Mögliche Szenarien zum Thema Blackouts und Stromausfälle

Szenarien, Vorsorge und aktuelles dazu.
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S.E.T.I
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#1 Mögliche Szenarien zum Thema Blackouts und Stromausfälle

Hier folgen Informationen, Dokus und Vorträge über die möglichen Szenarien zum Thema Blackouts und Stromausfälle.


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S.E.T.I
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#2 Doku zu Blackout – Was passiert, wenn der Strom wirklich länger ausfällt

Was tun, wenn der Strom wegbleibt und weder Grundversorgung noch Kommunikation funktionieren?

Der Schriftsteller Marc Elsberg, Autor des Bestsellers „Blackout“, glaubt, dass nicht nur der Staat, sondern auch die Bürger in Österreich schlecht vorbereitet sind: „Wir haben in unserer Gesellschaft den großen Luxus, sehr gut funktionierende Systeme zu haben. Dabei haben wir aber in den letzten Jahrzehnten übersehen, dass diese Systeme womöglich auch einmal ausfallen können. Wenn jeder die offiziellen Empfehlungen befolgen würde und Vorräte für zehn bis 14 Tagen zu Hause hätte, dann hätten wir weniger Probleme im Fall eines Blackouts. Für unsere Eltern war es noch selbstverständlich, eine gut gefüllte Speisekammer zu haben, heute ist das leider nicht mehr der Fall.“ Die Reporter gehen in der Reportage der Frage nach, was Österreich in einem Katastrophenfall erwartet und was jeder Einzelne im Fall eines Blackout tun kann.




https://add.at/056


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Utopia
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#3 Blackout & Atomkraftwerke - Was passiert da? Sind wir Sicher? Teil 1

Blackout & Atomkraftwerke - Was passiert da? Sind wir Sicher? Teil 1



Outdoor Chiemgau
01.11.2019

Was passiert bei einem Blackout mit Atomkraftwerken? Wie sicher sind wir? Diese Frage gehen wir im heutigen Video nach


MfG Utopia
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#4 MÖGLICHE PANIK BEI STROMAUSFALL - GroKo bereitet sich auf Mega-Blackout vor

Es wäre der absolute „Größte anzunehmende Unfall“ (GAU), hätte Chaos, Panik und möglicherweise sogar Unruhen in der Bevölkerung zur Folge: ein flächendeckender Stromausfall in Deutschland, ein sogenannter „großer Blackout“.
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Vorsorge: Ein Notstromaggregat des Technischen Hilfwerks
(Foto: THW Schongau)

Bisher gab es nur kleinere, regionale Stromausfälle, mit überschaubaren Folgen.
So etwa in Berlin: Dort waren am 11. November 2019 im Stadtteil Charlottenburg mehrere Straßenzüge stundenlang ohne Strom. Betroffen: 2600 Haushalte, 350 Geschäfte!
Ursache: kaputte Kabel!

Doch: Größere Probleme könnte es u.a. durch Cyber-Attacken, Terror-Angriffe oder Sabotage geben, und genau darauf bereiten sich die Bundesregierung und der Katastrophenschutz derzeit vor. Das belegt der aktuelle Haushaltsplan des Bundesinnenministeriums (BMI).

BILD erklärt, was genau die Behörden vorhaben.

Federführend ist das BMI. Es rüstet zur Zeit deshalb sowohl das „Technische Hilfswerk“ (THW) als auch das „Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe“ (BBK) für den Fall eines großflächigen Stromausfalls deutlich auf.


