Überschwemmungen: Hochwasser in Mitteleuropa Juli 2021 (Ahrtal-Flutkatastophe)

Aktuelles Wetter, Tsunamis, Überschwemmungen, Waldbrände, Dürren.
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Deckard666
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#91 Die Nacht, als die Flut kam - Protokoll einer Klimakatastrophe | Doku

Die Nacht, als die Flut kam - Protokoll einer Klimakatastrophe | Doku

Format: 1080p // Sprache: Deutsch // Untertitel: Deutsch (YT erzeugt) // 93 Min. // 2022



Naturkatastrophen gehören mittlerweile auch im bislang sicher geglaubten Mitteleuropa zur Realität - das hat das Ahr-Hochwasser 2021 erschreckend klargemacht. Ein Jahr darauf rekonstruiert der Film die Geschehnisse vom 14. auf den 15. Juli detailgetreu anhand der Erzählungen der Menschen, die in dieser Nacht vor Ort Schreckliches erlebten.

Am Abend des 14. Juli 2021 lässt eine Flutwelle die Ahr in Rheinland-Pfalz auf über sieben Meter anschwellen. Das Wasser reißt Autos und Häuser mit sich, 135 Menschen sterben. Auch in Nordrhein-Westfalen und in Belgien richten Starkregen und Hochwasser riesige Zerstörungen an. Was genau passierte in der Flutnacht? Und war das alles einfach nur Wetter oder ist auch der Klimawandel verantwortlich?

Der Film folgt den Menschen an der Ahr und zeigt in bisher unveröffentlichten Aufnahmen, wie sie die Katastrophe erlebten. Oliver Grieß, der von der Flutwelle im kleinen Dorf Insul aus seinem Haus gerissen wird: „Ich habe noch gesehen, wie unsere Bücke zerstört wurde – und dann kam die Apokalypse“. Alina Sonntag, die verzweifelt versucht, die Winzergenossenschaft in Mayschoß zu retten. Feuerwehrmann Friedhelm Jakobs, der sich in Ahrweiler eine ganze Nacht an ein Grabkreuz im Wasser klammert. Julian Dela aus Bad Neuenahr, den bis heute nicht loslässt, was mit seinen Nachbarn in der Flutnacht geschah: „Die Hilfeschreie werde ich nie vergessen.“

Ausgehend von einem regionalen Ereignis weitet der Film die Perspektive auf die globale Klimasituation. Internationale Forscherinnen und Forscher liefern einen Überblick, inwiefern der Klimawandel zu derartigen Katastrophen beiträgt und was wir in Zukunft zu erwarten haben. Sind die Geschehnisse an der Ahr wirklich so noch nie dagewesen? Und um wie viel wahrscheinlicher sind solche Klimaereignisse weltweit geworden? Über die ganze Welt verteilte Beispiele aus Japan, Bangladesch, den USA, Australien und Afrika zeigen, worum es insgesamt geht. Die Flut an der Ahr ist, das zeigt der Film, nur ein Mosaikstein in einer Welt, die aus dem Gleichgewicht gerät.

Dokumentarfilm von Matthias Fuchs (D 2022, 90 Min)

Alternative Quelle: Bitchute (720p)
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#92 Flutkatastrophe im Ahrtal: Bahnbrechende Erkenntnisse ein Jahr danach

Flutkatastrophe im Ahrtal: Bahnbrechende Erkenntnisse ein Jahr danach (2022-07-07)

Eine Bundestagsdebatte über "Lehren für die Zukunft des Bevölkerungsschutzes" erweckte den Eindruck, dass seit dem Jahrhunderthochwasser noch nicht viele Konsequenzen gezogen wurden.

Seit der Flutkatastrophe im Juli 2021 ist fast jeder zehnte Bewohner aus dem Ahrtal weggezogen. Ein knappes Jahr danach wurde an diesem Donnerstag im Bundestag über "Lehren für die Zukunft des Bevölkerungsschutzes" debattiert.

