Energiequellen: Fossile Energie

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Deckard666
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#131 EU-Beschluß: Kein Öl mehr aus Rußland: Steigen jetzt die Preise?

EU-Beschluß: Kein Öl mehr aus Rußland: Steigen jetzt die Preise? (2022-05-31)

BRÜSSEL. Im Streit um das Öl-Embargo gegen Rußland haben sich die EU-Staats- und Regierungschefs in der Nacht geeinigt. Mehr als zwei Drittel der bisherigen russischen Öl-Lieferungen in die EU werden gestoppt, erklärte EU-Ratspräsident Charles Michel während des Gipfeltreffens in Brüssel. Auf Drängen Ungarns und dessen Ministerpräsidenten Viktor Orbán sind davon jedoch nur Importe über den Seeweg betroffen. Einfuhren über Pipelines bleiben möglich.

Damit könnte sich auch Deutschland weiter über dieses Öl versorgen. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat jedoch angekündigt, darauf zu verzichten. Dies dürfte den Rohstoff für die Deutschen noch mehr verteuern. Die Preise für Heizen und Tanken werden weiter steigen. Dies hat auch Einfluß auf alle anderen Preise. Denn die Unternehmen werden ihre höheren Energiepreise wahrscheinlich auf die Verbraucher umlegen. Die Inflation dürfte so weiter anziehen. Sie lag im Mai in Deutschland bereits bei 7,9 Prozent.

Ungarn, Tschechien und die Slowakei beziehen weiter Öl

Ratspräsident Michel sagte, die EU schneide den Kreml so „von einer riesigen Finanzierungsquelle für seine Kriegsmaschinerie ab“. Der Kompromiß ermöglicht es Ungarn, sich über die Druschba-Leitung weiter mit russischem Öl zu versorgen. Daran sind auch Raffinerien in Deutschland und Polen sowie in der Slowakei und Tschechien angeschlossen. Neben Deutschland hat aber auch Polen erklärt, daß es nicht von der Ausnahme für Pipeline-Öl profitieren will.

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#132 Russland dreht Dänemark den Gashahn zu

Russland dreht Dänemark den Gashahn zu (2022-06-03)

Dänemark weigert sich, Gaslieferungen aus Russland in Rubel zu bezahlen. Deshalb liefert Gasprom kein Gas mehr an die Dänen. Zwei deutsche Unternehmen haben einen anderen Weg gefunden, die Rechnungen zu bezahlen.

Ab Mittwoch, 1. Juni, liefert Gazprom kein Gas mehr an den dänischen Gasversorger Ørsted. Auch Shell Energy Europe bekommt auf direktem Weg kein russisches Gas mehr. Russland teilt dazu mit, dass die Firmen nicht bereit waren, die Lieferungen in Rubel zu bezahlen. Diese Forderung hatte Russland bereits vor Wochen angesichts des Krieges in der Ukraine gestellt. Neben Dänemark erhalten bereits Finnland, Polen und Bulgarien keine Gaslieferungen mehr aus Russland. Auch die Niederlande sind bereits von einem Lieferstopp betroffen.

Dänischer Lieferstopp war vorhersehbar
Der dänische Gasversorger Ørsted hat bereits vor Wochen gewarnt, dass die Zahlungsfrist für das Gas am 31. Mai ausläuft. Zugleich betont der Versorger mehrfach, man zahle das Gas nur in Euro. Moskau hatte von allen Gaskunden, darunter auch Deutschland, eine Zahlung in Rubel gefordert. Damit wollte das Land die eigene Währung stärken. Konzernchef Mads Nippers betont jetzt erneut, dass sich die Europäische Union (EU) von russischen Gaslieferungen unabhängig machen soll. Er fordert einen beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energien. Gazprom teilt mit, Shell Energy Europe ist vom Lieferstopp wegen Gaslieferungen nach Deutschland betroffen. Welche Konsequenzen der Lieferstopp für Ørsted für Shell Energy in Deutschland hat, bleibt offen.

Deutschland benötigt mehr Gas

Wesentlich stärker betroffen sind die Niederlande, die rund ein Siebtel des gesamten Gasbedarfs der Holländer aus Russland beziehen. Es handelt sich dabei um zwei Milliarden Kubikmeter. Trotzdem rechnen Dänemark und die Niederlande nicht mit Engpässen oder gar Ausfällen. Deutschland ist stärker abhängig von der russischen Energie und bezieht um die 90 Milliarden Kubikmeter Gas. Der dänische Konzern Ørsted betont wiederum, dass Russland die direkten Gaslieferungen nicht kappen kann, weil es dafür keine direkte Pipeline gibt, die nach Dänemark führt.