THW verstärkt Notstromvorsorge

►Das THW bekommt 33,5 Millionen Euro für die Anschaffung von 670 „50 kVA-Notstromaggregaten“ – zur Ausrüstung der Ortsverbände in Deutschland.
Begründung laut BMI: „Vor dem Hintergrund des THW-Rahmenkonzeptes und der Gefahr eines großen Blackouts ist eine derartige Ausstattung der Ortsverbände dringend geboten.“

Auf BILD-Nachfrage erklärte das THW seine Blackout-Pläne: Die Aggregate dienten einerseits dazu, um bei einem massiven Stromausfall seine „Aufgaben noch wahrnehmen zu können“. Und zum anderen soll das THW im Fall eines großen Blackouts „regional durch große Notstromaggregate auch Dritten“ (z.B. Krankenhäusern) helfen, „die nötigsten Aufgaben der Daseinsvorsorge aufrechterhalten zu können.“

THW-Chef Albrecht Broemme (66) zu BILD: „Dem THW bereiten großflächige, lang andauernde Stromausfälle Sorgen.“ Ein Problem werde dabei „der Ausfall des Internets sein“, sagt Broemme. Sprich: Wichtige Kommunikationswege sind auf einen Schlag weg – keine Chats, keine E-Mails und keine Nachrichtenseiten!

Dagegen werde „der Digitalfunk dank seiner Notstromversorgung auch bei längerfristigem Blackout noch funktionieren.“ Weniger optimistisch ist Broemme mit Blick auf die Vorsorge der Bürger.
Broemme: „Das THW ist für den ‚großen Blackout‘ besser vorbereitet als die Bevölkerung.“

Katastrophenschützer erstellen Rettungsplan


Das Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) bekommt 35,6 Mio. Euro für den Ausbau seiner „Konzeption Zivile Verteidigung“. Mit dem Hinweis: „Das Konzept dient der autarken Unterbringung und Versorgung von bis zu 5000 Personen.“

Auf BILD-Nachfrage erklärte das BBK, dass die „längere autarke Unterbringung und Versorgung von betroffenen Personen“ erst dann erforderlich sei, wenn „große Teile der kritischen Infrastruktur in den betroffenen Gebieten langfristig nicht oder nur noch eingeschränkt zur Verfügung stehen“.

Sprich: Wenn die Strom-, Wasser- oder Lebensmittelversorgung ausfallen! Solche Szenarien sind laut Bevölkerungsschutz „sowohl im Krieg als auch aufgrund von Naturkatastrophen denkbar“, aber auch bei einem Blackout.

BBK-Chef Christoph Unger (61) macht den Ernst der Lage klar: „Großflächige langanhaltende Stromausfälle sind ein plausibles Szenario und müssen im Rahmen der Notfallplanungen und der präventiv zu ergreifenden Maßnahmen berücksichtigt werden.“

Was passiert bei einem großen Stromausfall?

Schon kleine Stromausfälle führen laut einem Bericht des „Büros für Technikfolgenabschätzung beim Deutschen Bundestag“ (2011) bereits zu Versorgungsengpässen (u.a. beim Wasser), zu Störungen der öffentlichen Sicherheit (durch Plünderungen) und zu Beeinträchtigungen im Straßen-, Schiffs und Schienenverkehr, da u.a. die Signale, Ampeln, Wehre ausfallen.

Wie verhalten sich Bürger?

BBK-Chef Unger glaubt, dass Menschen, die sich „in ihrem Lebensalltag sozial verhalten, dieses Verhalten auch in einer Notsituation überwiegend beibehalten“ werden. Und er hofft, dass sie Anderen helfen werden.

Doch: Welch verheerende Folgen ein Stromausfall haben kann, zeigt das Beispiel New York! Dort fiel vom 13. bis 14. Juli 1977 der Strom aus. Neun Millionen Menschen saßen plötzlich im Dunkeln! In den ärmeren Vierteln plünderten marodierende Banden mehr als 1600 Geschäfte und legten mehr als 1000 Brände. Die öffentliche Ordnung brach in Teilen der Stadt zusammen.

(Meist wird bei New York aber nur von einer höheren Geburtenrate berichtet...)

(von: F. SOLMS-LAUBACH)



MfG Utopia
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#5 Die Stromlücke kommt später – dafür aber schlimmer

In einem Worst-Case-Szenario können die deutschen Stromerzeuger die Nachfrage nach Elektrizität im Januar 2021 nicht mehr aus eigener Kraft decken – und müssten Strom aus dem Ausland importieren. Heute wären die Reserven noch knapp ausreichend.

