ESA: Allgemein

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Utopia
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#1 ESA: Allgemein

Corona verzögert Europa-Rakete Ariane 6

Frühestens in der zweiten Hälfte 2021 wird die Ariane 6 ihren Jungfernstart erleben. Das ist eine Folge der Coronavirus-Pandemie.

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Künstlerische Darstellung einer Ariane 6 (Bild: ESA–David Ducros, 2016)

Der Jungfernflug der europäischen Rakete Ariane 6 muss auf die zweite Jahreshälfte 2021 verschoben werden. Das hat André-Hubert Roussel, CEO des Herstellers ArianeGroup, am Donnerstag in Paris bestätigt. Die Verzögerung ist eine Auswirkung der Coronavirus-Pandemie.

Ursprünglich sollte die neue Rakete noch dieses Jahr vom ESA-Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guyana abheben. Noch im Mai hatte ESA-Chef Jan Wörner erwartet, mit einem "hellblauen Auge" und einem Start Anfang 2021 davonzukommen.

"Wir machen weiterhin Fortschritte" betonte nun Roussel am Donnerstag gegenüber französischen Fachjournalisten, "Aber wir haben noch nicht die Effizienz wie vor der Krise." Das berichtet das französische Magazin Challenges. Zwar war nur ein Teil der Fertigungsstätten des Konzern geschlossen, und das auch nur kurzfristig, doch mussten die Arbeitsprozesse neu gestaltet werden. Um Abstände zwischen den Werktätigen zu ermöglichen, sind in den Werkstätten weniger Personen anwesend. Das bremst. "Unsere Lieferanten sind ebenfalls betroffen", sagte Roussel,"Das verzögert ihre Lieferungen."

Höher, schneller, weiter

Kostenmäßig sei das Projekt auf Kurs; Ariane 6 soll 40 Prozent weniger kosten als ihr Vorgänger Ariane 5. Die Triebwerke lägen entweder schon bereit oder sollten noch diesen Monat so weit sein. Noch nicht ganz gelöst sind laut Europäischer Weltraumorganisation (ESA) Probleme mit den Schwenkarmen an der Startrampe, die für die Kühlung der Treibstofftanks vor dem Start wichtig sind.

Unterdessen arbeitet die ArianeGroup schon auf eine Schwerlast-Variante der Ariane 6 hin. Das Unternehmen tüftelt an einer kleinen Zusatzstufe namens Astris, die der Ariane 6 zusätzlichen Schub verschaffen würde. Damit könnten ab 2023 geostationäre Satelliten ohne langwierige Transferphasen direkt zu ihrem Orbit gebracht werden. Auch Flüge zu Asteroiden oder zu einer eines Tages womöglich um den Mond kreisenden Raumstation hat die ArianeGroup im Visier.

In Entwicklung ist außerdem ein wiederverwendbarer Raketenmotor Prometheus, der nur noch ein Zehntel aktueller Vulcan-2-Motoren kosten soll. Darüber hinaus unterstützt die ArianeGroup ihre Eigentümer Airbus und Safran bei Arbeiten an einem wasserstoffgetriebenen Flugzeug. "Wir arbeiten seit 40 Jahren (mit flüssigem Wasserstoff)", warbRoussel laut dem Bericht für die Expertise seiner Firma.

(ds)



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#2 Hera: Europas Raumfahrtbehörde ESA startet Projekt zur Asteroiden-Abwehr

Einschläge von Asteroiden können verheerende Folgen haben. Nun plant die ESA ihre erste Mission zur Abwehr – zusammen mit dem Satellitenbauer OHB aus Bremen.

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Künstlerische Darstelung von Hera
(Bild: ESA–ScienceOffice.org)

Sie trägt den Namen einer griechischen Göttin und soll die Menschheit vor Gefahren aus dem All schützen: Die europäische Raumfahrtbehörde ESA hat am Dienstag in ihrem Kontrollzentrum in Darmstadt den Startschuss für ihre erste Mission zur Asteroiden-Abwehr gegeben. Zusammen mit dem Satellitenbauer OHB System AG aus Bremen wurden Verträge für das Projekt Hera mit einem Volumen von knapp 130 Millionen Euro unterzeichnet.

Erst ablenken, dann analysieren

Hera soll zusammen mit der NASA-Sonde Dart (Double Asteroid Redirect Test) die Auswirkungen eines Aufpralls auf einen Asteroiden untersuchen, um aus diesem Experiment eine Technik zum Umlenken solcher Gesteinsbrocken im All abzuleiten. Hera soll 2024 starten und vom Kontrollzentrum in Darmstadt gesteuert werden.