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#134 DE - Regierung ändert Gesetzte zur Vorbereitung auf einen akuten Gasmangel

Die Gasversorgung in Deutschland ist durch den Ukrainekrieg und die damit verbundenen Sanktionen gegenüber Russland höchst unsicher. Wirtschaftsminister Habeck versucht, mit schnellen Änderungen bestehender Gesetze das Land auf einen eventuellen Gasmangel vorzubereiten. Dabei soll der Gasverbrauch bei einem Gasmangel zunächst weitgehend durch die Preisgestaltung der Energiekonzerne reduziert werden. Dafür sieht die Überarbeitung des Energiesicherungsgesetzes ein entsprechendes Preiserhöhungsrecht für die Gasversorger, vor. Damit ist es den Gasversorgern möglich, die Preisbindung, bei bestehenden Lieferverträgen mit Industrie und Haushalten auszuhebeln. Wirtschaftsvertreter kritisieren diese Gesetzesänderung scharf.
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Regierung ändert Gesetzte zur Vorbereitung auf einen akuten Gasmangel

Zu den geänderten Gesetze zum Gasmangel gehört auch das Kraftwerkbereithaltungsgesetz. Die Änderung sieht zusätzlich vor, dass Gaskraftwerke bei einem Versorgungsengpass keinen Strom mehr erzeugen dürfen. Tritt der Krisenfall bei der Gasversorgung ein, ist die Bundesnetzagentur für die Verteilung der Gasmengen verantwortlich. Dazu fehlen der Bundesnetzagentur allerdings die erforderlichen Daten aus der Industrie. Deshalb versucht sie seit einiger Zeit die Großverbraucher in einer Datenbank zu erfassen. Dies ist ein langwieriger Prozess. Ein weiterer Aspekt ist die Tatsache, dass die Netzagentur kaum in der Lage ist, die Angaben aus der Industrie zu verifizieren. Ein Umfang, der von der Behörde kaum zu leisten ist.


gasstopp.webp

Bundesnetzagentur übernimmt im Ernstfall die Verteilung der Gasmengen

Tritt eine Mangellage bei der Gasversorgung ein, ist der Staat verfassungsrechtlich dazu verpflichtet, die Energieversorgung zu übernehmen. Damit obliegt dem Staat die Verantwortung, das noch zur Verfügung stehende Gas an die Verbraucher zu verteilen. Dabei muss er besonders darauf achten, dass die verbleibenden Mengen so eingesetzt werden, dass die Herstellung der lebenswichtigen Dinge gewährleistet ist und Schäden im größten Ausmaß vermieden werden. Zu den lebensnotwendigen Dingen gehören zum Beispiel Chemikalien zur Herstellung von Medikamenten oder Dünger für die Landwirtschaft, sowie die gesamte Verarbeitung von Lebensmitteln. Größere Schäden könnten zu Beispiel in der Glasindustrie entstehen. Dort würde die Glasschmelze in den Öfen erstarren und die Öfen wären dadurch komplett zerstört.


Die Gasverteilung ausschließlich über denn Preis zu regeln, ist deshalb auch nicht mit dem Grundgesetz vereinbar. Deshalb muss die Bundesnetzagentur rechtzeitig die verbleibende Gasmengen rationieren und den Bedarf nach den genannten Kriterien zuteilen. Ob die Netzagentur dieser Aufgabe gewachsen ist mehr als fraglich.
https://blackout-news.de/aktuelles/regi ... angel-vor/
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#135 Jetzt kommt auch noch weniger LNG nach Europa

Jetzt kommt auch noch weniger LNG nach Europa (2022-06-21)

Die Probleme bei der Gasversorgung häufen sich. Durch die Drosselung der russischen Gaslieferungen durch die Pipeline Nord Stream 1 um 60 Prozent, ist die Versorgung für den nächsten Winter bereits kritisch. Jetzt kommt aber auch noch weniger LNG aus den USA, da dort ein LNG-Terminal gebrannt hat.

