A G E N D A 2 1Als Pandora Papers wird das bis dato größte Leak über sogenannte Steueroasen bezeichnet, dessen Existenz vom Internationalen Netzwerk investigativer Journalisten (ICIJ) am 2. Oktober 2021 bekanntgegeben wurde. Weltweit arbeiteten Journalisten an der Auswertung der Daten und deckten die Besitzer und Verbindungen von 29.000 Steuervermeidungs- und Steuerhinterziehungskonten bei 14 Offshore-Dienstleistern auf.
Weitere Informationen: Wikileaks - Pandora Papers
Pandora Papers
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#1 Pandora Papers
Dokumentationen, Vorträge, Artikel usw. zum Thema Pandora Papers.
"Some men aren't looking for anything logical, like money. They can't be bought, bullied, reasoned, or negotiated with. Some men just want to watch the world burn."
Alfred Pennyworth, The Dark Knight (2008)
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#2 Pandora Papers: Neues Steueroasen-Leak belastet Hunderte Politiker
A G E N D A 2 1Pandora Papers: Neues Steueroasen-Leak belastet Hunderte Politiker (2021-10-03)
Seit Jahren beteuern Politiker weltweit, Steueroasen bekämpfen zu wollen. Jetzt enthüllen die Pandora Papers heimliche Offshore-Geschäfte von mehr als 330 Politikern und Amtsträgern aus fast 100 Ländern – darunter 35 derzeitige und ehemalige Staats- und Regierungschefs.
Bei einem einzelnen Leck lässt sich der Schaden noch in Grenzen halten, wenn alles gutgeht. So ist es auf hoher See, und so ist es auch im Geschäft mit Briefkastenfirmen. Bei einer ganzen Reihe von verheerenden Lecks in der Steueroasen-Branche standen in den vergangenen Jahren jeweils vor allem einzelne Anwaltskanzleien im Fokus, deren geheime Daten über ihre reichen und mitunter kriminellen Kunden an die Öffentlichkeit gerieten. Wie 2016 die panamaische Kanzlei Mossack Fonseca im Zuge der Panama Papers, des bisher wohl folgenreichsten dieser Lecks, oder, wie der mittlerweile mit Duden-Eintrag geadelte Fachterminus lautet: Leaks. Mossack Fonseca war wenig später zwar erledigt, liquidiert, Geschichte. Damit war der Problemfall isoliert, das Leck dicht, die Branche aber überlebte. Das Geschäft mit dem schmutzigen Geld geht weiter.
Die Dokumente der Pandora Papers stammen nun aus sage und schreibe 14 Leaks, bei 14 verschiedenen Anbietern rund um die Welt, die ihren Kunden allesamt Heimlichkeit und Anonymität versprochen haben. Ihre Versprechen wurden gebrochen.
Das Leak
Die Pandora Papers bestehen aus 11,9 Millionen Dokumenten. Es handelt sich um interne Unterlagen von 14 Finanzdienstleistern.
Es dürfte der Branche schwerfallen, ein weiteres Mal all jene zu beruhigen, denen sie zu Diensten ist. Wenn es überhaupt gelingen kann. Dafür ist das Leck schlichtweg zu groß.
Dieses Leak – die Pandora Papers – mündete in ein weiteres internationales Recherche-Projekt, das wie schon die Panama Papers oder die Paradise Papers vom International Consortium for Investigative Journalists (ICIJ) in Washington koordiniert wurde. Mehr als 600 Journalistinnen und Journalisten haben in den vergangenen zwei Jahren das Leak durchpflügt, für 150 Medien weltweit, darunter die Washington Post, der Guardian, Le Monde oder die BBC. In Deutschland waren neben der SZ auch NDR und WDR an der Auswertung beteiligt.
Dieser Recherche-Verbund wird in den kommenden Tagen über ein breites Spektrum von Betrügern, Prominenten und Spekulanten berichten, besonders intensiv aber über 330 Politiker und Amtsträger aus fast 100 Ländern, darunter allein 35 derzeitige oder ehemalige Staats- und Regierungschefs.
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#3 "Pandora"-Leaks: Wem tun sie weh?
A G E N D A 2 1"Pandora"-Leaks: Wem tun sie weh? (2021-10-05)
Welche politischen Folgen hat das Datenmonster über die Steuerflucht eines elitären Gekungels? Wer hat die Leaks verursacht? Die US-Regierung, um Putin zu schaden?
