Klimawandel

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S.E.T.I
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#1 Klimawandel

Klimawandel, auch Klimaänderung, Klimawechsel oder Klimaschwankung, bezeichnet die Veränderung des Klimas auf der Erde und erdähnlichen Planeten. Die dahinter stehende Abkühlung oder Erwärmung verläuft über unterschiedlich lange Zeiträume.


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Deckard666
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#2 Bundestag beschließt Klimaschutzgesetz – Das ändert sich (Deutschland)

Bundestag beschließt Klimaschutzgesetz – Das ändert sich (2019-11-15)

Die Treibhausgas-Einsparziele für Energiewirtschaft, Verkehr oder Wohnen werden konkret: Der Bundestag hat am Freitag das Klimaschutzgesetz verabschiedet. So will Deutschland bis 2030 sein Klimaziel erreichen.


Der Bundestag hat am Freitag das von der Regierung vorlegte Klimaschutzgesetz beschlossen. Für die Vorlage, die Emissionsvorgaben für unterschiedliche Wirtschaftsbereiche enthält, stimmte die Mehrheit der Koalition, die Oppositionsfraktionen votierten dagegen. Im Anschluss wurde über weitere Gesetze zur Umsetzung des Klimaschutzpakets der Regierung abgestimmt.

Mit dem Vorhaben werden nach langem Streit in der Koalition konkrete Treibhausgaseinsparziele für einzelne Sektoren wie Energiewirtschaft, Verkehr oder Wohnen festgelegt. Jedes Ministerium ist beispielsweise dafür verantwortlich, die gesetzten Vorgaben über die nächsten Jahre zu erreichen. Damit soll sicher gestellt werden, dass Deutschland bis 2030 sein Klimaziel erreicht und 55 Prozent Treibhausgase im Vergleich zu 1990 einspart.

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Deckard666
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#3 Europäische Investitionsbank steigt aus fossiler Energie aus - Europa will kein Geld mehr verbrennen

Europäische Investitionsbank steigt aus fossiler Energie aus - Europa will kein Geld mehr verbrennen (2019-11-15)

Es ist ein radikaler Schritt: Europas wichtigste zwischenstaatliche Investitionsbank will ab 2021 keine Darlehen mehr für fossile Energieprojekte vergeben. Auch Deutschland hat seinen Widerstand aufgegeben.

Man kann nicht sagen, dass es den Anteilseignern leicht gefallen wäre, aus ihrer traditionellen Investitionsbank ein fossilfreies, grünes Geldhaus zu formen. Gut neun Stunden und bis in den Abend hinein verhandelten die 28 EU-Mitgliedstaaten am Donnerstag auf einem Treffen in Luxemburg. Dann stand die Entscheidung: Ab 2021 wird die Europäische Investitionsbank (EIB) keine fossilen Energieprojekte mehr mit Krediten unterstützen. Dies teilte EIB-Vizepräsident Andrew McDowell mit.

Der Ausstieg aus der Unterstützung fossiler Brennstoffe kommt damit ein Jahr später als ursprünglich geplant. Der Vorsitzende der EIB, der ehemalige FDP-Generalsekretär Werner Hoyer, hatte im Sommer angekündigt, sein Institut zur "Klimaschutzbank" machen zu wollen, um die EU beim Erreichen ihrer Ziele zu unterstützen. Bereits seit 2013 fördert die EIB keine Vorhaben zur Kohleverstromung mehr, nun wird in zwei Jahren auch Gas auf die Ausschlussliste gesetzt - damit wird die Bank fossilfrei.