In einer kritischen Situation könnte Deutschland seinen Strombedarf zu Zeiten einer angenommenen Spitzenlast am 20. Januar 2021 nicht mehr aus eigener Kraft decken. So steht es in der aktuellen Leistungsbilanz der vier Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz, Amprion, TenneT und TransnetBW. In dem unwahrscheinlichen Fall des Eintritts einer solchen Situation wäre Deutschland erstmals dazu gezwungen, Strom aus dem Ausland zu importieren.

Nach der Definition der Netzbetreiber besteht eine kritische Situation, wenn zur Zeit der Jahreshöchstlast, die in diesem Jahr für Mittwoch, 15. Januar, 19 Uhr angenommen wurde, eine „kalte Dunkelflaute“ herrscht, also Solarstrom nicht zur Verfügung steht und nur eine geringe Menge Windkraft eingespeist wird. Zudem wird angenommen, dass „gleichzeitig eine relativ hohe Nichtverfügbarkeit konventioneller Kraftwerkskapazitäten“ besteht. Entgegen der Annahme in der Analyse ist eine solche kritische Situation in der Realität dieser Tage nicht zu erwarten, unter anderem, weil relativ viel Windenergie eingespeist wird.

Über die Eintrittswahrscheinlichkeit eines solchen Zusammentreffens widriger Umstände macht der Bericht keine Angaben. Es lasse sich „auch keine Aussage über das absolute Versorgungssicherheitsniveau in Deutschland ableiten, da bei dieser rein nationalen Betrachtung die Verlässlichkeit von Importen aus dem Ausland nicht betrachtet wird“, schränkt die Analyse der Netzbetreiber ein.

„Viele Unsicherheiten“ in den Leistungsbilanzen
► Text anzeigen
Im kommenden Jahr sinkt die Kraftwerksreserve nach Einschätzung der Netzbetreiber weiter. Die Leistungsbilanz dürfte unter der beschriebenen Annahme kritischer Umstände 2021 erstmals einen negativen Wert annehmen. Die Netzbetreiber rechnen schlimmstenfalls mit einer verbleibenden Leistung von minus 5,5 Gigawatt.
Das heißt: Bei widrigen Wetterbedingungen und mehreren Kraftwerksausfällen wäre Deutschland damit erstmals gezwungen, Strom zu importieren, und zwar der Leistung nach in einer Größenordnung von fünf bis sechs Großkraftwerken.

„Die deutliche Verringerung der verbleibenden Leistung zwischen den Stichzeitpunkten 2020 und 2021 ist im Wesentlichen auf den Wegfall der Netzreservekraftwerke zurückzuführen“, heißt es in dem Bericht zu den Ursachen. Dabei handelt es sich um Kraftwerke, die von den Netzbetreibern nach Paragraf 13 Energiewirtschaftsgesetz ausschließlich für den Zweck angemietet werden dürfen, um „den sicheren und zuverlässigen Netzbetrieb“ zu gewährleisten. Da die beihilferechtliche Genehmigung der EU-Kommission für die Netzreserve jedoch mit dem 30.06.2020 ausläuft, „wird ab 2021 keine Netzreserve im Leistungsbilanzbericht mehr angesetzt“, heißt es im aktuellen Bericht.

In ihrer vorherigen Analyse aus dem Jahre 2017 waren die Netzbetreiber noch davon ausgegangen, dass eine negative Leistungsbilanz erstmals bereits zum Stichtag dieses Jahres, also 15. Januar 2020, vorliegen könnte. WELT berichtete darüber. „Unter den beschrieben Bedingungen hätte sich mit den damals den Übertragungsnetzbetreibern vorliegenden Informationen und getroffenen Annahmen ein Importbedarf von 0,5 Gigawatt für den Referenztag 2020 ergeben“, heißt es jetzt im Update der Analyse.

