Schädlich und dumm: Nato-Beitritt Finnland und Schweden (2022-06-01)
Sie brauchen den Schutz nicht, aber es wird der Sargnagel für die europäische Selbständigkeit und die künftigen Beziehungen zu Russland sein
Der erwartete Antrag Finnlands und Schwedens auf Beitritt zur Nato birgt eine traurige und ziemlich erbärmliche Ironie in sich.
Während des Kalten Krieges war die Sowjetunion eine militärische Supermacht, sie besetzte den größten Teil Mitteleuropas, ihre Truppen waren im Herzen Deutschlands stationiert, und der Sowjetkommunismus schien – zumindest eine Zeit lang – eine echte Bedrohung für die westliche kapitalistische Demokratie zu sein. Während dieser Jahrzehnte blieben Finnland und Schweden jedoch offiziell neutral.
Im Fall Finnland war die Neutralität eine Bedingung des Vertrages mit Moskau, der die Kriege mit der UdSSR beendete. Im Fall Schweden kann man sagen, dass es große praktische Vorteile hatte, sich unter Amerikas Sicherheitsschirm zu befinden, ohne dafür einen Beitrag leisten oder ein Risiko eingehen zu müssen.
Es hatte auch psychologische Vorteile, diesen de facto Schutz der USA zu genießen und gleichzeitig bei jeder Gelegenheit die vermeintliche moralische Überlegenheit Schwedens gegenüber dem imperialistischen und rassistischen Amerika zur Schau stellen zu können.
Seit dem Ende des Kalten Krieges hat sich Russland über 1.500 Kilometer nach Osten zurückgezogen, während die Nato und die EU massiv expandierten. Heute sind Russlands Bodentruppen dabei, in der Ukraine zu beweisen, dass sie nicht in der Lage sind, eine ernsthafte Bedrohung für die Nato oder Skandinavien darzustellen.
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