Energiewende ins Nichts

Börse & Wirtschaft, Terrormeldungen & Ausschreitungen, Unruhen und Militärisches ...
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S.E.T.I
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#1 Energiewende ins Nichts

Universitätsöffentlicher Vortrag von Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hans-Werner Sinn, Präsident des ifo Instituts.

Wir haben ein Klimaproblem: 85 Prozent des Endenergiebedarfs der OECD-Länder und auch der Bundesrepublik Deutschland werden aus fossilen Brennstoffen gewonnen. Davon müssen wir weg. Bislang schien die Atomkraft den Weg in eine klimaneutrale Energieversorgung zu ermöglichen. Mit der Energiewende und ihrem Ausstieg aus der Atomkraft und den fossilen Energien steht man nun mit ziemlich leeren Händen da. Die Vorstellung, die Energieversorgung Deutschlands mit Wind- und Sonnenstrom aus heimischen Quellen zu sichern, ist eine Illusion. Die unsichere Versorgungssituation ist Gift für die Investitionsplanung der deutschen Industriefirmen. Die deutsche Politik sollte umsteuern und ihren nationalen Alleingang aufgeben. Professor Hans-Werner Sinn erläutert in einem universitätsöffentlichen Vortrag in der Großen Aula der Ludwig-Maximilians-Universität die Konsequenzen der aktuellen Energiepolitik.




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Deckard666
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#2 Die Energiewirtschaft im Jahr 2020: Genug Energie für die Wende?

Die Energiewirtschaft im Jahr 2020: Genug Energie für die Wende? (2019-12-30)

Die Windbranche hat ein Horrorjahr hinter sich, mit vielen Insolvenzen und Kündigungen. Bei einigen politischen Weichenstellungen, die 2020 anstehen, geht es um ihr Überleben - und die Zukunft der Energiewende.

m kommenden Jahr stehen im Energiesektor wichtige Entscheidungen an. Vor allem für die Windkraftbranche wird 2020 wohl zum Schicksalsjahr. Ausufernde Bürokratie und klagewütige Anwohner haben den Ausbau der Turbinentüme auf den tiefsten Stand in diesem Jahrhundert fallen lassen, einstige Branchengrößen kämpfen mit dem Bankrott, Tausende Jobs wurden gestrichen, weitere sind bedroht.

Statt der Branche zu helfen, will die Regierung nun auch noch den Mindestabstand von Windrädern zu Städten erhöhen. Selbst kleinste Siedlungen sollen künftig den Bau neuer Rotoren im Umkreis von 1000 Metern verhindern. Der Protest gegen die Klausel ist riesig, selbst wenn die Regierung sie 2020 wohl noch etwas aufweichen wird.

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#3 Energiewende: Das sind die wahren Kosten des Atomausstiegs

Energiewende: Das sind die wahren Kosten des Atomausstiegs (2020-01-06)

Der Atomausstieg führt zu Milliardenkosten durch höhere Strompreise und den Rückbau der Altmeiler. Doch das ist noch längst nicht alles, wie die neueste und bisher umfassendste Kosten-Analyse dreier US-Wissenschaftler zeigt.

An Mahnungen hat es nicht gefehlt. Frühzeitig meldete sich schon das industrienahe Institut der deutschen Wirtschaft (IW). Im August 2011 warnten die Ökonomen aus Köln, der beschleunigte Ausstieg aus der Kernenergie werde nicht weniger als 55 Milliarden Euro kosten.

Geändert hat das an den Plänen der damaligen schwarz-gelben Bundesregierung nichts. Es blieb vielmehr dabei: Von den 17 Atomkraftwerken in Deutschland, die zum Zeitpunkt der Reaktorkatastrophe von Fukushima im März 2011 in Betrieb waren, kamen acht kurzfristig abgeschaltete nicht mehr zurück ans Netz. Und die anderen neun werden nach und nach abgeschaltet, zuletzt stellte, kurz vor dem Jahreswechsel, der baden-württembergische Meiler Philippsburg 2 die Stromproduktion ein. In zwei Jahren soll dann ganz Schluss sein mit der Atomenergie made in Germany.