133 Menschen waren ums Leben gekommen, nachdem am 14. und 15. Juli 2021 extremer Starkregen an der Ahr eine Hochwasserkatastrophe ausgelöst und weite Teile des Tals unter Wasser gesetzt und zerstört hatte rund 42.000 Menschen sind von den Folgen betroffen. Der Wiederaufbau ist noch lange nicht abgeschlossen, bei der Instandsetzung ihrer Wohnungen und Häuser müssen viele improvisieren: Jeder vierte Versicherungsfall ist noch offen, wie der Gesamtverband der Versicherer (GDV) am Mittwoch mitteilte.

Faeser hält "Neustart" für nötig

"Wir brauchen einen Neustart im Bevölkerungsschutz", sagte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) in der Bundestagsdebatte – nicht nur hinsichtlich der Flutkatastrophe, sondern auch mit Blick auf den Krieg in der Ukraine. "Wir sorgen für ein neues, modernes Warnsystem", versprach sie. Naturkatastrophen werde es wegen des Klimawandels in Zukunft mehr geben – es sei nötig, sich dafür zu wappnen.

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#93 Flutchaos im Ahrtal: Was ist los mit Deutschland?

Flutchaos im Ahrtal: Was ist los mit Deutschland? (2022-07-12)

Auch ein Jahr nach der Jahrhundertflut in Deutschland sind das Ahrtal und die Voreifel in Teilen noch verwüstet. Handwerkermangel ist nur ein Problem. Politik- und Verwaltungsversagen das maßgebliche.

Normalerweise fallen Menschen aus aller Welt in das grüne und malerische Ahrtal ein. Jetzt, Anfang und Mitte Juli ist es still. Hier zwischen Altenahr und Ahrweiler kamen vor einem Jahr 133 Menschen bei der Flut ums Leben; auch deswegen wird in diesem Jahr nicht so viel gewandert zwischen den Weinbergen wie sonst. Getanzt wird schon seit zwei Jahren nicht mehr.

Nach der Pandemie brach die Flutwelle über eine der schönsten Ecken Deutschlands herein. Das Ahrgebirge, die romantischen Fachwerkhäuser, Cafés und die freundlichen Menschen zeigen normalerweise gerade zur Saison der Weinfeste ein anderes Gesicht von Deutschland – ausgelassene Fröhlichkeit und Lebensfreude.

In diesem Jahr ist davon nichts zu spüren. In Ahrweilers romantischer Innenstadt gehören das Bistro „Marktbrunnen“ des türkischstämmigen Yurdaz Demir und das Hotel „Zum Stern“ des Polen Gregor Zbiejczyk zu den ersten Lokalitäten, die wieder geöffnet haben: „Wer Leute kennt und genug Geld zahlt, der kriegt Handwerker. Das sind übrigens derzeit auch unsere häufigsten Gäste, neben den Fluttouristen.“

Zbiejczyk und sein türkischstämmiger Kollege sind gut vernetzt durch Familie und Freunde, die genau in den Berufen arbeiten, wofür viele Deutsche sich nicht mehr ausbilden lassen wollen: als Maler, Maurer, Klempner und Schreiner. Sie haben auch schnell wieder aufgemacht, um das Drama zu vergessen – und weil sie sich verpflichtet fühlen gegenüber ihrer Familie, die im Betrieb mitarbeitet.

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#94 R+V-Langzeitstudie: Ein Jahr nach der Ahrtal-Flut: Furcht vor Naturkatastrophen außergewöhnlich hoch

R+V-Langzeitstudie: Ein Jahr nach der Ahrtal-Flut: Furcht vor Naturkatastrophen außergewöhnlich hoch (2022-07-14)

Die Jahrhundertflut vor einem Jahr hat die Deutschen tief verunsichert, wie eine aktuelle Befragung über „Die Ängste der Deutschen“ zeigt. Die Angst vor Umweltkatastrophen ist auch nach Beginn des Ukraine-Krieges und angesichts der Inflation nicht geringer geworden.

Ein Jahr nach der Flut an der Ahr und in der Eifel fürchtet sich eine Mehrheit der Menschen in Deutschland vor immer häufigeren Naturkatastrophen. Das sagten jedenfalls 60 Prozent von 1000 in einer repräsentativen Umfrage der R+V-Versicherung Befragten. Die Umfrage gehört zur Langzeitstudie „Die Ängste der Deutschen“. Dieser Wert lag nur zweimal in den 30 Jahren der Studie darüber: bei einer Umfrage direkt nach der Flut im vergangenen Jahr (69 Prozent) und 2010 nach dem Ausbruch des Vulkans Eyjafjallajökull in Island und der gigantischen Ölpest im Golf von Mexiko (64 Prozent).