LNG-Terminal am Golf von Mexiko explodiert

In Texas fällt eine Großanlage zur Produktion von Flüssigerdgas (LNG) nach einer Explosion und einem daraus resultierendem Großbrand für mehrere Wochen, wenn nicht gar Monate aus. Laut dem Betreiber der Anlage am Golf von Mexiko, Freeport, gab es bei der Explosion und dem Brand zumindest keine Verletzten. Das Feuer konnte mittlerweile unter Kontrolle gebracht werden, aber die Schäden haben dennoch weitreichend Folgen. Durch den Ausfall des Terminals verschärft sich die ohnehin knappe Gasversorgung weltweit, weiter. Auch der Gaspreis wird aufgrund des Ausfalls weiter steigen.

Nach bisherigen Meldungen wurde die Explosion durch einen Riss in einer Pipeline ausgelöst. Ein vor Anker liegender LNG–Tanker konnte gerade noch rechtzeitig in eine sichere Entfernung gebracht werden. Der Betreiber der LNG Anlage, Freeport , hat eine Jahreskapazität von 15 Millionen Tonnen. Die betroffene Anlage liefert Flüssiggas an BP, Jera, Kansai Electric, Osaka Gas, SK E&S und Total. Durch den Ausfall fallen nach Aussage von Freeport mindestens 40 geplante Transporte mit rund drei Millionen Tonnen LNG vollständig aus. Experten gehen allerdings davon aus, dass die Anlage erst zum Jahresende wieder unter Volllast produzieren kann.

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#136 Reaktionen auf Ausrufung der Alarmstufe: »Es droht eine existenzielle Gas-Notlage«

Reaktionen auf Ausrufung der Alarmstufe: »Es droht eine existenzielle Gas-Notlage« (2022-06-23)

Die Bundesregierung setzt die zweite Stufe des Gas-Notfallplans in Kraft. Wirtschaft und Umweltverbände begrüßen dies, während der Kreml wieder steigende Lieferungen verspricht. Markig äußert sich Bayerns Landeschef.

Das Ausrufen der zweiten Stufe des Notfallplans Gas ist von Wirtschaftsvertretern weitestgehend positiv aufgenommen worden. Auch Versorger und Umweltverbände begrüßten den Schritt. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) forderte weitere Anstrengungen zur Sicherstellung der Energieversorgung.

»Es droht eine existenzielle Gas-Notlage«, sagte er. Die Ausrufung der Alarmstufe Gas wegen der deutlich verringerten Lieferungen aus Russland komme »hoffentlich nicht zu spät« und zeige, dass alle Bemühungen, Ersatzlieferanten zu finden, nicht funktioniert hätten. »Es ist ein Zeichen dafür, dass die Lage viel ernster ist als gedacht.«

Sollten Betriebe wegen Gasmangels abgeschaltet werden, sei dies »eine absolute Katastrophe. Da sind Tausende von Arbeitsplätzen betroffen. Also wir marschieren da tatsächlich auf eine Form von Deindustrialisierung zu«, sagte Söder weiter.

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#137 Gaslieferstopp und Flüchtlingswelle – Algerien droht Spanien

Gaslieferstopp und Flüchtlingswelle – Algerien droht Spanien (2022-06-23)

Der politische Disput um die Westsahara sorgt nun für neues Ungemach für die EU. Denn Algerien droht mit einem Lieferstopp von Erdgas nach Spanien, sowie mit einer neuen Flüchtlingswelle nach Europa.

Die Europäer laden sich derzeit ein Problem nach dem anderen auf. Nach den ohnehin schon desaströsen Corona-Lockdowns mit den Verwerfungen bei den Lieferketten und der Zerstörung eines Teils der wirtschaftlichen Infrastruktur, folgten im Zuge des russischen Einmarsches in die Ukraine auch noch verheerende Sanktionen (und Gegenmaßnahmen Moskaus), welche zu explodierenden Energie- und Lebensmittelpreisen führten. Nun kommt ein weiteres Problem an der Südperipherie der Europäischen Union hinzu: Algerien droht wegen des Westsahara-Konflikts mit drastischen Maßnahmen.



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#138 Sorge vor Engpässen - Notfallplan: Großbritannien könnte der EU den Gashahn abdrehen

Sorge vor Engpässen - Notfallplan: Großbritannien könnte der EU den Gashahn abdrehen (2022-07-04)

Auch in Großbritannien wurde ein Gas-Notfallplan erarbeitet. Demnach könnte das Land seine Gaslieferungen an das europäische Festland einstellen, wenn es in den kommenden Monaten von extremen Engpässen betroffen sein sollte. Das würde der EU schaden, aber auch Großbritannien.