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Utopia
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#4 Die Energiewende ist am Ende

Mehr als 20 Jahre lang wurden Verfahren zur Erzeugung von elektrischer Energie aus Sonne und Wind mit dem Ziel erprobt, Deutschland vollständig mit dieser alternativen Energie zu versorgen, die angeblich nichts kostet, weil die Sonne keine Rechnung schicke.

Das Ergebnis dieser Experimente ist niederschmetternd! Kein Ziel wurde erreicht: Die Stromkosten steigen fortlaufend, die Emission von Kohlenstoffdioxid (CO2) wurde kaum gesenkt und eine verlässliche Stromversorgung ist gefährdet. Doch die politischen Ideologen und die Profiteure wollen die Energiewende trotzdem weitertreiben. Deutschland ist auf dem Marsch zurück ins Mittelalter.

Doppelte Stromversorgung in Deutschland

Deutschland braucht abhängig von der Tageszeit und vom Wochentag eine Stromleistung zwischen 40.000 und 85.000 Megawatt (MW). Zum Verständnis: Ein Großkraftwerk leistet 1.000 MW. Nachts und zum Wochenende wird weniger Strom verbraucht als während der Arbeitszeiten am Tag. Diese Leistung kann vollständig und nachfragegerecht von den zuverlässigen Kern-, Kohle- und Gaskraftwerken erbracht werden, die eine Gesamtleistung von rund 100.000 MW mit einer Verfügbarkeit von mindestens 90 Prozent haben. Neue Überlandleitungen sind für die Stromversorgung nicht erforderlich, da die Kraftwerke über das Land verteilt in Verbrauchernähe stehen.

Die Energiewende hat durch hohe Subventionen, die als Einspeisevergütungen nach dem Erneuerbaren-Energiegesetz (EEG) bekannt sind und von den Stromverbrauchern aufgebracht werden müssen, den Bau von Wind-, Solar- und Biogasanlagen gefördert. Viele Profiteure sind inzwischen Millionäre. Allein die installierte Leistung von Wind und Solar ist inzwischen auf mehr als 100.000 MW gestiegen.

Weitere 4.000 MW haben die Biogasanlagen. Dafür werden rund 10 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche in der BRD verbraucht. Die vielen Maisfelder können kaum ignoriert werden. Die Biogasanlagen sind regelbar und haben eine mittlere Jahresleistung von 90 Prozent der installierten Leistung.

Die Wind- und Solarleistung ist dagegen wetterabhängig. Sie liegt zwischen Null bei nächtlicher Windstille und 60 Prozent bei Starkwind und Sonnenschein. Im Jahresmittel leisten die Anlagen weniger als 20 Prozent der installierten Leistung. Die Leistung ist weder planbar noch regelbar.

Die Ökostromerzeugung ist drei- bis fünfmal teurer als die grundlastfähige. Der Strom ist zweitklassig, da er nicht bedarfsgerecht erzeugt werden kann. Er ist weniger wert als Strom aus Dampfkraftwerken und Wasserkraftwerken. Dementsprechend wird er auch an der Börse gehandelt. Bei Starkwind gibt es häufig Überschussstrom, der kostenpflichtig exportiert werden muss, was durch negative Börsenpreise zum Ausdruck kommt. Der Stromverbraucherschutz NAEB bezeichnet diesen Strom als Fakepower, weil er fälschlich von der Bundesregierung als Strom der Zukunft bezeichnet wird.

Nach dieser Dokumentation über die Kosten und Verfügbarkeit von Strom kann es eigentlich nur eine Entscheidung geben: Schluss mit der Energiewende! Doch die Bundesregierung, die sie stützenden Parteien und die Profiteure wollen die Energiewende weitertreiben ohne Rücksicht auf die Kosten. In Deutschland soll der Fakepower-Anteil am Bruttostromverbrauch in den nächsten 10 Jahren auf 50 % steigen und 80 % im Jahr 2050 erreichen.

