Alarmstufe Rot: Weltuntergangsuhr 90 Sekunden vor globaler Katastrophe (2023-01-26)
So nah wie noch nie vor Mitternacht wurde die Doomsday Clock vorgerückt. Die Wissenschaftler warnen vor multiplen Gefahren. Was sie über Ukraine-Krieg und Klimanotstand zu sagen haben.
Niemals zuvor stand die sogenannte Doomsday Clock, die Weltuntergangsuhr, so nah vor Mitternacht. Die Wissenschaftler:innen des Bulletin of Atomic Scientists – einer Forschergemeinschaft, die 1945 von Albert Einstein und Wissenschaftlern der University of Chicago gegründet wurde und in dessen Vorstand heute zehn Nobelpreisträger sitzen – rückten den Zeiger seit 75 Jahren zum ersten Mal auf 90 Sekunden vor der globalen Katastrophe.
Die Vorsitzende und Präsidentin der Atomic Scientists Rachel Branson sagte in einer Stellungnahme:
Wir leben in einer Zeit nie dagewesener Gefahren, und die Weltuntergangsuhr spiegelt diese Realität wider.
Die Uhr hatte die letzten drei Jahre bei 100 Sekunden vor Mitternacht gestanden. Der Hauptgrund (jedoch nicht der einzige) für das Vorrücken des Zeigers bestünde, so die Bulletin-Wissenschaftler:innen, in den wachsenden Gefahren des Krieges in der Ukraine.
Vor allem die nuklearen Drohungen vonseiten Russlands seien sehr besorgniserregend. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Konflikt außer Kontrolle gerate, wird weiter als hoch eingeschätzt, während man sich dem zweiten Kriegsjahr nähere. Gleichzeitig habe Russland den Krieg auf die Atomkraft-Reaktoren in Tschernobyl und Saporischschja ausgedehnt, mit allen Risiken, die das in sich berge.
Die Effekte des Kriegs würden auch die globalen Anstrengungen, den Klimawandel zu bekämpfen, untergraben. Länder, die auf russisches Öl und Gas angewiesen seien, diversifizierten nun ihre fossilen Energieimporte. Was dazu geführt habe, dass Staaten mit fossilen Ressourcen ihre Investments in Erdgas erhöhen, anstatt sie wie nötig abzusenken.
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