Weltraumstationen: ISS (Internationale Raumstation)

Satelliten, Planetensysteme, Asteroiden, Kometen.
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#1 Weltraumstationen: ISS (Internationale Raumstation)

Der Countdown für die Emirate läuft: Erster Astronaut fliegt ins All
Erstmals schicken die Vereinigten Arabischen Emirate einen Astronauten ins Weltall. Es geht um mehr als Prestige. Die reichen Emirate blicken viel weiter.

Als Neil Armstrong am 21. Juli 1969 als erster Mensch den Mond betritt, gibt es die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) noch nicht. Erst kurz vorher werden große Ölfelder in der Region gefunden, und innerhalb von wenigen Jahrzehnten wachsen Städte wie Dubai und Abu Dhabi mit ihren glitzernden Hochhausfassaden in den Himmel. Jetzt soll es noch weiter gehen. Zum ersten Mal wollen die VAE am Mittwoch (25. September) einen eigenen Astronauten zur Internationalen Raumstation ISS schicken.

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(Bild: Hazzaa AlMansoori)

Tour durch die ISS auf Arabisch

Als "astro_hazza" twittert Hassa al-Mansuri schon von den Vorbereitungen in Russland, posiert in seinem Raumfahrtanzug. Die Parallelen zum deutschen "Astro_Alex" (Alexander Gerst) sind unverkennbar. Nur folgen dem Deutschen auf Twitter momentan rund 1,3 Millionen Menschen, Hassa al-Mansuri hat bislang knapp über 5000 Follower.

Dabei verkünden die Emirate seit Monaten stolz, dass Al-Mansuri der erste Astronaut sein wird, der auf Arabisch eine Videotour durch die ISS führen und Experimente auf Arabisch erklären wird. Im neuen "Race to Space" geht es auch um Superlative. Wenngleich der erste Araber schon 1985 mit den USA in den Weltall geflogen ist. Er kam aus Saudi-Arabien.

Trotzdem: "So ein relativ junges Programm wie bei den Emiraten: Das ist kein PR-Gag, da steht ein ganzer Wirtschaftszweig hinter", sagt der Generaldirektor der Europäischen Weltraumagentur ESA, Jan Wörner. Erst vor zwei Jahren haben die Emirate ihr Astronautenprogramm offiziell gestartet. Mit Hilfe internationaler Partner aber schnell aufgeholt.

In Vorbereitung auf den Flug zur ISS hat die ESA die Emirate bei der Mission unterstützt, etwa was die Auswahl und Durchführung der wissenschaftlichen Experimente an Bord betrifft. Die Ausbildung fand größtenteils in Russland statt, eine Sojus-Rakete wird Al-Mansuri in den Weltall bringen, wo er acht Tage lang bleiben soll.

Neue Startrampe in Baikonur

Und: Die Rakete wird die vorerst letzte sein, die von der historischen Startrampe des Weltraumbahnhofs Baikonur in Kasachstan abhebt. Von dort aus startete Juri Gagarin am 12. April 1961 als erster Mensch ins All. Dieser Startplatz soll nach Angaben der russischen Weltraumbehörde Roskosmos nun von Grund auf modernisiert werden, damit sie auch für neuere Sojus-Raketen genutzt werden kann.

Erst 2023 soll die Startrampe wieder in Betrieb gehen. Starts sollen in dieser Zeit von einer anderen, bereits modernisierten Rampe aus abgewickelt werden. Roskosmos gab die Kosten mit 87 Millionen US-Dollar an (79 Millionen Euro) an. Diese Summe teilen sich Russland, die Ex-Sowjetrepublik Kasachstan und die Vereinigten Arabischen Emirate. Der Vertrag dazu ist schon unterschrieben.

Russland will damit seine Raumfahrt wettbewerbsfähiger machen – und neue Einnahmen generieren. Andere Länder könnten etwa von Baikonur aus ins Weltall starten. Die Türkei zum Beispiel. Roskosmos-Chef Dmitri Rogosin bot Ankara jüngst an, dass russische Raketen türkische Raumschiffe ins All bringen könnten. Die Türkei könne zusammen mit Russland und Kasachstan Partner in Baikonur werden. "Ich halte dies für eine gute Perspektive", sagte Rogosin der Agentur Tass zufolge.

