Energiequellen: Atomenergie

Benutzeravatar
Deckard666
Beiträge: 16662
Registriert: 31.08.2019 02:32
Hat sich bedankt: 3 Mal
Danksagung erhalten: 19 Mal

#1 Energiequellen: Atomenergie

Dokumentationen, Vorträge, Artikel usw. zum Thema Atomenergie.
Kernenergie, Atomenergie, Atomkraft, Kernkraft oder Nuklearenergie wird in erster Linie die Technologie zur großtechnischen Erzeugung von Sekundärenergie mittels Kernspaltung genannt. Diese Technologie wird seit den 1950er Jahren in großem Maßstab zur Stromproduktion genutzt, während die ebenfalls unter diese Begriffe fallende Kernfusionsenergie für die Stromproduktion erst in vielen Jahren eine Rolle spielen kann.

Mit Stand Januar 2020 waren 447 Reaktorblöcke mit einer Gesamtleistung von 397 GW in 31 Ländern in Betrieb. Weitere 53 Reaktorblöcke mit einer Gesamtleistung von 54,7 GW befinden sich in Bau. Dazu sind mehr als 100 Kernkraftwerke für das kommende Jahrzehnt in Planung. Da parallel zu den Neubauten bisher auch schon 181 Kernkraftwerksblöcke abgeschaltet wurden, blieb die Zahl der Reaktoren seit den 1990er Jahren weitgehend konstant. Durch die weltweit steigende Stromerzeugung sank der Anteil der Kernkraft von 1996 bis 2018 von 17,5 % auf 10,15 %. 2018 war die in Kernkraftwerken erzeugte elektrische Energie gut vier Prozent geringer als 2006, als diese ein historisches Hoch erreichte.[8] In der EU decken Kernkraftwerke etwa 25 % der verbrauchten Elektrizität (787 TWh Erzeugung bei 117 GW installierter Leistung).

Neben stationären Kernreaktoren gibt es etwa 180 Reaktoren auf ca. 140 Wasserfahrzeugen, darunter Atom-U-Boote, Flugzeugträger, einige Atomeisbrecher, 4 Frachtschiffe, sowie ein seegestütztes Kernkraftwerk. Es wurden auch bereits Satelliten mit Kernreaktoren betrieben und Reaktorkonzepte für Flugzeuge erforscht.

Zu den Vor- und Nachteilen der Kernspaltungsenergie gibt es unterschiedlichste Ansichten, sodass ihre Nutzung im Allgemeinen als auch ihre Sicherheit im Speziellen sowohl in der Wissenschaft als auch in der Öffentlichkeit kontrovers diskutiert werden.

Weitere Informationen: Wikipedia - Kernenergie


"Some men aren't looking for anything logical, like money. They can't be bought, bullied, reasoned, or negotiated with. Some men just want to watch the world burn."
Alfred Pennyworth, The Dark Knight (2008)
Benutzeravatar
Deckard666
Beiträge: 16662
Registriert: 31.08.2019 02:32
Hat sich bedankt: 3 Mal
Danksagung erhalten: 19 Mal

#2 Atommüll-Endlager: Auf diese Karte schaut ganz Deutschland

Atommüll-Endlager: Auf diese Karte schaut ganz Deutschland (2020-09-28)

Rund 1900 Behälter mit stark strahlendem Atommüll bleiben übrig, wenn Ende 2022 das letzte AKW in Deutschland vom Netz geht. Wohin damit? Deutschlandweit sind nun geologisch günstige Orte festgelegt worden. Jeder kann seinen Ort auf der Seite suchen.

90 Gebiete in Deutschland haben nach Erkenntnissen der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) günstige geologische Voraussetzungen für ein Atommüll-Endlager. Der Salzstock Gorleben in Niedersachsen ist nicht darunter, wie aus dem am Montag veröffentlichten Zwischenbericht Teilgebiete hervorgeht.

Laut Bericht ist in Deutschland ein Anteil von 54 Prozent der Landesfläche als Teilgebiet ausgewiesen. Teilgebiete liegen etwa in Bayern, Baden-Württemberg und Niedersachsen, aber auch in den ostdeutschen Ländern.

