Mobilität: Fahrrad

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Deckard666
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#11 Mobilität in der Coronakrise: Fahrrad löst Auto zeitweise als wichtigstes Verkehrsmittel ab

Mobilität in der Coronakrise: Fahrrad löst Auto zeitweise als wichtigstes Verkehrsmittel ab (2020-05-30)

In der Coronakrise nutzen die Deutschen Verkehrsmittel ganz anders als sonst. Eine Datenauswertung zeigt nun, wie stark vor allem das Fahrrad an Bedeutung gewonnen hat - Verlierer sind Bus und Bahn.

Homeoffice statt Büro, keine Konzerte, keine Sportveranstaltungen: In Corona-Zeiten waren die Deutschen viel weniger unterwegs als sonst. Busse blieben leer, in den Großstädten fuhren Geister-U-Bahnen - auch, weil Menschen Angst hatten, sich anzustecken.

Ein ganz anderes Bild zeigte sich auf Fahrradwegen und Straßen: Viele Deutsche stiegen aufs Rad, um von A nach B zu kommen. Mehrere Städte haben auf den Trend reagiert: Allein im Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg wurden in den vergangenen Wochen zahlreiche Pop-up-Radwege eingerichtet. Dafür fielen Parkplätze und Raum für Autos auf den Fahrbahnen weg.

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#12 Grüner Verkehrssenator: „Diese Verkehrswende ist kein grünes Gedöns- und Lifestylethema“

Grüner Verkehrssenator: „Diese Verkehrswende ist kein grünes Gedöns- und Lifestylethema“ (2020-06-11)

Anjes Tjarks (Grüne) ist Hamburgs neuer Verkehrssenator und will die Stadt in den kommenden Jahren zum Paradies für Radfahrer machen. Für Autos wird der Raum an einigen Stellen hingegen radikal schrumpfen. Und das im Herzen der Innenstadt.

WELT: Nennen Sie mir zum Start mal einen Grund, warum sich Hamburgs Autofahrer und die Pendler nicht vor Ihnen als neuen Verkehrssenator fürchten müssen.

Anjes Tjarks: Ich bin ja bundesweit nicht der erste Behördenleiter, der von den Grünen kommt und für Verkehr verantwortlich ist – und von den Kollegen etwa in Hessen oder in Baden-Württemberg habe ich nicht gehört, dass dort die Autofahrer gegängelt worden wären, denn darum geht es überhaupt nicht. Auch vor mir muss sich niemand fürchten. Ich definiere Menschen nicht darüber, welche Fortbewegungsmittel sie vorrangig benutzen, zumal in Großstädten ohnehin fast alle ihren eigenen Mix aus verschiedenen Mobilitätsmöglichkeiten herstellen.

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#13 Die COVID-19-Pandemie hat zu einem globalen Fahrradmangel geführt

Die COVID-19-Pandemie hat zu einem globalen Fahrradmangel geführt (2020-06-15) (Google Translate)

Während der Rest der Wirtschaft geschlossen wurde, verzeichneten Fahrradgeschäfte auf der ganzen Welt infolge der Coronavirus-Pandemie einen drastischen Geschäftsrückgang . In Fahrradgeschäften, die in vielen Bundesstaaten als "unverzichtbare Geschäfte" gelten, explodierte die Nachfrage, nachdem gesundheitsbewusste Menschen aus ihren Fitnessstudios ausgesperrt wurden und andere zu ängstlich waren, um mit dem Nahverkehr zu fahren.

Fahrräder bei großen US-Einzelhändlern wie Wal-Mart und Target fehlen seit Wochen in den Regalen. Unabhängige Geschäfte machen auch "lebhafte Geschäfte" und verkaufen laut AP keine Fahrräder mehr . Tatsächlich haben die Fahrradverkäufe in den letzten zwei Monaten ihren größten Anstieg seit der Ölkrise der 1970er Jahre verzeichnet.