Die Türkei will sich stärker im All engagieren. Erst im vergangenen Jahr wurde eine eigene Raumfahrtbehörde gegründet. Anfang September versammelte sich das Gremium erstmals. Die Türkei sei stolz darauf, meinte jüngst Industrie- und Technologieminister Mustafa Varank.

Sehr viel Kooperation

Russland sucht Verbündete, damit das Land im zunehmenden Wettbewerb um Weltraumtechnologien Schritt halten kann. In den vergangenen Jahren hat Roskosmos allein Raumfahrer zur Internationalen Raumstation ISS geflogen. Die Amerikaner hatten 2011 die Flüge mit dem Space Shuttle eingestellt. Mittlerweile fliegen zwar private US-amerikanische Raumschiffe zur ISS, aber bislang noch unbemannt.

"Früher war es Du oder Ich, Russland gegen die USA", sagt ESA-Generaldirektor Wörner. "Heute ist es ein gesunder Wettbewerb und es gibt sehr viel Kooperation. Das ist das Wunderbare: Das Weltall gehört allen."

Das Astronautenprogramm der VAE ist jedoch nur ein Teil einer umfassenden "Weltraum-Strategie", wie die Weltraumagentur der Emirate selbst beschreibt: Es sei Teil der Strategie, unabhängiger vom Öl zu werden und den Übergang in eine "wissensbasierte und innovationsgetriebene Wirtschaft" zu schaffen.

Mit KhalifaSat haben die Emirate im vergangenen Jahr ihren dritten Erdbeobachtungssatelliten ins All geschossen. Im kommenden Jahr soll der erste Satellit zum Mars starten und dort umfassend die dünne Atmosphäre und die Jahreszeiten untersuchen.

Die Marsmission solle eine "wissenschaftliche und technische Renaissance" in den Emiraten und der weiteren arabischen Welt anstoßen, heißt es in einem Magazin des Mohammed-bin-Rasched-Weltraumzentrums (MBRSC). Und die Emirate blicken schon weiter. Innerhalb der nächsten rund hundert Jahre wollen sie eine bewohnbare Siedlung auf dem Roten Planeten errichten.

Immer mehr raumfahrende Nationen

Immer mehr Nationen und private Anbieter mischen im Weltraum mit. In diesem Jahr führten Indien und Israel bereits Mondmissionen durch, die aber zumindest teilweise scheiterten. Auch die USA wollen wieder zurück auf den Mond.

Was nach Science-Fiction klingt, sei ein riesiger Wirtschaftszweig, sagt Wörner: "Raumfahrt ist Innovationstreiber, dafür muss man Raumfahrt aber als komplette Infrastruktur verstehen, das ist mehr als reine Neugier." Es gehe um mehr als nur um Prestige. "So aktiv wie heute war Raumfahrt noch nie." (mho)


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#2 Arabisch im Weltall – Raumschiff bringt Verstärkung zur ISS

Arabisch im Weltall – Raumschiff bringt Verstärkung zur ISS

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Der geglückte Raketenstart (Bild: NASA/Bill Ingals)

Vom Startplatz Nr. 1 flog einst erstmals ein Mensch ins All. Nun gab es den vorerst letzten Abflug von dieser Rampe des Weltraumbahnhofs Baikonur.

Auf der Internationalen Raumstation ISS wird in den nächsten Tagen auch Arabisch gesprochen: Mit Hassa al-Mansuri ist am Mittwoch der erste Raumfahrer der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) für einen kurzen Aufenthalt zum Außenposten der Menschheit gestartet. Die Sojus-Rakete hob planmäßig vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan ab, wie die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos mitteilte. Rund sechs Stunden später dockte die Sojus-Kapsel an der ISS in etwa 400 Kilometern Höhe an, wie die US-Raumfahrtbehörde NASA per Kurznachrichtendienst Twitter bestätigte. Mit an Bord waren der russische Kosmonaut Oleg Skripotschka und die US-Amerikanerin Jessica Meir.

Nur acht Tage auf der ISS
Auf der ISS arbeiten derzeit drei Amerikaner, zwei Russen und ein Italiener. Mit der neuen Besatzung dürfte es dann enger werden im Außenposten der Menschheit. 2009 hielten sich dort aber einmal kurzzeitig sogar 13 Menschen auf. Al-Mansuri bleibt allerdings nur acht Tage im Weltall. Am 3. Oktober wird er mit zwei weiteren Raumfahrern wieder auf der Erde erwartet.

