Erdbeben und Vulkane - Allgemeine Vorhersagen und Beobachtungen

Alles zum Thema Erdbeben und Vulkane.
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Utopia
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#11 Seismische Krise auf Island - Tausende Beben und markante Bodenhebung

Seismische Krise auf Island - Tausende Beben und markante Bodenhebung



LPIndie - Astronomie und Wissenschaft
21.05.2022

Auf Island könnte es zu einer neuen vulkanischen Eruption kommen. Diesmal ist die Wahrscheinlichkeit allerdings hoch, dass auch bebautes Gebiet betroffen sein könnte. Noch ist nicht klar, wann ich der nächste Ausbruch stattfindet. Sicher ist nur, er wird kommen.


MfG Utopia
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Utopia
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#12 Campi Flegrei mit Bodenhebung, Ischia und Vesuv mit Bodensenkung. Außerdem, Erdbeben.

Campi Flegrei mit Bodenhebung, Ischia und Vesuv mit Bodensenkung. Außerdem, Erdbeben.



Happy Apocalypse
01.06.2022

Hey, schauen wir uns heute mal Italien an:

Moin Moin und herzlich willkommen

Es gibt eine schicke Karte, die Inflation und Deflation zeigt und hier wird sichtbar, dass es am Vesuv und auf Ischia zu Bodensenkung kommt. Vermutlich kühlt der Magmakörper immer noch ab und somit kommt es dann zur Senkung. Auch kommt es zu Erdbeben in Folge des Abkühlens des Magmakörpers, somit kann man glaub ich sagen, dass es Setzungsbeben sind, dies ist beim Vesuv und Ischia recht ähnlich. Was jetzt interessant ist, zwischen dem Vesuv und Ischia liegen ja noch die Campi Flegrei und hier ist die Situation eine gänzlich andere. Es gibt Bodenhebung und Erdbeben. In ein paar Monaten gab es über 700 Erdbeben, ja ich weiß, das klingt nicht nach viel, aber wir sind hier auch nicht auf Island ;-)
Wenn wir über die Wahrscheinlichkeit eines Ausbruchs reden, dann scheint es so, als wären die Phlegräischen Felder hier der Vulkan, wo am ehesten mit einer Eruption zu rechnen wäre, wenn wir Ischia und den Vesuv als Vergleich heranziehen. Im Moment liegt die Aufmerksamkeit auf dem Krater Solfatara, es muss auch gesagt werden, dass mitnichten die Caldera aktiv werden muss, dies ist sogar unwahrscheinlich. Es könnte sein, dass es zu einer Eruption wie 1538 kommt, bei der der Monte Nuovo entstand. Aber alles ohne Gewähr. Die Zeiträume sind einfach zu groß und eine Vorhersage ist im besten Fall ein Blick in die Glaskugel. Könnte sein das in 10000 Jahren noch nichts passiert oder z. B. nur eine kleine Eruption in der Solfatara. Ich finde es interessant, dass sich sozusagen die äußeren Ränder absenken und zentrale Caldera eine Hebung erfährt, nur ist das ganze eben nicht neu und eine Inflation findet ja aktuell schon viele Jahre statt und auch schon immer wieder in den Jahrhunderten davor. Durch den Bradyseismos gibt es ein ständiges Heben und Senken im Calderabereich der Campi Flegrei, somit lässt sich nicht sagen wie lange der Boden strapaziert werden muss, damit es zu einer Eruption kommt, auch ist nicht klar wie viel Magma eigentlich Eruptionsbereit ist. Ganz aktuell gibt es noch eine Aufnahme Fumarole Pisciarelli, und wenn man da draufschaut, dann sieht man, dass etwas fehlt, nämlich Wasser. Jetzt kann es viele Gründe für das Fehlen von Wasser geben, Veränderungen im Hydrothermalen System, geringe Niederschläge, was Auswirkungen auf das Grundwasser haben könnte, Temperaturen oder oder oder. Auch die Bodenhebung erreicht irgendwann ein Niveau, wo mit Veränderungen in den Gesteinsschichten zu rechnen wäre. Aber hier würde ich auf die Daten vom INGV warten wollen, die werden uns schon sagen was da los ist. Ok, das mal als kleines Update .