Auf der Karte ist zu sehen, dass weite Teile Deutschlands als günstig markiert sind. Nur der absolute Nordosten, Vorpommern und das östliche Brandenburg, sind herausgenommen, ebenso Teile Nordrhein-Westfalens und Hessens. Gebiete im Saarland werden auch nicht in Erwägung gezogen. Als ungeeignet angesehen werden zudem im Süden die nördliche Chiemseeregion und der größte Teil des südlichen Bayerns mit dem Alpenvorland und den Alpen.

Weiterlesen ...


"Some men aren't looking for anything logical, like money. They can't be bought, bullied, reasoned, or negotiated with. Some men just want to watch the world burn."
Alfred Pennyworth, The Dark Knight (2008)
Benutzeravatar
Deckard666
Beiträge: 16662
Registriert: 31.08.2019 02:32
Hat sich bedankt: 3 Mal
Danksagung erhalten: 19 Mal

#3 Endlose Endlagersuche: 2117 statt 2050 – Das Märchen von der schnellen Lösung für den Atommüll

Endlose Endlagersuche: 2117 statt 2050 – Das Märchen von der schnellen Lösung für den Atommüll (2020-09-28)

Auf der Suche nach dem bestmöglichen Endlager für Atommüll hat die Bundesrepublik eine große Auswahl. Schon 2031 soll der Standort feststehen, 2050 dann die Einlagerung beginnen. Allerdings deutet alles darauf hin, dass es in Wahrheit viel länger dauern wird.

Deutschland ist gesegnet mit einer guten Geologie.“ Steffen Kanitz, Geschäftsführer der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) zeigte sich optimistisch. Mehr als die Hälfte der Fläche der Bundesrepublik sei als Standort für ein Atomendlager grundsätzlich geeignet, heißt es im ersten „Zwischenbericht Teilgebiete“ der BGE, den Kanitz mit seinen Kollegen in Berlin der Öffentlichkeit präsentierte.

Ob Salzgestein, Ton oder kristallines Gestein wie Granit: Das nötige Wirtsgestein in der nötigen Mächtigkeit und Tiefe findet sich in fast allen Bundesländern. Doch die Wahl fällt schwer: Denn während früher der gesetzliche Auftrag an die Bundesregierung schlicht lautete, „ein geeignetes“ Endlager zu finden, muss es nach der jüngsten Gesetzesnovelle ausdrücklich „das beste“ sein. Damit werden aufwendige Vergleiche nötig. Mit dieser Verschärfung der Anforderung wollte der Gesetzgeber den jahrzehntelangen tiefen und zum Teil gewalttätig ausgetragenen Gesellschaftskonflikt um die Atomkraft entschärfen.

Weiterlesen ...


"Some men aren't looking for anything logical, like money. They can't be bought, bullied, reasoned, or negotiated with. Some men just want to watch the world burn."
Alfred Pennyworth, The Dark Knight (2008)
Benutzeravatar
Deckard666
Beiträge: 16662
Registriert: 31.08.2019 02:32
Hat sich bedankt: 3 Mal
Danksagung erhalten: 19 Mal

#4 Atommüll: Endlager-Gesellschaft rudert bei Frage nach Einflussnahme zurück

Atommüll: Endlager-Gesellschaft rudert bei Frage nach Einflussnahme zurück (2020-10-02)

Gab es Versuche, die Suche nach einem Endlager zu beeinflussen? Nein, hatte die Bundesgesellschaft für Endlagerung behauptet - und musste sich nun auf SPIEGEL-Anfrage korrigieren.

Die Suche nach einem Endlager für hoch radioaktiven Atommüll gilt als politisch und gesellschaftlich heikel. Kein Ort dürfte den Müll freiwillig haben wollen, kein Ministerpräsident sein Bundesland für ein Endlager anbieten. Da liegt die Frage nah, wie Interessenvertreter versuchen, das Verfahren und die zuständige Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) zu beeinflussen.

Anfang der Woche hatte die BGE mit ihrem Zwischenbericht Teilgebiete der Öffentlichkeit vorgestellt und dabei jegliche versuchte Einflussnahme kategorisch abgestritten. Doch das stimmte so nicht, wie sich aus einer Antwort der BGE auf eine SPIEGEL-Anfrage ergibt.

