Handel: Einzelhandel vor Ort

Bargeldabschaffung, Sozialkredit-Systeme, Mobilität etc ...
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Deckard666
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#21 Streit über Sonntagsöffnungen: Am siebten Tag soll man ruhen – wie lange gilt diese Regel noch?

Streit über Sonntagsöffnungen: Am siebten Tag soll man ruhen – wie lange gilt diese Regel noch? (2021-03-03)

Seit 1700 Jahren gilt der Sonntag in Deutschland als arbeitsfreier Tag. Heute feiern Kirchen und Gewerkschafter das Jubiläum, doch es gibt Streit. Denn der Handel drängt auf mehr Ausnahmen für Geschäfte.

Zumindest in der Bibel ist die Sache mit der Sonntagsarbeit klar geregelt: »Am siebten Tage sollst du ruhen«, heißt es im Alten Testament. Trotz diverser Ausnahmen gilt diese Regel auch in Deutschland – und das schon ziemlich lange. Und so feiern Vertreter von Kirchen und die Gewerkschaft Ver.di heute ein ungewöhnliches Jubiläum: 1700 Jahre arbeitsfreier Sonntag.

Doch der Jahrestag wird von Streit überschattet. Der Handelsverband HDE will für mehr Möglichkeiten zur Sonntagsöffnung seiner Geschäfte bis vor das Bundesverfassungsgericht ziehen. Ver.di stemmt sich dagegen, dass die Läden demnach verstärkt am Sonntag öffnen sollen. »Sonntagsöffnungen sind nicht die Lösung für einen zukunftsfähigen und nachhaltigen Handel«, sagte Ver.di-Vorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger im Interview mit der Nachrichtenagentur dpa.

Konstantin der Große soll am 3. März 321 in einem für das Christentum wichtigen Edikt befohlen haben, dass »am Tag der Sonne alle Richter, ebenso das Volk in den Städten, sowie die Ausübung der Künste und Handwerke ruhen« sollen.

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#22 Amazon eröffnet erstes kassenloses Ladengeschäft in Europa

Amazon eröffnet erstes kassenloses Ladengeschäft in Europa (2021-03-04)

Lebensmittel kaufen ohne lange Warteschlangen an Kassen, das verspricht Amazon. In London hat der Händler nun einen ersten kassenlosen "Fresh"-Laden eröffnet.

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Amazon bringt Supermärkte ohne Kassen mit einem ersten Geschäft in London nach Europa. Der Laden unter dem Markennamen Amazon Fresh öffnet am Donnerstag, wie die Agentur PA unter Berufung auf das Unternehmen meldete. Weitere Geschäfte seien in der britischen Hauptstadt in Planung.

Das Konzept gleicht den Amazon-Go-Läden in den USA. Kunden nehmen einfach Artikel aus dem Regal und verlassen das Geschäft. Kameras und andere Sensoren wie Waagen in den Regalböden registrieren, wer welche Waren mitgenommen hat. Der Preis wird nach Verlassen des Ladens per App abgebucht.

"Wir wissen, dass Kunden in Großbritannien bequem einkaufen möchten, und wir glauben, dass sie es zu schätzen wissen, mit den benötigten Einkäufen einfach ein- und ausgehen zu können", sagte der Chef von Amazon Fresh UK, Matt Birch, zu PA.

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#23 Drohende Pleitewelle: „Zehn Euro pro Kiste“ – jetzt wird Bier verramscht

Drohende Pleitewelle: „Zehn Euro pro Kiste“ – jetzt wird Bier verramscht (2021-03-04)

Die deutschen Brauer stehen unter Druck. Im Januar sank ihr Absatz so stark wie nie und eine Wende ist – auch wegen der geschlossenen Gastronomie – nicht in Sicht. Jetzt werden Warnungen vor einer Pleitewelle lauter und viele Unternehmen sehen nur einen Ausweg.

Experten nennen es „One-Stop-Shopping“: Um die Zahl der Kontakte gering zu halten, decken Verbraucher ihren Bedarf derzeit möglichst mit dem Einkauf in nur einem Supermarkt oder Discounter. Die Händler versuchen daher, mit aggressiven Angeboten zum Geschäft der Wahl zu werden. Und dabei spielt Bier eine entscheidende Rolle.