MfG Utopia
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Utopia
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#13 Campi Flegrei - Ausgasungen, Bodenhebung und Erdbeben. Ein paar Worte.

Campi Flegrei - Ausgasungen, Bodenhebung und Erdbeben. Ein paar Worte.



Happy Apocalypse
13.06.2022

Kurzes Update zu den Campi Flegrei

Moin moin und herzlich willkommen

Die Bodenhebung ist seit etwa 10 Jahren fast jedes Jahr beschleunigt, ab 2018 gab es dann noch einen richtigen Schub. Im Mai gab es 257 Erdbeben und die CO₂ Entgasung beträgt etwa 3000 Tonnen am Tag. Die seit November 2005 aufgezeichnete Hebung beträgt etwa 96,5 cm, davon etwa 63 cm seit Januar 2016. Somit lässt sich sagen, dass die Situation sich nicht entspannt. Auch ist ein Trend erkennbar, der eine Erwärmung sowie Druckanstieg zeigt. Das Grundproblem bleibt allerdings bestehen, was für Anzeichen gibt es denn überhaupt bevor so ein großer Calderavulkan eruptiert? Weißt du es? Also ich nicht. Zu vermuten wären wohl Erdbeben, und zwar welche, die auch so richtig durchschütteln. Vermutlich würden auch die Ausgasungen erheblich steigen und natürlich könnte sich die Bodenhebung noch beschleunigen. Wenn man jetzt die Grafiken anschaut, dann sieht man, dass einige Parameter eben genau das tun, was ich vermuten würde. Aber was heißt das? Etwas ernüchternd muss man sagen, erstmal gar nichts. Ich nehme mal Ta al als Beispiel, der Vulkan hatte Phasen wo er 25000 Tonnen Schwefeldioxid ausstieß und dazu gab es mehrere hundert vulkanische Erdbeben, man hatte eine Inflation in der Caldera und natürlich musste man denken, dass es jetzt zu einer Eruption kommen würde, aber es kam im späteren Verlauf nur zu einer kleinen phreatischen Eruption. Als Laie dachte ich man, jetzt geht er hoch. Bei den Campi Flegrei kommt ja auch noch der Bradyseismos hinzu, das Atmen der Magmakammer. Nur weil sich der Boden hebt, heißt dies eben nicht, dass Magma jetzt aufsteigt, um zu eruptieren. Des Weiteren habe ich schon mehrfach erwähnt, dass es ja auch nicht zu einer Calderaformenden Eruption kommen muss, ja die Wahrscheinlichkeit ist sogar gering, vielmehr würde es wohl eher zu kleineren Eruptionen kommen, z.B. im Krater Solfatara. Es gibt ein schönes Video, wie die Ausbruchsphase des Taupo gewesen sein könnte. Hier sieht man, dass es vor der großen Eruption viele kleinere gab und da lagen noch viele hundert Jahre vor der ersten Aktivität und der großen Eruption dazwischen. Ich würde schon vermuten, dass die Campi Flegrei irgendwann wieder eine große Eruption haben wird, ebenso der Vesuv, aber ob wir das erleben werden, puhh, unmöglich zu sagen. Klar gibt es eine riesige Faszination zu den Phlegräischen Feldern, gerade weil dort Millionen Menschen auf engem Raum leben, die Straßen sind eng und auf der anderen Seite lauert noch der Vesuv. Würde man einen Katastrophenfilm drehen wollen, dann böte sich diese Lokation absolut an. Was mich auch hier wieder stört ist, jede kleine Regung des Vulkans wird in den sozialen Medien als Vorbote für eine Katastrophe gewertet, muss das sein? Wie muss ich denn drauf sein, um alles, was die Natur zu bieten hat, als Weltuntergangbedrohung wahrzunehmen? Vielleicht hilft es ja schon, sich mit der Thematik mal etwas auseinanderzusetzen. In Deutschland tritt ein Tornado auf und sofort werden Rufe nach Dekarbonisierung laut, das ist in etwa so als würde ich mich beim Essen verschlucken und man würde mir hysterisch raten nichts mehr zu Essen, da ich sonst sterben könne….
Sich sachlich über Dinge austauschen ist eigentlich fast immer ein Gewinn an Erkenntnis, nur die eigene Meinung bestätigten wollen, endet in einer Sackgasse und verhindert einen Zugewinn an Wissen, was dann langfristig sicher nicht zu einer lebendigen Wissenschaft führt, die Meinungsvielfälltig ist. In der Wissenschaft sollte nicht der lautere recht haben, sondern der, der in Lage ist zusammenhänge zu belegen bis es eben neue Erkenntnisse gibt. Faszination völlig ok, Hysterie oder gar Instrumentalisierung finde ich nicht ok. Sicher kommen immer wieder Menschen durch Naturkatastrophen zu schaden und das ist auch schlimm, aber dennoch muss man doch Ereignisse vernünftig einordnen. 2011 Japan war eine riesige Katastrophe und es war und ist völlig verständlich, dass viele Menschen sich fürchten, wenn man diese Bilder zeigt. Man sollte nur nicht jedes kleine Ereignis zu etwas aufblasen, was es einfach nicht ist und damit Menschen, die gar nichts damit zu tun haben in Angst zu versetzen. So, Campi Flegrei, es ist eine Zunahme zu beobachten und irgendwann wird der Tag kommen, wo das Deckgestein dem Druck nicht mehr standhält, dann wird es zu einem Ausbruch kommen. Wann, wie stark oder auch wo ist dabei völlig unklar. Ich gebe aber gern zu, dass mich die Felder faszinieren.


