Energiequellen: Fossile Energie

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#31 Studie: Stromproduktion mit fossilen Energieträgern hat Höhepunkt überschritten

Studie: Stromproduktion mit fossilen Energieträgern hat Höhepunkt überschritten (2021-07-14)

Beim Ausbau der Energieversorgung werden viele Entwicklungsländer Gas und Kohle überspringen, prophezeit eine neue Studie.

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Die weltweite fossile Stromproduktion hat nach einer neuen Studie zweier Nichtregierungsorganisationen ihren Höhepunkt mutmaßlich bereits im Jahr 2018 überschritten. Wegen der stark gesunkenen Kosten von Sonnen- und Windenergie würden viele Entwicklungsländer Kohle und Gas beim Ausbau ihrer Energieversorgung überspringen, folgern die britische Initiative Carbon Tracker und das indische Institut CEEW in dem am Mittwoch veröffentlichten Papier.

Grundlage der Studie sind vor allem Daten und Prognosen der Internationalen Energieagentur IEA und der OECD. Dabei wird davon ausgegangen, dass der Energieverbrauch in Schwellen- und Entwicklungsländern weit schneller steigt als in den Industriestaaten des Westens und Japan.

2019 verbrauchte ein durchschnittlicher US-Bürger nach Daten der OECD über 10 MWh Strom pro Kopf, Europäer und Chinesen unter 6 MWh, Inder und Afrikaner hingegen nur etwa eine MWh. Bis 2040 werden demnach 88 Prozent des steigenden Strombedarfs in den "emerging markets" anfallen – an erster Stelle China, gefolgt von Indien und Ländern wie Vietnam. In den entwickelten Industriestaaten wurde der Höhepunkt der fossilen Stromproduktion nach Daten der OECD bereits 2007 überschritten.

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#32 Energieverbrauch: Stromerzeugung durch Braun- und Steinkohle steigt in Deutschland

Energieverbrauch: Stromerzeugung durch Braun- und Steinkohle steigt in Deutschland (2021-08-03)

Im ersten Halbjahr 2021 wurde in Deutschland mehr Energie verbraucht als im Vorjahr. Weniger Windstrom führte dazu, dass der Anteil fossiler Brennstoffe bei der Energiegewinnung im Jahresvergleich stieg.

Das Wiederanlaufen der Wirtschaft nach dem Corona-Einbruch und der relativ kühle Winter haben den Energieverbrauch in Deutschland im ersten Halbjahr 2021 steigen lassen. Nach Berechnungen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AGEB) legte der Verbrauch gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 4,3 Prozent zu. Die temperaturbereinigten Verbrauchswerte lägen aber um mehr als 7 Prozent unter dem Wert der ersten sechs Monate des Jahres 2019.

Weil weniger Windstrom als im Vorjahresvergleich erzeugt wurde, wurde mehr Strom mit fossilen Brennstoffen erzeugt. Der Verbrauch von Braunkohle stieg in den ersten sechs Monaten dieses laufenden Jahres um rund ein Drittel, der von Steinkohle um fast 23 Prozent. Durch die erhöhte Stromproduktion durch Braun- und Steinkohle lagen auch die Kohlendioxidemissionen um 6,2 Prozent über dem Vorjahreszeitraum.

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#33 Steigende CO₂-Preise: Sachsens Umweltminister rechnet mit früherem Aus von Braunkohlekraftwerken

Steigende CO₂-Preise: Sachsens Umweltminister rechnet mit früherem Aus von Braunkohlekraftwerken (2021-08-09)

Braunkohlekraftwerke könnten angesichts steigender CO₂-Preise schneller vom Netz gehen als offiziell geplant. Damit rechnet zumindest Sachsens Umweltminister, denn erste Unternehmen reagieren bereits.

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Bis zum Jahr 2038 sollen in Deutschland alle Braunkohlekraftwerke vom Netz sein. So sieht es der Kompromiss vor, auf den sich eine Regierungskommission 2019 geeinigt hat. Doch etliche Braunkohlekraftwerke werden nach Einschätzung von Sachsens Umweltminister Wolfram Günther (Grüne) früher vom Netz gehen als im Kohlekompromiss vorgesehen. »Da ist eine extreme Dynamik drin«, sagte er der Nachrichtenagentur dpa. Das liege an den steigenden CO₂-Preisen.