Jay Townley, der die Trends in der Fahrradbranche bei Human Powered Solutions analysiert, sagte: „Die Leute sind ehrlich gesagt in Panik geraten und kaufen Fahrräder wie Toilettenpapier.“

Der Trend ist auch weltweit zu beobachten. Städte wie London, Manila und Rom werden zunehmend von Fahrrädern genutzt und installieren Radwege, um den Interessen ihrer jeweiligen Städte gerecht zu werden. Auf den Philippinen sagen Fahrradladenbesitzer, die Nachfrage sei "stärker als Weihnachten", und die italienische Regierung steigert den Umsatz mit finanziellen Anreizen für Fahrräder als Teil ihrer staatlichen Anreize.

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Artikel im englischen Original
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#14 Auf autofreier Friedrichstraße: Berlin bekommt Radweg mit Tempolimit

Auf autofreier Friedrichstraße: Berlin bekommt Radweg mit Tempolimit (2020-08-27)

Ein Teil der Berliner Friedrichstraße wird autofrei. Der dortige Radweg bekommt nun ein Tempolimit - dessen Einhaltung die Polizei auch kontrollieren will.

Die Berliner Friedrichstraße wird für mehrere Monate zur Flaniermeile und für den Verkehr gesperrt. Mit einer kleinen Ausnahme: Radfahrer bekommen eine vier Meter breite Spur zugeteilt - auf der jedoch ab dem 29. August ein Tempolimit von 20 km/h gilt.

Dies sei erforderlich, da aufgrund der guten Lage ein verstärktes Aufkommen an Rad- und Fußverkehr erwartet werde, erklärte ein Sprecher der Berliner Verkehrsbehörde. Deshalb werden beide Verkehrsarten getrennt und das Tempolimit für Radfahrer eingeführt. Wirklich bremsen dürfte das nach Angaben des Sprechers jedoch die wenigsten Fahrer, im Schnitt liege deren Geschwindigkeit zwischen 10 und 20 km/h.

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#15 Gerichtliche Anordnung: Pop-up-Radwege in Berlin müssen entfernt werden

Gerichtliche Anordnung: Pop-up-Radwege in Berlin müssen entfernt werden (2020-09-07)

Für die in der Corona-Pandemie eingerichteten Pop-up-Radwege in Berlin lagen nicht die notwendigen Voraussetzungen vor. Dies hat das Verwaltungsgericht Berlin in einem Eilantrag entschieden.

Das Berliner Verwaltungsgericht hat einem Eilantrag gegen sogenannte Pop-up-Radwege in der Hauptstadt stattgegeben. Wegen "ernstlicher Zweifel an der Rechtmäßigkeit" für die acht temporären Radwege soll nun die entsprechende Beschilderung entfernt werden - dazu verpflichtete das Gericht die Verkehrssenatsverwaltung, wie in einer Mitteilung von Montag zu lesen ist.

Der Grund für die Entscheidung sei, dass nicht die erforderlichen Voraussetzungen für die Einrichtung der zusätzlichen Radinfrastruktur vorlagen. Befristete Radwege dürfen nur dort von der Senatskanzlei angeordnet werden, wo die Sicherheit und Belastung des Verkehrs "ganz konkret auf eine Gefahrenlage" hinwiesen und die Anordnung damit zwingend erforderlich sei, so das Gericht. Eine solche Gefahrenlage habe die Senatsverwaltung nicht dargelegt. Auch könne die Pandemie nicht zum Anlass der Anordnungen genommen werden, da es sich dabei nicht um "verkehrsbezogene Erwägungen" handle.

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#16 Nach Urteil: Die kruden Ausreden im Berliner Radwege-Desaster

Nach Urteil: Die kruden Ausreden im Berliner Radwege-Desaster (2020-09-08)

Mit den Pop-up-Wegen wollte Berlin während der Pandemie schnell Fakten schaffen und eine Verkehrswende durchdrücken. Dann kassierte ein Gericht die Fahrradspuren. Die Verantwortlichen sehen keine Schuld bei sich – und schmieden Pläne, wie die Wege doch bleiben können.

