Weltraumstationen: ISS (Internationale Raumstation)

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Utopia
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#21 Astronauten bringen erstes neues Sonnensegel an ISS zum Einsatz

Das neue Sonnensegel ersetzt Sonnenkollektoren, die nun seit 20 Jahren im Dienst waren und Alterserscheinungen zeigen.

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Einer der Astronauten während des Weltraumspaziergangs.
(Bild: NASA)

Astronauten der Esa und der Nasa haben den ersten von sechs neuen Sonnenkollektoren der Internationalen Raumstation ISS installiert und zum Einsatz gebracht. Der Außeneinsatz des Franzosen Thomas Pesquet (Esa) und des Amerikaners Shane Kimbrough am Sonntag verlief erfolgreich, wie die Nasa am Sonntag mitteilte. Der Weltraumspaziergang, der live im Internet übertragen wurde, dauerte demnach mehr als sechs Stunden. Insgesamt sollen in den kommenden Jahren sechs neue Sonnensegel installiert werden, um die Stromversorgung in dem Außenposten der Menschheit zu gewährleisten.

Zwei davon waren kürzlich mit einer Falcon9-Rakete des privaten Raumfahrt-Unternehmens SpaceX auf die ISS gebracht worden. Die Nasa teilte weiter mit, die neuen Sonnenkollektoren mit einer Fläche von knapp 110 Quadratmetern würden vor die derzeitigen Sonnensegel positioniert. Letztere funktionierten weiterhin, zeigte aber nach mehr als 20 Jahren erwartete Altersentscheidungen.

(kbe)



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#22 Raumfrachter bringt Lebensmittel und Sauerstoff zur ISS

Ein Versorgungsfrachter hat die internationale Raumstation erreicht. Die Besetzung der ISS hat so eine neue Lieferung lebenswichtiger Dinge wie Lebensmittel und Trinkwasser erhalten.

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Außeneinsatz an der Solaranlage der Internationalen Raumstation ISS.
(Foto: Nasa/dpa)

Mit frischen Lebensmitteln, Sauerstoff und Trinkwasser für die Kosmonauten und Astronauten ist ein Frachter vom russischen Typ Progress auf der Internationalen Raumstation ISS angekommen.

Nach zweitägiger Reise dockte die "Progress MS-17" am Freitag automatisch an der ISS an, wie die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos mitteilte. An Bord hatte sie mehr als 2,5 Tonnen Fracht, darunter auch Treibstoff, Anlagen für Weltraum-Experimente, medizinische und technische Ausstattung sowie Kleidung und Hygieneartikel.

Die "Progress MS-17" war am Mittwoch vom russischen Weltraumbahnhof Baikonur in der zentralasiatischen Ex-Sowjetrepublik Kasachstan gestartet. Insgesamt sind auf dem Außenposten der Menschheit in rund 400 Kilometern über der Erde aktuell sieben Besatzungsmitglieder. Zur 65. ISS-Expedition gehören neben zwei Russen, drei Amerikanern und einem Japaner auch der Franzose Thomas Pesquet von der Europäischen Raumfahrtagentur ESA.

(© dpa-infocom, dpa:210702-99-232135/2 (dpa))



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#23 Mit vielen Jahren Verspätung: Internationale Raumstation ISS bekommt neues Labor

Seit 2007 will Russland ein Modul für Forschungen zur ISS schicken. Doch immer wieder kommt etwas dazwischen. Nun nimmt die stolze Raumfahrtnation neuen Anlauf.

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Die Rakete vor dem Start (Bild: Roskosmos)

Es sollte schon seit Jahren im All sein, doch ein Start wurde immer wieder verschoben: An diesem Mittwoch will Russland sein Forschungsmodul mit dem Namen "Nauka" (Wissenschaft) zur Internationalen Raumstation (ISS) schicken. Eine Trägerrakete vom Typ Proton-M soll das 13 Meter lange Labor am Nachmittag (16.58 Uhr MESZ) vom russischen Weltraumbahnhof Baikonur in der Steppe der zentralasiatischen Republik Kasachstan zum Außenposten der Menschheit in 400 Kilometer Höhe bringen. Der Flug soll acht Tage dauern.

Zukunft der ISS unklar
Lange ist in Moskau gerätselt worden, ob das fliegende Labor überhaupt jemals zum Einsatz kommt. Unzählige Male sind geplante Starttermine gestrichen worden, weil Probleme auftauchten oder Geld fehlte. Zuletzt hatte Russland seine künftige Beteiligung an der ISS infrage gestellt – und sich bis heute nicht eindeutig positioniert, wie lange die stolze Raumfahrtnation ihren Teil der Station betreiben will. Der Vertrag dazu läuft 2024 aus.