Bei der Mission soll der ESA zufolge erst die US-Sonde Dart 2022 auf den kleineren Brocken des Doppelasteroiden Didymos in 150 Millionen Kilometern Entfernung treffen. Der Aufprall wird nach Auffassung der Experten einen Krater hinterlassen und den Orbit des Himmelskörpers verändern. Dieser Brocken wird der Raumfahrtbehörde zufolge der erste Himmelskörper sein, dessen orbitale und physikalische Eigenschaften von Menschenhand verändert werden.

Hera soll anschließend zu dem Doppelasteroiden fliegen und Daten sammeln. Diese sollen dazu dienen, die Struktur und Zusammensetzung von Asteroiden besser zu verstehen. Die Raumsonde von der Größe eines Schreibtisches wird auch Minisatelliten an Bord haben. Diese zehn Zentimeter großen Würfen sollen dann die Zusammensetzung und das Innere des Asteroiden untersuchen.

Eine reale Gefahr

Die Gefahren aus dem All seien real, sagte OHB-Chef Marco Fuchs. "Dort gibt es Millionen von Gesteinsbrocken, die im Falle einer Kollision das Leben auf der Erde auslöschen könnten." Der Satellitenbauer arbeite bereits seit zwei Jahren an dem Projekt, an dem 17 ESA-Länder beteiligt sind. Die technische Schwierigkeit sei die Autonomie, die die Sonde in dieser Entfernung haben müsse.

"Wenn der Test erfolgreich ist, sollten wir uns bereit machen für wirkliche Ablenkungsmanöver", sagte Esa-Direktor Rolf Densing. "Wir wollen die Menschheit schützen." Eine akute Gefahr sei derzeit aber nicht in Sicht. Deutschland trage mit 60 Millionen Euro den Löwenanteil der Hera-Kosten.

Immer wieder verglühen Gesteinsbrocken in der Erdatmosphäre. Größere Objekte können immense Schäden verursachen: Im Februar 2013 richtete die Explosion eines 20-Meter-Brockens in der russischen Millionenstadt Tscheljabinsk Verwüstungen an. Die Druckwelle verletzte rund 1500 Menschen, zumeist durch zerborstene Scheiben. Bei Asteroiden einer Größe ab 50 Metern muss Experten zufolge über eine Ablenkung nachgedacht werden.
(mho)



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#3 Esa-Astronaut Maurer: Logo von Himmelsscheibe inspiriert

Wenn Matthias Maurer als zwölfter deutscher Astronaut ins Weltall startet, wird an seinem Raumanzug ein Logo für seine Mission "Cosmic Kiss" haften. Nun verriet der Saarländer, an was das Logo erinnert.

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Der ESA-Astronaut Matthias Maurer beim Training.
(Foto: Allison Bills/NASA/ESA/dpa)

Der deutsche Esa-Astronaut Matthias Maurer (51), der in wenigen Wochen ins All starten soll, hat sich beim Logo für seine Weltraummission von der Himmelsscheibe von Nebra inspirieren lassen.

"Wie die Himmelsscheibe von Nebra zeigt auch mein Missionspatch verschiedene kosmische Elemente", sagte Maurer in einem Online-Grußwort am Dienstag an Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Deutschen Luft- und Raumfahrtkongresses in Bremen. Ein Missionspatch ist ein Logo, das die Astronauten etwa als Aufnäher auf ihren Raumanzügen tragen.

Die berühmte, etwa 3600 Jahre alte Himmelsscheibe ist die weltweit älteste konkrete Darstellung astronomischer Phänomene. Auf Maurers Missionspatch sind die Erde, der Mond, der Mars und der Sternhaufen der Plejaden abgebildet - zudem ist eine fast herzförmige Raumstation zu sehen, die durch die Linie eines menschlichen Herzschlages mit Erde und Mond verbunden ist. "Dieser Herzschlag symbolisiert die menschliche Präsenz und die Leidenschaft, welche die Erforschung vorantreibt und uns mit dem Universum verbindet, sowie die lebenswichtigen wissenschaftlichen Experimente, die die Raumstation ermöglicht", erklärte Maurer.

Die internationale Raumstation ISS sei als "einzigartige Oase im Weltraum" ein Zentrum für Wissenschaft und Forschung, die die nächsten Schritte im All, etwa auf dem Weg zum Mond und zum Mars, ermögliche. So sei auch der Titel seiner Mission "Cosmic Kiss", kosmischer Kuss, zu verstehen, erklärte Maurer. Die ISS sei das Bindeglied zwischen den Bewohnern der Erde und dem Weltall.