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Hassa al-Mansuri mit Oleg Skripotschka und Jessica Meir (v.l.n.r.) (Bild: NASA/Bill Ingals)


Der 35 Jahre alte Hassa al-Mansuri begann seine Karriere bei der emiratischen Luftwaffe als Pilot in F16-Kampfflugzeugen und trainierte unter anderem mit Piloten der USA und anderer Nato-Staaten. Nach 14 Jahren bei der Luftwaffe wechselte er in das Raumfahrt-Programm. Während seiner acht Tage an Bord der ISS soll er an Forschungseinsätzen teilnehmen, Experimente durchführen und seinen Kollegen auf der Erde eine Tour der Raumstation auf Arabisch geben.

Flagge, Foto und Speisen
In seinem zehn Kilogramm schweren Gepäck hat Al-Mansuri einem Bericht der emiratischen Zeitung The National zufolge unter anderem die Flagge der Vereinigten Arabischen Emirate sowie ein Foto von deren Gründervater, Scheich Said bin Sultan Al Nahjan. Mit dabei hat er außerdem landestypische Speisen, die den weiteren Astronauten der ISS als Teil eines Kulturaustauschs serviert werden sollen. Dazu kommen Materialien für wissenschaftliche Experimente.

Aus seiner Aufregung vor dem Start in Richtung ISS machte Al-Mansuri kein Geheimnis. Er empfinde ein "unbeschreibliches Gefühl von Ehre und Ehrfurcht", schrieb er bei Twitter. "Heute trage ich die Träume und den Ehrgeiz meines Landes zu einer völlig neuen Dimension." Er bat um göttlichen Beistand für die Mission und unterzeichnete den Tweet mit "euer Bruder Hassa al-Mansuri".

Mit dem Start des Sojus-Raumschiffes MS-15 ging zugleich eine Ära vorerst zu Ende. Von der historischen Rampe startete Juri Gagarin am 12. April 1961 als erster Mensch ins All. Der Startplatz soll nun modernisiert werden, damit von dort aus künftig neuere Raketen abheben können. Bis 2023 will Roskosmos eigenen Angaben zufolge die Rampe umbauen. Der Weltraumbahnhof wird in dieser Zeit aber nicht geschlossen: Er verfügt über einen weiteren Startplatz.

Die Vereinigten Arabischen Emirate sind bei dieser Millionen-Investition Partner. Das Land beteiligt sich Roskosmos zufolge neben Russland und Kasachstan an den Kosten von 87 Millionen US-Dollar an (79 Millionen Euro). Russland will künftig anderen Ländern anbieten, von Baikonur aus ins All abzuheben. Außerdem sollen zwei Rampen mehr Sicherheit geben, falls eine mal ausfallen sollte.

In der Vergangenheit gab es immer wieder die Befürchtung, dass der legendäre Startplatz Nr. 1, der auch "Gagarin-Start" genannt wird, geschlossen werden könnte. Von dort war der deutsche Astronaut Alexander Gerst zur ISS aufgebrochen. 1957 hoben dort auch die erste Interkontinentalrakete R-7 und der erste künstliche Satellit Sputnik-1 ab. (mho)


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#3 Internationale Raumstation - ISS

Bekannt, aber trotzdem noch mal zur Einführung:

Die Internationale Raumstation (englisch International Space Station, kurz ISS, russisch Междунаро́дная косми́ческая ста́нция (МКС), Meschdunarodnaja kosmitscheskaja stanzija (MKS)) ist die derzeit einzige ständig bemannte Raumstation und das größte außerirdische Bauwerk der Menschheitsgeschichte. Sie wird in internationaler Kooperation von 16 Staaten bzw. 6 Raumfahrtagenturen betrieben und ausgebaut.

Erste Pläne für eine große internationale Raumstation gab es in den 1980er Jahren unter den Namen Freedom und Alpha. Seit 1998 befindet sich die ISS im Bau. Zurzeit ist sie das größte künstliche Objekt im Erdorbit. Sie kreist in rund 400 km[2] Höhe mit einer Bahnneigung von 51,6° in östlicher Richtung binnen etwa 92 Minuten einmal um die Erde und hat eine räumliche Ausdehnung von etwa 110 m × 100 m × 30 m. Seit dem 2. November 2000 ist die ISS dauerhaft von Raumfahrern bewohnt.[5]
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https://de.wikipedia.org/wiki/Internati ... aumstation


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#4 Feuer auf der ISS

Die Internationale Raumstation bekommt eine Reihe von neuen Experimenten geliefert. Unter anderem soll damit untersucht werden, wie sich Brände im All – und möglicherweise auch auf der Erde – begrenzen lassen.