Europas langjähriger Raumfahrtchef Jan Wörner sieht den Start des Moduls als wichtiges Signal über den Tag hinaus. "Ich werte Nauka als klar positives Zeichen für eine längere Nutzung der ISS vonseiten Russlands", sagt der Ex-Leiter der Europäischen Raumfahrtagentur ESA.

Die Spitzen der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos dürften jedenfalls aufatmen, wenn Nauka in der kommenden Woche die ISS erreicht hat. Kritiker monieren schon seit Jahren, dass die Technik des Labors längst überholt ist. Mit dem Bau war bereits 1995 begonnen worden. Es war damals aber nur zu 70 Prozent fertiggestellt worden.

Eine weitere Toilette
Ursprünglich sollte es schon 2007 fliegen. Nauka ist das Schwestermodul von "Sarja", das 1998 als erstes Segment ins All gebracht worden war. Das letzte Mal hatte Russland 2010 ein neues Modul zur ISS geflogen.

Nauka soll am russischen Segment angebracht werden. Für die Fertigstellung wird mit mehreren Außeneinsätzen russischer Kosmonauten gerechnet. Als Mehrzweckmodul ist es vorrangig für die Forschung gedacht. Es soll aber auch als Mannschaftsquartier mit eigenem Lebenserhaltungssystem dienen. Nauka misst 13 mal 4,11 Meter bei einem Gewicht von mehr als 20 Tonnen.

Das fliegende Labor verfügt unter anderem über den Roboterarm European Robotic Arm (ERA), der von der ESA entworfen wurde, und große Solarpaneele. Es können auch Sauerstoff und Wasser produziert werden. Und die Raumfahrer verfügen dann über eine zusätzliche Toilette – nicht unwichtig, wenn künftig wieder Touristen die ISS besuchen sollten.

Nachnutzung möglich?
Unklar ist angesichts der doch betagten Technik, ob das Modul in einigen Jahren für die geplante neue russische Raumstation Ross genutzt werden könnte – zumal diese Station laut vorläufigen Planungen in einem gänzlich anderen Orbit fliegen soll.

Doch Russland braucht gute Nachrichten. Die Raumfahrtnation dürfte sich durch die jüngsten Erfolge von China und der USA herausgefordert sehen und den Start von Nauka auch als Lebenszeichen verstehen. In der Branche hatte man zuletzt nicht mehr den Eindruck, dass Russland bei der Erforschung des Weltalls vorne mitspielt. Mit der Mission dürfte sich für die bemannte russische Raumfahrt vieles entscheiden.

Unter russischen Wissenschaftlern wuchs zuletzt der Unmut. "Wir waren in den vergangenen Jahrzehnten allgemein unzufrieden mit dem, was wir bei der Entwicklung und Erforschung des Weltraums geleistet haben", sagte im Frühjahr der Präsident der Russischen Akademie der Wissenschaften, Alexander Sergejew, der Staatsagentur Tass. "Dies liegt in erster Linie daran, dass es wirtschaftliche Schwierigkeiten gibt." Staatschef Wladimir Putin forderte zuletzt mehr Tempo, damit Russland nicht von anderen Raumfahrtnationen abgehängt wird.

Druck auf Roskosmos
Auch Roskosmos-Chef Dmitri Rogosin dürfte unter Druck stehen. Zuletzt wurde an der Fertigstellung des Moduls in drei Schichten gearbeitet. Rogosin dürfte sich dabei gerne den Erfolg ans Revers heften, ein seit 20 Jahren laufendes Projekt endlich abzuschließen.

Offen ist, ob Moskau mit dem Start von Nauka nun doch bis mindestens 2028 an der ISS festhalten will, wie es sich bis zum Frühjahr angedeutet hatte. Rogosin knüpfte noch vor wenigen Wochen eine Verlängerung über das bislang geplante Jahr 2024 hinaus an die Aufhebung von US-Sanktionen gegen russische Raumfahrtunternehmen. Davon ist zumindest kurz vor dem Start des Labor-Moduls keine Rede mehr gewesen.

Stattdessen erinnert Russland nun an glanzvolle Zeiten, etwa als Juri Gagarin 1961 als erster Mensch ins All geflogen war. Die Proton-Rakete trägt die Aufschrift "60 Jahre Erster Flug des Menschen in den Kosmos 1961-2021". Sie gilt mittlerweile aber als Auslaufmodell und soll mittelfristig von der Angara abgelöst werden.

