LYDOM Production - Naturphänomene
28.12.2023 ISLAND
ISLAND Update 28.12.23
Nach nur wenigen Updates zur Lage auf Reykjanes sind heute offenbar wieder mehr Mitarbeiter der Isländischen Meteorologiebehörde (IMO) nach den Weihnachtsfeiertagen zum Dienst erschienen, und es wurde ein umfassendes Update veröffentlicht. Die Geoforscher berichten von 730 schwachen Erdbeben, die sich seit dem 22. Dezember entlang des magmatischen Gangs auf Reykjanes ereignet haben. Gestern waren es 160, und in der ersten Hälfte des heutigen Tages wurden mehr als 100 Beben detektiert. Obwohl die Bebentätigkeit weiterhin hoch ist, liegt sie doch deutlich unter den Spitzenwerten der vorangegangenen Magmenintrusionen.
Dennoch steigt weiterhin Magma auf und bewirkt eine Bodenschwellung im Bereich von Svartsengi. Die Messwerte in der vergangenen Nacht erzeugten Besorgnis, da es zu einem plötzlichen Anstieg in der Bodenhebung kam. Anfänglich schien der Boden um etwa 5 cm angehoben zu sein, jedoch halbierte sich dieser Wert bei der folgenden Messung. Dies lässt die Vermutung zu, dass es sich um eine Fehlmessung handelte. Beim Betrachten des Grafenverlaufs fällt auf, dass er dem vor der letzten Eruption ähnelt. Damals kam es zunächst zu einer Bodensenkung, gefolgt von einem vergleichbaren Sprung wie heute. Der Unterschied besteht darin, dass der Punkt der zweiten Messung damals höher lag, während er heute tiefer liegt. Da kein neues Schwarmbeben einsetzt, wird nicht unmittelbar mit einer bevorstehenden Eruption gerechnet. Dennoch wird mittelfristig mit einem weiteren Ausbruch gerechnet.
Die Vulkanologen der IMO sehen eine zunehmende Tendenz beim Ausbruchsrisiko und betonen, dass die Geschwindigkeit der Bodenhebung vergleichbar mit jener vor der letzten Eruption ist. Modellrechnungen deuten darauf hin, dass während der jüngsten Eruption etwa 11 Millionen Kubikmeter Magma den Magmenkörper unter Svartsengi verlassen haben. Dieses Magma gelangte in den am 18. Dezember entstandenen magmatischen Gang und führte zur bekannten Eruption. Die IMO gibt an, dass es, basierend auf der aktuellen Geschwindigkeit der Landhebung, etwa zwei Wochen dauern wird, bis sich das gleiche Volumen im Magmenkörper angesammelt hat. Es besteht jedoch erhebliche Unsicherheit darüber, wann der Druck in der Magmakammer ausreichend hoch sein wird, um eine neue Magmainjektion auszulösen.
Liebe Grüße.