MfG Utopia
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#14 Krakatau - Anak Krakatau Eruption und Asche in 2000 Meter Höhe!

Krakatau - Anak Krakatau Eruption und Asche in 2000 Meter Höhe!



Happy Apocalypse
17.07.2022

Kurz was zu Anak Krakatau

Moin moin und herzlich willkommen

Es gab mehrere Eruptionen und Asche stieg bis auf etwa 2000 Meter auf. Nun ist es ja nicht so, dass es am Krakatau etwas Besonderes wäre, aber er ist jetzt schon sehr lange aktiv und ich bin froh, dass er so immer wieder Druck abbaut. Um 8:47 heute Morgen kam es zu dieser Eruption, ich kann mir gut vorstellen, warum der Vulkan bei so vielen so beliebt ist, er hatte 1883 einen katastrophalen Ausbruch und auch heute ist er stets unberechenbar. Damals entstanden bis zu 40 Meter hohe Tsunamis und fast 40000 Menschen kamen in dem Inferno um. Etwa 165 Dörfer und Städte wurden beschädigt oder zerstört. Die Druckwelle war noch nach 5 Tagen und 7 Erdumrundungen messbar. Was das für eine Eruption gewesen sein muss, ist wohl nicht im Text vermittelbar. Er gehörte zu den sechs größten Vulkanausbrüchen des letzten Jahrtausends und erreichte einen VEI 6. Etwa 20 Kubikkilometer vulkanisches Material wurden ausgestoßen. Wenn ich mich nicht verrechnet habe, dann wären das in etwa 36 Milliarden Tonnen Asche und Gestein. Ein großes Dampfschiff wurde etwa 4 Kilometer landeinwärts verfrachtet. Bei den Zahlen steige ich aus, sowas ist doch gar nicht vorstellbar. Man sitz auf einer Insel und schaut auf den Berg, der raucht und Lava spuckt. Und dann Bumm, ich finds echt heftig. Naja und das Kind, oder auch der Sohn des Krakatau ist eben jetzt auch aktiv und auch so, dass es alles aber nicht ungefährlich ist. 2018 wurden mindestens 429 Menschen getötet. Es gab einen 3 Meter hohen Tsunami. Dieser Vulkan ist echt gefährlich und ich möchte annehmen, dass die größte Gefahr von Tsunamis ausgeht, zumindest bei kleineren Eruptionen, bei so einer wie 1883 gibt es so viele Gefahren, es wäre zu viel zum Aufzählen. Ok, es scheint so, als ob im Moment die Meldungen zu Vulkanen und Erdbeben ein bisschen weniger werden, dies ist erstmal gut. Ich bin zurück aus dem Urlaub und es gibt jetzt wieder etwas mehr Videos.