Die Grenzen der Energiewende

Aufgrund der oben genannten Kosten ist es wirtschaftlich unsinnig, Fakepower in das Stromnetz einzuspeisen. Doch es gibt auch technische Grenzen. Mit Fakepower allein gibt es kein stabiles Wechselstromnetz. Es braucht einen starken Stromerzeuger, der Frequenz und Phase vorgibt. An diesen Taktgeber müssen sich die schwankenden Fakepower-Erzeuger angleichen, um einspeisen zu können. Da dies nie hundertprozentig gelingt, muss ausreichend Grundstrom aus großen Anlagen vorhanden sein. Die Praxis hat gezeigt, dass ein stabiles Netz nur mit einer Grundlast von mindestens 45 Prozent erreichbar ist. Es ist technisch unmöglich, ein Stromnetz mit mehr als 55 % Fakepower zu betreiben. Es bräche sofort zusammen.

Ohne Grundlastkraftwerke gäbe es keine ausreichende Momentanreserve. Die großen rotierenden Massen der Turbinen und Generatoren enthalten Bewegungsenergie. Wird ein Verbraucher zugeschaltet, resultiert der zusätzlich benötigte Strom unmittelbar aus den bereits rotierenden Massen, die dadurch abgebremst werden. Die geringe Frequenzänderung ist ein Signal, mehr Dampf auf die Turbinen zu leiten, bis die Sollfrequenz wieder erreicht ist. Dieser automatisierte Vorgang läuft zuverlässig innerhalb weniger Sekunden ab. Ohne Momentanreserve wäre es schwierig, eine stabile Netzfrequenz sicherzustellen.

Fakepower schwankt sprunghaft zwischen 0 % (Dunkelflaute) und 60 % (Starkwind und Sonnenschein) der installierten Leistung. Die heftigen Schwankungen müssen ausgeglichen und an den Bedarf angepasst werden. Dazu sind Regelkraftwerke erforderlich, die im ungünstigen Teillastbereich laufen oder unter Dampf bereit stehen. In Bereitschaft verbrauchen sie ein Zehntel des Vollast-Brennstoffes, ohne Strom zu liefern. Der Brennstoffverbrauch und damit die Kohlenstoffdioxid-Emissionen pro Kilowattstunde steigen für die Regelkraftwerke mit der Zunahme von Fakepower.

Grüner Wasserstoff ist keine Rettung

Die heute vorhandenen Fakepower-Anlagen erzeugen mehrmals monatlich zuviel Strom. Dies ist immer der Fall, wenn Starkwind und Sonnenschein mit einer geringen Stromnachfrage zusammentreffen. Der überschüssige Strom wird zu Dumpingpreisen im Inland verkauft. Findet sich kein Abnehmer, muss er oft sogar kostenpflichtig exportiert werden, das heißt, es wird dafür gezahlt, dass jemand den Strom abnimmt. Hierfür wurde der Begriff "negative Börsenpreise" geprägt.

Abhilfe soll grüner Wasserstoff bringen. Mit dem überflüssigen, aber teuer vergüteten Strom soll per Elektrolyse Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff getrennt werden. Propagiert wird das Verfahren als Power to Gas (P2G). Der Wasserstoff soll bei Bedarf in Gaskraftwerken wieder zur Stromerzeugung eingesetzt werden. Er kann auch zu Methan und anderen Brenngasen oder auch zu flüssigen Treibstoffen synthetisiert werden.

Die Verfahren sind einschließlich des schlechten Wirkungsgrades bekannt. Durch die Umwandlungen geht Energie verloren. Fakepower zu Wasserstoff und zurück zu Strom hat Energieverluste von circa 80 Prozent. Es muss also die fünffache grüne Strommenge erzeugt werden, um den benötigten Speicherstrom bei Dunkelflauten wieder in das Netz einspeisen zu können. Allein die Fakepower zur Erzeugung von einer Kilowattstunde Speicherstrom würde 50 Cent kosten.

Hinzu kommen die Kosten für Elektrolyse, Zwischenspeicherung und für Gaskraftwerke. Ein Preis von mehr als 100 Cent/Kilowattstunde dürfte dann real werden. Zur Zeit erreicht Fakepower rund ein Drittel der Bruttostromerzeugung. Bei einem Anteil von 80 %, was aus zuvor geschilderten Gründen ausscheidet, müssten die Fakepower-Anlagen mehr als verdoppelt werden. Zusätzlich wäre für Speicherverluste eine weitere Verdopplung notwendig. Das sind viermal mehr Wind- und Solaranlagen als heute. Es ist illusorisch, diese Anlagen in Deutschland aufstellen zu wollen.