Vor den dramatischen Folgen des Klimawandels fürchten sich ebenfalls 60 Prozent der Deutschen. Damit bleibt die Sorge auf dem Niveau von 2021 – unmittelbar nach der Flutkatastrophe lag sie bei 61 Prozent. Die Angst vor Wetterextremen ist mit 63 Prozent (2021: 69 Prozent) am stärksten ausgeprägt. Alle drei Fragen werden auch in der Langzeitstudie „Die Ängste der Deutschen“ alljährlich abgefragt. In ihr ermittelt das R+V-Infocenter jedes Jahr die Sorgen der Menschen rund um Politik, Wirtschaft, Umwelt und Gesundheit.

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#95 Hochwasserkatastrophe im Ahrtal: »Ich sehe leider nicht, dass die richtigen Lehren gezogen werden«

Hochwasserkatastrophe im Ahrtal: »Ich sehe leider nicht, dass die richtigen Lehren gezogen werden« (2022-07-14)

Vor einem Jahr überraschten Wassermassen die Bewohner im Ahrtal. Deutschland sei noch immer schlecht auf Extremwetter vorbereitet, sagt Starkregen-Forscher Christian Kuhlicke – und hat auch Ratschläge für Eigenheimbesitzer.

SPIEGEL: Vor einem Jahr wurden Tausende Menschen im Ahrtal in nur einer Nacht obdachlos und standen vor den Trümmern ihrer Existenz. Hätte diese Katastrophe verhindert werden können?

Kuhlicke: Solche Ereignisse lassen sich nicht verhindern. Aber wir können uns entscheiden, wie gut wir uns dagegen schützen. Wir reisen als deutsche Gesellschaft immer noch auf dem Schönwetterticket. Dabei ist es draußen schon längst stürmisch und ungemütlich. Solche Extremwetter werden in Zeiten der Klimakrise leider häufiger. Darauf müssen wir uns in den nächsten Jahren einstellen. Deshalb sollten wir dringend unsere Verwundbarkeit als Gesellschaft reduzieren. Das Wissen und die Mittel sind vorhanden, damit wir solchen Wetterlagen nicht schutzlos ausgeliefert sind.

SPIEGEL: Aber im Ahrtal gab es diesen Schutz nicht. Es starben 180 Menschen, Tausende wurden obdachlos. Woran lag das?

Kuhlicke: Das Hochwasser im Ahrtal war ein Extremwetter von historischem Ausmaß. Es gab in den vergangenen Generationen in dieser Region noch kein vergleichbares Ereignis. Deshalb war das für viele eine große Überraschung. Anwohner, Verwaltung und Politik waren schlecht vorbereitet. Es gab keine funktionierenden Warnsysteme, und die Vorhersagen waren ungenau. Es müsste eine richtige Warnkette geben, die vom ersten Tropfen bis zum Hauseigentümer nahtlos funktioniert, sobald eine kritische Regenmenge überschritten ist. Nur so kann man rechtzeitig evakuieren und Menschenleben retten. Das alles gab es in den meisten Ortschaften nicht. Und selbst wenn sie gewarnt worden sind, wussten sie nicht, was zu tun ist. Außerdem war das gesamte Gebiet unzureichend vor Starkregen und Überschwemmungen geschützt.

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#96 Polizei-Protokoll zeigt, wie das Krisenmanagement in der Flutnacht versagte

Polizei-Protokoll zeigt, wie das Krisenmanagement in der Flutnacht versagte (2022-07-14)

Die Untersuchungen der Strafverfolger in Koblenz zeigen: In der Flutnacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 funktionierte im Katastrophenmanagement vieles nicht. Die Polizei im Ahrtal stand der Katastrophe hilflos gegenüber. Der Bericht einer Polizei-Beamtin zeichnet das Bild einer chaotischen Nacht.