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#15 Askja Vulkan - Der Vulkan wird wach. 35 cm Bodenhebung innerhalb eines Jahres.

Askja Vulkan - Der Vulkan wird wach. 35 cm Bodenhebung innerhalb eines Jahres.



Happy Apocalypse
29.07.2022

Auf nach Island

Moin moin und herzlich willkommen,
Nein, ich reise leider nicht nach Island, aber wir reden heute über Askja. Es scheint so als wäre Askja erwacht, so zumindest ein Artikel im Icelandreview. Nach nun etwa 60 Jahren zeigt der Vulkan innerhalb eines Jahres rund 35 Zentimeter Bodenhebung, welche weiterhin andauert. Vulkanforscher bringen Magma mit der Bodenhebung in Zusammenhang. Es gab über viele Jahre eine Deflation und somit jetzt über eine Eruption zu sprechen wäre eventuell verfrüht, ich weiß es aber auch nicht. Zumindest gibt es nur wenig Seismik und Askja benötig wohl insgesamt lange bevor es zu einem Ausbruch kommt, aber wenn es dann so weit wäre, dann kann es innerhalb von Stunden zu einer Eruption kommen, also praktisch fast keine Vorwarnzeit. Wat ist denn nun die Askja. Ich zitiere: Bei der Askja handelt es sich um einen Vulkan nördlich des Vatnajökull in Island; er beherrscht als Zentralvulkan das ca. 200 km lange gleichnamige Vulkansystem. Vatnajökull ist der größte Gletscher auf Island. Es gibt dort 3 Calderen, möglicherweise auch mehr, diese haben eine Größe von etwa 45 Quadratkilometer. Vor etwa 10500 Jahren kam es zu den großen Calderaformenden Eruptionen, somit kann man wohl sagen, dass Askja durchaus massiv ausbrechen kann. Vulkanische Aktivitäten reichen mehrere Hunderttausend Jahre zurück. Die Eruptionen können explosiv und effusiv sein, langanhaltende Spaltenausbrüche wie das Askjafeuer ab 1874, welche mit Pausen bis 1929 anhielt. 1875 gab es dann eine plinianische Eruption, welche eine Caldera schuf. Seit 2007 soll sich Magmakammer langsam wieder auffüllen, was irgendwann wieder in Ausbrüchen münden wird. Es gibt auch viel Wasser bei Askja, aber das Gebiet ist eh riesig, somit verwundert dies nicht. In der jüngsten Caldera befindet sich ein 220 Meter tiefer See, dies ist ein wirklich tiefer See. Askja ist vielfältig und sicherlich kein Vulkan, den man einfach analysieren kann und ein großes Potenzial hat er oder sie auch noch. Ok soviel in Kürze. Im Moment schaffe ich keine längeren Videos, dass wird aber auch wieder anders.


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#16 Island Fagradalsfjall - Etwa 3000 Erdbeben, der Erdbebenschwarm hält an!