Mit Feuer zu spielen, ist meist keine gute Idee – und das gilt erst recht, wenn man sich in einem Raumschiff 400 Kilometer über der Erde befindet. Trotzdem werden Astronauten an Bord der International Space Station in den kommenden Wochen den Auftrag bekommen, in einem Miniatur-Windkanal ein Feuer zu entzünden. Damit soll untersucht werden, wie sich die Flammen unter Mikrogravität verhalten und verbreiten.

Auf der Erde trägt die Schwerkraft dazu bei, dass ein Brand Futter bekommt. Sie drückt kalte, dichte Luft nach unten, wodurch ein Konvektionsprozess entsteht, der aufsteigenden Flammen neuen Sauerstoff zuführt. Ohne Schwerkraft aber lässt sich Feuer wesentlich schlechter kalkulieren. Wenn es jemals einen echten Brand in der ISS oder einem anderen Raumschiff geben sollte, sollte vorher verstanden sein, wie er sich in einem begrenzten, unter Druck stehenden Raum ausbreitet.

Brandtests im All

Die ISS-Astronauten werden nicht die ersten sein, die ein Raumschiff absichtlich ein Feuer entzünden. Schon 2008 schickte die NASA das Experiment Combustion Integrated Rack zur ISS, um mit kleinen Bränden zu experimentieren. Von 2016 bis 2017 gab es außerdem die SAFFIRE-Testreihe, bei der dreimal unbemannte Cygnus-Raumschiffe angezündet wurden, nachdem die ihre Versorgungsmissionen zur ISS beendet hatten – sie wären später ohnehin in der Erdatmosphäre verglüht. Bei diesen Experimenten zeigte sich, dass es unter Mikrogravität stetige Flammen geben kann, die sich allgemein langsamer ausbreiten als auf der Erde. Viele Materialien wie zum Beispiel Silizium ließen sich in der Mikrogravität nicht entflammen, nicht einmal in einer sauerstoffreichen Umgebung.

In dem neuen Experiment aber, genannt Confined Combustion, wird das Feuer innerhalb der ISS entzündet. Zuvor hatte die Nasa einen kleinen Windkanal zu der Station geliefert, mit dem untersucht werden sollte, wie sich mögliche Flammen in der Mikrogravität ersticken lassen. Jetzt kommen einige Modifikationen hinzu, die dafür erforderlich sind.

Bei dem Experiment wird ein Brennstoff entzündet, der sich in dem Gerät befindet; Trennwände teilen es in Kammern auf. Über sechs Monate werden die Astronauten darin Feuer machen, wobei mit unterschiedlichen Trenner-Konfigurationen die Richtung und die Strömungsgeschwindigkeit des Feuers manipuliert wird. Das Ziel dabei ist, genauer zu erfahren, wie sich ein Feuer in einer Umgebung verbreitet und was passiert, wenn es auf Hindernisse stößt.

Hilfe auch für die Erde

„Die Astronauten freuen sich oft sehr auf solche Tests“, sagt Paul V. Ferkul von der Universities Space Research Association, der das Projekt begleitet. Viele andere Experimente auf der ISS würden keine sofortigen Ergebnisse bringen, erklärt er. Es seit „irgendwie faszinierend, zu sehen, wie diese Sachen ohne jede Schwerkraft brennen.“ Von dem Experiment erhoffen sich Forscher auch Erkenntnisse darüber, wie sich Gebäude auf der Erde so konstruieren und auslegen lassen, dass sie die Verbreitung von Bränden hemmen.

Confined Combustion wird nur eines von mehreren großen Experimenten sein, die vom Dienstleister SpaceX zur ISS gebracht werden. Auch einige Nagetiere fliegen für 30 Tage ins All, wo sie einen Wirkstoff erhalten sollen, der die Funktion von Myostatin blockiert (ein Protein, das Muskelwachstum fördert). Dies soll Informationen darüber liefern, ob sich möglicherweise die Knochen- und Muskel-Schwächung verhindern lässt, die Astronauten auf Raum-Missionen sonst erleben. Einige der Mäuse – von den Forscher Mighty Mice genannt, sind sogar genetisch so verändert, dass sie Myostatin direkt blocken.

