Moin moin und herzlich willkommen
Sumatra ist mit 473.481 km² die sechstgrößte Insel der Welt. Warum heute Sumatra?
Naja, es gibt dort viele Vulkane, z. B. den mächtigen Sinabung, auch Krakatau ist in der Nähe, aber um diese bekannten Vulkane geht es heute nicht. Es gibt dort noch einen weiteren Vulkan, der so gewaltig ist, dass man es gar nicht glauben möchte. Toba. Mehrere Meinungen und Theorien zu dem Vulkan.
Seine Caldera ist etwa 100 mal 30 Kilometer und hat eine Fläche von 1130 Quadratkilometer und ist damit in etwa so groß wie Hongkong, das ist der Einsturzkrater, naja die Ausmaße sind eh so unglaublich, belassen wir es bei den Zahlen. Dieser Vulkan ist natürlich ganz ähnlich den anderen sehr großen Vulkansystemen des Planeten, nur dass er eben in geologischen Zeiträumen eigentlich erst gestern aktiv war. Es gab wohl 3 Eruptionen, welche die Caldera formten und alles begann vor weniger als 1 Million Jahren. Die letzte Eruption fand dann vor knapp 74000 Jahren statt. Es wurden etwa 2100 Kubikkilometer, andere Quellen schreiben bis zu 2800 Kubikkilometer, vulkanisches Material gefördert, das ist eine so gigantische Menge, was natürlich verheerende Auswirkungen auf das Klima des Planeten hatte. Aber gucken wir uns erstmal noch ein bisschen was zum Vulkan an. Es handelt sich hier um Subduktionszonenvulknanismus und Toba fördert Ryolith, welches zumeist explosiv gefördert wird. Sein letzter Ausbruch war ein VEI8 und somit Ultraplinianisch. Es lebten damals Menschen auf dem Planeten, klar nicht annähernd die Menge die Heute auf dem Planeten lebt, aber Homo Sapiens war da, es gab aber noch den Neandertaler und den Homo Erectus. Dann vor 74000 Jahren brach dann Toba aus und dies scheint unseren direkten Vorfahren doch arg getroffen zu haben, laut verschiedenen Artikeln wurde die Population auf wenige tausend Individuen reduziert. Durch den Tobaausbruch wurde die globale Temperatur langfristig um etwa 4 Grad Celsius gesenkt, für eine kurze Zeit dürfte die Temperatur allerdings um mindestens 10-15 Grad Celsius zurückgegangen sein. So etwas hat brutale Auswirkungen auf alles, was irgendwie lebt. Alles wird komplett durcheinander gebracht, Stürme, saurer Regen, Dunkelheit und natürlich Kälte. Wasserflächen vereisen und im weiteren Verlauf eben auch Gletscherbildung. Es kam zu einem vulkanischem Winter. Aerosole aus Schwefelsäure steigen bis in die Stratosphäre auf und bilden einen Schleier um den Planeten, welcher dann das Sonnenlicht teilweise reflektiert und dann gehen die Temperaturen zurück. Europa dürfte bei so einem Ereignis auch im Sommer mit Eis und Schnee bedeckt gewesen sein, diese These gilt auch für andere Länder und Kontinente, aber Europa bietet sich an, da wir belegte Auswirkungen von großen Vulkanausbrüchen auf Europa haben, Krakatau, Tambora, Laki und weitere. Allerdings waren diese Ausbrüche im Vergleich zu Toba maximal die Lunte zu einer Dynamitstange. Wir reden hier von einer möglichen Eiszeit durch den Toba. Allerdings könnte dieses Ereignis auf eine ohnehin kalte Tendenz getroffen sein und somit als Unterstützung fungiert haben. Indien könnte mit etwa 15 cm Asche durch den Ausbruch überzogen worden sein, wir reden hier von über 3000 Kilometer Entfernung. So eine Eruption ist ein Totalschaden für das Ökosystem und eigentlich nur noch mit dem Einschlag eines großen Asteroiden vergleichbar. Die Meerestemperatur sank in nur wenigen Jahrtausenden um etwa 5 Grad, das ist für Wasser praktisch ein von jetzt auf gleich, mit sicherlich heftigsten Auswirkungen.
Ein gigantischer Ausbruch, aber die Schwefeldioxidbelastungen waren doch sehr moderat, mit etwa 400000 Tonnen, dafür aber über 50 Kilometer hoch und mit gigantischen Wassermengen, was er in die Stratosphäre einbrachte. Auf der anderen Seite Pinatubo der nur etwa 10 Kubikkilometer Tephra ausstieß, aber dafür eine enorme Menge Schwefeldioxid ausstieß, nämlich etwa 15 bis 20 Millionen Tonnen, viel mehr als man bei so einem Ausbruch erwartet hätte. Jetzt scheint es beim Toba so zu sein, dass wir schon über sehr große Schwefelmengen reden, aber diese müssen nicht zwangsläufig in den Eisbohrkernen nachweisbar sein. Bereinigt lese ich heraus, dass im Vergleich, Toba weniger Schwefeldioxid als zum Beispiel Tambora oder Samalas ausgestoßen hat, in der Gesamtmenge wohl mehr, da der Ausbruch um ein vielfaches größer war, aber ins Verhältnis gesetzt weniger.