(mho)



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#24 Skywatcher entdeckt Russlands Nauka-Wissenschaftsmodul auf dem Weg zur Raumstation

Skywatcher entdeckt Russlands Nauka-Wissenschaftsmodul auf dem Weg zur Raumstation (2021-07-24) (Microsoft Translator)

Ein britischer Astrofotograf hat nur wenige Stunden nach seinem Start in die Umlaufbahn am Mittwoch (21. Juli) einen atemberaubenden Blick auf Russlands bisher größte Erweiterung der Internationalen Raumstation, das Nauka-Wissenschaftsmodul, aufgenommen.

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Martin Lewis, der seine Bilder auf der Website Skyinspector.co.ukveröffentlicht, machte das Foto kurz nach 21:00 UTC (17:00 Uhr EDT) am Mittwoch (21. Juli) aus seinem Garten in St. Albans, etwa 20 Meilen (35 Kilometer) nördlich von London, mit seinem selbst gebauten 222-mm-Dobson-Teleskop.

Lewis erzählte Space.com er sich darauf vorbereitete, die vorbeiziehende Internationale Raumstation (ISS) an diesem Tag abbilden zu können, und wurde erst gegen 20:00 Utc (16 Uhr EDT) von einem anderen Astrofotografen auf den Pass von Nauka, auch bekannt als das Mehrzweck-Forschungsmodul,aufmerksam gemacht. Die Himmelsbeobachter erwarteten ursprünglich, dass das Modul, das erst fünf Stunden zuvor vom russischen Kosmodrom Baikonur abgehoben hatte, etwa sieben Minuten nach der Raumstation über ihrem Standort passieren würde. Sie wurden jedoch überrascht, als das Modul nur zwei Minuten nach der Station über Kopf erschien.

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#25 ISS-Modul: Absturz im Pazifik

Der Raumschiff-Friedhof der Menschheit liegt fernab jeder Zivilisation im Stillen Ozean. Dort hat nun auch ein Teil der Internationalen Raumstation seine letzte Ruhe gefunden.

Es verlief alles nach Plan: Bereits am Wochenende wurde "Pirs" - zu deutsch die Anlegestelle - von der Internationalen Raumstation abgekoppelt. Das ausgediente Forschungsmodul gehörte zum russischen Teil der ISS. Zusammen mit dem Raumfrachter Progress MS-16 wurde es jetzt im Pazifischen Ozean versenkt. Pirs und Progress seien ins Meer gestürzt, teilte die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos mit.

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Nach "Pirs" kommt "Nauka"

Der mehr als 3000 Kilometer von der neuseeländischen Hauptstadt Wellington entfernte "Raumschiff-Friedhof" ist ein Teil des Pazifiks, der von Schiffen nicht befahren wird. "Pirs" soll bald vom Forschungsmodul "Nauka" abgelöst werden, das in der vergangenen Woche an Bord einer Trägerrakete auf den Weg zur ISS geschickt wurde. Das Modul soll planmäßig am Donnerstag ankommen und an den russischen Teil der Station andocken.

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© Oleg Novitsk/ITAR-TASS/imago images Auf dem Weg zum planmäßigen Absturz: Der abgedockte Progress-Raumfrachter samt Pirs-Modul

"Nauka" sollte eigentlich schon 2007 ins Weltall gebracht werden. Probleme hatten aber immer wieder zu Verzögerungen geführt. Das Labor ist vorrangig für die Forschung gedacht. Es soll aber auch als Mannschaftsquartier mit eigenem System zur Lebenserhaltung dienen. Das letzte Modul hatte Russland vor elf Jahren zum Außenposten der Menschheit geschickt.

(AR/kle (dpa, rtr))



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#26 Re: Internationale Raumstation - ISS

Moskau verliert den Anschluß: Russlands Nauka-Blamage – Abstieg einer stolzen Weltraum-Nation (2021-07-27)

An die ISS soll ein neues Forschungsmodul angebaut werden, genannt Nauka. Mit der Entwicklung begannen die Russen bereits vor 26 Jahren. Doch Probleme gibt es bis heute. Für die einst stolze Raumfahrernation Russland ist das eine Blamage – für die Internationale Raumstation gefährlich.

400 Kilometer über der Erde geht es um den Ruf der einst so stolzen russischen Raumfahrt. Geplant ist der Ausbau der Raumstation ISS. Doch der Anflug des neuen Forschungsmoduls Nauka verlief zunächst nicht nach Plan. Nachdem eine Rakete das Modul im Weltraum ausgesetzt hatte, fiel vorübergehend dessen Hauptantrieb aus.