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Utopia
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#4 Klimawandel : "Venedig wird definitiv untergehen"

Kann Venedig vor dem Meer gerettet werden? Nein, sagt der Klimaforscher Anders Levermann nach dem Rekordhochwasser. Der Untergang sei nur noch eine Frage der Zeit.
(Interview: Linda Fischer)

Bild
Niemand weiß, wann der Markusplatz in Venedig für immer versinkt.
(© Filippo Monteforte/​AFP/​Getty Images)

Langsam zieht sich das Wasser nun zurück. Der Wasserpegel der norditalienischen Stadt Venedig stieg zuvor innerhalb einer Woche dreimal auf mehr als 1,50 Meter. Seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1872 war das Wasser noch nie in so kurzer Zeit während einer Hochwassersaison so stark gestiegen. Venedigs Bürgermeister Luigi Brugnaro sagte, er sei davon überzeugt, dass der Klimawandel für diese Hochwasser mitverantwortlich sei. Auf welche Weise dies geschieht, erklärt der Klimaforscher Anders Levermann vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) im Interview:

ZEIT ONLINE: Herr Levermann, jeden Herbst kommt es in Venedig zu Hochwasser, dem Acqua alta. Das ist normal. Nun scheint sich etwas zu verändern. Inwiefern spielt der Klimawandel dabei wirklich schon eine Rolle?

Anders Levermann: Ob der Klimawandel das extreme Hochwasser in Venedig in diesem Jahr mit Sicherheit verstärkt hat, können wir als Wissenschaftler natürlich erst sagen, wenn wir dieses Ereignis mit vielen, vielen ähnlichen Ereignissen verglichen haben – also erst durch statistisch signifikante Berechnungen in einigen Jahrzehnten. Das Acqua alta ist aber eine Kombination aus Niederschlags- und Windphänomen, zusammen mit dem Tidenhub: Zwischen Herbst und Winter, wenn die Niederschläge hoch sind, der Tidenhub mehr Wasser in die venezianische Lagune drücken, entsteht sie. Anhand der Kraft physikalischer Gesetze können wir sagen: Wir werden Extremwetterereignisse wie dieses mit dem Klimawandel künftig häufiger und intensiver erleben.

ZEIT ONLINE: Wie genau könnte der Klimawandel das Acqua alta verschlimmern?

Levermann: Je wärmer wir den Planeten machen, desto mächtiger werden Starkregenereignisse und desto höher steigt der Meeresspiegel. All das kann das Hochwasser in Venedig verstärkt haben. In diesem Fall könnte noch ein weiterer Faktor hinzugekommen sein: der Jetstream.

ZEIT ONLINE: Das sind kräftige Luftströme, die auf der Nordhalbkugel in kilometerbreiten Windbahnen von Westen nach Osten ziehen und das Wetter weltweit mitbestimmen. Verhalten sie sich durch den Klimawandel anders als zuvor?

Levermann: Ja, mit der globalen Erwärmung kommt der Jetstream von seiner ursprünglichen Bahn ab und kommt wahrscheinlich immer häufiger ins Schlingern – er mäandert. Ein Blick auf den aktuellen Verlauf des Streams zeigt, dass die Winde nicht wie sonst nördlich von Italien von Westen nach Osten wehen, sondern aktuell unter Europa einen kleinen Bogen gemacht haben und in Italien von Süden nach Nordwesten ziehen. So könnten die lokalen Winde, die ein Acqua alta auslösen, durch den Jetstream verstärkt worden sein – normalerweise wirken sie diesen eher entgegen.
Stefan Rahmstorf, einer meiner Kollegen am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, hat eine aktuelle, automatisch erstellte Grafik zum Jetstream in einem Tweet veröffentlicht:



Daraus ergibt sich auch eine mögliche Verbindung des Klimawandels mit den aktuell sehr starken Schneefällen in Österreich. Genau so könnte es auch einen Zusammenhang mit dem Hochwasser in Venedig geben. Ob das stimmt, muss aber noch genauer untersucht werden.

ZEIT ONLINE: Venedig ist nicht umsonst auf Pfählen gebaut. Seit ihrer Errichtung trotzt die Stadt den Gezeiten. Wie steht es um Venedig, wenn die Meeresspiegel weiter steigen?