Einen weiteren Test steuert der Bierproduzent Anheuser Busch bei: Er will untersuchen lassen, wie sich unter Mikrogravität Gerste anbauen lässt. Mexiko wiederum schickt einen von Studenten gebauten Würfel-Satelliten zur ISS, der für Kommunikationstests ausgesetzt wird. Vom Jet Propulsion Laboratory kommt zudem das Cold Atom Laboratory, in dem eine Reihe von Physik-Experimenten bei Temperaturen von nur einem Zehntel Milliarden Grad über dem absoluten Nullpunkt stattfinden sollen. Und die Nasa lässt eine Docking-Station bringen, mit der sie endlich einen Roboter testen will, der in Raumschiffen nach undichten Stellen suchen soll.

(Neel V. Patel)



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#5 Boeings Starliner-Raumschiff: Problem nach Start, ISS nicht mehr zu erreichen

Eigentlich sollte nun auch Boeings Raumkapsel Starliner erstmals unbemannt zur ISS fliegen. Nach dem geglückten Start gab es dann aber ein Problem.

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Start geglückt (Bild: NASA/Joel Kowsky)

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Bild: NASA/Joel Kowsky

Der Starliner, Boeings Raumschiff für bemannte Flüge ins All, ist am Freitag zum ersten Mal in den Weltraum gestartet.
Neun Monate nach SpaceX hat damit auch das zweite private Unternehmen im Rahmen des Programms "Commercial Crew" der NASA diesen Meilenstein absolviert und eine Raumfähre zur Internationalen Raumstation ISS geschickt. Nachdem die Kapsel von der Rakete des Typs Atlas V abgekoppelt wurde, blieb jedoch jene Triebwerkszündung aus, die sie auf den Weg zur ISS bringen sollte. Genaueres ist derzeit noch nicht klar, aber "Boeings CST-100 Starliner ist in einem stabilen Orbit", versichert die NASA – aber nicht auf dem Weg zur ISS, ergänzt deren Chef.

Gegenwärtiger Status unklar

Genau wie damals die Dragon-Kapsel von SpaceX ist der CST-100 Starliner während des Testflugs ohne Personen an Bord unterwegs. Der Start erfolgte vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida. Die zuständige Missionskontrolle überprüft derzeit ihre Optionen, erklärte die US-Weltraumagentur.

Im Rahmen des des "Commercial Crew"-Programms sollen private Unternehmen Astronauten in den Erdorbit bringen, die NASA will sich derweil auf Missionen zum Mond und darüber hinaus konzentrieren. Boeing und SpaceX waren 2014 beauftragt worden, Raumschiffe zu entwickeln, die Astronauten ab 2017 zur ISS bringen sollten. Dieses Ziel wurde nicht erreicht, offenbar gab es zwischenzeitlich unter anderem erhebliche Sicherheitsbedenken. Auch aktuell steht noch kein Termin für bemannte Flüge fest, denn nach einer Explosion der Crew Dragon von SpaceX beim Test von deren Startabbruch-System werden alle dafür festgelegten Termine für beide Unternehmen einer Überprüfung unterzogen.

Um 12:23 Mitteleuropäischer Zeit hob die Atlas V der United Launch Alliance von Boeing und Lockheed Martin am Freitag nun ab. Danach lief laut Boeing alles nach Plan und fast 15 Minuten nach dem Start wurde die Raumkapsel abgedockt. Danach gab es aber eine Anomalie und aktuell ist die Kapsel wohl nicht auf dem Weg zur ISS, wo sie eigentlich am morgigen Samstag ankommen sollte. An Bord hat sie unter anderem eine Puppe – beziehungsweise "anthropomorphes Testgerät" – namens "Rosie, deren Sensoren messen sollen, welchen Belastungen Astronauten künftig bei diesen Starts ausgesetzt sein würden.

Update 20.12.2019 – 15:00 Uhr: Wie der NASA-Chef Jim Bridenstine inzwischen mitteilte, hatte die Raumkapsel ein Problem mit der Zeitmessung. Deswegen sei eine geplante Triebswerkszündung zum falschen Zeitpunkt durchgeführt worden. Mit weiteren Manövern sei der Orbit nun angehoben worden, die nächsten Schritte würden geprüft.