Zugleich verpflichteten sich immer mehr Investoren, Großunternehmen und Versicherer dem Ziel der Klimaneutralität. »Es ist davon auszugehen, dass der Braunkohleausstieg marktgetrieben sehr viel schneller vonstattengehen wird als das gesetzlich fixierte Ausstiegsdatum.«

Als Beispiel verwies Günther auf den Chemnitzer Energieversorger Eins. Der erwägt, den letzten Block seines Heizkraftwerks, in dem Wärme und Strom aus Braunkohle gewonnen werden, nun schon 2023 abzuschalten. Bisher war das erst für Ende 2029 geplant. Das Unternehmen begründet diese Überlegungen mit »massiven Verlusten« infolge stark gestiegener CO₂-Preise.

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#34 Ende der Energie-Dominanz: Wenn Amerika beim Öl-Kartell betteln geht

Ende der Energie-Dominanz: Wenn Amerika beim Öl-Kartell betteln geht (2021-08-16)

Bis vor Kurzem waren die USA der Taktgeber in Sachen Ölpreis und Gasversorgung. Doch Joe Bidens grüne Energiewende und die neuen Geldflüsse der Investoren verändern alles. Wie groß der Machtverlust ist, zeigt ein verzweifeltes Hilfegesuch an den einst größten Gegner.

Vor fast eineinhalb Jahren, am 20. April 2020 um 14.08 Uhr US-Ostküstenzeit, geschah etwas Überraschendes: Zum ersten Mal in der Geschichte fiel der Ölpreis ins Negative. Ein Fass der amerikanischen Sorte WTI kostete plötzlich minus 37 Dollar. Wer an jenem Nachmittag Öl kaufte, wurde also dafür bezahlt. Eine Katastrophe für alle Förderer.

Die Nachfrage war eingebrochen, schließlich befand sich die halbe Welt im Lockdown. Inzwischen erholt sich die globale Wirtschaft wieder – und damit auch der Ölpreis. Ein Barrel WTI (159 Liter) kostet derzeit rund 70 Dollar. Das ist mehr als 2019, dem Jahr vor der Pandemie.

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Doch damit geht ein neues Problem einher: Für Amerika ist der Preis inzwischen zu hoch. Die USA benötigen dringend sinkende Notierungen. Denn jetzt wird deutlich, dass Washington an Einfluss verliert. Der größten Volkswirtschaft der Erde entgleitet die Macht über das Öl.

Amerikas Angst vor zu hohen Ölpreisen

Nichts macht diese Entwicklung deutlicher als eine aktuelle Maßnahme der US-Regierung. Sie entschloss sich zuletzt zu einem ungewöhnlichen Schritt: Sie rief die Opec und deren Partner Russland zu Hilfe. Konkret forderte Washington das Ölpreiskartell auf, die Produktion zu erhöhen.

„Die Opec”, sagte der Nationale Sicherheitsberater Jake Sullivan, „muss mehr für die Erholung der Weltwirtschaft tun.“ Amerikas Präsident Joe Biden fürchtet, dass der hohe Ölpreis den ökonomischen Aufschwung in den USA bremst und die Inflation steigen lässt.

Im April des vergangenen Jahres – jener Monat, in dem der Ölpreis negativ war – hatte die Opec, angeführt von Saudi-Arabien, die Förderung gekürzt. Und zwar um zehn Millionen Barrel pro Tag, das entsprach etwa zehn Prozent der globalen Nachfrage. Das Kartell hoffte, dass dadurch die Preise wieder steigen würden.

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#35 Milliarden-Entschädigungen: Ein kaum bekannter Energievertrag wird zur teuren Klage-Falle für Europa

Milliarden-Entschädigungen: Ein kaum bekannter Energievertrag wird zur teuren Klage-Falle für Europa (2021-08-31)

Betreiber von Atom- und Kohlekraftwerken fordern von den EU-Mitgliedstaaten immer wieder Milliarden-Entschädigungen für die Folgen der Energiewende. Ein alter Vertrag aus Nachwendezeiten macht es möglich. Jetzt droht eine teure Eskalation.

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Die Energiecharta ist ein typischer europäischer Vertrag, den kaum ein Bürger kennt. Meistens taucht er erst dann in den Nachrichten auf, wenn er die Steuerzahler viele Millionen oder gar Milliarden von Euro kostet. Etwa als die Bundesregierung im März mit dem schwedischen Atomkraftwerkbetreiber Vattenfall 1,4 Milliarden Euro Entschädigung für den Atomausstieg vereinbarte. Der Aufschrei war damals groß.