„Durch die stetige Aktualisierung der Datengrundlage und Berücksichtigung der aktuellen Informationen zum Kraftwerkspark in Deutschland“ ergebe sich nun „im vorliegenden Leistungsbilanzbericht für Januar 2020 eine positive verbleibende Leistung von circa 1 Gigawatt“.

Die relative Entwarnung ist damit zweischneidig: Zwar kommt es in diesem Jahr nun doch nicht zu dem einst befürchteten Defizit von 0,5 Gigawatt. Doch die erste theoretische Stromlücke im Krisenfall wird jetzt für 2021 erwartet – und sie fällt mit minus 5,5 Gigawatt deutlich größer aus.
► Text anzeigen
(Von Daniel Wetzel Wirtschaftsredakteur)



MfG Utopia
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#6 Blackout - Kann das eigentlich passieren? Was sagt das Bundesheer dazu?

Blackout - Kann das eigentlich passieren? Was sagt das Bundesheer dazu? - Basics I



Outdoor Chiemgau
24.01.2020

Kann ein Blackout passieren? Wie wahrscheinlich ist ein Blackout? Wie funktioniert das europäische Stromnetz? Welche Sicherungsmaßnahmen gibt es? Kann ein Blackout durch dei Energiewende kommen? Was sagt das österreichische Bundesheer dazu?
Das klären wir heute TEIL I


MfG Utopia
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#7 Blackout - (Mein) größter Alptraum

Der Blackout wird kommen – bereiten Sie sich schon jetzt darauf vor!

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Was ist ein Blackout?

Unter einem »Blackout« versteht man »den plötzlichen, überregionalen und länger andauernden Stromausfall großer Stromnetze«. Bezogen auf Europa, wo die Stromsysteme auch im Zuge der Energiewende und dem Bedeutungszugewinn wetterabhängiger Energieträger wie Sonne und Wind immer stärker vernetzt werden, würde sich ein Blackout binnen weniger Sekunden transnational über weite Teile Europas ausbreiten. Man spricht dann von einer »europäischen Großstörung«. Einen Stromausfall, der mehrere Länder über mehrere Stunden gleichzeitig betraf, gab es in Europa zuletzt im November 2006. Kritiker befürchten allerdings, dass die Gefahr eines Blackouts wegen der Energiewende und der Stilllegung konventioneller Kraftwerke künftig erheblich zunehmen wird. Sie glauben: Die Frage ist nicht, ob es zu einem Blackout kommt, sondern wann!

Woran erkennt man einen Blackout?

Fällt der Strom großflächig aus, sind die Betroffenen im Regelfall auch von der Informationsversorgung durch Rundfunk, Fernsehen und Internet abgeschnitten. In dieser Situation ist es wichtig zu erkennen, ob es sich um eine lokale und zeitlich begrenzte Unterbrechung der Energieversorgung oder einen echten Blackout handelt.

Letzteres ist dann anzunehmen, wenn folgende Indikatoren gleichzeitig auftreten:

● Kein Strom – alle strombetriebenen Geräte sowohl innerhalb wie außerhalb des Hauses sind ausgefallen.

● Kein Handynetz und Internetzugang.

● Kein Empfang privater Radiosender, weil die ihren Sendebetrieb ohne Strom im Regelfall nicht aufrechterhalten können – anders als die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten, die einen Versorgungsauftrag haben und deshalb ihr Programm auch bei einem Blackout noch für einige Tage ausstrahlen können.

Das gemeinsame Auftreten der genannten Ereignisse ist ein Alarmsignal, auf das Sie reagieren müssen, sofern Sie Vorbereitungen für diese Extremsituation getroffen haben.

Welche Folgen hat ein Blackout im Alltag?

Schon in den ersten Minuten nach einem großflächigen Stromausfall sind chaotische Zustände zu erwarten.