„Bier ist ein stabiler und wichtiger Frequenzbringer“, heißt es zum Beispiel von der Supermarktkette Rewe. „Speziell das Segment um zehn Euro pro Kiste.“ Und tatsächlich scheint dieser Wert für die Handelsketten derzeit wieder zur Messlatte zu werden.

Das zeigt der Blick in die Angebotsblättchen der Einzelhändler, in denen die Bieraktionen meist auf der ersten oder letzten Seite abgebildet sind, um besonders gut sichtbar zu sein. Der aktuelle Prospekt von Rewe in Berlin zum Beispiel bewirbt eine Kiste Radeberger Pils mit 20 Halbliterflaschen für 9,99 Euro, das sind 32 Prozent unter Normalpreis.

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#24 Mister Minit: Die Pleite eines deutschen Schlüsselunternehmens

Mister Minit: Die Pleite eines deutschen Schlüsselunternehmens (2021-03-05)

Sie gehörten vielerorts zum Stadtbild: Die Filialen von Mister Minit. Ihre beste Zeit hatte die Kette in den 90er-Jahren. Dass es dann bergab ging, hatte nicht mal mit dem Schlüsselgeschäft zu tun.

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Schon lange haftete den Läden von Mister Minit in Bahnhöfen und Einkaufszentren etwas leicht Gestriges an. Der Schuhreparatur- und Schlüsseldienst hatte seine Glanzzeiten hinter sich, als die Corona-Krise ausbrach.

Doch mit einem schnellen Aus für die deutschen Aktivitäten hatte kaum jemand gerechnet. Selbst nach einem Insolvenzantrag während des ersten Lockdowns im vergangenen April sah es lange Zeit so aus, als könne eine Sanierung gelingen. Nun bringt die Seuche das Unternehmen endgültig zu Fall.

Der Geschäftsbetrieb mit derzeit noch 116 Shops und rund 250 Mitarbeitern werde „unmittelbar eingestellt“, teilte der in das Management berufene Sanierungsexperte Christoph Enkler von der Kanzlei Brinkmann & Partner am Freitag mit.

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#25 Drohender Lockdown: Firmenchefs richten Appell an Merkel – „Unternehmenssterben auf Raten“

Drohender Lockdown: Firmenchefs richten Appell an Merkel – „Unternehmenssterben auf Raten“ (2021-03-20)

Große Handelsketten, darunter Kik, Takko und Thalia, fürchten schärfere Corona-Maßnahmen – und damit die erneute Schließung. Dabei seien die Lockerungen im Einzelhandel nicht schuld am steigenden Inzidenz-Geschehen.

In der Corona-Pandemie haben große Handelsketten vor einer Rücknahme der begrenzten, erst seit Kurzem gültigen Einkaufsmöglichkeiten gewarnt. In einem gemeinsamen Schreiben von elf Einzelhändlern – darunter Tedi, Kik, Takko, Ernsting‘s Family, Butlers und Thalia – heißt es, dem Handel dürfe nicht die Verantwortung für das steigende Inzidenzgeschehen zugeschoben werden.

Das Gegenteil sei der Fall, wie man am Beispiel Hannover und Thüringen sehe: „Dort sind die Inzidenzen in den letzten Tagen deutlich gestiegen – ohne dass der Einzelhandel geöffnet hat.“

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#26 Erlebniswelt des Shoppens – ade?

Erlebniswelt des Shoppens – ade? (2021-03-21)

Wie Online-Handel und Covid-19 die Innenstädte in die Zange nehmen

Vom US-Regisseur und Komiker Woody Allen stammt der schöne Satz:
Ganz ohne Frage gibt es eine Welt des Unsichtbaren. Das Problem ist, wie weit ist sie vom Stadtzentrum weg, und wie lange hat sie offen?
Das Bonmot ist durchaus hintergründiger, als es zunächst den Anschein hat. Da muss man nur an die scheinbar ewig währende Karstadt-Krise denken: Der stetig steigende Online-Handel erhöhte bereits in der Vergangenheit den Druck auf die Einzelhandelslandschaft in deutschen Städten.

Und Covid-19 setzt nun diesbezüglich noch einen drauf. Viele Zentren offenbaren sich derzeit als öde Verkettung von Straßenfluchten mit magerem Anregungspotential und spärlichen Aufenthaltsqualitäten. Insbesondere die Altstädte mit ihren palimpsestartigen historischen Schichtungen, einer heterogenen Kleinteiligkeit von Kiez-Kulturen, mit vielfältigen Konsum-Offerten des Einzelhandels, mit internationalen Verköstigungsoptionen und leicht chaotisch daherkommenden Überraschungen des Stadtlebens erscheint nun wie ausgedörrt.

