Explosionen/Brandkatastrophen: Explosion im Chempark Leverkusen 2021

Explosionen, Brände, Schiffsuntergänge, Flugzeugabstürze ...
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Deckard666
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#1 Explosionen/Brandkatastrophen: Explosion im Chempark Leverkusen 2021

 ! Nachricht von: Deckard666
Dokumentationen, Vorträge, Artikel usw. zum Thema Explosion im Chempark Leverkusen 2021.

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Die Explosion im Chempark Leverkusen ereignete sich am Morgen des 27. Juli 2021 im Currenta-Entsorgungszentrum, das am nördlichen Ende des Leverkusener Chemparks liegt. Sie erschütterte das Gebiet über die Stadt hinaus. Im Entsorgungszentrum des Unternehmens Currenta im Stadtteil Wiesdorf geriet ein Tanklager in Brand. Durch die Explosion starben mindestens zwei Mitarbeiter, 31 Menschen wurden verletzt, fünf davon mit lebensgefährlichen Verbrennungen. Fünf Menschen werden vermisst.

Weitere Informationen: Wikipedia - Explosion im Chempark Leverkusen 2021


Schwere Explosion in Leverkusen: Autobahnen gesperrt, zahlreiche Verletzte, Giftwolke ausgetreten (2021-07-27)

Eine Explosion hat am Morgen Leverkusen erschüttert. Laut Zeugenberichten stiegen riesige Rauchsäulen über dem Gelände des Chemiekonzerns Bayer auf. Bisher gibt es einen Toten sowie über ein Dutzend Verletzte zu beklagen.



In der Sondermüll-Verbrennungsanlage des Chemparks Leverkusen ist es am Dienstagmorgen nach Angaben der Betreiberfirma Currenta zu einer Explosion mit starker Rauchentwicklung gekommen.

Laut WDR soll es sich um einen Unfall in einem Tanklager handeln. Nach Informationen der Bild brenne die Übergabestation des Tanklagers des Betriebes. Das Feuer drohe, auf das dahinterliegende Gebäude mit brennbaren Lösemitteln überzugreifen.

Unter der Übergabestation bzw. dem Tanklager befinde sich ein weiteres Tanklager mit 100.000 Litern brennbarer Eisenflüssigkeit. Die Bevölkerung werde bereits vor einer möglichen zweiten Explosion gewarnt, wie der Kölner Stadt-Anzeiger berichtet. Es werde jedoch bislang nicht evakuiert, so eine Sprecherin der Stadt.

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#2 Leverkusen: Rauchwolke trug Dioxin-, PCB- und Furanverbindungen in Wohngebiete

Leverkusen: Rauchwolke trug Dioxin-, PCB- und Furanverbindungen in Wohngebiete (2021-07-28)

Inzwischen hat das Landesumweltamt die nach der Explosion in Leverkusen freigesetzten Chemikalien analysieren können. Hoffnung, noch Überlebende zu finden, gibt es kaum.

Das nordrhein-westfälische Landesumweltamt geht nach der tödlichen Explosion im Leverkusener Chempark davon aus, dass durch die Rauchwolke Dioxin-, PCB- und Furanverbindungen in die anliegenden Wohngebiete getragen wurden. In welcher Konzentration dies tatsächlich geschehen sei, werde aktuell noch untersucht. Die Untersuchungen seien recht aufwendig. In den betroffenen Tanks hätten unter anderem auch chlorierte Lösungsmittel gelagert, teilte ein Sprecher mit.

