weg dahin gibt es ein Zwischenziel: Im Dezember 2020 einigten sich die 27 Regierungen der EU-Länder darauf, bis 2030 den CO2-Ausstoß um 55 Prozent zu mindern. Doch nicht nur Klimaaktivisten und Wissenschaftlern reicht das nicht, auch das EU-Parlament teilt die Bedenken und will in dieser ersten Zwischenetappe bereits 60 Prozent Einsparung erreichen. Zwar haben Mitgliedstaaten und Kommission diesen Wunsch der Parlamentarier erst einmal übergangen. Doch bisher ist das EU-Klimagesetz nicht verabschiedet und – zumindest theoretisch – noch alles offen.

Die Differenz zwischen dem Vorschlag von Rat beziehungsweise Kommission und dem höheren Klimaziel des Parlaments liegt bei fast 300 Millionen Tonnen CO2 – das entspricht ungefähr dem CO2-Ausstoß von Spanien. Diese Drittelmilliarde kommt on-the-top zu der rund eine Milliarde Tonnen dauerhafter CO2-Einsparung dazu, die durch das von den Mitgliedstaaten beschlossene 55-Prozent-Ziel sowieso erreicht werden muss.

Zum Vergleich: Seit 1990 sparte die Union ungefähr rund 1,5 Milliarden Tonnen CO2 ein – allerdings verteilt auf 30 Jahre. Nun muss sie fast dieselbe Menge in nur zehn Jahren schaffen.

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#209 Fünfjahresplan der Volksrepublik: Warum Chinas CO₂-Emissionen weiter steigen

Fünfjahresplan der Volksrepublik: Warum Chinas CO₂-Emissionen weiter steigen (2021-03-07)

China will bis 2060 klimaneutral werden. In Pekings neuem Fünfjahresplan ist davon nicht viel zu sehen. Vor allem von der klimaschädlichen Kohle kann das Land nicht lassen.

Als der chinesische Regierungschef Li Keqiang den jährlichen Volkskongress in Peking am Freitag eröffnete, lag laut Beobachtern eine dicke Smogwolke über der Stadt. Vor den 3000 Abgeordneten präsentierte Li Keqiang dann den 14. Fünfjahresplanes der Republik. Wichtigster Punkt: Trotz der globalen Rezession will China in diesem Jahr ein Wirtschaftswachstum von mehr als sechs Prozent erreichen. Auch in den nächsten Jahren will das Reich der Mitte hoch hinaus: Die chinesische Führung setzt auf ungebremstes Wachstum, um neben den horrenden Ausgaben für den Militärhaushalt auch die Binnennachfrage zu stärken und laut Li Keqiang »neue Nachfrage zu generieren«.

Doch Chinas Wachstum hat einen hohen Preis: Das Land ist der weltgrößte Verursacher von Treibhausgasen und für rund ein Viertel des weltweiten Ausstoßes verantwortlich. Ob die chinesische Regierung demnächst eine CO2-freundliche Wirtschaft aufbaut, könnte über die Zukunft des Weltklimas mit entscheiden.

Nach einer grünen Wende sieht es trotz des massiven Zubaus von Wind und Solaranlagen aber erst einmal nicht aus: Vor der Pandemie erreichte das Land mit einem Ausstoß von zehn Milliarden Tonnen CO₂ einen historischen Höhepunkt. Die Internationale Energieagentur (IEA) jedoch geht davon aus, dass dieser Wert trotz der Corona-Pandemie im vergangenen Jahr überschritten wurde.

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#210 Wissenschaftler wollen alle zwei Jahre den „Klima-Lockdown“

Um die „Erderhitzung“ konform zum Pariser Abkommen zu begrenzen, müsste einer jüngst vorgelegten Studie zufolge alle zwei Jahre ein „Klima-Lockdown“ stattfinden.

Die Corona-Maßnahmen des Vorjahres haben laut Klimaforschern weltweit einen Rückgang der vom Menschen ausgehenden Emissionen des zu 0,038 Prozent in der Atmosphärenluft enthaltenen Spurengases CO2 in Höhe von 2,6 Milliarden Tonnen bewirkt. Dies entsprach einem Minus von etwa sieben Prozent gegenüber 2019.

Wissenschaftlern der Forschungsgruppe um Corinne Le Quéré der East-Anglia-Universität in Norwich zum „Global Carbon Budget“ zufolge könne das nur ein Anfang sein.

Um die angeblich durch anthropogene CO2-Emissionen getriebene globale „Erderhitzung“ so zu beschränken, wie es das Pariser Abkommen aus dem Jahr 2015 vorgibt, sei, so die Forscher, „etwa alle zwei Jahre“ ein „Klima-Lockdown“ angebracht. Das berichtet der „Guardian“.

Emissionsrückgang wie im Lockdown „alle zwei Jahre“ nötig

Um den Anstieg der weltweiten Durchschnittstemperatur der Atmosphäre – wie vom Pariser Abkommen gefordert – auf maximal 1,5 bis 2 Grad bezogen auf vorindustrielle Zeiten zu begrenzen, müsste, so das Forscherteam, in jedem Jahr des kommenden Jahrzehnts der CO2-Ausstoß um „zwischen 1 und 2 Milliarden Tonnen reduziert“ werden.

Der Studie zufolge hätten die Staaten der Welt schon vor der Corona-Pandemie weniger an sogenannten Treibhausgasen ausgestoßen als zuvor, dieses Level wäre aber nicht ausreichend, um die Ziele von Paris zu erfüllen.

Im Gegenteil hätten die Lockerungen des Frühjahrs-Lockdowns bereits „starke Anzeichen für eine Rückkehr der Emissionen auf eine Höhe von vor 2019“ erkennen lassen.

Le Quéré plädiert für gleiches Ziel – aber „mit anderen Methoden“

Die Welt stehe, so Le Quéré, an einer entscheidenden Wegmarke. „Wir brauchen einen Rückgang der Emissionen im Umfang der Zeit des Lockdowns alle zwei Jahre“, fügte sie hinzu. Allerdings solle dieser mit „völlig anderen Methoden“ erreicht werden.

Zu diesen zählen nach ihrer Vorstellung breit gefächerte Maßnahmen von mehr Energieeffizienz über Ausbau der Lade-Infrastruktur für Elektroautos und den Breitbandausbau (zur Ermöglichung von Homeoffice) oder den Ausbau der Resilienz-Infrastruktur bis hin zu Technologien wie CO2-Speicherung.

Klima-Frage muss „das Herzstück jeder Politik“ werden

Regierungen, so betont die Hauptautorin, müssten die Klimapolitik in den Mittelpunkt ihrer Wiederaufbaubemühungen nach der Pandemie stellen:

„Wir haben es zu spät begriffen, dass wir den Klimawandel nicht als Randthema behandeln können. Es kann nicht um ein Gesetz oder einen politischen Ansatz gehen, das Thema muss das Herzstück aller Politik sein. Jede Strategie und jeder Plan jeder Regierung muss mit dem Ziel vereinbar sein, den Klimawandel anzugehen.“


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