Weiterlesen ...


"Some men aren't looking for anything logical, like money. They can't be bought, bullied, reasoned, or negotiated with. Some men just want to watch the world burn."
Alfred Pennyworth, The Dark Knight (2008)
Benutzeravatar
Deckard666
Beiträge: 16662
Registriert: 31.08.2019 02:32
Hat sich bedankt: 3 Mal
Danksagung erhalten: 19 Mal

#5 Vattenfalls Atomgesetz-Klage: Bundesverfassungsgericht rügt Gesetzgeber scharf

Vattenfalls Atomgesetz-Klage: Bundesverfassungsgericht rügt Gesetzgeber scharf (2020-11-12)

Nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima wurde schnell ein Atomausstieg beschlossen. Der finanzielle Ausgleich für die Kraftwerksbetreiber muss nun noch einmal neu geregelt werden. Das entschied das Bundesverfassungsgericht.

Der finanzielle Ausgleich für bestimmte Kraftwerksbetreiber wegen des beschleunigten Atomausstiegs nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima muss noch einmal komplett neu geregelt werden. Die Gesetzesänderung von 2018 sei unzureichend und außerdem wegen formaler Mängel nie in Kraft getreten, entschied das Bundesverfassungsgericht nach einer Klage des Energiekonzerns Vattenfall. Der Gesetzgeber ist damit „weiterhin zur alsbaldigen Neuregelung verpflichtet“, wie das höchste deutsche Gericht in Karlsruhe am Donnerstag mitteilte. (Az. 1 BvR 1550/19)

Wegen des Reaktorunglücks im japanischen Fukushima hatte die Bundesregierung 2011 für die 17 deutschen Kernkraftwerke eine nur wenige Monate zuvor beschlossene Laufzeit-Verlängerung zurückgenommen. Bis spätestens Ende 2022 müssen alle Meiler zu festen Terminen vom Netz gegangen sein. Dann ist Schluss mit der Atomkraft.

Weiterlesen ...


"Some men aren't looking for anything logical, like money. They can't be bought, bullied, reasoned, or negotiated with. Some men just want to watch the world burn."
Alfred Pennyworth, The Dark Knight (2008)
Benutzeravatar
Deckard666
Beiträge: 16662
Registriert: 31.08.2019 02:32
Hat sich bedankt: 3 Mal
Danksagung erhalten: 19 Mal

#6 Entschädigungen für AKW-Betreiber: Was das Atomurteil bedeutet

Entschädigungen für AKW-Betreiber: Was das Atomurteil bedeutet (2020-11-12)

Die Regierung muss Entschädigungen für drei alte Atomkraftwerke neu regeln. Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts hat weitreichende Konsequenzen: wirtschaftlich, politisch und auch moralisch.

Das Urteil überraschte selbst Branchenexperten: Am Donnerstag entschied das Bundesverfassungsgericht (BVG), dass die Entschädigungen für drei alte Kernkraftwerke komplett neu geregelt werden müssen.

Betroffen sind Vattenfalls AKW Krümmel und Brunsbüttel sowie RWEs Kernkraftwerk Mühlheim-Kärlich. Alle drei Anlagen hatten 2001 bestimmte Reststrommengen zugewiesen bekommen, die sie bis zu ihrer geplanten Abschaltung noch produzieren durften. Diese aber hätten sie nicht mehr ausschöpfen können, weil die schwarz-gelbe Bundesregierung im März 2011 den Atomausstieg neu geregelt hatte.

Weiterlesen ...


"Some men aren't looking for anything logical, like money. They can't be bought, bullied, reasoned, or negotiated with. Some men just want to watch the world burn."
Alfred Pennyworth, The Dark Knight (2008)
Benutzeravatar
Deckard666
Beiträge: 16662
Registriert: 31.08.2019 02:32
Hat sich bedankt: 3 Mal
Danksagung erhalten: 19 Mal

#7 Verteufelte Klimaschutz-Energie: Redet endlich über Atomstrom!

Verteufelte Klimaschutz-Energie: Redet endlich über Atomstrom! (2021-05-10)

Eine Kolumne von Nikolaus Blome

Von wegen überall »Cancel Culture«. Es gibt nur ein deutsches Tabu: die Nutzung der Kernenergie, um das Klima zu retten.