Die Auseinandersetzung mit Vattenfall ist allerdings kein Einzelfall: Der deutsche Energieriese RWE verklagt gerade die Niederlande vor einem Schiedsgericht. Der Konzern fordert 1,4 Milliarden Euro, weil er wegen des niederländischen Kohleausstiegs ein Kohlekraftwerk bis 2030 stilllegen soll – ohne Entschädigung. Auch der deutsche Konzern Uniper klagt deswegen gegen die Niederlande.

Es ging um Versorgungssicherheit in Europa
Grundlage dieser Prozesse ist eben jener kaum bekannte Energie-Vertrag, der in den turbulenten Jahren nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion geschlossen wurde, um die Energieversorgung in Europa auch in den politischen Wirren der Nachwendezeit zu sichern. Er garantierte die Sicherheit europäischer Investitionen auf dem Territorium der zerfallenen Sowjetunion und in den Transformationsstaaten des ehemaligen Warschauer Paktes. Kraftwerke und Pipelines sind teuer, und Unternehmen brauchen Sicherheit, um in Projekte zu investieren, die sich teilweise erst nach Jahrzehnten rentieren.

In den ersten Jahren wurde das Vertragswerk kaum genutzt. Seit der Jahrtausendwende allerdings immer häufiger. Anders als von den Initiatoren – allen voran Deutschland – beabsichtigt, geht es bei den Schadenersatzverfahren, die vor privaten Schiedsgerichten verhandelt werden, aber nicht etwa um Nachwende-Chaos, korrupte Regierungen oder um Gerichte, die Investoren übel mitspielen oder sie gar enteignen. Vielmehr spielen die meisten bekannt gewordenen Fälle in den Kernstaaten der westlichen Demokratie selbst.

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#36 Klimawandel: 90 Prozent der Kohle muss im Boden bleiben

Klimawandel: 90 Prozent der Kohle muss im Boden bleiben (2021-09-09)

Britische Forscher haben errechnet, wie viel fossile Brennstoffe wir noch fördern dürfen, wenn das Pariser Klimaziel erreichbar bleiben soll. Viel ist es nicht.

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89 Prozent der noch förderbaren Kohle im Erdboden muss dort bleiben, wenn wir zumindest eine fünfzigprozentige Chance behalten wollen, die globale Erderwärmung auf weniger als 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Das haben Forscher vom University College London auf Basis von Zahlen aus dem Jahr 2018 errechnet. Vom wirtschaftlich förderbaren Erdöl dürften wir demnach 58 Prozent nicht mehr anrühren, vom Erdgas 59 Prozent. Die globale Erdöl- und Erdgasförderung muss ihnen zufolge ab sofort und bis 2050 in jedem Jahr um 3 Prozent sinken, um uns zumindest eine realistische Chance zu bewahren, das immer unerreichbarer scheinende Ziel des Pariser Klimaabkommens doch noch zu schaffen.

Die Förderung muss schnell sinken

Die Universität in London erinnert nun daran, dass sich 2015 insgesamt 196 Vertragsparteien in Paris darauf geeinigt haben, den globalen Temperaturanstieg deutlich unter 2 Grad Celsius halten zu wollen. Ein maximaler Anstieg um 1,5 Grad Celsius war das Ziel. Es sei inzwischen unzweifelhaft klar, dass "dramatische Einschnitte bei der Produktion fossiler Brennstoffe" unmittelbar nötig seien, um das Ziel Emissionsfreiheit zu schaffen. Gleichzeitig sei deutlich, dass wir uns stattdessen immer noch in die falsche Richtung bewegen. Viele Projekte zur Gewinnung fossiler Brennstoffe seien mit dem vereinbarten Ziel nicht zu vereinbaren, das gelte sowohl für geplante als auch bereits aktive.

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#37 Energiewende: Kohle überholt Wind wieder als wichtigste Stromquelle

Energiewende: Kohle überholt Wind wieder als wichtigste Stromquelle (2021-09-13)

Satte 35 Prozent mehr Strom als im ersten Halbjahr 2020: Kohlemeiler haben Windparks von der Spitze verdrängt – auch wegen des Wetters.