Kurz vor 22 Uhr, am 14. Juli 2021. Petra S. (Name geändert) tritt im Polizeipräsidium Koblenz die Nachtschicht in der Führungszentrale an. Als die leitende Beamtin auf der Dienststelle eintrifft, ahnt sie nicht, dass ihr die schlimmste Einsatznacht ihrer Laufbahn bevorsteht. Auf der Fahrt zum Präsidium scheint noch alles in Ordnung zu sein. Im Radio ist keine Rede von der bereits seit Stunden laufenden Flutkatastrophe durch die Starkregenfälle im Ahrtal. Erst bei der Übergabe erfährt die Schichtleiterin, dass im Eifelort Schuld an der Oberahr bereits sechs Häuser weggebrochen seien. Näheres weiß der Kollege aber auch nicht zu sagen.

Nichts über die tödlichen Dramen auf dem Campingplatz Stahlhütte nahe Dorsel, der bereits Stunden zuvor völlig überschwemmt wurde, über die prekäre Lage in etlichen anderen Gemeinden an der Ahr. Nichts von einer nie erlebten Hochwasserwelle, die auf die nächsten Ortschaften den Fluss hinabrauscht.

Die Polizei stand der Hochwasserkatastrophe hilflos gegenüber

Schnell sucht die Polizeiführerin den Kontakt zum Leiter der zuständigen Polizeiinspektion (PI) in Adenau. Die Eifelstadt liegt nur 15 Kilometer entfernt von Schuld. Der Dienststellenleiter schildert die Lage in dramatischen Worten. In Schuld laufen die Fluten durch die Straßen. Seine Beamten würden nicht an die Häuser herankommen. „Das wäre Selbstmord.“ Auch die Inspektion in Adenau sei betroffen, führt der PI-Leiter aus. Nach seinen Angaben fehlt ein Notstromaggregat, um den Betrieb weiter aufrecht zu erhalten. Petra S. hängt sich an den Hörer, sucht beim Innenministerium und der Bereitschaftspolizei das gewünschte Gerät zu beschaffen – erfolglos.

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Utopia
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#97 Die Flut - Chronik eines Versagens | WDR Doku

Die Flut - Chronik eines Versagens | WDR Doku



WDR Doku
18.07.2022

Mindestens 189 Menschen kamen im vergangenen Sommer bei der Flutkatastrophe ums Leben, die sich vor allem in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz abspielte. Es war eine der größten Naturkatastrophen in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Auch wenn viele von einer Jahrtausend-Flut sprechen: Wetterexperten rechnen damit, dass sich solche Ereignisse wegen des Klimawandels künftig häufen werden. Umso wichtiger ist jetzt eine Antwort auf die Frage: Was ist damals schiefgelaufen?

Ein Autorenteam von SWR und WDR hat sich auf Fehlersuche begeben, wollte wissen: Wurden frühzeitige meteorologische Warnungen nicht ernstgenommen? Warum versandeten wichtige Informationen auf ihrem Weg durch die Behörden, wo waren die zuständigen Landespolitiker und warum überließen sie das Katastrophen-Management den größtenteils ehrenamtlichen Kräften der in den Fluten versinkenden Kommunen?

Unsere Reporter und Reporterinnen waren unterwegs im Ahrtal, in Hagen, Stolberg, Erftstadt und Schleiden. Sie trafen Flutopfer, Bürgermeister, Hilfskräfte und alle stellen sich auch heute noch die Frage: Warum wurden wir nicht rechtzeitig gewarnt? Wie konnte es zu so vielen Toten kommen? Fragen, auf die die Politik bis heute keine überzeugenden Antworten gefunden hat.

Der Film zeichnet die Chronik eines Versagens nach. Er zeigt die entscheidenden Tage vom 10. bis 16. Juli 2021 und kommt zu dem Schluss: Dieses Ereignis kann sich jederzeit wiederholen. Einige Schwachstellen sind inzwischen zwar erkannt, aber größtenteils noch nicht behoben. Der Katastrophenschutz in Deutschland ist immer noch schlecht aufgestellt. Überschwemmungsgebiete werden weiterhin zugebaut und Hochwasservorhersagesysteme für kleinere Gewässer stecken noch in den Kinderschuhen.