Grundsätzlich sei es so, dass Dioxine bei jedem Brandereignis in mehr oder weniger hohen Konzentrationen entstünden, hieß es vom Landesumweltamt weiter. Verhaltensempfehlungen und Messungen hätten aktuell einen "starken präventiven Charakter". Die Frage nach der Konzentration der Stoffe ist entscheidend. "Dioxin-, PCB- und Furanverbindungen werden durchaus in Zusammenhang gebracht mit Missbildungen bei Neugeborenen von Tieren, weniger beim Menschen, als Umweltöstrogene oder auch Krebs erregende Substanzen beim Menschen", erklärte Daniel Dietrich, Leiter der Arbeitsgruppe Human- und Umwelttoxikologie an der Uni Konstanz. "Aber – und das ist das große Aber – nur in hohen Konzentrationen. Und die liegen nicht vor, wenn das entsprechende Gebiet im Laufe der Zeit gereinigt und dekontaminiert wird."

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#3 Toxikologin über die Explosion im Chempark Leverkusen: »Diese organischen Lösungsmittel geraten leicht ins Grundwasser«

Toxikologin über die Explosion im Chempark Leverkusen: »Diese organischen Lösungsmittel geraten leicht ins Grundwasser« (2021-07-28)

Wie gefährlich war die Leverkusener Brandkatastrophe wirklich? Die Wiener Expertin Doris Marko warnt vor Dioxinen und hält eine regionale Kontamination für möglich.

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SPIEGEL: Frau Professorin Marko, sind Sie beunruhigt über die Explosionen im Leverkusener Chempark?

Marko: Ich halte das für ein echtes Drama. Wenn eine brennende Sondermüllanlage unkontrolliert Schadstoffe ausstößt, dann ist das eines der übelsten Dinge, die überhaupt passieren können. Denn was sammelt und entsorgt man in einer solchen Anlage? Eben den riskantesten Müll. Und dieser hatte nun die Gelegenheit, in der Hitze mit anderen Stoffen chemische Reaktionen einzugehen.

Die entscheidenden Fragen lauten jetzt: Welche Substanzen sind hier gebildet und freigesetzt worden? Sind sie »nur« akut reizend und nur nahe der Anlage aktiv – oder haben wir hier das Fass der Pandora geöffnet? Möglicherweise sind hier Substanzen in die Umwelt gelangt, die dort persistent sind, die wir also nicht leicht wieder loswerden.

SPIEGEL: Laut den bisher verfügbaren Informationen sind drei Tanks mit jeweils Hunderttausenden Litern von chlorierten Lösungsmitteln explodiert. Was sagt Ihnen das als Toxikologin?

Marko: Zu klären ist natürlich die Frage: Ist es wirklich nur das? Oder waren in den Tanks aus den Produktionsvorgängen, in denen die Lösungsmittel eingesetzt wurden, vielleicht auch noch andere Reaktionsrückstände enthalten? Auf den ersten Blick sieht dies so komplex aus, dass hier sehr viele Stoffe entstanden sein könnten, auch krebserregende Dioxine oder chlorierte Biphenyle.

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#4 Explosion in Leverkusen: Polizei ermittelt am Unglücksort

Explosion in Leverkusen: Polizei ermittelt am Unglücksort (2021-07-29)

Die gewaltige Explosion in einer Leverkusener Müllverbrennungsanlage beschäftigt Einsatzkräfte und Umweltanalysten. Ermittler sind nun vor Ort – und gehen von einer komplizierten Suche aus.

Ermittler der Kölner Polizei begutachten nach der verheerenden Explosion mit zwei Toten auf einem Gelände von Chemie-Unternehmen in Leverkusen den Unglücksort. Die Kollegen seien wohl den ganzen Tag vor Ort, sagte ein Polizeisprecher am Morgen. Es sei eine »Puzzlearbeit« und unwahrscheinlich, dass die Unglücksursache sofort herausgefunden werde.

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Bei der Explosion am Dienstagmorgen kamen mindestens zwei Menschen ums Leben. 31 Personen wurden nach Angaben der Chempark-Betreiberfirma Currenta verletzt. Fünf Menschen werden noch vermisst. Die Hoffnung, noch Überlebende zu finden, ist minimal.