Noch unsinniger ist die Idee, Stahl mit Wasserstoff zu erzeugen. Grundsätzlich ist das möglich. Wasserstoff kann jedoch nur unter 1.000 Grad Celsius Sauerstoff binden. Das Erz muss also im festen Zustand reduziert werden. Solche Verfahren, allerdings mit Holzkohle als Reduktionsmittel, haben unsere Vorväter in Rennöfen zur Stahlherstellung angewendet. Die Devise von progressiven Politikern, die solche Verfahren vorschlagen, heißt offensichtlich: Zurück ins Mittelalter. Jedem, der die Grundrechnungsarten beherrscht, müsste klar sein, mit Wasserstoff hergestellter Stahl kann nicht konkurrenzfähig sein gegenüber dem Rest der Welt, die dafür weiterhin die preiswerte und technisch sehr viel günstigere Kohle einsetzt.

Elektroautos ein Flop

Der Überschussstrom soll auch zum Aufladen der Elektroautos verwendet werden. Doch wo soll der Strom nachts herkommen, wenn die Sonne nicht scheint? Denn nachts werden die meisten Elektroautos wieder aufgeladen. Überschlagsrechnungen zeigen, wir würden mindestens 20 neue Großkraftwerke brauchen, wenn die mehr als 40 Millionen PKWs in Deutschland mit Elektroantrieb laufen.

Elektroautos sind Verlustbringer. Das hat die Post in einem Großversuch bewiesen. Sie hat Elektroautos, die in eigener Regie mit dem Namen Street Scooter hergestellt wurden, für die Endverteilung der Postsendungen eingesetzt. Auf den ersten Blick eine gute Idee. Die Fahrzeuge legen weniger als 100 Kilometer am Tag zurück. Die Batterie kann daher klein sein. Bei Stopps ist der Motor ausgeschaltet. Es wird Energie gegenüber einem Diesel gespart, der im Leerlauf wartet. Die Aufladung erfolgt nachts auf dem Betriebshof. Das Konzept ging nicht auf. Die Post hat ein Minus von 500 Millionen Euro mit den Street Scooters erwirtschaftet und die Elektromobilität aufgegeben.

Die Energiewende vertreibt die Industrie

Energie ist der Motor der Industrie. Ohne Energie läuft nichts. Sie muss jederzeit preiswert zur Verfügung stehen. Die deutsche Wendepolitik hat den Strompreis in den letzten 20 Jahren verdoppelt und unberechenbar gemacht. Ständig werden neue Gesetze diskutiert, die die Stromkosten weiter erhöhen. Mit der großen Unsicherheit über die zukünftigen Strompreise werden Entscheidungen über neue Investitionen in Deutschland stark belastet. Immer mehr Firmen verlagern ihre Betriebe in kostengünstige Länder mit einer berechenbaren Strompolitik. Deutschland verliert durch die Energiewende Fertigungsstätten und Arbeitsplätze.

Corona-Virus verschlimmert die Situation

Die Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus führen offensichtlich zu einer schweren Wirtschaftskrise. Dies könnte für die Bundesregierung und die politischen Parteien ein guter Grund sein, die Energiewende zu beenden. Das Argument, wir dürften in dieser Notsituation nicht noch Volksvermögen vernichten in Gestalt funktionierender Kraftwerke, ist sicher einsichtig. Hinzu kommt die Forderung nach preiswerter Energie für das wieder erwachende Arbeitsleben. Die Coronakrise soll mit 150 Milliarden Euro in Deutschland bekämpft werden. Das Geld könnte leicht beschafft werden mit der Aufgabe der Energiewende, die uns allen zurzeit mindestens 40 Milliarden Euro im Jahr kostet. In vier Jahren gäbe es wieder die schwarze Null und die Strompreise würden halbiert.

Die Forderung nach Schluss der Energiewende muss auch für die Europäische Union gelten. Wir brauchen preiswerte und verlässliche Energie in ganz Europa. Allein mit finanziellen Hilfen (mit zusätzlich gedruckten Geld) kann die Doppelkrise „Corona“ und „Energiewende“ nicht gelöst werden.