Trotz des Kohleausstiegs sind Stein- und Braunkohle im ersten Halbjahr 2021 zur wichtigsten Quelle der Stromerzeugung in Deutschland geworden.

Gegenüber dem Vorjahreszeitraum habe die Erzeugung der Kohlekraftwerke um 35,5 Prozent auf 70,2 Milliarden Kilowattstunden zugelegt, teilte das Statistische Bundesamt am Montag mit. Damit hatten Kohlekraftwerke einen Anteil von 27,1 Prozent am deutschen Strommix.

Windkraftanlagen hingegen produzierten wegen häufiger Flauten nur 57 Milliarden Kilowattstunden: gut ein Fünftel weniger als vor Jahresfrist. Dadurch schrumpfte ihr Anteil an der Gesamtmenge um sieben Prozentpunkte auf 22,1 Prozent. 2020 hatten Windparks erstmals mehr Strom generiert als Kohlekraftwerke. Nun hat sich die Rangfolge wieder umgekehrt.

Insgesamt stieg die Elektrizitätserzeugung um vier Prozent gegenüber den ersten sechs Monaten 2020. Ein Grund hierfür dürfte gewesen sein, dass zu Pandemiebeginn manche Industriebetriebe zeitweise ihre Fabriken zurückgefahren hatten, aber nun wieder voll produzieren.

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#38 Der Klimaschutz ist die letzte Hoffnung für die deutschen Atomkraftwerke

Der Klimaschutz ist die letzte Hoffnung für die deutschen Atomkraftwerke (2021-09-18)

In Kürze schaltet Deutschland seine letzten AKW ab. Die Lücke, die durch das Aus der CO2-neutralen Energiequelle entsteht, lässt sich mit Solar- und Windkraft längst nicht schließen. Diejenigen, die am lautesten vor den Folgen dieses Zustands warnen, sehen sich als Umweltaktivisten.

Der Klimawandel wird für Hitzerekorde und Flutkatastrophen verantwortlich gemacht. Verfassungsrichter haben Deutschland auf ein sehr geringes CO2-Budget verpflichtet. An der Energiebörse steigen die Preise für Strom und CO2 auf Rekordwerte. Die Kosten für Benzin und Heizöl werden zur sozialen Frage.

Deutschland im Jahr 2021. Ist es klug, wenn die Bundesregierung in dieser Situation klimafreundliche Stromerzeuger vom Netz nimmt, deren Jahresproduktion größer ist als die aller Solaranlagen und aller in den vergangenen zehn Jahren errichteten Windräder? Genau das passiert gerade.

64 Milliarden Kilowattstunden Elektrizität fallen weg

Zum Jahreswechsel lässt die Bundesregierung die Kernkraftwerke Gundremmingen C, Grohnde und Brokdorf abschalten. Ein Jahr später folgen die letzten Meiler Emsland, Isar 2 und Neckarwestheim II. Deutschland stellt also demnächst sechs Kraftwerke ab, die pro Jahr 64 Milliarden Kilowattstunden klimafreundliche Elektrizität erzeugen. Mehr als alle deutschen Solaranlagen und fast die Hälfte der deutschen Windräder. Der Effekt ist so, als würde der Klimabeitrag von 15.000 der aktuell 30.000 deutschen Windkraftanlagen schlagartig wegfallen.

Es würde viele Jahre dauern, bis neue Wind- und Solaranlagen diese Elektrizität zumindest der Menge nach ersetzen könnten. Zeit, die nach Einschätzung vieler Experten nicht mehr zur Verfügung steht. Um die jederzeit abrufbare Grundlast des Atomstroms zu ersetzen, brauchte es zudem gewaltige Speicheranlagen für den wetterabhängigen Ökostrom, die es noch nicht gibt.

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#39 Energie: Experten warnen vor drastischer Steigerung der Gaspreise

Energie: Experten warnen vor drastischer Steigerung der Gaspreise (2021-09-20)

Die Versorgung mit Gas bereitet den Experten Sorgen. Vorräte sind vor Beginn der Heizperiode viel zu knapp und die Preise steigen – und das sei erst der Anfang der Teuerungswelle.

Die Großhandelspreise für Erdgas steigen seit Monaten immer weiter. Vielerorts bekommen die Verbraucher das bereits zu spüren. Nach Angaben des Vergleichsportals Verivox haben 32 regionale Gasanbieter für September und Oktober Preiserhöhungen von durchschnittlich 12,6 Prozent angekündigt. Beim Beheizen eines Einfamilienhauses führe das zu Mehrkosten von 188 Euro im Jahr. Allein zwischen Januar und Juli betrug der Anstieg der Importpreise, die vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle ermittelt werden, rund 42 Prozent.