Die politische Aufarbeitung hat bereits zwei Untersuchungsausschüsse in Mainz und Düsseldorf beschäftigt. In beiden Ländern sind die Umweltministerinnen inzwischen zurückgetreten. Doch um Menschen vor solchen Katastrophen künftig besser zu schützen, muss mehr passieren.

Dieser Film wurde im Jahr 2022 produziert. Alle Aussagen und Fakten entsprechen dem damaligen Stand und wurden seitdem nicht aktualisiert.


MfG Utopia
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#98 Brandrede eines Wehrführers im Ahrtal: Bei neuer Flut-Katastrophe stünden wir „genauso schlecht da wie zuvor“

Brandrede eines Wehrführers im Ahrtal: Bei neuer Flut-Katastrophe stünden wir „genauso schlecht da wie zuvor“ (2022-07-19)

Ein Feuerwehrmann in Rheinland-Pfalz liest seiner Landesregierung die Leviten. Es ist eine Art Aufschrei der Ehrenamtlichen, die Schlimmeres verhinderten, gegen eine Politik, die sie dafür auch noch an den Pranger stellt.

Der „Wehrführer“ der Feuerwehr des von der Flut hart getroffenen Ortes Schuld im Ahrtal hat bei den Feierlichkeiten zum Jahrestag der Katastrophe am 14. Juli eine bemerkenswerte Rede im Namen des ehrenamtlichen Katastrophenschutzes an das Bundesland Rheinland-Pfalz gehalten. Dieser Mann, Tobias Lussi sein Name, war wie andere Feuerwehrführer vor einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss geladen worden.

Rheinland-Pfalz lässt also zu, so Lussi im „kritischen Teil“ seiner Rede (ab Minute 18:33), dass „Politiker die ehrenamtlichen Führungskräfte an den Pranger stellen“. Deutschland und Österreich seien die einzigen Staaten, in den der Katastrophenschutz auf Ehrenamtlichkeit und Freiwilligkeit aufgebaut ist.

„Die ehrenamtlichen Einsatzkräfte waren es, die das Kind, welches die Politik hat in den Brunnen fallen lassen, retten wollten und es mit allen Mitteln und aller Kraft auch getan haben bis zur totalen körperlichen und seelischen Erschöpfung. Die Politiker wiederum waren es, die im Vorfeld ihrer Arbeit nicht nachgekommen sind. Niemand wollte zuständig sein. Und so ist es noch heute. Verantwortung wurde gar per Schriftstück übertragen. Politiker waren es, welche während der Katastrophe liebe ihr eigenes Hab und Gut gerettet haben, während die Feuerwehrleute nichts retten konnten, weil sie im Einsatz für andere unterwegs waren, nicht zuhause, und somit rein gar nichts zuhause retten konnten. Politiker waren es, die in Urlaub gefahren sind und all ihre Energie darin verschwendet haben, ihren Arsch und das Ansehen ihrer Partei zu retten und die Schuld auf andere zu schieben. Und wir, die Ehrenamtlichen, sollen uns jetzt vor euch rechtfertigen.“ Dafür gab es johlende Zustimmung und Applaus.

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#99 Das asozialste Deutschland aller Zeiten: Fluthilfe für Pakistan, Almosen fürs Ahrtal

Das asozialste Deutschland aller Zeiten: Fluthilfe für Pakistan, Almosen fürs Ahrtal (2022-09-29)

Die Bundesregierung hat einmal mehr bewiesen, dass ihre Prioritäten jedem Land der Welt außer dem eigenen gelten. Das von Svenja Schulze (SPD) geführte Bundesentwicklungsministerium (BMZ) gab Anfang der Woche bekannt, dass Deutschland das von katastrophalen Überschwemmungen betroffene Pakistan mit weiteren 26 Millionen Euro unterstützen werde. Bereits Anfang des Monats hatte die Bundesregierung 13 Millionen Euro an Hilfsgeldern zugesagt. Konkret soll vor allem die Infrastruktur in den betroffenen Regionen wiederaufgebaut werden. Dabei geht es zum Beispiel um Brücken, Straßen oder Wasserversorgung. Außerdem sollen die Wiederaufbauprojekte Arbeitsplätze für die durch die Flut vertriebenen Menschen schaffen. Zudem sollen auch noch etwa 140.000 von der Flut betroffene Menschen, zum Beispiel Kleinbauern, die ihre Ernte oder ihr Vieh verloren haben, Hilfe aus bestehenden Pilotprojekten des BMZ erhalten.

