Meeresströmungen: Steht der Golfstrom vor dem Kollaps?
2023-08-13
Seit Langem wird in der Wissenschaft die Frage diskutiert, ob der Golfstrom irgendwann mal zusammenbrechen könnte. Forschende sind skeptisch - Entwarnung gibt es aber trotzdem keine.
Um es vorwegzunehmen: Der Golfstrom selbst droht gar nicht zusammenzubrechen. Denn er wird größtenteils von Winden angetrieben. "Solange die Erde sich dreht, wird es auch den Golfstrom geben", sagt dazu Niklas Boers. Er ist Physiker und forscht am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung und der Technischen Universität München zu Ozeanströmungen.
Der Golfstrom ist allerdings Teil einer größeren Strömung, der Atlantischen Umwälzzirkulation. Die kurz AMOC (Atlantic Meridional Overturning Circulation) genannte Strömung transportiert Wassermassen durch den Atlantik. Ein anderer Teil davon, nämlich der Nordatlantikstrom, funktioniert als die Warmwasserheizung Europas, als die der Golfstrom fälschlicherweise immer gilt. Würde dieser Strom versiegen, könnten sich Temperaturen, nicht nur in Europa, stark ändern. Und es könnte auch mehr Extremwetterereignisse geben.
Klima würde sich teils stark ändern
Die, auch von Hollywood bemühten, Bilder des ewigen Winters in Europa wären allerdings wohl nicht ganz zutreffend. Würde die Atlantische Umwälzströmung zusammenbrechen, wären die Konsequenzen für uns in Mitteleuropa wahrscheinlich gar nicht besonders groß. Die Temperaturen würden sich wohl nur um wenige Grad ändern. In Nordeuropa könnte es aber schon bedeutend kälter werden.
Zusätzlich würde sich auch in anderen Bereichen der Welt das Klima stark ändern. Zum Beispiel würde sich die tropische Regenzone nach Süden verschieben. Die Sahel-Zone würde so noch trockener werden. Weiter südlich würde es viel mehr regnen.
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