Levermann: Für jedes Grad, den sich die Erde erwärmt, werden wir nach unseren Berechnungen, die der Weltklimarat IPCC in seiner Einschätzung übernommen hat, einen Anstieg des Meeresspiegels um etwa zweieinhalb Meter erleben. Das passiert zwar sehr langsam – möglicherweise innerhalb Hunderter von Jahren –, es heißt aber auch: Langfristig wird Venedig unter dem Spiegel der Weltmeere liegen. Hielten wir das 2-Grad-Ziel vom Pariser Klimaabkommen ein, müssten wir auf lange Sicht mit etwa fünf Metern Meeresspiegelanstieg rechnen. Venedig wird definitiv untergehen. Große Küstenstädte wie Hamburg, Shanghai, Hongkong oder auch New York müssten sich ebenfalls darauf einstellen, dass dann weite Teile meterweit unterhalb des Meerespiegels liegen.

ZEIT ONLINE: Dass Venedig und viele weitere Städte mit einem steigenden Wasserspiegel zu kämpfen haben, ist längst Gewissheit. Was hat die Stadt getan, um sich zu wappnen?

Levermann: Zunächst einmal: Venedig hat sich in der Vergangenheit zusätzlich abgesenkt, durch das Abpumpen von Trinkwasser aus dem Boden. Das Problem wurde bereits vor einigen Jahrzehnten erkannt, inzwischen passiert das nicht mehr. Außerdem gibt es Bemühungen, die ganze Lagune vor Hochwasser zu schützen. Beispielsweise mit speziell angefertigten ausfahrbaren Mauern, die das Wasser in Zukunft aufhalten sollen (siehe Video unten). Wir werden aber nicht darum herumkommen, dass der Ozean mehr Raum einnehmen wird, wenn er sich erwärmt. Eine Stadt wie Venedig hat mit steigendem Meeresspiegel ein Verfallsdatum. Es sei denn, wir finden eine fundamental andere Art, uns anzupassen – etwa eine gesamte Stadt ein paar Meter anzuheben. Noch gibt es meines Wissens keine Lösung für den Fall, dass eine Millionenstadt wie Shanghai unter den globalen Meeresspiegel gerät.



ZEIT ONLINE: Bis es soweit ist: Wie gut lassen sich solche Flutereignisse wie jetzt in Venedig vorhersagen? Wie viel früher können sich Menschen darauf einstellen?

Levermann: Flutwarnungen kommen mit der Wettervorhersage, also nicht viel früher als wenige Tage. Und auch hier ist es immer möglich, dass das Wetter deutlich schlimmer oder milder ausfällt als vorhergesagt. Wettermodelle müssen immer stärker globale Phänomene mit einbeziehen. Die Kollegen haben die Herausforderungen, die mit dem Wandel des globalen Klimas entstehen, angenommen – ein gutes Beispiel ist das bereits erwähnte veränderte Verhalten des Jetstreams. Das macht das Leben von Wetterexperten deutlich schwerer und ist ein Grund, weshalb uns die zunehmenden Extremwetterereignisse so sehr zu schaffen machen werden.

ZEIT ONLINE: Venedig gehört zum Weltkulturerbe der Unesco. Zahlreiche historische Gebäude, Museen, Brücken und Denkmäler zieren die Stadt: Wie sehr sind diese und andere Kulturschätze schon jetzt in Gefahr?

Levermann: Dass der Klimawandel Venedig und vergleichbar wertvolle Stätten bedroht, zeichnet sich schon seit Langem ab. Im Jahr 2014 habe ich mit einem Kollegen der Universität Innsbruck zusammengefasst, in welchen Ländern bei steigendem Meeresspiegel ein Verlust von Landfläche zu erwarten ist und welche Unesco-Stätten davon betroffen wären (Environmental Research Letters: Marzeion & Levermann, 2014). Wir haben eine Liste erstellt, in der – wenn wir allein Italien anschauen – nicht nur Venedig betroffen wäre, sondern auch die historische Innenstadt von Neapel oder der Piazza del Duomo in Pisa. Bei einem Anstieg der globalen Temperaturen um drei Grad wäre langfristig jede fünfte Unesco-Stätte gefährdet. Die einzige Möglichkeit, den Anstieg der Weltmeere wirklich zu begrenzen, ist aufzuhören, Kohle, Öl und Gas zu verbrennen.