Blicken wir kurz zurück: Seit jeher entfalten sich Märkte innerhalb der Stadtmauern und lassen Siedlungen wie Wohlstand sprießen, bildeten Läden und Geschäfte den Kern des urbanen Gewebes. Das gesellschaftliche und ökonomische Umfeld verändert sich allerdings in den letzten Dekaden empfindlich. Lebte früher eine Stadt von ihrem Handel und Gewerbe – jeder konnte dies täglich erspüren und sehen, Erfolg und Verlust gingen ihn unmittelbar an –, hat sich dies heute stark gedreht.

Das Urbane ist nur noch bedingt der zentrale Handelsplatz. Mehr noch: es scheint sogar eine erhebliche Entfremdung zwischen Stadt und Handel zu geben, weil sich die betriebswirtschaftliche Logik nicht mehr mit den alten Argumenten der Stadtentwicklung deckt. Der Markt nutzt die Stadt als bloße Plattform, ist regelmäßig aber kaum Willens, ihr etwas zurückzugeben. Und dennoch bestimmte bis vor kurzem das Shopping das Aussehen der Städte in einem nie dagewesenen Maße. Zeig mir wo du kaufst, und ich sag dir, wer du bist, hieß es lange.

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#27 Deutsche Wirtschaft: Der Kredit-Schutzschirm ist am Ende – und Deutschland droht die Pleitewelle

Deutsche Wirtschaft: Der Kredit-Schutzschirm ist am Ende – und Deutschland droht die Pleitewelle (2021-03-25)

Damit Versicherer den Handel vor unbezahlten Rechnungen und offenen Forderungen schützen, hat der Bund einen milliardenschweren Schutzschirm gespannt. Doch im Sommer dürfte der Deal enden. Der Handel ist entsetzt. In der zweiten Jahreshälfte könnte die Situation eskalieren.

Gerd Oliver Seidensticker macht sich Sorgen um die Modebranche in Deutschland. „Wenn es jemals riskant war, Bekleidungsunternehmer zu sein, dann jetzt“, sagt der Geschäftsführende Gesellschafter des gleichnamigen Hemdenherstellers aus Ostwestfalen. Und tatsächlich liegt die vom Lockdown geplagte Branche derzeit am Boden. Hunderte Millionen unverkaufter Teile stapeln sich in Läden und Lagern.

Das Insolvenzrisiko für Hersteller und Händler von Mode und Textilien ist entsprechend groß, warnen Experten. Und nun wird es noch größer. Denn ab Juli fällt hierzulande der Schutzschirm für sogenannte Warenkreditversicherungen weg. „Das erschwert das Geschäft und macht Unternehmertum in der Modebranche noch risikoreicher.“

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#28 Edeka, Tegut und Co.: Nie wieder warten – jetzt entdecken die Deutschen den Supermarkt ohne Personal

Edeka, Tegut und Co.: Nie wieder warten – jetzt entdecken die Deutschen den Supermarkt ohne Personal (2021-04-01)

Immer mehr deutsche Handelsketten testen ein neues Konzept: den Supermarkt ohne Personal. Damit kommen sie hierzulande sogar dem US-Pionier Amazon zuvor. Für Kunden hat das viele Vorteile, sie können auch nachts und am Sonntag einkaufen. Ein Unternehmen plant sogar die Massenexpansion.

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Thomas Stäb wartet sehnlichst auf Post vom Amt. „Wir haben mehrere Bauanträge gestellt“, berichtet der Leiter Convenience-Märkte der Supermarktkette Tegut. Nun kommt es auf die zuständigen Beamten an, ob sich Stäb noch Wochen oder Monate in Geduld üben muss.

„Ich würde lieber heute als morgen loslegen“, drängelt der Manager, dessen Eifer sich auf das neue Tegut-Ladenformat „Teo“ bezieht. Gemeint sind damit kleine personal- und kassenlose Supermärkte. Tegut selbst spricht vom digitalen Selbstbedienungsladen.