Das Modul umkreiste kurze Zeit antriebslos den Erdball, bis es schließlich gelang, die Triebwerke von der Erde aus doch noch zu zünden. Da war die Blamage aber schon angerichtet. Für den fast gescheiterten Anflug ernteten die Russen auf Twitter reichlich Spott.

Zwar ist das technische Problem inzwischen behoben, endgültig grünes Licht für das für diesen Donnerstag geplante Ankoppeln des Nauka genannten Moduls an die ISS gibt es aber immer noch nicht. Denn: Für die siebenköpfige Mannschaft an Bord der ISS ist es ein gefährliches Manöver. Eine unkontrollierte Bewegung beim Ankoppeln könnte die Raumstation beschädigen und damit das Leben der Besatzung gefährden.

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#27 Russlands Nauka-Modul kippt Raumstation kurzzeitig mit ungeplanter Triebwerkszündung

Russlands Nauka-Modul kippt Raumstation kurzzeitig mit ungeplanter Triebwerkszündung (2021-07-29) (Microsoft Translator)

Naukas holprige Fahrt zur Internationalen Raumstation wurde nicht reibungsloser, nachdem das neue russische Wissenschaftsmodul am Donnerstag (29. Juli) angedockt war.

Etwas mehr als drei Stunden nach Abschluss des Andockens befanden sich die Kosmonauten Oleg Novitsky und Pyotr Dubrov im Swesda-Modul, an das Nauka andockte, um die Luke zwischen den beiden Fahrzeugen zu öffnen. Dann, um 12:45 Uhr.m. EDT (1645 GMT), feuerten Triebwerke auf Nauka "versehentlich und unerwartet", so NASA-Sprecher Rob Navias. Infolgedessen verlor die Raumstation vorübergehend das, was Ingenieure "Lageregelung" nennen, was ziemlich selten ist, bemerkte Navias.

"Die Besatzung ist nicht in Gefahr, war nie in Gefahr und die Lagekontrolle wurde wiedererlangt", sagte Navias während einer Live-Übertragung, die begann, nachdem der Sender seine Position wiedererlangt hatte.

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Das ungeplante Triebwerksfeuer führte dazu, dass sich das umkreisende Labor um etwa 45 Grad von seiner richtigen Ausrichtung neigte, bevor sich die Station selbst aufstellen konnte, sagte Navias. Insgesamt verlor die Station die Lagekontrolle für insgesamt etwa 47 Minuten, so NASA-Beamte.

Die Raumstation erkannte automatisch, dass Naukas Triebwerke das umkreisende Labor schief schickten und befahl dem Swesda-Modul, seine eigenen Triebwerke abzufeuern, um dies zu kompensieren, ein Prozess, der vom russischen Frachtschiff Progress 78abgeschlossen wurde, das auch an die Raumstation angedockt ist.

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#28 Nach Panne auf ISS: Russland nennt Software-Problem als Ursache

Nach Panne auf ISS: Russland nennt Software-Problem als Ursache (2021-07-31)

Ein Schreckmoment: Nach Andocken der "Nauka" an der ISS kommt es zu einem Zwischenfall. Kurz darauf gibt Russland Entwarnung – und nennt den Grund der Panne.

Nach einer Panne an der Internationalen Raumstation ISS setzen Experten die Inbetriebnahme des neuen Weltraum-Labors "Nauka" (Wissenschaft) fort. Alle ISS-Systeme – inklusive "Nauka" – funktionierten wieder normal, sagte der Flugdirektor des russischen Teils der ISS, Wladimir Solowjow, der Agentur Interfax zufolge. Noch am Freitag sollten die Kosmonauten demnach die Luke zu dem neuen russischen Modul öffnen und es betreten.

Solowjow nannte eine kurzzeitige Software-Störung als Grund dafür, dass es in der Nacht zu einer ungeplanten Anschaltung der Triebwerke von "Nauka" gekommen war. Dadurch war die gesamte ISS stark in Bewegung geraten. Die US-Raumfahrtbehörde Nasa hatte für fast eine Stunde die Kontrolle über die Position der Station im All verloren. In der Folge brach auch der Kontakt zur Crew für elf Minuten ab. Durch einen Notfalleinsatz habe das Problem behoben werden können.

"Menschlichen Faktor" nicht ausgeschlossen

Der Chef der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos, Dmitri Rogosin, schloss Medien zufolge auch einen "menschlichen Faktor" bei der Panne nicht aus. Nach all der Aufregung gab er noch in der Nacht Entwarnung: "Auf der ISS ist Ordnung", schrieb er im Kurznachrichtendienst Twitter. "Die Kosmonauten ruhen sich aus. Das empfehle ich Ihnen auch." Roskosmos zufolge arbeiteten Spezialisten vom Flugleitzentrum aus an den Triebwerken des neuen Moduls, um so die Sicherheit der ISS und der Besatzung zu gewährleisten.