Update 20.12.2019 – 16:00 Uhr: Wie Vertreter der NASA bei einer ersten Pressekonferenz erklärte, hat die Raumkapsel nicht mehr genügend Treibstoff, um noch die ISS zu erreichen. Bridenstine versicherte derweil mehrmals, "eine Menge ist heute gut gelaufen". Er ergänzte, es sei noch zu früh, um zu klären, ob ein weiterer unbemannter Test nötig sei. Die Raumkapsel sei in einem guten Zustand, eine Reihe von Sensoren liefern demnach Daten. Das Problem habe auch seine Ursache in der Automatisierung und mit Astronauten an Bord hätte es Optionen gegeben, es zu beheben. Es gebe keine Sicherheitsbedenken. Gegenwärtig sei geplant, die Raumkapsel am Sonntag auf einem Testgelände in New Mexico zu landen.

(mho)



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#6 Russischer Raumfahrer Skripotschka wird Kommandant auf Raumstation ISS

Der russische Kosmonaut Sergej Skripotschka wird als Kommandant die Verantwortung für die Besatzung der Internationalen Raumstation ISS übernehmen. ESA-Raumfahrer Luca Parmitano, der am Donnerstag zur Erde zurückkehrt, übergab diese Funktion am Mittwoch an seinen russischen Kollegen, wie die Raumfahrtbehörde Roskosmos mitteilte.

Traditionsgemäß wurde die Übertragung der Vollmachten mit einer Schiffsglocke kundgetan. Parmitano hatte die 61. Langzeit-Expedition seit Oktober 2019 geleitet.

Neben dem Italiener kehren auch der russische Raumfahrer Alexander Skworzow sowie die NASA-Astronautin Christina Koch, die rund 330 Tage auf der ISS verbrachte, zur Erde zurück. Das ist ein neuer Rekord: Keine Frau war bei einem einzelnen ISS-Einsatz länger im All.

Landung bei starkem Wind in Kasachstan

Am frühen Donnerstagmorgen werden Koch, Parmitano und Skworzow die Luken ihrer Sojus-Kapsel dicht machen, die um 06.50 Uhr MEZ von der ISS abkoppeln soll. Die Landung ist für 10.13 Uhr MEZ etwa 147 Kilometer östlich der Stadt Scheskasgan (Kasachstan) geplant.

Russische Experten warnten die Crew vor möglichen starken Windböen bei der Landung. Es könne sein, dass die Kapsel dabei „gedreht und geschleudert“ werde, hieß es bei Roskosmos.

Ablösung trifft am 9. April ein

An Bord des Außenpostens der Menschheit in etwa 400 Kilometern Höhe bleiben neben Kommandant Skripotschka die US-Astronauten Jessica Meir und Andrew Morgan. Sie werden ihre Forschungsprogramme absolvieren, bis die nächste Crew sie voraussichtlich am 9. April ablöst.

(am/mt/jeg)



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Hier ein Video von der Rückkehr:

МКС-61: экспедиция завершилась -- ISS-61: Die Expedition endete




Роскосмос ТВ
07.02.2020

В среду, 6 февраля завершилась 61-я долговременная экспедиция на МКС. В спускаемом аппарате корабля «Союз МС-13» в орбиты вернулся экипаж с позывным «Утёсы»: космонавт Роскосмоса Александр Скворцов, астронавт Европейского космического агентства Лука Пармитано и астронавт НАСА Кристина Кук. Вечером этого же дня Александра Скворцова торжественно встретили на аэродроме Чкаловский.

Am Mittwoch, dem 6. Februar, endete die 61. Langzeitexpedition zur ISS. Im Abstiegsfahrzeug der Sojus-Raumsonde MS-13 kehrte die Besatzung mit dem Rufzeichen Cliffs in die Umlaufbahn zurück: der Roscosmos-Kosmonaut Alexander Skvortsov, der Astronaut Luca Parmitano von der Europäischen Weltraumorganisation und die NASA-Astronautin Christina Cook.Am Abend desselben Tages wurde Alexander Skvortsov auf dem Flugplatz von Chkalovsky feierlich empfangen.