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#29 Elektromärkte: MediaMarkt und Saturn streichen in Deutschland bis zu tausend Stellen

Elektromärkte: MediaMarkt und Saturn streichen in Deutschland bis zu tausend Stellen (2021-04-01)

Weil Kunden mehr online kaufen, will Media-Markt-Saturn in Deutschland bis zu 1000 Arbeitsplätze abbauen und Märkte schließen. Auch andere Händler machen Standorte dicht – mit Folgen für die Innenstädte.

Die Mitarbeiter wurden per Brief informiert: Deutschlands größter Elektronikhändler Media-Markt-Saturn will in der Bundesrepublik bis zum Herbst 2022 bis zu 1000 Arbeitsplätze streichen. Auch ganze Standorte sollen dichtgemacht werden: 13 der 419 Märkte würden voraussichtlich geschlossen, teilte die Deutschland-Geschäftsführung des Unternehmens in einem Brief an die Mitarbeiter mit.

Die Pandemie habe das Einkaufsverhalten nachhaltig verändert, begründete die Geschäftsleitung die Einschnitte in das Filialnetz. Immer mehr Kunden erledigten ihre Einkäufe online. Der E-Commerce-Anteil am Gesamtumsatz habe sich im laufenden Geschäftsjahr mehr als verdoppelt. Dies zwinge das Unternehmen, Anzahl und Größe der stationären Märkte auf die neuen Gegebenheiten auszurichten.

»Vor diesem Hintergrund ist es aus Sicht der Geschäftsführung unumgänglich, von den derzeit 419 Märkten in Deutschland voraussichtlich 13 Märkte zu schließen«, heißt es in dem Schreiben. Die betroffenen Filialen ließen sich nach sorgfältiger Analyse nicht dauerhaft wirtschaftlich betreiben. Durch die Schließungen, aber auch durch eine neue Organisationsstruktur in den Märkten würden bis Ende September 2022 »voraussichtlich bis zu 1000 Arbeitsplätze wegfallen«. Doch würden an anderer Stelle neue Arbeitsplätze geschaffen.

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#30 E-Commerce-Allianz: Ausgerechnet Ebay soll den deutschen Einzelhandel retten

E-Commerce-Allianz: Ausgerechnet Ebay soll den deutschen Einzelhandel retten (2021-04-14)

Viele Einzelhändler fremdeln mit dem E-Commerce – Existenznöten zum Trotz. Die Hoffnungen ruhen nun auf einem Modellprojekt von Ebay, das Online-Marktplätze für lokale Geschäfte bereitstellt. Der US-Techriese will so in Deutschland zu seinem großen Rivalen aufschließen.

Viele haben es versucht, aber mehr als Achtungserfolge sind dabei nicht herausgekommen: Der E-Commerce schafft es auf der Ebene einer Stadt oder Gemeinde selten über das Gut-gemeint-Stadium hinaus auf ein Niveau, auf dem es auch wirtschaftlich Spaß macht. Dabei wäre ein Durchbruch dringlich in Zeiten des Lockdowns.

Auf der einen Seite wollen viele Deutsche ihre Region unterstützen, indem sie ihr Geld dort ausgeben, wo sie leben und arbeiten. Auf der anderen Seite geht es für zahlreiche Händler inzwischen um die blanke wirtschaftliche Existenz – sie brauchen die Kaufkraft der Kundschaft vor Ort.

Beides will der Online-Marktplatz Ebay flächendeckend mit einem standardisierten Programm zusammenbringen, an dem seit mehr als einem Jahr gearbeitet wurde und das nun startklar ist. In zunächst zehn Städten schaltet das Unternehmen am 14. April lokale Online-Marktplätze mit Angeboten von Boutiquen, Gartenmärkten oder Juwelieren „um die Ecke“ live. Zum Start beteiligen sich unter anderen Mönchengladbach, Nürnberg, Lübeck und Potsdam an dem Projekt.

Es hat Modellcharakter. „Wir sind mit über 100 weiteren Städten im Gespräch“, sagte Ebays Deutschland-Chef Oliver Klinck WELT. Auch wenn wohl nicht alle einsteigen würden, sei dies eine positive Resonanz in einer überraschenden Größenordnung. Bis zum Jahresende, da ist Klinck sich sicher, könnten viele weitere Kommunen gewonnen werden. Unterstützt wird der Vorstoß von einer Kampagne in Digital- und Druckmedien unter der Überschrift „Die große Heimat kleiner Händler“.

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