Annalena Baerbocks Reaktion auf die vulgäre Vollentgleisung Boris Palmers hat ihr am Wochenende den Schimpftitel »Bundescanclerin« eingetragen. Darüber kann man schmunzeln, ebenso wie über Boris Palmers Versuche, am politischen Narrensaum der Republik Asyl zu beantragen. Was dieser Tage »Satire« oder »Ironie« ist, war früher »Magen-Darm«: die meistgebrauchte Entschuldigung für persönliche Absenzen oder einfach alles, was in die Hose geht.

Doch wenn wir schon von grüner oder gesamtgesellschaftlicher »Cancel Culture« reden, dann erscheinen mir andere Kräfte weitaus wirkmächtiger. Jene nämlich, die es schaffen, dass in der laufenden Klimaschutzdebatte ein Wort kein einziges Mal fällt – Atomkraft. Ich staune: Das Bundeskabinett will diese Woche die deutschen CO2-Reduktionsziele verschärfen und die Energiewirtschaft den größten Anteil schultern lassen. Trotzdem wird eine potenzielle Großkomponente dabei so beschwiegen, als existiere sie überhaupt nicht mehr. Bei allem Respekt vor der politischen Befriedung des Atomstreits: Das ist »Cancel Culture« at its best.

Weiterlesen ...


"Some men aren't looking for anything logical, like money. They can't be bought, bullied, reasoned, or negotiated with. Some men just want to watch the world burn."
Alfred Pennyworth, The Dark Knight (2008)
Benutzeravatar
Deckard666
Beiträge: 16662
Registriert: 31.08.2019 02:32
Hat sich bedankt: 3 Mal
Danksagung erhalten: 19 Mal

#8 Bill Gates' Mini-AKW kommt nach Wyoming

Bill Gates' Mini-AKW kommt nach Wyoming (2021-06-03)

Der erste Natrium-gekühlte Reaktor soll in dem Bundesstaat am Standort eines stillgelegten Kohlekraftwerks entstehen.

Das von Bill Gates gegründete Unternehmen Terrapower soll zusammen mit dem Energieversorger PacifiCorp im US-Bundesstaat Wyoming ein Natrium-gekühltes Atomkraftwerk mit 345 MW Leistung bauen. Das haben die beiden Unternehmen zusammen mit dem Gouverneur des Bundesstaates Mark Gordon bekannt gegeben.

Als Standort werde ein ausgedientes Kohlekraftwerk präferiert, geht aus einer PacifiCorp-Mitteilung hervor. Momentan werden mögliche Standorte bewertet, bis Ende dieses Jahres soll einer feststehen. Davor wollen die Beteiligten noch Öffentlichkeitsarbeit leisten sowie behördliche Genehmigungen auf Landes- und Bundesebene einholen.

Bei dem auch "Mini-AKW" genannten Kraftwerk soll es sich um ein Demonstrationsprojekt handeln. Mit dem voll funktionsfähigen Kraftwerk mit einem Energiespeicher auf Salzbasis würden die Planung, der Bau und die Betriebsmerkmale der Natrium-Technologie getestet, heißt es.

Weiterlesen ...
A G E N D A 2 1


"Some men aren't looking for anything logical, like money. They can't be bought, bullied, reasoned, or negotiated with. Some men just want to watch the world burn."
Alfred Pennyworth, The Dark Knight (2008)
Benutzeravatar
Deckard666
Beiträge: 16662
Registriert: 31.08.2019 02:32
Hat sich bedankt: 3 Mal
Danksagung erhalten: 19 Mal

#9 Republik 21: Rächt sich der Atomausstieg in der Klimakrise?

Republik 21: Rächt sich der Atomausstieg in der Klimakrise? (2021-06-03)

Wegen Sicherheitsbedenken verabschiedet sich Deutschland von der Kernkraft. Doch anders als Kohle und Gas sind Atommeiler nicht klimaschädlich. Im Stimmenfang hören Sie, was das für die Energiewende bedeutet.

