Klimaschutz-Umweltpolitik: Emissionshandel und Emissionszertifikate (CO2 Konto)

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#1 Klimaschutz-Umweltpolitik: Emissionshandel und Emissionszertifikate (CO2 Konto)

Das EU-Emissionshandelssystem (EU-EHS, englisch European Union Emissions Trading System, EU-ETS) ist ein Emissionsrechtehandel mit dem Ziel, die Treibhausgasemissionen innerhalb der Europäischen Union zu senken. Es wird eine Obergrenze für die Gesamtmenge von Treibhausgasen festgelegt, die die Verursacher wie Energieerzeuger oder Industriebetriebe maximal freisetzen dürfen. Dieser Deckel wird nach und nach gesenkt, um die zulässigen Gesamtemissionen bis 2050 auf Null zu reduzieren. Der EU-Emissionshandel deckt derzeit etwa 45 % der Treibhausgasemissionen in der EU ab, soll aber schrittweise auf alle Emissionen ausgedehnt werden.
Preis der Zertifikate im EU-ETS 2009–2022

Im EU-Emissionshandelssystem verteilen oder versteigern die Mitgliedsstaaten der europäischen Union eine begrenzte Anzahl von Zertifikaten, die zur Emission von je einer Tonne CO2-Äquivalent berechtigen. Verursacher von Treibhausgasemissionen müssen am Ende des Jahres Zertifikate in Höhe ihrer Emissionen abgeben. Dabei können sie benötigte Zertifikate an einer Börse zukaufen. Überschüssige Zertifikate können sie dort an andere Verursacher verkaufen. Durch den Handel entstehen ökonomische Anreize die Emissionen dort zu reduzieren, wo dies zu den geringsten Kosten möglich ist. Das EU-ETS ist der erste grenzüberschreitende und weltweit größte Emissionsrechtehandel und fungiert als Vorreiter eines möglichen globalen Systems der CO2-Bepreisung.

Das EU-Emissionshandelssystem hat eine Reihe von Handelsperioden erlebt. Im Rahmen jeder Handelsperiode kam es zu verschiedenen Reformen, um das System zu verbessern. Die Effektivität des EU-Emissionshandelssystems war aufgrund niedriger Preise lange umstritten. Durch politische Reformen hat der Preis der Zertifikate seit 2018 neue Höchststände erreicht. Neuere Forschung kommt zu dem Ergebnis, dass der EU-Emissionshandel ein effektives und effizientes Instrument zur Bekämpfung des Klimawandels ist.
Mehr dazu: https://de.wikipedia.org/wiki/EU-Emissionshandel


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#2 EU-Parlament beschließt massive Ausweitung des Emissionshandels

Im Kampf gegen den Klimawandel hat das EU-Parlament eine massive Ausweitung des Emissionshandels beschlossen. Das Plenum des Parlaments stimmte am Dienstag in Straßburg mit breiter Mehrheit einer Reform zu, die erstmals auch den Schiffsverkehr und den Gebäudesektor einbezieht. Für sie gilt künftig: Wer klimaschädliche Treibhausgase ausstößt, muss Verschmutzungsrechte kaufen. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sprach auf Twitter von einem „Meilenstein“ (Zeit: 18.04.23).

EU-Parlament verabschiedet „größtes Klimaschutz-Gesetz aller Zeiten“

Der CDU-Europaabgeordnete Peter Liese sprach in Straßburg vom „größten Klimaschutz-Gesetz aller Zeiten“. Es sei „von einer riesigen Mehrheit im Europäischen Parlament unterstützt“ worden, lobte der Abgeordnete, der die Grundzüge des Pakets im Dezember in einer Marathonsitzung mit den Mitgliedstaaten ausgehandelt hatte. Die Reform ist Teil des Klimaplans „Fit for 55“, mit dem die EU ihren Treibhausgasausstoß bis 2030 um mindestens 55 Prozent im Vergleich zu 1990 senken will.


Den europäischen Emissionshandel (ETS) gibt es seit 2005, also seit fast zwei Jahrzehnten. Die Idee: Kohlendioxid (CO₂) bekommt einen Preis. Wer zu viel ausstößt, muss Verschmutzungs-Zertifikate kaufen.

Neue Klimaschutz-Reform: Schifffahrt einbezogen und Fluggesellschaften müssen Emissionszertifikate selbst bezahlen

Mit der Reform wird nun erstmals die Schifffahrt mit einbezogen. Außerdem erhalten Fluggesellschaften, die für Flüge innerhalb der EU bereits jetzt Emissionszertifikate brauchen, schrittweise weniger kostenlose Verschmutzungsrechte. Ab 2026 sollen sie dann gänzlich selbst dafür bezahlen.


Daneben soll es ab 2027 einen eigenen Handel mit Verschmutzungs-Zertifikaten für Gebäude und den Straßenverkehr geben. Die Preise für fossile Energieträger wie Diesel oder Heizöl dürften dadurch für die Verbraucher steigen. Das ist politisch gewollt, um sie zum Umstieg auf klimafreundliche Alternativen zu bewegen.