Die Polizei beabsichtigte, »von Angehörigen der Vermissten vorsorglich DNA-Proben zu entnehmen«, um gegebenenfalls »eine Identifizierung zu erleichtern«, sagte ein Sprecher der Kölner Staatsanwaltschaft.

Die Polizei werde mit zwei Teams vor Ort sein, sagte der Polizeisprecher. Ein Team stehe bereit, um zu dokumentieren und zusammen mit der Feuerwehr eventuell Leichen zu bergen. Die Begehung finde mit Vertretern von Umweltbehörden, Sachverständigen des Unternehmens und des Landeskriminalamts statt. Die Polizei will bei den Ermittlungen auch Drohnen einsetzen.

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#5 Experte über Unfall in Leverkusen: »Wir werden prüfen, ob es Lücken in den Regeln gibt«

Experte über Unfall in Leverkusen: »Wir werden prüfen, ob es Lücken in den Regeln gibt« (2021-07-29)

Mindestens zwei Menschen starben bei einer Explosion im Chempark Leverkusen. Thomas Schendler, Mitglied der Kommission für Anlagensicherheit, beschreibt die Ursachensuche und sagt, was frühere Unfälle ausgelöst hat.

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SPIEGEL: Herr Schendler, was haben Sie gedacht, als Sie die Bilder aus Leverkusen gesehen haben?

Schendler: Ich war betroffen aufgrund des Ausmaßes und der entstandenen Personenschäden, insbesondere weil Menschen ums Leben gekommen sind. Und natürlich ergab sich für mich sofort die Frage, was war die Ursache für ein Ereignis solchen Ausmaßes?

SPIEGEL: Sie sind Mitglied der Kommission für Anlagensicherheit (KAS) und werten Unfälle und Ereignisse in deutschen Chemieanlagen aus. Wann gab es das letzte Mal einen solch großen Unfall?

Schendler: Der letzte große Zwischenfall mit erheblichem Personenschaden war 2016 bei BASF in Ludwigshafen. Damals ist es bei Wartungsarbeiten zu einer Explosion gekommen, fünf Menschen starben. Ein weiteres großes Ereignis war eine Explosion bei der Bayernoil-Raffinerie in Vohburg im September 2018, bei der es 16 verletzte Menschen gab. Generell hat die Zahl der Ereignisse aber in den vergangenen Jahrzehnten nicht zugenommen. Der Stand der Sicherheitstechnik in Deutschland ist hoch. Aber: Es gibt kein Nullrisiko.

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#6 Leverkusen: Explosion im Chempark – drei weitere Personen tot geborgen

Leverkusen: Explosion im Chempark – drei weitere Personen tot geborgen (2021-07-29)

Nach dem Unglück in dem Leverkusener Chemiepark hat sich die Zahl der Todesopfer auf fünf erhöht. Für zwei weitere vermisste Personen gibt es wenig Hoffnung.

Zwei Tage nach der verheerenden Explosion in einer Leverkusener Müllverbrennungsanlage im Chempark haben Einsatzkräfte drei weitere Menschen tot in den Trümmern gefunden. Das teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit.

Die Zahl der nunmehr bestätigten Todesopfer erhöhte sich damit auf fünf. 31 Personen wurden nach Angaben der Chempark-Betreiberfirma Currenta verletzt. Zwei Menschen würden weiter vermisst, hieß es von den Behörden. Schon zuvor hatte es geheißen, es gebe wenig Hoffnung, die Vermissten noch lebend zu finden.

Die Detonation hatte sich am Dienstagmorgen in einem Tanklager des Chemparks – einem Gelände mit Chemie-Unternehmen – ereignet. Die Suche nach Vermissten gestaltete sich schwierig.