Island Fagradalsfjall - Etwa 3000 Erdbeben, der Erdbebenschwarm hält an!



Happy Apocalypse
31.07.2022

Tja Fagradalsfjall mit weiterhin viel Seismik

Moin moin und herzlich willkommen,

Das war ja schon ein bisschen spannend gestern, über 40 Erdbeben mit einer Magnitude höher denn drei und insgesamt gab es über 3000 Erdbeben und es geht ja auch noch weiter. Das sind so die Zahlen, wo man dann auch mit einem Ausbruch rechnen könnte. Dennoch bedeutet dies nicht, dass es tatsächlich zu einer Eruption kommt. Das Gebiet der Erdbeben ist groß und es ist relativ klar, dass Magma aufsteigen dürfte. Zwischen 12 Kilometern und nur wenige hundert Meter Tiefe ist an Erdbebentiefe alles vorhanden. Es dampft auch weiterhin, allerdings sind dies wohl typische fumarolische Aktivitäten, wobei es zu mehr Entgasungen kommt. Was man jetzt sagen kann ist, die Beben werden etwas flacher in der Masse. Dies ist ein weiterer Indikator für aufsteigendes Magma. Auch dass in der Tiefe Material nachkommt, was ja die tiefen Beben anzeigen, es würde mich nicht wundern, wenn es dort eventuell wieder zu Aktivität kommt, aber wir hatten diese Situation schon mal und es passierte nichts. Für Island ist es eh normal, dass irgendwo ein Vulkan aktiv ist. Wenn der Schwarm jetzt ein paar Tage andauert, dann wirds echt spannend. Es gibt keine nennenswerte Bodenhebung, aber das Gebiet steht ja ohnehin schon ziemlich unter Druck, somit rechne ich nicht mit signifikanter Bodenhebung. Es gibt aber auch noch viele Möglichkeiten, weshalb es eben nicht zu einem Ausbruch kommt. Magma könnte einfach stecken bleiben und abkühlen, der Nachschub von unten könnte stoppen, es ist vieles möglich, ich gehe im Moment davon aus, wenn die Situation in etwa so bleibt, dann könnte es in ein paar Tagen zu einer Eruption kommen, dies ist jetzt nur meine persönliche Meinung. Jeder der Zeit hat, sollte ein bisschen auf die Webcam gucken, es ist unglaublich schön, wenn man sehen kann, wie das erste Mal Lava an die Oberfläche kommt, das ist echt sehr beeindruckend.


MfG Utopia
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#17 Pico del Teide auf Teneriffa - Entstehung, Aktuelles und Gefahren.

Pico del Teide auf Teneriffa - Entstehung, Aktuelles und Gefahren.