Großbritannien könnte im Rahmen eines Notfallplans die Gaslieferungen in die EU stoppen. Die Abschaltung der Pipelines in die Niederlande und nach Belgien, die sogenannten Verbindungsleitungen, wäre eine der ersten Maßnahmen im Rahmen des vierstufigen Notfallplans für Gas, berichtet die “Financial Times" (FT).

Die beiden Unterwasserpipelines, die Großbritannien mit Belgien und den Niederlanden verbinden, haben seit März ihre maximale Kapazität erreicht. Sie exportieren jeden Tag 75 Millionen Kubikmeter Gas auf das europäische Festland, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters mit Verweis auf National Grid, den Betreiber der Elektrizitäts- und Gasnetze im Land.

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#139 Gaskrise: Wärmehallen für den Ernstfall im Landkreis Ludwigsburg

Gaskrise: Wärmehallen für den Ernstfall im Landkreis Ludwigsburg (2022-07-06)

Wenn sich die Gaskrise weiter zuspitzt, will der Landkreis Ludwigsburg Wärmehallen bereithalten. In Feuerwehr- und Sporthallen sollen sich bis zu 5.000 Menschen aufwärmen können.

Die Gaskrise spitzt sich immer weiter zu. Damit steigt bei vielen auch die Sorge, dass es in der kalten Jahreszeit nicht genügend Gas für alle geben könnte.

Der Landkreis Ludwigsburg bereitet sich daher auf eine möglicherweise bevorstehende Katastrophenlage vor. In Feuerwehr-, aber auch in Sport- oder Gemeindehallen sollen sogenannte Wärmehallen entstehen.

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#140 Die ersten Opfer des Gasmangels in der deutschen Industrie

Die ersten Opfer des Gasmangels in der deutschen Industrie (2022-07-11)

Die bisherige Reduzierung der Gaslieferungen hat Folgen: Erste deutsche Unternehmen geben bereits auf oder drosseln die Produktion. Andere EU-Länder haben schon politisch reagiert.

Am heutigen 11.07. beginnen die Wartungsarbeiten an der Pipeline Nord Stream 1. Für zehn Tage sollen die Gaslieferungen unterbrochen werden. Doch schon seit Wochen reduziert Russland die vereinbarten Liefermengen. Die Gasflüsse aus Nord Stream 1 liegen derzeit bei etwa 40 Prozent der Maximalleistung. Grund seien Reparaturarbeiten. Unterdessen steigen und steigen die Energiepreise – mithin auch die Gaspreise. Das hat bereits Folgen für die Unternehmen.

Der traditionsreiche Fliesenproduzent Villeroy & Boch schließt sein Stammwerk im saarländischen Mettlach zum Jahresende und will die gesamte Produktion in die Türkei verlagern: „Extrem hohe Kosten für Energie, Transporte, Verpackung und Rohstoffe sowie das hohe Lohnniveau in Deutschland machen die Produktion von Fliesen wirtschaftlich unattraktiv“, teilte V&B Fliesen GmbH mit. Allein die Kosten für Gas seien in der Spitze um 500 Prozent gestiegen, so eine Sprecherin des Unternehmens. Ob Letzteres den Tatsachen entspricht, sei dahingestellt.

In Nordrhein-Westfalen und Hamburg ist der größte deutsche Aluminiumhersteller betroffen. Das Familienunternehmen Trimet in Essen und Voerde fährt seit Herbst 2021 die Produktion um 50 Prozent herunter, in Hamburg um 75 Prozent. Grund für die Einschränkungen: Trimet könnte ohne die Produktions-Drosselung die Stromkosten nicht mehr begleichen. Denn mit dem Anstieg der Gaspreise sind die Strompreise gestiegen. Sollten demnächst die Gaslieferungen ganz ausbleiben, wäre das der Super-Gau, so Trimet-Chef Philipp Schlüter. Dann müsste der Traditionsbetrieb seine Werke komplett schließen. Bekanntlich ist Gas für die Aluminiumherstellung unverzichtbar. Und im Winter könnte Energie selbst zu Höchstpreisen nicht mehr uneingeschränkt verfügbar sein.

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