Maurer war zu dem Kongress zugeschaltet, da er sich derzeit in den USA auf seine Mission vorbereitet. Wenn alles nach Plan läuft, wird der Saarländer nach dem Start am 31. Oktober vom Kennedy Space Center in Florida der zwölfte Deutsche im All sein - und der vierte Deutsche auf der ISS. Maurer wird voraussichtlich sechs Monate an Bord der ISS sein und dort in rund 400 Kilometer Höhe zahlreiche internationale Experimente stellvertretend für Forscher auf der Erde machen.

(© dpa-infocom, dpa:210901-99-46135/2 (dpa))



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#4 Warum wir keine Videos über die ESA machen

Warum wir keine Videos über die ESA machen



Doktor Whatson

Jeder kennt die NASA, aber kaum jemand weiß, was die ESA eigentlich macht. Warum es so wirkt, als würde die europäische Raumfahrt so weit hinter Amerika, Russland und China zurückhängen und was der neue Generaldirektor der ESA dagegen tun will, darum geht es in diesem Video.


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#5 Europas Raumfahrtkrise: Warum der Ariane-6-Start so wichtig ist

Europas Raumfahrtkrise: Warum der Ariane-6-Start so wichtig ist

2024-07-09

Ob für das Militär, die Navigation, die Meteorologie oder schnelles Internet – der Weltraum wird immer wichtiger. Doch Europa gerät in Rückstand.

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Das Warten hat ein Ende. Mit rund vierjähriger Verspätung soll an diesem Dienstag die neue europäische Trägerrakete Ariane 6 zu ihrem Erstflug abheben. Terminiert ist er für 15 Uhr Ortszeit am Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana, weil sich bei einem Start und Austritt aus der Atmosphäre von dort aus wegen der Nähe zum Äquator Treibstoff sparen lässt. Kurzfristige Verschiebungen sind in der Raumfahrt allerdings nicht unüblich, wenn technisch und meteorologisch nicht alles passt.

Die Ariane 6 ist ein europäisches Großprojekt. 13 Länder und rund 13.000 Menschen waren und sind neben dem Hersteller Arianegroup , der in Paris ansässigen Europäischen Weltraumorga­nisation ESA und den nationalen Raumfahrtagenturen an ihrer Entwicklung und Produktion beteiligt. Der deutsche Anteil liegt bei rund 20 Prozent, die Oberstufe etwa wird in Bremen gefertigt. Gelingt der Erstflug, soll die Rakete Ende dieses Jahres ihren Serienbetrieb aufnehmen und künftig mindestens neunmal im Jahr Satelliten ins All schießen.


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"Some men aren't looking for anything logical, like money. They can't be bought, bullied, reasoned, or negotiated with. Some men just want to watch the world burn."
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#6 Europäische Rakete: Abgewürgter Triumph

Europäische Rakete: Abgewürgter Triumph

2024-07-10

Die neue europäische Trägerrakete Ariane 6 startet am europäischen Weltraumbahnhof in Kourou in Französisch-Guayana erstmals in den Weltraum.
Der Jungfernflug der neuen europäischen Schwerlastrakete Ariane 6 klappte eigentlich wie am Schnürchen. Dann ging doch noch etwas schief.

Es war eine Stunde und zehn Minuten nach dem Start und Joseph Aschbacher strahlte über das ganze Gesicht. Zwar ist der 62 Jahre alte Österreicher selten mit finsterer oder auch nur ernster Miene anzutreffen, doch sein Job als Generaldirektor der Europäischen Weltraumorganisation ESA war im vergangenen Jahr nicht nur lustig. Nun aber war das Baby oben. Die neue europäische Schwerlastrakete Ariane 6, vor einem Jahrzehnt beschlossen und seit fast vier Jahren von immer neuen Verzögerungen geplagt, hatte – abgesehen von einer Verschiebung des Abhebens um eine Stunde – einen regelrechten Bilderbuchstart hingelegt.

Um 16 Uhr Ortszeit hatte die 56 Meter hohe Rakete von ihrer ebenfalls nagelneuen Rampe auf dem weitläufigen europäischen Raketenstartgelände nahe Kourou in Französisch-Guayana abgehoben, in Mitteleuropa war es 21 Uhr am 9. Juli. Zwei feststoffgetriebene Booster-Raketen hatten dem 540 Tonnen schweren Gefährt aus dem Gravitationsfeld der Erde geholfen. Bis sie nach etwas über zwei Minuten ausbrannten und abgeworfen wurden, hatten sie für 80 Prozent des Schubs gesorgt.

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