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#7 Russlands neueste Sojus-Rakete startbereit – erster bemannter Flug schon in wenigen Tagen

Russlands modernste Trägerrakete „Sojus“-2 1a ist auf dem Startkomplex des Weltraumbahnhofs Baikonur installiert worden. Am 9. April soll sie zum ersten Mal die Kosmonauten zur Internationalen Weltraumstation (ISS) bringen, teilte die russische Weltraumagentur Roskosmos am Montag via Twitter mit.

„Die Sojus-2.1a-Trägerrakete ist mit dem Sojus-MS-16-Schiff in den Startkomplex gebracht worden. Nachdem sie in aufrechter Position installiert worden war, begannen die Roskosmos-Spezialisten mit der Arbeit am Zeitplan des ersten Starttages“, heißt es in dem Bericht.



Die Trägerrakete dieses Typs soll am 9. April um 10. Uhr MEZ starten. Zuvor wurden zahlreiche Frachtflüge mit der Rakete dieses Typs absolviert, um ihre Sicherheit zu testen. Die Rakete setzt sich zur Gänze aus in Russland hergestellten Bestandteilen zusammen.

Zuvor wurden bemannte Flüge mit der Trägerrakete Sojus-FG durchgeführt, wo ein ukrainisches Steuersystem zum Einsatz kam.
Am 9. April sollen die Russen Anatoli Iwanischin, Iwan Wagner und der US-Amerikaner Christopher Cassidy in Richtung ISS starten.

(om/ae)



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#8 Expedition 62 Landing - April 17, 2020

Expedition 62 Landing - April 17, 2020



NASA Video
17.04.2020

Die Expedition 62 der Internationalen Raumstation landet sicher in Kasachstan

Expedition 62 Commander Oleg Skripochka von Roscosmos und die Flugingenieure Jessica Meir und Andrew Morgan von der NASA landeten am 17. April sicher auf der Erde in der Nähe der Stadt Dzhezkazgan in Kasachstan, nachdem sie sich von ihren Kollegen in dem Komplex verabschiedet und ihre Sojus-MS abgedockt hatten-15 Raumfahrzeug vom hinteren Hafen des Zvezda-Servicemoduls auf der Internationalen Raumstation. Skripochka und Meir absolvierten 205 Tage im Weltraum, und Morgan beendete eine 272-tägige Mission auf dem Außenposten der Umlaufbahn.


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#9 Internationale Raumstation: Raumfahrer suchen Leck – Rückzug in russisches Modul

Die Astronauten an Bord der ISS werden das Wochenende hinter verschlossenen Luken in einem russischen Modul verbringen. Es wird ein Luftleck gesucht.

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(Bild: NASA)

Um die Suche nach einem Leck zu erleichtern, durch das schon seit fast einem Jahr Luft entweicht, werden die Raumfahrer auf der Internationalen Raumstation ISS das kommende Wochenende im russischen Segment verbringen. Das teilte die NASA mit und erklärte, dass von Freitagnacht bis Montagmorgen alle Luken zwischen den Modulen geschlossen werden sollen. Dann könne genau beobachtet werden, wo genau der Luftdruck wie stark abfällt und wo genau sich das Leck befindet. Noch überschreitet der Druckabfall demnach keine Grenzwerte und für die Raumfahrer besteht gegenwärtig keine Gefahr.

Suche nach dem Leck
Wie die US-Weltraumagentur erläutert, haben die Betreiber der ISS schon im September 2019 erste Anzeichen für einen zu starken Druckabfall in der Raumstation gesehen. Weil der aber so gering war und Routineoperationen wie Weltraumspaziergänge und Ankünfte beziehungsweise Abflüge die Messungen immer wieder erschwert hätten, habe es lange gedauert, diese einzuordnen. Gleichzeitig habe sich die Rate, mit der die Luft entweicht, im Laufe der Zeit erhöht. Jetzt arbeite man an einem Plan, um das Luftleck zu finden und möglichst auch zu reparieren. Das nun geplante Vorgehen am Wochenende soll dabei entscheidend helfen. Ende kommender Woche sollen erste Ergebnisse vorliegen.