Happy Apocalypse
27.09.2022

Erdbeben bei den Kanaren

Moin moin und herzlich willkommen
Befassen wir uns doch mal mit den Erdbeben bei den Kanaren. Im Moment kommt es ja immer wieder zu Seismik bei Teneriffa. Dort ist der drittgrößte Inselvulkan des Planeten. Teide, selbst über Wasser ist er noch 3715 Meter hoch und er hat eine bewegte Geschichte. Vom Meeresboden reicht er 7500 Meter hoch auf, jetzt gucken wir uns den Vulkan mal. Teneriffa ist die größte Insel der Kanaren, es leben etwa knapp 1 Mio. Menschen dort. Teneriffa ist das Ergebnis dreier Schildvulkane, die vor etwa 8 Mio. Jahren begannen eine Insel aus dem Meer zu erbauen. Ein Hotspot sorgte für die Entstehung der kanarischen Inseln, ähnlich wie auch z. B. Hawaii. Es folgte eine Ruhephase oder eine ruhigere Phase von 2 bis 3 Millionen Jahren bis dann die vulkanische Aktivität wieder zunahm, und zwar auf den zentralen Vulkan Las Cañadas und das Anaga-Massiv. Las Canadas entstand über den alten Schildvulkanen und könnte einen Durchmesser von bis zu 40 Kilometer gehabt haben, die Höhe war auch gewaltig und betrug 4500 Meter, das war ein richtig großer Vulkan. Vor etwa 200000 Jahren ging es dann mit dem ursprünglichen Las Canadas zu Ende. Hierzu gibt es zwei Theorien, wie der Vulkan sich selbst vernichtete. Die erste besagt, dass die Depression das Ergebnis eines vertikalen Zusammenbruchs des Vulkans ist, der durch die Entleerung flacher Magmakammern auf etwa Meereshöhe unter dem Vulkan Las Cañadas nach großen explosiven Eruptionen ausgelöst wurde. Die zweite Theorie besagt, dass die Caldera durch eine Reihe von seitlichen Kollapsereignissen entstanden ist. Es entstand eine gewaltige Caldera mit 17 Kilometern Durchmesser und 500 Meter hohen Kraterwänden. Vor etwa 160000 Jahren bildeten sich dann Teide und Pico Viejo innerhalb der Caldera. Das mal zur Entstehung in Kürze. Es gab immer wieder größere und große explosive Ausbrüche, der letzte größere fand vor etwa 2000 Jahren statt. Also gleich vorweg, es sieht nicht wirklich danach aus, als müsse man sich jetzt akut Sorgen machen, dass irgendwas am Teide passiert. So zumindest einige Meldungen aus verschiedenen Quellen. Es gibt oder gab aber Erdbeben zwischen Teneriffa und Gran Canaria, dort liegt auch ein submariner Vulkan der Enmedio, ich hab vor ein paar Tagen ein Video darüber gemacht. Grundsätzlich ist bei den Kanaren immer mit vulkanischer Aktivität zu rechnen, aber natürlich ist man auch sehr fokussiert auf alle Ereignisse seit La Palma und das ist auch nur verständlich. Es gibt eine Studie, die ein bisschen was zu Teide hergibt, eine explosive Eruption liegt in den nächsten 20 Jahren bei etwa 2,1 Prozent und damit ist gemeint, dass es eine vergleichbare oder stärkere Eruption als die von vor etwa 2000 Jahren wäre. Diese hatte eine Eruptionssäule von etwa 15 Kilometer Höhe und stieß wohl um die 0,25 Kubikkilometer Material aus. Auch das klingt jetzt erstmal nicht nach so ganz viel, aber jetzt wäre so eine Eruption auf Teneriffa wohl verheerend. Auf dem VEI wäre die Eruption eine 4 gewesen und damit schon ein ganz schöner Kracher. Auch muss immer wieder zwischen effusiv und explosiv unterschieden werden. Wenn wir bei dieser Eruption bleiben, dann reden wir über eine subplinianische oder plinianische Eruption, die Menge an Material wird über einen kurzen Zeitraum eruptiert und Asche steigt viel höher auf, als es bei effusiven Ausbrüchen der Fall ist. Der Ausbruch auf La Palma hatte in etwa eine ähnliche Menge Material ausgestoßen, aber das ganze dauerte knapp 3 Monate, hier gibt es große Unterschiede zu dem Ausbruch am Teide vor 2000 Jahren. Teide wird auf den einschlägigen Vulkanseiten als ein explosiver Vulkan angegeben, gucken wir da mal drauf.


MfG Utopia
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#18 Japan hat eine Warnung vor einem Megabeben herausgegeben – Japans Premierminister sagt Asienreise ab

Nach einem starken Erdbeben vor Kyushu warnen Wissenschaftler vor einem möglichen „Mega-Erdbeben“. Für den japanischen Premierminister Fumio Kishida ist dies Grund genug, eine geplante Reise nach Zentralasien abzusagen. Die Warnungen werden offensichtlich ernst genommen. Erinnerungen an den März 2011 werden wach, als ein Tsunami infolge eines Erdbebens das Kernkraftwerk Fukushima zerstörte.