Sie hatten schon von der pandemiebedingten Verkehrswende geträumt: von autofreien Straßen, neuen Radwegen, von Corona als Katalysator für die eigenen politischen Ziele. Jetzt folgt für den rot-rot-grünen Berliner Senat und seine Unterstützer die Katerstimmung.

Gerade erst hat das Verwaltungsgericht der Hauptstadt einen Großteil jener Pop-up-Radwege für rechtswidrig erklärt, für die sich Verkehrssenatorin Regine Günther (Grüne) noch im Frühjahr so kräftig hatte feiern lassen – selbst die „Washington Post“ und der britische „Guardian“ berichteten damals. Für die Pleite sieht man auf Senatsseite nun einen klaren Grund: Der Fehler liegt demnach keineswegs in der eigenen Argumentationslinie.]Nach Urteil: Die kruden Ausreden im Berliner Radwege-Desaster[/url] (2020-09-08)

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#17 Verkehrswende: Auch Radwege sind etwas für Profis

Verkehrswende: Auch Radwege sind etwas für Profis (2020-09-08)

Das Berliner Verwaltungsgericht hat die spontane Ausweisung von Pop-up-Radwegen gekippt, weil der Senat die Gefährdung der Radfahrer nicht dargelegt habe. Politisch motivierte Mal-eben-Beschlüsse machen eben noch keine Verkehrswende.

Es gibt aus dem Film „Mephisto“ den zeitlosen Satz „Auch für die Revolution braucht man Profis. Sogar für die Revolution!“ Das gilt selbstverständlich auch für jeden Versuch einer Verkehrsrevolution, in diesem Fall für die Pop-up-Radwege der Hauptstadt, mit denen der Berliner Senat den Radverkehr fördern, den öffentlichen Nahverkehr entlasten und so für Corona-bedingte Mindestabstände in Bahnen und Bussen sorgen wollte. Und es gilt für alle Seiten – die Politik, die Behörden, die Justiz.

Das Berliner Verwaltungsgericht hat die Spontanausweisung der Radwege auf wichtigen Durchgangsstraßen mit dem Hinweis gekippt, der Senat habe die Gefährdung der Radfahrer an den Straßen nicht dargelegt. Mal schauen, was das Oberverwaltungsgericht dazu sagt, dass Schutzstreifen für den Radverkehr oder Radfahrstreifen innerhalb geschlossener Ortschaften gemäß der Straßenverkehrsordnung ausdrücklich keine Gefahrenlage zur Voraussetzung haben, sondern auch einfach so eingerichtet werden können.

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#18 Trotz Gerichtsbeschlusses: Berlin entfernt Pop-up-Radwege vorerst nicht

Trotz Gerichtsbeschlusses: Berlin entfernt Pop-up-Radwege vorerst nicht (2020-09-10)

Die kurzfristig eingerichteten Pop-up-Radwege in Berlin müssen nach einem Gerichtsbeschluss weichen. Der Berliner Senat will aber erst einmal auf das Urteil der nächsten Instanz warten.

Trotz seiner Niederlage vor dem Verwaltungsgericht will der Berliner Senat die während der Corona-Pandemie angelegten Pop-up-Radwege vorerst nicht entfernen. Voraussichtlich in der kommenden Woche will die Verkehrssenatsverwaltung beim Oberverwaltungsgericht Beschwerde gegen den Eilbeschluss einlegen, wie der Rundfunk Berlin-Brandenburg unter Berufung auf einen Sprecher der Senatsverwaltung berichtete. Bereits zuvor hatte diese mitgeteilt, dabei erreichen zu wollen, dass die Beschwerde eine aufschiebende Wirkung hat.