(Prof. Dr.-Ing. Hans-Günter Appel
Pressesprecher NAEB e.V. Stromverbraucherschutz)



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#5 Umstrittenes Kohlekraftwerk Datteln IV geht in Betrieb

Begleitet von Protesten von Klimaschützern wird am Samstag (30.05.2020) das umstrittene Steinkohlekraftwerk Datteln IV kommerziell in Betrieb genommen. Wie eine Sprecherin des Energiekonzerns Uniper sagte, wird damit die Phase der Inbetriebsetzung formal abschlossen.

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Proteste am Kohlekraftwerk Datteln IV am 20. Mai© AFP Ina FASSBENDER

Nach Angaben der Polizei Recklinghausen, die mit einem Großaufgebot vor Ort sein will, sind in einem Zeitfenster von 08.30 Uhr bis 16.00 Uhr insgesamt zehn Versammlungen am Kraftwerk geplant.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), die Fridays-for-Future-Bewegung, Greenpeace und die Organisation Ende Gelände wollen vor Ort eine Pressekonferenz abhalten (09.25 Uhr, Livestream der Organisatoren). Das Kohlekraftwerk gilt seit Monaten als neues Symbol des Widerstands von Klimaaktivisten gegen die Kohleverstromung. Uniper verweist hingegen darauf, dass Datteln IV “eines der modernsten Kohlekraftwerke” sei. Nach Angaben des BUND halten indes laut einer repräsentativen Umfrage 63 Prozent der Bundesbürger die Inbetriebnahme für “falsch”.



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#6 Braunkohlekraftwerk Deuben nach 85 Jahren vom Netz

Das Braunkohlekraftwerk Deuben ist seit diesem Dienstag vom Netz. Damit ist eines der ältesten deutschen Braunkohlekraftwerke nun außer Betrieb, wie die Mitteldeutsche Braunkohlengesellschaft mbH (Mibrag/Zeitz) mitteilte.

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(© Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa) Qualm quillt aus dem Schornstein des Kraftwerks Deuben.

Es ende die 85-jährige Geschichte des Standortes, wozu das Kraftwerk, eine Brikett- sowie Staubfabrik gehörten. Der Vorsitzende der Mibrag-Geschäftsführung, Armin Eichholz, dankte den Beschäftigten, die teils Jahrzehnte in Deuben tätig waren. Sie hätten viele Veränderungen vollzogen und so manche Klippen gemeistert. «Dabei war auf Sie immer Verlass», sagte er.

Die Mibrag arbeite mit Hochdruck an der Entwicklung neuer Geschäftsfelder. Dazu zählten die Bereiche Recycling, erneuerbare Energien, Wasserstoff und Bio-Brennstoffe. Ziel sei es, das Unternehmen bis zum Ende der Kohleverstromung vollständig zu transformieren.

Der 2020 in Deutschland beschlossene Ausstieg aus der Kohleverstromung und wirtschaftliche Gründe führten den Angaben nach dazu, dass sich die Mibrag mit dem Kraftwerk Deuben am Auktionsverfahren für die vorzeitige Stilllegung von Kraftwerkskapazitäten beteiligte. Mit dem Zuschlag der Bundesnetzagentur wurde der Weg für eine sozialverträgliche Außerbetriebnahme des Kraftwerks frei.

Während ältere Beschäftigte über sozialverträgliche Regelungen das Unternehmen verlassen, beginne für jüngere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an anderen Standorten der Mibrag eine neue Arbeit. Zuletzt arbeiteten in Deuben 135 Beschäftigte von ehemals bis zu 2000. Das Braunkohlekraftwerk lieferte Strom für die Mibrag-Tagebaue in Profen (Sachsen-Anhalt) und Vereinigtes Schleenhain (Sachsen).

Im nahen Wählitz betreibt die Mibrag ein weiteres Industriekraftwerk, das nun die Stromversorgung für Anlagen der Tagebaue übernehmen soll. Mit mehr als 1500 Beschäftigten zählt die Mibrag zu den größten Arbeitgebern im Süden Sachsen-Anhalts. Tausende Arbeitsplätze hängen im Mitteldeutschen Revier von der Braunkohle ab.