● Das elektrische Licht sowie alle Geräte und andere Annehmlichkeiten des täglichen Lebens, die Strom benötigen, funktionieren nicht mehr. Das gilt auch für Herd und Kaffeemaschine, weshalb keine warmen Getränke und Speisen mehr zubereitet werden können. Kühlschrank und Gefrierschrank fallen ebenfalls aus. Schon nach wenigen Stunden beginnen die dort aufbewahrten Lebensmittel zu verderben. Sofern das Wohnhaus über einen Fahrstuhl verfügt, ist auch der außer Betrieb.

● Im Winter fällt die Heizung, im Sommer Klimaanlage und Ventilatoren aus. Das ist bei Temperaturen unterhalb des Gefrierpunktes oder extremer Hitze nicht nur unangenehm, sondern kann gesundheitlich angeschlagenen Menschen erhebliche Problemen bereiten, die in Einzelfällen auch zum Tod führen.

● In den oberen Etagen von Mehrfamilienhäusern oder in höher gelegenen Gebäuden ist die Versorgung mit Frischwasser schon kurz nach dem Stromausfall eingeschränkt oder gar nicht mehr möglich, weil die Pumpen nicht mehr funktionieren. Das betrifft auch die Toilettenspülung. Nach etwa einer Woche kommt überhaupt kein Wasser mehr aus den Leitungen. Die Menschen müssen sich dann über Notbrunnen versorgen, die in Deutschland für jeden Bürger in einer Entfernung von maximal zwei Kilometern erreichbar sind und die sich vor allem im Umfeld von Krankenhäusern und Altenheimen befinden.

● Dramatisch sind die Folgen für die Kommunikation: Computer lassen sich nicht einschalten, weshalb kein Zugriff auf das Internet mehr möglich ist. Auch Telefone, die heute zumeist Strom benötigen, sind außer Betrieb. Selbst Handys sind nur noch kurzzeitig nutzbar, weil Sender und Empfänger der Mobilfunknetze lediglich für 60 bis 120 Minuten mit Notstrom versorgt werden, bevor auch sie ausfallen. Bis dahin sind die Netze wegen der großen Zahl von Anrufen allerdings völlig überlastet. Gewünschte Gesprächspartner sind deshalb kaum erreichbar.
Auch nach dem Ende des Blackouts dauert es gerade in städtischen Ballungsräumen eine längere Zeit, bis die elektronische Kommunikation wieder störungsfrei funktioniert, weil das Wiederhochfahren der Systeme die Technik erheblich belastet.

● Einige Stunden nach dem Stromausfall ist auch der fernmündliche Austausch zwischen Behörden nicht mehr möglich. Das gilt etwa für Polizei und Feuerwehr. Die Einsatzkräfte werden nur noch auf persönlichen Zuruf über Notfälle informiert, was die Reaktionszeiten deutlich verlängert. Das verschlechtert die Sicherheitslage der Bevölkerung, die Kriminalität steigt. Im Extremfall kann es zumindest in einigen Stadtteilen und Regionen zu einem völligen Zusammenbruch der öffentlichen Ordnung kommen.

● Auf den Straßen funktionieren weder Ampeln noch die Straßenbeleuchtung bei Nacht. Straßenbahnen bleiben stehen, Züge können nicht mehr weiterfahren. Die Folgen sind ein Verkehrschaos sowie ein deutlicher Anstieg der Unfallzahlen. Einsatzwagen von Polizei und Feuerwehr stehen ebenso im Stau wie Lieferfahrzeuge. Logistik und Warenverkehr brechen zusammen, und damit die Versorgung der Bevölkerung mit Gütern des täglichen Bedarfs.

● In den Supermärkten findet – solange noch Waren vorhanden sind – ein improvisierter Verkauf mit Hilfe von Taschenlampen und Handkassen statt.

● Erst nach etwa acht Stunden hat der Katastrophenschutz auf allen Ebenen seine Arbeit aufgenommen, um der Bevölkerung zu helfen.