Das würde bedeuten, dass die temporären Radstrecken vorerst nicht entfernt werden müssen. Das Berliner Verwaltungsgericht hatte zuvor mitgeteilt, es habe "ernstliche Zweifel an der Rechtmäßigkeit" der Wege. Es verpflichtete die Senatsverwaltung, die entsprechende Beschilderung zu entfernen. Als Begründung teilte das Gericht mit, der Senat hätte vor der Einrichtung eine konkrete Gefahrenlage geltend machen müssen.

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Utopia
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#19 E-Biker auf Wanderwegen: Zunehmende Anzahl gefährdet Wanderer

Das E-Mountainbiken im Wald nimmt zu. Doch nicht alle bleiben auf den ausgewiesenen Trails und gefährden so Wanderer, wie das Beispiel Hessen zeigt.

Bild
Auf ausgewiesenen Trails können E-Biker durch den Wald fahren, ohne Wanderer zu gefährden.
(Foto zeigt professionelle Challenge) (Bild: Bosch)

Dem Ufer des fast ausgetrockneten Edersees folgen – das ist eine beliebte Freizeitbeschäftigung in Nordhessen. Doch an Teilen des Sees sind die Wanderer mittlerweile in der Unterzahl. Stattdessen flitzen zahlreiche E-Bikes über die Wege. Viele wirken wie die SUV-Version eines Fahrrads: dicke Reifen, dicker Rahmen, sportliche Lackierung. Vor den Ausflugslokalen parken die Gefährte in Reihen. Ein Fahrrad ohne Elektromotor ist eher selten.

Die Pedelecs sind ein Verkaufsschlager. 1,1 Mio wurden laut dem Zweirad-Industrie-Verband in Deutschland im ersten Halbjahr 2020 verkauft. Das entspricht einem Zuwachs von 15,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die Corona-Pandemie und ihre Auswirkungen auf Freizeitverhalten und Mobilität treiben die Verkäufe von E-Bikes an. Doch nicht nur die Zahl der Pedelecs steigt, sondern auch die Zahl der verunglückten Pedelec-Fahrer. Laut Statistischem Landesamt waren es im vergangenen Jahr 499 – 37 Prozent mehr als 2018.

Immer mehr Mountainbiker im Wald

Wanderer, Waldbesitzer und Umweltschützer sind über die Entwicklung nicht glücklich. Seit Jahren gibt es Spannungen in Hessen wegen des Radfahrens im Wald. Besonders im Fokus stehen Mountainbiker, die durch den technischen Fortschritt in zunehmender Zahl immer tiefer in die Wälder vorstoßen. Ein besonderes Problem sind illegale, selbst angelegte Strecken, die über GPS-Koordinaten anderen Fahrern im Internet zugänglich gemacht werden. Auch auf regulären Wegen werden Radfahrer durch ihre Masse zum Problem. Elektromotoren erlauben auch Untrainierten höhere Geschwindigkeiten und Touren in Mittelgebirge.

Wenn man ein Fahrrad mit Elektromotor ausstatte und schwerer mache, "dann hat man plötzlich ein ganz anderes Gefährt im Wald", sagt Thomas Norgall, Naturschutzreferent des BUND in Hessen. Werde der Weg dann schmal, komme man in Bereiche, in denen die Fahrer sich und andere gefährdeten. E-Biker seien zwar nicht das einzige Problem im Wald, aber ein wachsendes. Zudem brächten sie Unruhe in immer tiefere Bereiche der Wälder.

Trend zur Rücksichtslosigkeit

Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) sieht ebenfalls das Problem. "Vor zehn Jahren waren Pedelecfahrer eine unbedeutende Gruppe", sagt Norbert Sanden, ADFC-Geschäftsführer in Hessen. Jetzt sei dies anders und der öffentliche Raum sei insgesamt durch neue Nutzergruppen enger geworden. Der Fahrrad-Club kämpfe zwar für mehr Platz für Radfahrer – das dürfe aber nicht zulasten von Fußgängern oder Wanderern gehen. Die Problemursache sei zudem unabhängig von der Fortbewegungsart: "Es gibt einen gesellschaftlichen Trend zu mehr Rücksichtslosigkeit."