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A G E N D A 2 1


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#7 NRW-Chemieunfall: Rheinische Hexenküche brennt

NRW-Chemieunfall: Rheinische Hexenküche brennt (2021-08-01)

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NRW-Chemieunfall: In Leverkusen explodieren drei Gifttanks. Es gibt Tote und Vermisste, wütende Anwohner und überforderte Behörden. Dazu viel Rauch in Sachen Information

Nach einer gewaltigen Explosion in einer Leverkusener Chemiemüllanlage sind dort am Donnerstagnachmittag drei weitere tote Arbeiter geborgen worden, zwei werden noch vermisst (Stand: Samstagabend). Die Zahl der Todesopfer stieg damit auf fünf. 31 Personen wurden nach Angaben der Betreiberfirma Currenta verletzt. Ein Schwerverletzter erlag seinen Verbrennungen in einer Kölner Klinik.

Die Detonation zeitigte nach Angaben von Hausbewohnern kilometerweite Auswirkungen, in Solingen wackelten noch die Fensterscheiben. Der Ort des Geschehens selbst glich nach dem Ereignis einem Trümmerfeld.

Riskante Cocktails

Laut Werksleitung ereignete sich der Unfall am Dienstagvormittag in einem Tanklager des Entsorgungs- und Recyclingzentrums Bürrig. Das Tanklager gehört zur Sondermüllverbrennungsanlage des sogenannten "Chemparks", in welcher Produktionsrückstände der ansässigen Firmen gesammelt und entsorgt werden.

Drei Tanks waren demnach in Brand geraten. Das gesamte Chem-Parkgelände erstreckt sich über eine Gesamtfläche von 480 Hektar und vereint rund 200 Betriebe mit über 31.000 Mitarbeitern. An dem Chemiestandort in Leverkusen werden mehr als 5.000 Chemikalien hergestellt.

Werk- und Stadtfeuerwehr brauchten Stunden, um das Feuer zu löschen. Brandexperten der Kölner Kriminalpolizei nahmen die Ermittlungen auf. Die Beamten richteten eine 16-köpfige Ermittlungsgruppe "Deich" ein. Der Name bezieht sich auf die Adresse der Müllverbrennungsanlage "Am Alten Bürriger Deich". Die Ermittler seien mit zwei Teams vor Ort, sagte ein Sprecher. Ein Team stand bereit, um zu dokumentieren und zusammen mit der Feuerwehr die Leichen zu bergen.

Am Mittag des Unglückstages, um 14.00 Uhr, gab es eine Pressekonferenz am Standort, die u.a. der Kölner Sender WDR übertrug. Werksvertreter sowie die Sprecher der Einsatzteams äußerten sich wenig erhellend zur Sache, das ursächliche Geschehen blieb völlig im Unklaren. Eher nebulöse Nichtinformation erhielt man auch bezüglich der gigantischen Rauchwolke, die sich während der PK massiv über die dicht besiedelte Stadtlandschaft der Umgebung ausbreitete.

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#8 Eine Woche nach Explosion: Weiterer Toter im Chempark Leverkusen gefunden

Eine Woche nach Explosion: Weiterer Toter im Chempark Leverkusen gefunden (2021-08-03)

Nach der Detonation ist an der Leverkusener Sondermüllverbrennungsanlage ein weiteres Opfer entdeckt worden. Die Zahl der Todesopfer stieg damit auf sechs.

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Eine Woche nach der Explosion und dem Brand in einer Leverkusener Sondermüllverbrennungsanlage ist im Bereich des Unglücks ein weiterer Toter gefunden worden. Das Opfer sei identifiziert worden, sagte am Dienstag eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Köln. Durch die gewaltige Detonation kamen damit mindestens sechs Menschen ums Leben – nach Angaben der Kölner Polizei gilt ein Mensch noch als vermisst.

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#9 Chempark-Explosion: Aufklärung im Schneckentempo

Chempark-Explosion: Aufklärung im Schneckentempo (2021-08-05)

Genaue Ursache des Großbrandes weiter unklar. Anwohner geben sich mit Entwarnung nicht zufrieden. Welche Gifte sind in Luft und Boden?