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#29 Nach anfänglicher Panne: Kosmonauten betreten neues ISS-Labor

Das Mehrzweckmodul "Nauka" ist nun mit der ISS verbunden und wurde von den Kosmonauten betreten. Der verschobene "Starliner"-Start ist für Dienstag geplant.

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(Bild: NASA)

Nach einer anfänglichen Panne ist ein neues russisches Forschungsmodul nun mit der Internationalen Raumstation ISS verbunden. "Vor einer Stunde hat unsere Crew das Modul 'Nauka' betreten", schrieb der Chef der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos, Dmitri Rogosin, am Samstagnachmittag auf Twitter. "Ich gratuliere!" Mehrere Stunden zuvor war bereits die Luke zu dem am Donnerstag angedockten Labor "Nauka" (Wissenschaft) geöffnet worden.

Kurz nach der Ankunft des Moduls war es in der Nacht zu Freitag zu einem Zwischenfall gekommen: Offenbar wegen einer kurzzeitigen Software-Störung schalteten sich "Naukas" Triebwerke ungeplant an. Dadurch geriet die gesamte ISS in Bewegung. Die US-Raumfahrtbehörde NASA verlor für fast eine Stunde die Kontrolle über die Position der Station im All. Nach einem Notfalleinsatz gab es Entwarnung.

Neuer Termin für "Starliner"

"Nauka" ist als Mehrzweckmodul vorrangig für die Forschung gedacht. Es soll aber auch als Mannschaftsquartier mit eigenem Lebenserhaltungssystem dienen. An Bord gibt es auch eine Toilette. Es misst 13 mal 4,11 Meter und wiegt mehr als 20 Tonnen.

Nach dem Vorfall hatte die NASA den eigentlich für Freitag geplanten Start des von der Firma Boeing entwickelten "Starliner"-Raumschiffs zur ISS verschoben. Ein neuer Startversuch sei nun für Dienstag geplant, am Mittwoch solle der "Starliner" dann an der ISS andocken, teilte die NASA am Samstag mit.

Eigene russische Raumstation

Mit dem unbemannten Testflug soll die Grundlage dafür geschaffen werden, dass mit dem "Starliner" künftig Astronauten zur Raumstation transportiert werden können. Das hätte eigentlich schon längst passieren sollen, aber bei einem ersten Test im Dezember 2019 hatte es das Raumschiff nicht zur ISS geschafft, unter anderem wegen eines Problems mit der automatischen Zündung der Antriebe.

Roskosmos erklärte am Samstag erneut, bis zum Jahr 2028 solle eine eigene russische Raumstation fertig sein. Der wissenschaftlich-technische Rat der russischen Raumfahrtbehörde habe dem bereits angekündigten Bau zugestimmt. Aus der in die Jahre gekommenen ISS wollen die Russen sich zurückziehen.

(bme)



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#30 Situation der Raumstation nach Fehlzündung von russischem Modul ernster als angegeben

Situation der Raumstation nach Fehlzündung von russischem Modul ernster als angegeben (2021-08-03) (Microsoft Translator)

Die Raumstation drehte sich weit mehr als die gemeldeten 45 Grad, so NASA-Flugdirektor Zebulon Scoville.

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Letzte Woche hat ein russisches Modul versehentlich die Internationale Raumstation aus dem Platz gedrängt. Jetzt hat ein NASA-Flugdirektor enthüllt, dass das Ereignis ernster war, als die NASA ursprünglich berichtete.

Am Donnerstagmorgen (29. Juli) dockte Russlands lang erwartetes Forschungsmodul Nauka an die Raumstation an. Aber ein paar Stunden, feuerte das Modul versehentlich seine Triebwerke ab, kipptekurzzeitig die Raumstation und verursachte, dass sie das verlor, was Ingenieure "Lageregelung" nennen.

Während die NASA jedoch auf Twitter und Beamten während öffentlicher Kommentare über den Vorfall wiederholt sagte, dass das umkreisende Labor um etwa 45 Grad geneigt war, scheint dies nicht die ganze Geschichte gewesen zu sein. Laut Berichten der New York Times sagt Zebulon Scoville, der NASA-Flugdirektor, der die Missionskontrolle in Houston während der Veranstaltung leitet, dass die Station viel stärker als nur 45 Grad geneigt ist.

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