Japan, welches direkt am Pazifischen Feuerring liegt, wird immer wieder von heftigen Erdbeben erschüttert. So auch am vergangenen Donnerstag, als ein Beben der Stärke 7,1 vor der Ostküste der Insel Kyushu für Schäden sorgte. Nun hat die japanische Meteorologiebehörde zum ersten Mal in der Geschichte eine „Mega-Erdbeben-Warnung“ herausgegeben.




So warnt die Behörde davor, dass das Risiko für weitere große Erdbeben in dem Gebiet des seismisch sehr aktiven Nankai-Trogs derzeit höher als üblich sei. Dieses Gebiet erstreckt sich über eine Länge von rund 800 Kilometern von Shizuoka (westlich von Tokio) bis zur südlichen Spitze von Kyushu.



In den letzten Jahrhunderten war der Nankai-Trog für verheerende Erdbeben mit einer Magnitude von 8 und 9 verantwortlich. Solche starken seismischen Aktivitäten ereignen sich demnach alle ein bis zwei Jahrhunderte. Im Jahr 1707 bewegten sich demnach alle Segmente des Trogs auf einmal, wodurch das stärkste Beben der japanischen Geschichte ausgelöst wurde.



Damals sorgte dieses Mega-Erdbeben auch für eine Eruption des Mount Fuji. Weitere heftige Beben gab es auch 1854, 1944 und 1946. Auch geht die japanische Regierung davon aus, dass eine 70-prozentige Wahrscheinlichkeit eines Mega-Erdbebens der Stärke 8 oder 9 bis zur Mitte dieses Jahrhunderts besteht.



Für Premierminister Fumio Kishida ist dies Grund genug, eine geplante Reise nach Zentralasien abzusagen. Der Regierungschef wollte in diesen Tagen eigentlich Kasachstan, Usbekistan und die Mongolei besuchen. Nun kümmert er sich darum, die Behörden auf ein mögliches Super-Erdbeben vorzubereiten.


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#19 „Es werden Hunderttausende umkommen“: Fachleute prognostizieren Erdbeben-Desaster in Istanbul

Bis 2030 könnte Istanbul von katastrophalen Erdbeben-Schäden heimgesucht werden. Millionen von Gebäuden und Hunderttausende von Menschen sind in Gefahr.

Frankfurt/Istanbul – Die Gefahr eines verheerenden Erdbebens in Istanbul nimmt stetig zu, warnen Seismologinnen und Seismologen. Expertinnen und Experten sind sich nach jahrelangen Studien entlang der Nordanatolischen Verwerfung einig, dass die Millionenmetropole in naher Zukunft von einem schweren Beben betroffen sein könnte. „Die Frage ist nicht ob, sondern wann es passieren wird“, erklärte Prof. Dr. Naci Görür, ein angesehener Erdbebenexperte, gegenüber der dpa. Er glaubt, „es werden Hunderttausende umkommen“.


Millionen Gebäude bei Erdbeben in Istanbul stark gefährdet

Besonders besorgniserregend ist die Bausubstanz in Istanbul. Der türkische Umweltminister Murat Kurum gesteht ein, dass die Stadt Schwierigkeiten hätte, einem großen Erdbeben standzuhalten, wie turkishminute.com berichtet. Von den 7,5 Millionen Wohn- und Geschäftsgebäuden seien 1,5 Millionen stark gefährdet, wobei etwa 600.000 Gebäude unmittelbar einsturzgefährdet sind.

Bild
Millionen Gebäude in Istanbul wären bei einer Erdbeben-Katastrophe stark gefährdet.