Deutschland führt nationales Brennstoff-Emissionshandelsgesetz ein

In Deutschland gilt für Kraft- und Heizstoffe bereits seit 2021 das sogenannte Brennstoff-Emissionshandelsgesetz, das in der Einführungsphase bis 2027 zunächst einen fixen, jährlich steigenden CO₂-Preis pro Tonne für Benzin, Diesel, Heizöl oder Erdgas festlegt. Der nationale Emissionshandel soll laut Bundeswirtschaftsministerium dann in den europäischen überführt werden. Der Anpassungsbedarf sei aber „gering“.

Um benachteiligten Haushalten und Unternehmen zu helfen, sieht die EU ab 2026 einen milliardenschweren „Klimasozialfonds“ vor. Dieser werde Bürgern dabei helfen, „ihre Häuser zu isolieren, eine Wärmepumpe zu installieren oder ein Elektroauto zu kaufen“, versprach der für den Klimaschutz zuständige EU-Vizekommissionspräsident Frans Timmermans auf Twitter.

Kritik an schmalerem EU-Klimasozialfonds und Einführung von Kohlendioxid-Grenzausgleichsmechanismus

Auf massive Kritik etwa bei Grünen oder Sozialdemokraten stößt allerdings, dass der Fonds mit 86,7 Milliarden Euro deutlich schmaler ausfällt als ursprünglich vorgeschlagen. Dies sei „ein Tropfen auf dem heißen Stein“, rügte etwa die Grünen-Abgeordnete Henrike Hahn.

Darüber hinaus führt die EU eine Art Klimazoll für Drittländer ein, den sogenannten Kohlendioxid-Grenzausgleichsmechanismus. Er soll „Klima-Dumping“ verhindern. So nennt es die EU, wenn etwa China Produkte auf den europäischen Markt wirft, die dort mangels Klimaauflagen deutlich billiger produziert werden können.

In Deutschland stößt die Einigung im EU-Parlament auch bei Teilen der Opposition und in der Industrie auf Zustimmung. CDU-Chef Friedrich Merz hatte betont, es gehe beim Emissionshandel eben nicht um Verbote, sondern marktwirtschaftliche Ansätze für den Klimaschutz. Bernhard Osburg, Chef der Stahlsparte von ThyssenKrupp, nannte die ETS-Einigung einen „sehr gelungenen Kompromiss“.

Die Reform kann in Kraft treten, wenn auch die Mitgliedsländer abschließend zustimmen. Im Europaparlament hoffen alle, dass es diesmal nicht zu einer Blockade in letzter Minute kommt wie zuletzt beim Verbrenner-Aus.
https://blackout-news.de/aktuelles/eu-p ... nshandels/


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#3 Emissionshandel ist der erste Schritt zu einem persönlichen CO2 Konto.

Hier ein Kommentar, vom Telegramkanal "Darius - MEDIENKRITIK & AUFKLÄRUNG" den ich ganz interessant finde:



Für alle die Telegram nicht haben zitiere ich hier seinen Kommentar:
Was hier heute beschlossen wurde ist eine Katastrophe und die Menschen sind sich dessen noch gar nicht bewusst!

EU weiter Emissionshandel ist der erste Schritt zu einem persönlichen CO2 Konto. Zuerst werden jetzt für alle die Preise teurer. Die Unternehmen werden ihre Kosten auf ihre Preise aufschlagen, das ist ein natürlicher wirtschaftlicher Vorgang.

Dann fängt das große rum Geheule an, dass es ungerecht ist, dass sich manche einfacher Dinge leisten können und dann sagt die EU ihr habt Recht jeder soll so viel bezahlen wie viel er tatsächlich verbraucht. (Das sage ich voraus und so wird es leider kommen!)

Ein furchtbarer Tag und es wird einfach nur so nebenbei erwähnt ohne tiefere Aufklärung was es für alle bedeutet.
https://t.me/dariuskanal


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#5 CO2 Budget für Nahrung - Du darfst nicht mehr alles essen!

Die erste Großstadt hat angekündigt, dass sie die CO2 Emissionen über die Einkäufe seiner Bürger reduzieren will. Jeder Bürger bekommt ein CO2 Budget und darf nur noch einkaufen, was in dieses Budget passt. Das ist echt krank und eine rote Linie, die die Regierung nicht überschreiten darf.



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#6 Das individuelle CO2-Konto | ARTE

Staaten, Regionen, Landkreise, Städte, Unternehmen - sie alle haben ihren CO2-Ausstoß bereits gedeckelt. Viele Energie-Experten, Umweltaktivisten und Politiker meinen, es sei nun an der Zeit, auch den Einzelnen im Kampf gegen die Erderwärmung in die Verantwortung zu nehmen.

Ein Instrument dafür wäre das individuelle CO2-Konto. Doch wie soll das funktionieren?




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