Die Perseiden erreichen bald ihren Höhepunkt. Mit Glück und guter Vorbereitung können Sie das Schauspiel nicht nur beobachten, sondern auch fotografieren.
(Bild: justinbraun/Shutterstock.com)
Bald ist es wieder soweit: Die Erde quert auf ihrem Weg um die Sonne die Bahn des Kometen Swift-Tuttle. Der Komet hat hier, in Sonnennähe, einiges an Bruchstücken verloren. Und wenn diese dann in der Erdatmosphäre verglühen, sehen wir Sternschnuppen. Dieses Jahr soll mit besonders vielen Sternschnuppen zu rechnen sein, da die Erde diesmal genau ein Trümmerfeld passiert, was der Komet vor 4 Umläufen im Jahr 1479 verloren hat.
Sternschnuppen, die aus so einem Trümmerfeld auf der Erdbahn entstehen, scheinen für den Beobachter auf der Erde ihren Ursprung am Himmel in einem einzigen Punkt zu haben. Dies ist ein ähnlicher Effekt, als wenn man im Winter mit dem Auto durch Schneeflocken fährt. Die Erde ist in den Tagen, wenn die Kometenbahn gequert wird, gerade in Richtung des Sternbildes Perseus unterwegs. Daher sieht es so aus, als hätten die Sternschnuppenbahnen ihren Ursprung in diesem Sternbild. Daher stammt ihr Name: "Perseiden".
Der östliche Sternenhimmel Mitte August gegen 2 Uhr morgens
(Bild: Starry Night)
Das Sternbild Perseus lässt sich in den Morgenstunden übrigens recht einfach finden: Hoch im Südosten sieht man eine Raute aus 4 hellen Sternen, das sogenannte Herbstviereck im Sternbild Pegasus. Vom linken Stern dieser Raute geht horizontal eine Kette hellerer Sterne weiter nach links ab (das Sternbild Andromeda), die an ihrem linken Ende auf einen senkrechten Bogen aus Sternen trifft, die das Sternbild Perseus bilden.
Was ist zu erwarten? – Ein Blick auf die Zahlen
"Ergiebiger Sternschnuppenregen", "bis zu 100 Sternschnuppen pro Stunde", "Feuerwerk am Nachthimmel": So oder so ähnlich lauten jedes Jahr die Schlagzeilen, und viele Menschen, die dann nach einem wahren Sternschnuppenregen Ausschau halten, sind dann meist enttäuscht. Denn wenn man die "bis zu 100 Sternschnuppen pro Stunde" mal nüchtern betrachtet, ergibt sich folgendes Bild:
-- "Bis zu 100" ist ein Maximalwert. Eine Garantie, dass dieser erreicht wird, gibt es nicht.
-- Von den (maximal) 100 Sternschnuppen geht die Hälfte auf der anderen Seite der Erde nieder, die können wir also gar nicht sehen.
-- Und wenn man die restlichen 50 dann über die Stunde verteilt, hat man im Durchschnitt weniger als eine Sternschnuppe pro Minute. Und selbst da kann es sein, dass man in einem kurzen Zeitraum 3 oder 4 Sternschnuppen sieht, und dann minutenlang wieder keine Einzige.
Also sollte man sich, ehe man zu sehr enttäuscht wird, von der Vorstellung eines kontinuierlichen "Regens" aus Sternschnuppen verabschieden. Was man aber erwarten kann ist, dass man bei längerer Beobachtung (mindestens 15 Minuten) doch eine Handvoll Sternschnuppen sieht.
Wann sind die Perseiden zu sehen?
"Das Maximum wird in den frühen Morgenstunden des 12. August erwartet", heißt es für dieses Jahr wieder in den Nachrichten. Das bedeutet aber nicht, dass die Perseiden nur in der Nacht vom 11. auf den 12. August zu beobachten sind. Bereits in den letzten Julinächten sind die ersten Perseiden unterwegs, es werden dann von Nacht zu Nacht mehr, mit dem Maximum um den 11. August herum. Danach nimmt die Anzahl pro Nacht allerdings rapide ab – nach dem 16. August wird man schwerlich noch eine Perseiden-Sternschnuppe zu sehen bekommen.
Das heißt aber auch, dass man nicht unbedingt am 12.8. in den frühen Morgenstunden zur Beobachtung raus muss. Ein paar Nächte früher oder ein, zwei Nächte später hat man auch noch die Chance. Dieses Jahr empfiehlt es sich zwischen dem 8. und dem 12 August "auf die Jagd" zu gehen, da dann der zunehmende Mond noch recht leuchtschwach am Abendhimmel steht und bis Mitternacht untergegangen ist. Danach wird der Mond von Nacht zu Nacht heller, und ein heller Mond, der den Himmel überstrahlt, ist kein guter Begleiter für die Sternschnuppenjagd.
Sternschnuppen zu erwischen ist Glücks- und Geduldssache. Um sie zu fotografieren gibt es mehrere Strategien.
Übrigens ist die ideale Zeit für die Beobachtung der Perseiden zwischen zwei und vier Uhr morgens. Denn dann schauen wir von unserem Standort auf der Erde "in Fahrtrichtung", ohne dass die Sonne bereits bei der Beobachtung stört.
============================
Sternschnuppen fotografieren
TIPPS sind zu lesen beim Link-Aufruf
============================
(ssi)