MfG Utopia
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#5 Europaparlament ruft „Klimanotstand“ für Europa aus

Europaparlament ruft „Klimanotstand“ für Europa aus (2019-11-28)

Köln und Karlsruhe haben ihn bereits ausgerufen: den „Klimanotstand“. Nun ist auch das Europaparlament nachgezogen – ein symbolischer Akt, der Druck machen soll. Vorab gab es Uneinigkeit zwischen den Abgeordneten.

Das Europaparlament hat den „Klimanotstand“ für Europa ausgerufen. Die Abgeordneten stimmten am Donnerstag in Straßburg mit großer Mehrheit für einen entsprechenden Entschließungsantrag. 429 Parlamentarier sprachen sich dafür aus, es gab 225 Gegenstimmen, 19 Abgeordnete enthielten sich. Die Resolution ist ein symbolischer Akt, der aber Druck für konkrete Gesetzgebung aufbauen soll. Damit solle unterstrichen werden, dass wegen des Klimawandels dringend gehandelt werden müsse, erklärte das Parlament.

Er sei stolz, eine Mehrheit im Europaparlament erreicht zu haben, sagte der Vorsitzende des Umweltausschusses, Pascal Canfin, nach der Abstimmung. Damit werde die Erwartung der europäischen Bürger erfüllt.

Dass der Schritt kurz vor dem Arbeitsstart der neuen EU-Kommission unter Präsidentin Ursula von der Leyen am Sonntag und dem UN-Klimagipfel in der kommenden Woche in Madrid komme, sei eine starke Botschaft an die EU-Bürger und den Rest der Welt, so Canfin.

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Meinung: Mit dem „Klimanotstand“ wird Panik zum Politik-Prinzip (2019-11-28)

Das Europaparlament verhängt den „Klimanotstand“ über den ganzen Kontinent. Ist das noch zynische Symbolpolitik? Oder schon postdemokratisches Regieren mit dem Martinshorn? Die Politik riskiert endgültig, sich unglaubwürdig zu machen.

Das Europa-Parlament hat es wirklich getan: Mit breiter Mehrheit verabschiedeten die Politiker eine Resolution, die den „Klima- und Umwelt-Notstand“ erklärt. EU-Kommission, Mitgliedstaaten und sich selbst ruft das Parlament auf, „umgehend“ entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.

Aus Marketing-Sicht wurde das auch höchste Zeit, schließlich waren die Parlamente Frankreichs und Großbritanniens schon vorgeprescht, außerdem herrscht der Klima-Notstand erklärtermaßen bereits in Telgte und Ludwigslust, in Bottrop und Berlin-Charlottenburg. Hätte man noch länger gewartet, man wäre demnächst vermutlich von Bratislava und Bukarest überholt worden.

Nun kann eine solche Entschließung auf zweierlei Weise ausgelegt werden. Leider werfen beide kein gutes Licht auf die beteiligten Politiker.

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#6 Bundesrat stoppt Teile des Klimapakets

Bundesrat stoppt Teile des Klimapakets (2019-11-29)

Mehrere geplante Steuergesetze des Klimapakets wurde vom Bundesrat gestoppt. Darunter die Steuersenkung für Bahntickets und die Erhöhung der Pendlerpauschale. Die Themen wurden an den Vermittlungsausschuss übergeben.

Der Bundesrat hat mehrere im Klimapaket vorgesehene Steueränderungen vorerst gestoppt – darunter die Erhöhung der Pendlerpauschale, die steuerliche Förderung für Gebäudesanierung und die Steuersenkung für Bahntickets im Fernverkehr.