Eine Woche nach der Explosion und dem Brand in der Leverkusener Sondermüllverbrennungsanlage von Currenta ist am Dienstagabend einer der Vermissten tot aufgefunden worden. Das Opfer sei identifiziert worden, bestätigte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Köln. Damit erhöhte sich die Zahl der Todesopfer auf sechs. Nach Angaben der Kölner Polizei gilt eine Person weiterhin als vermisst.

Seit einigen Tagen ist ein Papier des nordrhein-westfälischen Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) zur Untersuchung der Brandniederschläge auf den Seiten der Landesbehörde wie auch der Stadtverwaltung im Internet einsehbar. Die Behörde mag in einer ersten Quintessenz "weder Gesundheitsgefahren noch eine nachhaltige Beeinträchtigung der Umwelt" erkennen.

Das klingt äußerst summarisch und wirft Fragen auf.

Magere Datenbasis

So fußt die Entwarnung auf lediglich vier Proben, die von einer Chemikerin in Bürrig genommen wurden, berichtet der Kölner Stadt-Anzeiger (KStA): In andere Stadtteile oder Städte, die ebenfalls den Rußregen abbekommen haben, seien die unabhängigen Experten nicht mehr gefahren. Und nach dem Regen sahen sie offensichtlich zunächst "keinen Sinn mehr darin, weitere Proben zu nehmen".

Bei der Landesbehörde war zu erfahren, die drei in Brand geratenen Tanks hätten jeweils ein Volumen von 200 bis 300 Kubikmetern und seien etwa zur Hälfte gefüllt gewesen. Man darf demnach von einer Füllmenge von 350 bis 400 Kubikmetern ausgehen, die dem explodierten Cocktail zugrunde lagen. Noch am gestrigen Mittwoch, mehr als eine Woche nach dem Großbrand, war es den Einsatzkräften nicht gelungen, zu dem Ursprungsherd vorzudringen, bestätigte die Kölner Staatsanwältin Lisa Klefisch unterdes auf Anfrage.

Beobachter zeigen sich derweil skeptisch, was die Ermittlung der genauen Umstände angeht, die die verheerende Explosion letztlich ausgelöst haben. Wie inzwischen mehrfach berichtet, stammen die Lösungsmittel und Chemikalien, die in der Anlage entsorgt werden, längst nicht alle aus dem Chemiepark selbst, sondern sie umfassen auch Importe, die hier zwecks Entsorgung angeliefert werden.

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Utopia
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#10 Nach Explosion: Keine gesundheitsschädlichen Stoffe gefunden

Nach der schweren Explosion in einer Leverkusener Sondermüllverbrennungsanlage am 27. Juli hat das betroffene Unternehmen bei der Auswertung von Proben keine gesundheitsgefährdenden Konzentrationen feststellen können. Zu diesem Ergebnis war zuvor auch die nordrhein-westfälische Landesregierung gekommen.

Das Unternehmen Currenta hat nach eigenen Angaben vom Montag 63 Proben ausgewertet, davon 43 Luft- sowie 20 Feststoff- und Wischproben aus der angrenzenden Nachbarschaft. «Bei keiner der Proben wurden gesundheitsgefährdende Konzentrationen gemessen», meldete das Unternehmen. Die Ergebnisse deuteten darauf hin, dass die einzelnen Bestandteile der Chemikalien durch den unmittelbar nach der Explosion einsetzenden Brand fast vollständig zerstört oder durch die Thermik in größere Höhen getragen und dabei stark verdünnt worden seien.

Bei dem Unglück waren sieben Menschen ums Leben gekommen. 31 Menschen erlitten zum Teil schwere Verletzungen. Die Staatsanwaltschaft Köln hat ein Ermittlungsverfahren gegen unbekannt wegen des Verdachts auf fahrlässige Tötung und fahrlässiges Herbeiführen einer Explosion eingeleitet. Sie will herausfinden, ob menschliche Fehler zu dem Unglück geführt haben.



MfG Utopia
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