„Die Klimakrise ist zutiefst ungerecht“, schwafelte Schulze, und fabulierte: „Entwicklungsländer wie Pakistan haben bislang wenig zum Klimawandel beigetragen, aber sie stehen heute an vorderster Front im Kampf gegen die Folgen. Die Weltgemeinschaft muss hier Solidarität beweisen.“ Die Situation in Pakistan entwickle sich zur „Katastrophe nach der Katastrophe“ . Die Überschwemmungen hätten Entwicklungserfolge der letzten Jahre in kürzester Zeit zunichtegemacht.

Grundfalsche Prioritäten

Abgesehen davon, dass Schulze hier wieder einmal den Klimawandel ohne jeden Beweis als Ursache für die Flut heranzieht, als sei so etwas in früheren Jahrhunderte nicht ebenfalls immer wieder vorgekommen, sieht man einmal mehr, wie schnell und effektiv der deutsche Staat nahezu jede Summe mobilisieren kann, wenn es ums Ausland, gar um weit entfernte Winkel der Erde geht.

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#100 Das Team Dreyer ist mit der Flut im Ahrtal komplett überfordert

Das Team Dreyer ist mit der Flut im Ahrtal komplett überfordert (2022-10-06)

Obwohl es schon in der Flutnacht an der Ahr eindrucksvolle Bilder gab, ist die Regierung von Malu Dreyer (SPD) nach und nach ins Bett gegangen. Wenn es um den Wiederaufbau des Tals geht, schläft das Team Dreyer weiter.

Anne Spiegel (Grüne) könnte noch Ministerin sein. Wäre sie nur in Mainz geblieben. Im Kabinett von Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) sind die Ansprüche nicht so hoch. Dort darf auch im Amt bleiben, wer sich als hoffnungslos überfordert mit seiner Aufgabe erweist. Unfähigkeit ist im Team Dreyer ein Club-Ausweis.

Dazu gehört Erwin Manz (Grüne). Seit einem halben Jahr ist öffentlich bekannt, dass der Staatssekretär im Umweltministerium schon am Nachmittag vor der Flutnacht wusste, dass im Ahrtal eine Katastrophe droht. Sein Haus hatte kurz vorher eine Pressemitteilung herausgegeben. Die wiegte die Bürger daheim in falscher Sicherheit, das Hochwasser werde nicht so schlimm. Manz entschied, es reiche, den Fehler am nächsten Tag in einer weiteren Pressemitteilung aufzuklären. Er ist immer noch im Amt. Menschen wider bessren Wissens in Todesgefahr zu lassen, ist im Team Dreyer kein Manko.

Dann gibt es den Innenminister Roger Lewentz (SPD). Der hat am Abend vor der Flutnacht Krisenmanagement betrieben, war in der Nähe des Geschehens, hat sogar versucht, seine Chefin zu erreichen. Doch sowohl Dreyer wie Lewentz sind irgendwann ins Bett gegangen, um rund 130 Todesfälle buchstäblich zu verschlafen. Work-Life Balance zählt im Team Dreyer. Zumindest die Work-Life Balance der Team-Mitglieder.

Mittlerweile sind Videos aufgetaucht, die ein Hubschrauber in der Flutnacht aufgezeichnet hat. Sie sind auf Rhein-Zeitung.de zu sehen. Die Bilder sind stark verpixelt. Um die Persönlichkeitsrechte der Opfer zu schützen. Aber auch um die Gefühle der Zuschauer nicht zu überfordern. Ein berechtigter Schritt. Die Bilder sind verstörend. Selbst verpixelt noch. Das sieht Lewentz anders. Die Videos zeigten eine Flut, ja, aber doch nicht, wie dramatisch die Lage gewesen wäre, sagt Lewentz: „Legen Sie mir das bitte nicht als Kälte aus“, zitiert die Rhein-Zeitung den Innenminister.



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