Deuben galt vor allem vor 1990 als eine der größten Dreckschleudern in Ostdeutschland. In der langen Geschichte des Kraftwerks kam es zu Unglücken mit Todesopfern. Umweltschützer, wie Mitte der 1990er Jahre Aktivisten von Greenpeace, forderten mit Aktionen die Abschaltung des Kraftwerkskomplexes mit Brikett- und Staubfabrik. Nach einem Beschluss der vormaligen Bundesregierung sollten spätestens bis 2038 alle Braunkohlekraftwerke in Deutschland abgeschaltet werden. Die neue Ampel-Koalition avisiert einen Kohleausstieg bis 2030.

(dpa)



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#7 Kraftwerk Mehrum wird heruntergefahren: Restreserve für 2022

Die Belegschaft des Kraftwerks Mehrum (Landkreis Peine) soll den Kohlemeiler am Dienstag nach mehreren Jahrzehnten Betrieb herunterfahren.

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(© Julian Stratenschulte/dpa/Archivbild) Die aufgehende Sonne taucht das Kohlekraftwerk im Landkreis Peine in warmes Licht.

Zum Mittwoch (8. Dezember) greift eine im Frühjahr vereinbarte Stilllegungsprämie für den Standort östlich von Hannover - solche Zahlungen erhalten die Betreiber, wenn sie die entsprechende Stromproduktion im Rahmen des Kohleausstiegs vorzeitig beenden.
Für das Mehrumer Steinkohlekraftwerk war dies nach einer Entscheidung der Bundesnetzagentur Anfang April so entschieden worden. «Wir werden die Anlagen hier nun aus dem kommerziellen Betrieb nehmen», sagte Geschäftsführer Armin Fieber der dpa.

Ganz vorbei ist die Verfeuerung der über den Mittellandkanal angelieferten Kohle in Mehrum noch nicht. Laut der Kraftwerksleitung soll eine geringe Reservekapazität für rund vier weitere Wochen im Sommer 2022 vorgehalten werden. Der Netzbetreiber Tennet wolle dann eine neue Schaltanlage in der Nähe des Werks ans Netz anbinden - und in dem Rahmen solle noch etwas Elektrizität geliefert werden. Nach dieser «speziellen Maßnahme» sei aber wohl endgültig Schluss.

Das Kraftwerk mit einer Leistung von 690 Megawatt gehört zur Holding EPH des tschechischen Milliardärs Daniel Kretinsky. Ein Teil der gut 120 Beschäftigten in Mehrum soll den Angaben zufolge nach der Stilllegung zum Ex-Eigentümer Enercity zurückwechseln, den früheren Stadtwerken Hannover. Ein Sozialplan, der dies vorsehe, sei bei der Übernahme des Werks durch EPH schon besprochen worden. «Wir kümmern uns darum, dass wir unseren Mitarbeitern einen Weg in die Zukunft ebnen», sagte Fieber. Auch auf dem Mehrumer Gelände solle es eine Nachnutzung geben, deren Konzept noch im Detail ausgearbeitet werde.

(dpa)



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#8 Deutschland schaltet ab - Der Atomausstieg und die Folgen

Mitte April 2023 geht in Deutschland die friedliche Nutzung der Kernenergie zu Ende. Welche Folgen hat die deutsche Energiepolitik für den Industriestandort Deutschland, die Entwicklung des Strompreises und die Stabilität der Stromnetze?


Video verfügbar: bis 11.04.2025 ∙ 23:59 Uhr


Die Autoren haben die Folgen der deutschen Energiepolitik für den Industriestandort Deutschland untersucht, für die Entwicklung des Strompreises und die Stabilität unserer Stromnetze. Die Dokumentation veranschaulicht auch die Situation im Ausland, wo viele Länder an Atomenergie festhalten und an neuen Reaktortypen forschen. Ist die deutsche Energiepolitik noch zeitgemäß? Wird sie den aktuellen Entwicklungen noch gerecht?
ARD Doku: Deutschland schaltet ab - der Atomausstieg und die Folgen - Reaction

Die ARD haut mal einen raus Abschaltung der Atomkraftwerke, aber holla die Waldfee. Das muß man gesehen haben.



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