Die Länderkammer beschloss dazu am Freitag in Berlin einstimmig, den Vermittlungsausschuss anzurufen, in dem Bundestag und Bundesrat nun nach Kompromissen suchen müssen. Es geht etwa um die Verteilung von Kosten zwischen Bund und Ländern. Auch an anderen Teilen des Klimapakets gab es Kritik, aber keine Einigung auf einen Auftrag für den Vermittlungsausschuss.

Da diese Teile nicht zwingend die Zustimmung der Länder brauchen, ist für sie der Weg nun frei: das Klimaschutzgesetz mit festen Vorgaben fürs Einsparen von Treibhausgasen in Einzelbereichen wie Verkehr oder Landwirtschaft, der CO2-Preis im Verkehr und beim Heizen, der fossile Kraft- und Heizstoffe verteuern soll, und eine Erhöhung der Ticketsteuer beim Fliegen.

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#7 "Ende Gelände": Hunderte Klimaaktivisten dringen in Tagebaue ein

"Ende Gelände": Hunderte Klimaaktivisten dringen in Tagebaue ein (2019-11-30)

Aktivisten haben begonnen, die Tagebaue in der Lausitz und in der Nähe von Leipzig zu blockieren. Bei der Protestaktion des Bündnisses „Ende Gelände“ wurden nach Angaben der Polizei bislang drei Beamte verletzt.

Mehrere hundert Menschen sind am Samstagmorgen in Tagebaue in der Lausitz und im Leipziger Braunkohlerevier eingedrungen. Ungefähr 400 Aktivisten rannten in den Tagebau Jänschwalde. Die Polizei versuchte, die Protestierer wieder hinauszubringen.

Dabei kam es zu Rangeleien. Drei Polizisten seien leicht verletzt worden, sagte Brandenburgs Polizeisprecher Torsten Herbst.

Das Energieunternehmen Leag hat das Kraftwerk Jänschwalde wegen der Blockaden auf ein Minimum heruntergefahren. Hunderte Aktivisten hatten am Samstagmorgen die Gleise der Kohle-Bahn besetzt, über die das Kraftwerk mit Nachschub versorgt wird. Es gehe jetzt darum, mit der Kohle, die im Kraftwerk lagert, zu haushalten, sagte Leag-Sprecher Thoralf Schirmer. Davon hänge die Fernwärmeversorgung der Städte Cottbus und Peitz ab.

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#8 Fall James Black - Ein Forscher sagte schon 1977 den Klimawandel voraus - leider arbeitete er bei Exxon

Fall James Black - Ein Forscher sagte schon 1977 den Klimawandel voraus - leider arbeitete er bei Exxon (2019-11-30)

Fossile Großkonzerne wie Exxon wussten früh über den Klimawandel Bescheid - doch die Öffentlichkeit führten sie jahrzehntelang in die Irre. Ein Fall reicht sogar bis in die Siebzigerjahre zurück.

Mitte November wurden die Schlussplädoyers in einem spektakulären Prozess gehalten: Der Ölmulti Exxon ist vom US-Bundesstaat New York verklagt worden, weil er Anleger über den Klimawandel getäuscht haben soll. Wie auch der SPIEGEL berichtete, hatten Exxon-Wissenschaftler bereits im Jahr 1982 in einem internen Dokument eine Prognose des erwarteten CO2-Anstiegs und der daraus folgenden globalen Erwärmung erstellt, die bis heute fast exakt eingetroffen ist.