Die Stadtverwaltung hat in den letzten Jahren verstärkt in Präventionsmaßnahmen investiert. Minister Kurum betonte: „Wir haben die Umwandlung von 907.000 unabhängigen Einheiten in Istanbul abgeschlossen, aber wir müssen unsere Initiativen zur städtischen Transformation beschleunigen.“ Er forderte die Bewohner auf, gefährdete Gebäude zu verlassen, und appellierte an die Gemeinden, der Erdbebenvorsorge Vorrang vor „unnötigen Debatten“ zu geben.

Diese Stadtteile in Istanbul sind von einem Erdbeben besonders bedroht

Geologische Untersuchungen haben die am stärksten gefährdeten Gebiete in Istanbul identifiziert. Professor Şener Üsümezoy von der Universität Istanbul erklärte gegenüber turkiyetoday.com: „Die schlimmsten Bodenbedingungen beginnen in Bakırköy und erstrecken sich entlang der Küste des Marmarameeres. Diese problematische Formation setzt sich von Topkapı über Yenikapı fort, umfasst Zeytinburnu und Ataköy und erreicht die Küste nahe Büyükçekmece.“

Ein Beben der Stärke 6,0 oder höher könnte in Silivri und Kumburgaz erhebliche Bodenverschiebungen verursachen. „Im Falle eines Erdbebens könnten Silivri und Kumburgaz erhebliche Bodenverschiebungen erleben. Gebäude in diesen Gebieten sind gefährdet, hangabwärts zu rutschen, insbesondere in Regionen, die von Erdrutschen betroffen sind, die bereits Fundamentprobleme verursacht haben“, warnte Üsümezoy.

Bericht offenbart weitere Gefahren bei Erdbeben in Istanbul

Neben den Gefahren durch einstürzende Gebäude gibt es weitere Risiken. Die Istanbuler Niederlassung der Kammer der Chemieingenieure (KMO) veröffentlichte einen Bericht mit dem Titel „Gefahren durch Chemikalien nach einem Erdbeben in Istanbul“. Der Bericht hebt die Risiken von Sekundärkatastrophen hervor, darunter Brände, Explosionen und chemische Lecks. „Unfallszenarien und -modelle im Bericht warnten davor, dass Beschädigungen oder Lecks an Toluoldiisocyanat (TDI)-Tanks, die in Istanbul und Kocaeli gelagert werden, während eines Erdbebens dauerhafte Organschäden, Atemprobleme, Asthmaanfälle und Hautreizungen verursachen könnten.“

Internationale Organisationen wie die Vereinten Nationen und die Europäische Union haben Unterstützung zugesagt und stellen Mittel für Frühwarnsysteme und Katastrophenschutzübungen bereit. Doch letztlich, so sind sich die Experten einig, wird es auf die Vorbereitung jedes Einzelnen ankommen, um die Auswirkungen der drohenden Naturkatastrophe zu minimieren.
Wahrscheinlich von Erdbeben mit Magnitude 7 liegt in Istanbul noch vor 2030 bei 60 Prozent

Das Kandilli-Observatorium schätzt die Wahrscheinlichkeit eines Erdbebens mit einer Stärke von mehr als 7 vor 2030 auf 60 Prozent. Angesichts dieser alarmierenden Zahlen und des aktuellen Stands der Vorbereitungen kann die Dringlichkeit verbesserter Infrastruktur- und Notfallmaßnahmen in Istanbul nicht hoch genug eingeschätzt werden.

Die Nordanatolische Verwerfung, eine der aktivsten Störungszonen weltweit, hat in den letzten Jahrzehnten bereits mehrere katastrophale Erdbeben ausgelöst. Das Beben von Izmit im Jahr 1999, bei dem mehr als 17.000 Menschen starben, ist ein trauriges Beispiel. Seismische Spannungen haben sich seither kontinuierlich in Richtung Westen verlagert, direkt auf Istanbul zu. Vor hunderttausenden Toten warnte zuletzt auch die japanische Regierung bei einem potenziellen Erdbeben.
https://www.fr.de/wissen/es-werden-hund ... wtab-de-de


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