Das Leak sei "von Gott geschickt", sagte der Regierungschef zu den Panama Papers 2016, die damals ein gutes Werk verrichteten: Sie erledigten seinen politischen Konkurrenten. Der hieß Nawaz Sharif und wurde infolge der "Panama-Leaks" 2017 seines Amtes enthoben. Seit August 2018 ist Imran Khan Premierminister in Pakistan. Jetzt, so berichtet die SZ, muss Khans Umfeld erklären, wie einer seiner Großspender und Mitglieder seiner Regierung in die Pandora Papers geraten konnten.Zeus wies Pandora an, den Menschen die Büchse zu schenken und ihnen mitzuteilen, dass sie unter keinen Umständen geöffnet werden dürfe. Doch sogleich nach ihrer Heirat öffnete Pandora die Büchse. Daraufhin entwichen aus ihr alle Laster und Untugenden. Von diesem Zeitpunkt an eroberte das Schlechte die Welt.
Wikipedia
Das wäre ein Beispiel dafür, dass Leaks spürbare, relevante politische Konsequenzen haben. Aber auch dafür, dass sie Interessen in der politischen Konkurrenz bedienen können. Pakistan ist weit weg. Welche politischen Folgen haben die Leaks der Pandora Papers hierzulande? Und welcher "Gott" hat sie geschickt? Wer steckt hinter den Leaks aus 14 verschiedenen Offshore-Dienstleistern, die den Zeitraum zwischen 1996 und 2020 abdecken?
"Ich warte auf Konkretes"
Das ist das etwas Unheimliche an den Pandora Papers, die diese Tage als Chef d'oeuvre des Datenjournalismus (11,9 Millionen Datensätze) und des Teamworks (mehr als 600 Pressevertreter von 150 Medienorganisationen aus 117 Ländern) veröffentlicht werden: Es ist ein komplexes riesiges Enthüllungsmonster, aber einfache Fragen harren der Antwort. Etwa: Wer hat die Leaks in Gang gesetzt? Oder: Wie lautet die Antwort auf das Forumsposting "Ich warte auf Konkretes"?
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#4 "Pandora Papers" zeigen: South Dakota ist eine wahre Steueroase
A G E N D A 2 1"Pandora Papers" zeigen: South Dakota ist eine wahre Steueroase (2021-10-06)
International ist die Biden-Regierung sehr engagiert dabei, Steuerschlupflöcher zu schließen. Doch auch im eigenen Land locken einige Bundesstaaten das Vermögen von Reichen aus aller Welt an. Spezialisierte Kanzleien werben sogar mit den vorteilhaften Bedingungen und großer Diskretion.
South Dakota ist insbesondere für das imposante Präsidenten-Monument Mount Rushmore und seine ebenso imposanten Bison-Herden bekannt. Von der breiten Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt hat sich der US-Bundesstaat im Mittleren Westen aber auch zu einer wahren Steueroase entwickelt: Die "Pandora Papers" zeigen, wie South Dakota und andere US-Bundesstaaten mit Steuerschlupflöchern das Vermögen von Reichen aus aller Welt anlocken - während die US-Regierung zugleich gegen Steueroasen im Ausland zu Felde zieht.
"Im vergangenen Jahrzehnt haben South Dakota, Nevada und mehr als ein Dutzend weiterer US-Bundesstaaten sich in Anführer des Geschäftsmodells verwandelt, mit dem Finanzgeheimnis hausieren zu gehen", schreibt das internationale Recherchenetzwerk ICIJ, das hinter den "Pandora Papers" steht. "In South Dakota hat sich Vermögen in Trusts im vergangenen Jahrzehnt auf mehr als 360 Milliarden Dollar mehr als vervierfacht." Ein prominenter Kunde: Ecuadors Präsident Guillermo Lasso, der jegliches Fehlverhalten bestreitet.
Nicht allein im Werben um großes Geld
South Dakota hat über die Jahre Gesetze verabschiedet, mit denen sich Vermögen vor Gläubigern, Steuerbehörden und ausländischen Regierungen in Trusts, einer Art Investmentfonds, abschotten lässt. Unter anderem kann das Geld steuerfrei vererbt werden. In Sioux Falls, der größten Stadt des Prärie-Bundesstaates, werben spezialisierte Kanzleien mit den vorteilhaften Bedingungen und großer Diskretion.
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Alfred Pennyworth, The Dark Knight (2008)
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