Nutri-Score: Gesunde Pommes, schädlicher Bio-Drink – So entschlüsseln Sie die Lebensmittel-Ampel (2021-02-25)
Auf Lebensmitteln von mehr als hundert Unternehmen finden Verbraucher bereits den „Nutri-Score“. Wie gesund die Produkte wirklich sind, bleibt dennoch rätselhaft. WELT erklärt, wie Verbraucher im Supermarkt den Überblick behalten – und bessere Angebote finden.
Die Ära der gesunden Ernährung beginnt schon vor der Supermarkttür. „Leichter besser essen“ steht auf einem großen Banner vor einer Rewe-Filiale. Darunter prangt der „Nutri-Score“ – eine fünfstufige Farb-Ampel, die helfen soll, weniger ungesund zu essen.
Gut drei Monate nach dem offiziellen Start in Deutschland haben sich 116 Firmen mit 236 Marken für die freiwillige Nutzung registriert, ließ das Bundesernährungsministerium kürzlich wissen. In immer mehr Märkten ist die Skala präsent, beworben mit Flyern, Schildern und sogar Infoständen.
Die braucht es auch, denn viele Bewertungen verwirren. Ein mutmaßlich gesundes Ingwer-Getränk erhält ein Warnzeichen, während Tiefkühl-Pommes mit Bestnote geadelt werden. Dass Verbraucher sich noch nicht komplett auf den Score verlassen können, zeigt der Rechenfehler eines bekannten Konzerns. WELT AM SONNTAG erklärt, wie Verbraucher die Ampel entschlüsseln – und trotz Tücken für ihre gesündere Ernährung nutzen.
Der Nutri-Score ist ein Nährwert-Logo auf der Vorderseite von Verpackungen, das Kunden bei der Wahl von Produkten helfen soll. In Frankreich gibt es ihn schon seit 2017, in Deutschland wurde er offiziell im vergangenen Herbst eingeführt – auf freiwilliger Basis.
Er besteht aus einer fünfstufigen Farbskala mit Buchstaben von A bis E. Das grüne A steht für die beste und das rote E für die schlechteste Nährwertbilanz. Energiegehalt, Zucker, gesättigte Fettsäuren und Salz verschlechtern die Bewertung, während Ballaststoffe, Eiweiß, Obst, Gemüse und Nüsse sie verbessern.
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