Gegenwärtig sind die beiden russischen Kosmonauten Anatoli Iwanischin und Iwan Wagner sowie ihr US-Kollege Christopher Cassidy die Einzigen an Bord des Außenpostens der Menschheit. Sie werden sich in das russische Modul Swesda zurückziehen, das im Sommer 2000 an die Raumstation angekoppelt wurde. Die drei haben dort genug Platz, versichert die NASA. Zugang haben sie dort zum ebenfalls russischen Mini-Modul Poisk und der dort angedockten Sojus-Kapsel. Immer wieder sorgen kleine Lecks für Unterbrechungen der Arbeit auf der ISS, etwa 2018 als der deutsche Astronaut Alexander Gerst an Bord war.
(mho)



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#10 Nasa stellt neue Weltraumtoilette vor

Die Nasa hat eine neue Weltraumtoilette entwickelt – für schlappe 23 Millionen Dollar.

Dafür kann die Toilette Urin als Trinkwasser aufbereiten – und ist auch ansonsten ein Hightechprunkstück.
Auch auf die Wünsche der Astronauten wurde eingegangen.


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Hannover. Auch Astronauten müssen auf die Toilette – klar. Doch wie kann der Prozess trotz fehlender Schwerkraft angenehm werden? Daran tüfteln ständig Ingenieure und Techniker der Nasa und stellen nun das neueste Modell vor: Die Weltraumtoilette Universal Waste Management System (UWMS). Diese wird in den kommenden Tagen ins All geschossen und in der Internationalen Raumstation (ISS) installiert. Die Hightechtoilette soll amerikanischen Medien zufolge 23 Millionen Dollar gekostet haben. Und das, obwohl sie 65 Prozent kleiner und 40 Prozent leichter ist als die derzeitige Toilette der ISS.

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Ein Teammitglied demonstriert das Anheben des Urinschlauchs aus seiner Position, wie es ein Besatzungsmitglied tun würde. Ein Trichter (nicht gezeigt) ist am offenen Ende dieses Schlauchs angebracht und kann dann zur Desinfektion leicht ausgetauscht oder entfernt werden.
(© Quelle: James Blair - NASA - JSC)

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Aus Gründen der Privatsphäre befindet sich die Toilette in einer Kabine wie in einer öffentlichen Toilette auf der Erde. Die hier gezeigte Dual-Stall-Konfiguration wurde bereits auf der Raumstation installiert und beherbergt das Abfallhygienefach, das derzeit auf der Raumstation und UWMS während dieser Technologiedemonstration verwendet wird.
(© Quelle: Nasa)

Flüssiges Gold: Im All wird recycelt
Klogänge im All haben es in sich, die erste Besonderheit: Die Hinterlassenschaften werden in den meisten Fällen nicht weggespült. Das gilt natürlich auch für das neue UWMS: So wird der Urin als Trinkwasser wiederaufbereitet, denn Trinkwasser ist ein rares Gut im All und kann nur begrenzt mitgebracht werden. “Wir recyceln etwa 90 Prozent aller wasserbasierten Flüssigkeiten auf der Space Station, inklusive Urin und Schweiß”, wird Astronautin Jessica Meir zitiert.

Ziel sei es, den natürlichen Wasserkreislauf der Erde auf der Raumstation nachzuahmen. Mit Blick auf den Urin gelte daher der Grundsatz: “Der Kaffee von heute ist der Kaffee von morgen.”

Stützen und Haltegriffe gegen das Wegschweben
Auf der Unisextoilette kommt je nach Geschäft ein Schlauch oder ein kleiner Schlitz zum Einsatz, um alles einzusaugen. Neu sei auch eine Lüftungsanlage, die bei der Geruchsregulierung helfen soll.

Feste Ausscheidungen werden in einzelnen wasserdichten Beuteln abgefangen. Eine kleine Anzahl der Kotbeutel wird zur Auswertung auf die Erde zurückgebracht, die meisten werden jedoch verbrannt. Derzeit werden Fäkalien auch nicht zur Wasserrückgewinnung verarbeitet, aber die NASA untersuche die Möglichkeit.

Das UWMS hält weiteren Komfort bereit – etwa Fußstützen und Haltegriffe für Astronauten, damit diese nicht wegschweben. Eine Neuerung, die auf ausdrücklichen Wunsch der Astronauten installiert wurde, da die bis dato üblichen Oberschenkelgurte als nicht angenehm empfunden wurden.

Wenn der Test auf der ISS erfolgreich verläuft, sollen die Toiletten auf den Artemis-Mondmissionen und auch bei möglichen bemannten Flügen zum Mars zum Einsatz kommen.

(RND/Alice Mecke)



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