● Viele Menschen werden versuchen, sich mit offenem Feuerstellen wie etwa Campingkochern eine warme Mahlzeit zuzubereiten. Dadurch steigt die Gefahr von Bränden, die außer Kontrolle geraten können. Weil die Feuerwehr wegen des Zusammenbruchs der Kommunikation und der chaotischen Verkehrssituation allenfalls verspätet an den Einsatzort gelangt, können sich solche Feuer zur Großbränden ausweiten.

● Ohne Strom können die Zapfsäulen der Tankstellen keinen Treibstoff mehr abgeben. Von den 14.000 Tankstellen, die es in Deutschland gegenwärtig gibt, sind nur 15 mit einem Notstromaggregat ausgestattet. Und die werden Benzin und Diesel – so weit noch vorrätig – in erster Linie an Einsatzfahrzeuge von Polizei und Feuerwehr abgegeben.

● In der Viehwirtschaft fällt die automatisierte Stalltechnik aus. Da eine manuelle Versorgung der Tiere mit Nahrung und Wasser in der Massentierhaltung kaum möglich ist, verenden Millionen von Kühen, Schweinen und Hühnern. Das kann vor allem in den Sommermonaten schnell zu Seuchen führen, weil es oftmals nicht möglich sein wird, die Tierkadaver rechtzeitig und ordnungsgemäß zu entsorgen. Milchkühe, die nicht mehr maschinell gemolken werden können, erleiden furchtbare Schmerzen und müssen nach spätestens zwei Tagen notgeschlachtet werden. Auch bei der Nahrungsmittelerzeugung in Treibhäusern, die nach einem Blackout nicht mehr mit Lüftung und Heizung versorgt werden können, ist mit erheblichen Ausfällen zu rechnen. Tritt eine längere Stromunterbrechung in der Erntezeit auf, sind die Landwirte mangels Treibstoff nicht mehr in der Lage, ihre Feldfrüchte einzubringen.
Auch Wochen und Monate nach einem Blackout ist deshalb mit Engpässen bei der Lebensmittelversorgung zu rechnen, was zu steigenden Preise führt. Körperlich geschwächte Menschen müssen zudem mit gesundheitlichen Problemen rechnen.

● Gegen Ende der ersten Woche nach einem großen Stromausfall werden lebenswichtige Güter wie Nahrungsmittel und Medikamente knapp. Bei vielen Menschen sinkt deshalb die Hemmschwelle zur Anwendung von Gewalt, es kommt zu Unruhen und Plünderungen. Werden im Zuge dieser Ausschreitungen Ladengeschäfte ganz oder teilweise zerstört, wird die Versorgungslage über das Ende der Krise hinaus verschärft, weil die beschädigte Infrastruktur zunächst instandgesetzt werden muss, bevor der Warenverkauf wieder aufgenommen werden kann.

Bei einer längeren, über viele Tage bzw. mehrere Wochen andauernden Unterbrechung der Energieversorgung drohen Chaos und Anarchie.

Übrigens: Einer Studie zufolge würde ein Blackout in Deutschland bereits in der ersten Stunde einen Schaden von 600 Millionen Euro verursachen. Dauert der Stromausfall länger, sind die Kosten nicht mehr zu beziffern!

Das Wiederhochfahren der komplexen Infrastruktur unserer modernen Gesellschaft und die vollständige Wiederherstellung der Versorgung der Bevölkerung nach einem Blackout dauern Wochen und zum Teil Monate. Die mittelbaren Folgen eines solchen Ereignisses können sogar noch Jahre später spürbar sein.

Unser Tipp: Bereiten Sie sich und ihre Familie rechtzeitig auf eine solche Katastrophe vor. Informieren Sie sich, was bei einem Blackout zu tun ist, um diesen GAU möglichst unbeschadet zu überstehen. Bedenken Sie, dass Ihr PC bei einem Stromausfall nicht funktioniert und Sie sich deshalb keinen Rat im Internet holen können.
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#8 Blackout Studie Bundesregierung: Verkehr & Transport - Kommen wir noch nach Hause?