Im Alpenraum ist der Konflikt zwischen E-Bikern und Wanderern schon länger sichtbar als in hessischen Mittelgebirgen. Der Deutsche Alpenverein (DAV) stehe den E-Bikern kritisch gegenüber, sagt Nico Gareis, Naturschutz-Referent des DAV: "Es gibt kein vehementes Nein, aber es ist auch nicht so, dass wir die E-Biker mit offenen Armen empfangen." So habe der DAV beschlossen, auf seinen Hütten keine Ladestationen anzubieten. Man wolle die E-Biker "alpin sozialisieren". Dazu gehöre Rücksicht, eine verantwortungsvolle Tourenplanung und "etwas aus eigener Kraft zu erreichen".

Weitgehend ungelöstes Problem

In Hessen befassen sich Behörden, Verbände und Naturschützer am Runden Tisch "Wald und Sport" mit dem Radfahren im Wald. Anfang 2019 unterzeichneten sie eine Vereinbarung. Doch aus Sicht des BUND ist seitdem nicht viel geschehen: Das Land Hessen sei untätig. Das Umweltministerium habe es versäumt, ein Gutachten zu den rechtlichen Möglichkeiten für Beschränkungen und Regelungen im Wald in Auftrag zu geben, sagt Norgall: "Der BUND Hessen ist darüber verärgert."

Der Naturschutzbund erwarte eine schnelle gutachterliche Klärung, was im Wald als Weg gilt und wie man gegen das Anlegen von Routen über Online-Apps abseits geregelter Wege vorgehen könne. "Wenn man auf Waldwegen etwas verbieten will, ist die Frage, was ist überhaupt ein Waldweg", sagt Norgall.

Das Umweltministerium erklärt: "Ganz grundsätzlich wird der Wald als Erholungsraum von der Gesellschaft gerade in diesen Zeiten wieder neu entdeckt." Man teile die Einschätzung, dass die Anzahl von Radfahrenden mit Trethilfen steige, sehe jedoch bisher keine Probleme dadurch. Zudem verweist das Ministerium auf den Runden Tisch, an dem jedoch das Themenfeld E-Bikes bislang kein Thema gewesen sei.

ADFC-Geschäftsführer Sanden hält Verbote für unpraktikabel und sie stünden legitimen Nutzungsinteressen entgegen. Beschränkungen für Radfahrer an Wegbreiten festzumachen, sei ohnehin kaum durchzusetzen. "Es ist eine schwierige Konstellation, es bleibt einem nichts anderes übrig, als gegenseitig Rücksicht zu nehmen."
(olb)



MfG Utopia
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#20 Unfallforschung: Umgebaute Kreuzungen werden zur Falle für Radfahrer

Unfallforschung: Umgebaute Kreuzungen werden zur Falle für Radfahrer (2020-10-09)

Kreuzungen nach niederländischem Vorbild, bei denen die Radwege weiter nach rechts verlegt werden, sollen Radfahren sicherer machen. Einer Studie zufolge tun sie jedoch das Gegenteil.

Deutschlands Städte riskieren im Kampf gegen tödliche Fahrradunfälle einen schweren Rückschlag – weil sie gefährliche Kreuzungen nach niederländischem Vorbild umbauen wollen. Dabei wird der Fahrradweg vor der Einmündung um mehrere Meter nach rechts verschwenkt. Auf diese Weise soll verhindert werden, dass rechtsabbiegende Fahrzeuge Radfahrer übersehen. Wie Versuche und Computersimulationen der Unfallforschung der Versicherer (UDV) nun aber belegen, funktioniert das ausgerechnet bei Lkw gar nicht.

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