Experten sehen dafür mehrere Gründe. Nach dem Wiederanlaufen der Wirtschaft habe sich die weltweite Nachfrage wieder normalisiert, erläutert Fabian Huneke vom Beratungsunternehmen Energy Brainpool. Hinzu kommt, dass die Gasspeicher in Europa nach dem vergleichsweise kalten Winter 2020/21 noch nicht wieder aufgefüllt sind. In Deutschland stehen die Pegel im Durchschnitt bei rund zwei Dritteln. Die über ganz Deutschland verteilten unterirdischen Speicher gleichen vor allem im Winter Verbrauchsspitzen aus. An kalten Tagen werden bis zu 60 Prozent des Gasverbrauchs in Deutschland aus inländischen Speichern abgedeckt, heißt es beim Branchenverband Initiative Erdgasspeicher.

Auch der derzeit hohe Preis könnte eine Rolle spielen, weil die Unternehmen sich scheuen, zu viel teures Gas vorrätig zu halten. So hätten »die Annahmen des Marktes zur weiteren Entwicklung der Preise dazu geführt, dass in der bisherigen Einspeisesaison weniger Gas eingelagert wurde«, sagt ein Sprecher des Düsseldorfer Energiekonzerns Uniper, der über die größte Speicherkapazität in Deutschland verfügt, die derzeit zu etwa 88 Prozent gefüllt ist.

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#40 RWE: Zusatzgewinne durch Emissionshandel

RWE: Zusatzgewinne durch Emissionshandel (2021-09-21)

CO₂-Zertifikate ohne Verfallsdatum und Stocken der Energiewende sind für Braunkohlekonzerne äußerst lukrativ

Ein Preis auf den Ausstoß von CO₂ (Kohlendioxid), dem mit Abstand wichtigsten Treibhausgas, ist für viele Umweltökonomen das Mittel der Wahl, um die Wirtschaft umzubauen. Seit 2005 müssen in der EU die Betreiber von Kohlekraftwerken und in den folgenden Jahren auch diverse andere Industriebranchen, wie Stahl, Chemie, Papier und Zement, für jede emittierte Tonne CO₂ ein Zertifikat vorweisen oder eine Strafgebühr bezahlen.

Die Zertifikate werden entweder bei staatlichen Auktionen oder an der Börse erworben. In den ersten Jahren gab es sie sogar umsonst, was die deutschen Kraftwerksbetreiber nicht daran hinderte, ihren fiktiven Preis in die Stromrechnungen der Kunden einzurechnen. Mehrere Milliarden Euro Sondergewinne haben RWE & Co. seinerzeit auf diesem Wege gemacht.

Inzwischen müssen die Energieversorger und ein Teil der übrigen betroffenen Konzerne für neue Zertifikate zahlen. Das Problem: Die Zertifikate haben kein Verfallsdatum und sie wurden in der Vergangenheit sehr großzügig ausgegeben. Das hat sich der Braunkohle- und Atomkonzern RWE offensichtlich pfiffig zunutze gemachte, wie das Handelsblatt berichtet.

Demnach hat sich die Tradingabteilung des Unternehmens im vergangenen Jahrzehnt, als der Zertifikatspreis lange deutlich unter zehn Euro pro Tonne betrug, reichlich mit Erlaubnisscheinen eingedeckt.

Das Ergebnis: RWE ist bis zum Ende des Jahrzehnts gegen steigende Preise der Verschmutzungsrechte abgesichert. Der seit Anfang des Jahres erfolgte rasante Anstieg des CO₂-Preises auf inzwischen rund 60 Euro pro Tonne kann den Rheinländern nichts anhaben.

Nach Angaben des Handelsblatts setzt das Unternehmen den durchschnittlichen CO₂-Preis je Megawattstunde für 2019 und 2020 mit fünf Euro an. Für 2021 werden acht und für 2022 16 Euro kalkuliert. Grob gerechnet kann man davon ausgehen, dass in RWEs Kohlekraftwerken eine Tonne CO₂ pro erzeugter Megawattstunde anfällt; in Steinkohleanlagen weniger, bei der Braunkohle-Verbrennung mehr.

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