Der breiten Öffentlichkeit hat Exxon dagegen eine völlig andere Geschichte erzählt, wie Harvard-Forscher um die Wissenschaftshistorikerin Naomi Oreskes detailliert dokumentiert haben: In zahlreichen "Advertorials" - von Exxon bezahlten Meinungskommentaren in führenden Tageszeitungen - hat der Konzern Zweifel an der Klimaforschung und der Rolle der fossilen Brennstoffe bei der globalen Erwärmung gesät. Bis heute argumentieren die AfD und andere "Klimaskeptiker" mit von Exxon lancierten irreführenden Behauptungen. Was Exxon-Anwalt Theodore Wells allerdings nicht davon abhielt, den Prozess als "grausamen Scherz" zu verunglimpfen.

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#9 Klimakämpfer Vs. Bergleute: "Ohne unseren Strom bleibt euer Soja-Latte kalt"


Klimakämpfer Vs. Bergleute: "Ohne unseren Strom bleibt euer Soja-Latte kalt" (2019-11-30)

Tausende Klimaaktivisten wollten am Samstag den Kohletagebau in der Lausitz und bei Leipzig lahmlegen. Aber nicht nur die Generation Greta erschien, auch die Freunde der Kohle kamen – dann trafen sie aufeinander.

Hehre Ziele zu verfolgen, bedeutet auch Zeit zu vertreiben. An den Gleisen bei Teichland in der Lausitz haben sich gut 300 Aktivisten von „Ende Gelände“ versammelt, sie blockieren seit Stunden die Kohlebahn am Kraftwerk Jänschwalde. Begleitet von Polizisten, sind die überwiegend jungen Leute am frühen Morgen in weißen Schutzanzügen und mit Staubmasken zur Strecke gegangen. Eine Lok kam recht schnell aus Richtung des Kraftwerks, hielt zehn Meter vor den Klimakämpfern, fuhr dann zurück. Seitdem herrscht Ruhe.

Mittags liegen viele in Decken gehüllt auf dem Boden, es wird Frisbee und Doppelkopf gespielt, etliche tanzen zu Technomusik. Ein Tai-Chi-Mann gibt Übungen vor und fragt: „Spürt ihr, wie die Füße in Verbindung mit der Erde sind?“ Der Protest ist friedlich, bis zum Abend will die Gruppe, der sogenannte Lila Finger, bleiben.

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#10 Nur stumpfer Protest? Eine "Ende Gelände"-Aktivistin über Ideen für den Kohleausstieg

Nur stumpfer Protest? Eine "Ende Gelände"-Aktivistin über Ideen für den Kohleausstieg (2019-11-30)

Ricarda, 20, kommt aus der Lausitz – und will ihre Heimat nicht den Rechten überlassen.

Braunkohle ist ein wichtiger Energieträger – aber ein schmutziger. Rund ein Drittel der Stromversorgung in Deutschland kommt aus Braun- und Steinkohle, mehr als aus den Erneuerbaren Energien (AG Energiebilanz). Abbau und Verbrennung der Kohle schaden dem Klima, die Bundesregierung hat daher den Ausstieg aus der Kohleverstromung beschlossen. Allerdings erst bis 2038.

Klimaschützern reicht das nicht: Wenn man die Erderwärmung aufhalten will, muss der Kohleausstieg schneller und radikaler vollzogen werden, sagen sie. Allerdings hängen an vielen Tagebauen und Kohlekraftwerken Arbeitsplätze. Kraftwerke zu schließen, sorge nur für neue Probleme, sagen Befürworter der Kohleindustrie.

Der Streit um den Kohleausstieg wird kaum an einem Ort in Deutschland so lebendig ausgefochten wie in der Lausitz – nun wollen Mitglieder von "Ende Gelände" eine Lösung erzwingen.

Für das Wochenende haben sie Dutzende Proteste angekündigt. Allein im Lausitzer Revier sind mehr als 20 Mahnwachen und Versammlungen angemeldet. Auch im Leipziger Revier wollen Klimaaktivisten mit Mahnwachen, Menschenketten und Blockaden protestieren. Die Kohlegegner versprechen einen friedlichen Protest, sie wollen mit zivilem Ungehorsam den Betrieb lahmlegen.

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