Blackout Studie Bundesregierung: Verkehr & Transport - Kommen wir noch nach Hause?



Outdoor Chiemgau
19.06.2020

Die Blackout/großflächiger Stromausfall Studie der Bundesregierung. Thema Verkehr & Transport. Kommen wir noch nach Hause? Kommt noch der Rettungswagen? Werden Supermärkte noch beliefert? Was funktioniert nicht mehr?
Und diese Ergebnisse haben selbst mich noch überrascht
Erstellt vom Büro für Technikfolgeabschätzung. Was funktioniert nicht mehr und warum? Und was kann man dagegen tun?


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#9 Blackout - Studie der Bundesregierung: Trinkwasser, Löschwasser & Abwasser. Was funktioniert noch?

Blackout - Studie der Bundesregierung: Trinkwasser, Löschwasser & Abwasser. Was funktioniert noch?




Outdoor Chiemgau
26.06.2020

Die Blackout/großflächiger Stromausfall Studie der Bundesregierung TAB - diesmal Thema Trinkwasser, Löschwasser & Abwasser.
Haben wir dann noch Wasser? Was funktioniert noch und wie lange? Was funktioniert nicht mehr? Worauf müßt ihr achten? Welche Vorbereitung könnt ihr treffen? Wie kommt man an Trinkwasser?


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#10 Weltweiter Blackout durch Sonnenstürme?

Die Sonne sendet uns Licht und Energie, ermöglicht Leben und Wachstum. Doch Wissenschaftlern bereitet sie auch große Sorgen: denn gigantische, unberechenbare Sonnenstürme bedrohen zunehmend unsere Stromversorgung und Netzwerke. Die US-Weltraumbehörde NASA hat eine Raumsonde gebaut, die die Ursachen der rätselhaften Sturm-Phänomene erforschen soll.

Die Sonne ist unsere Quelle von Licht und Leben – sie sendet uns Energie und Wärme. Wissenschaftlern aber bereitet sie auch große Sorgen. Denn immer wieder in unregelmäßigen Abständen von bis zu mehreren Jahren schießt sie riesige Plasmastürme von sich, gigantische Partikelmassen, die ohne Vorwarnung durch den Weltraum rasen.

Der letzte große Sonnensturm ereignete sich 2017, die Erde wurde knapp verfehlt. Ganz anders 2003, als im schwedischen Malmö durch Überspannungen in Transformatoren die Lichter ausgingen und zum Beispiel Japan den Kontakt zu zwei Satelliten verlor. 1989 sorgten Sonnenstürme für einen sechsstündigen Blackout in Kanada samt Ausfall der Fernwärmeversorgung mitten im Winter.

Sonnenstürme sind bislang nicht vorhersagbar. Die US-Weltraumbehörde NASA hat deshalb eine Raumsonde gebaut, die so nahe an die Sonne heranfliegt wie nie zuvor. Sie soll die äußere Atmosphäre, die Korona, erforschen und sieben Jahre lang wissenschaftliche Daten sammeln. Experten aus verschiedenen Ländern sind an der Mission „Parker Solar Probe“ beteiligt, wie der deutsche Astrophysiker Volker Bothmer. Parallel hat auch die Europäische Weltraumorganisation ESA eine Sonde zur Sonne geschickt, die „Solar Orbiter“. Das zeigt, wie ernst den Wissenschaftlern das gemeinsame Ziel ist: die Sonne und die Entstehung ihrer Stürme besser zu verstehen.
Schon die ersten Messungen und Aufnahmen machen deutlich: Das Bild, das die Forscher bislang von den Vorgängen auf der Sonne hatten, ist anscheinend viel zu schlicht – die Wissenschaftsdokumentation bei ARTE über ein rätselhaftes Phänomen.



Dokumentation von Lars Ole Reimer (D 2020, 53 Min)


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