Geschockt von der Fukushima-Katastrophe beschloss das Bundeskabinett vor zehn Jahren den Atomausstieg. Kein anderes Land zog so rigorose Konsequenzen aus dem Super-GAU wie Deutschland – nicht einmal Japan. Bald gehen die letzten deutschen Kernkraftwerke vom Netz. Doch was als spektakuläre Kehrtwende im Kurs von Angela Merkel begann, wird nun von vielen Seiten kritisiert.

Denn Kernkraft birgt zweifellos Risiken für Mensch und Umwelt, am sichtbarsten ist das in Tschernobyl. Aber sie kommt fast ohne CO₂-Emissionen aus und ist weniger Schwankungen unterworfen als die Stromquellen Wind und Sonne. Die erneuerbaren Energien sind zudem noch unzureichend ausgebaut, und Deutschland muss die wegfallende Kernkraft mit fossilen Brennstoffen kompensieren.

Weiterlesen ...
A G E N D A 2 1


"Some men aren't looking for anything logical, like money. They can't be bought, bullied, reasoned, or negotiated with. Some men just want to watch the world burn."
Alfred Pennyworth, The Dark Knight (2008)
Benutzeravatar
Utopia
Beiträge: 9929
Registriert: 30.08.2019 22:17
Hat sich bedankt: 6 Mal
Danksagung erhalten: 24 Mal

#10 Atommüll-Endlagersuche: Umweltverbände kritisieren Verfahren scharf

Ehrenamtliche des BUND wollen nicht an der 3. Fachkonferenz zur Endlagersuche teilnehmen. Sie protestieren damit gegen das Verhalten des zuständigen Bundesamts.

Bild
Bisher wird hochradioaktiver Atommüll in Zwischenlagern gelagert, bis ein Endlager gefunden sein wird. (Bild: BASE)

Umweltverbände haben massive Kritik am Verfahren zur Atommüll-Endlagersuche geäußert. Es sei vorerst gescheitert, die Gesellschaft breit zu beteiligen, erklärte BUND-Geschäftsführerin Antje von Broock. Aus Protest gegen die mangelnde Beteiligung durch das zuständige Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) nähmen BUND-Ehrenamtliche an der dritten und letzten "Fachkonferenz" an diesem Freitag und Samstag nicht mehr teil.

Das BASE habe Vorschläge zur Verbesserung des Prozesses samt den entsprechenden Beschlüssen, Forderungen und der Kritik in den vergangenen Jahren ignoriert. In dem komplexen Prozess der Endlagersuche seien langfristige Einladungsfristen, ausreichend Vorbereitungszeit, Ressourcen für unabhängige Expertise und mehr nötig, schreibt der BUND an das BASE (PDF). Nun habe das Amt erst zwei Wochen vor dem dritten Sitzungstermin eine Skizze für den Prozess vorgelegt und dabei "den Willen der Fachkonferenz Teilgebiete zu einer selbstorganisierten Beteiligung auf Augenhöhe missachtet und die engagierte und konstruktiv kritische Arbeit der vielen ehrenamtlich Aktiven in ihrem Vorschlag nicht in der geforderten Detailtiefe aufgegriffen".

Der Verein "ausgestrahlt" sprach von einer Farce. Die Fachkonferenz sei gescheitert. Bereits kurz vor den Konferenzen hätten zahlreiche Akteure davor gewarnt, pandemiebedingt auf Online-Veranstaltungen zu setzen, und stattdessen vorgeschlagen, zu warten. Dies hätten Regierung und Behörden verneint.

Ein Endlager ab 2050

Hintergrund ist die Suche nach einem Endlager für hoch radioaktive Abfälle aus Atomkraftwerken. Es soll unterirdisch in Salz, Ton oder Kristallin, also vor allem Granit, entstehen. 2031 soll der am besten geeignete Standort gefunden sein, der Bundestag darüber entscheiden. Ab 2050 sollen Behälter mit strahlendem Abfall unterirdisch eingelagert werden.

Die mit der Suche beauftragte Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) hatte im September 2020 einen Zwischenbericht vorgelegt. Demnach sind 54 Prozent der Fläche Deutschlands für ein atomares Endlager grundsätzlich geologisch geeignet, sie werden als Teilgebiete bezeichnet. Zuletzt hatte die BGE vier Gebiete ausgesucht, in denen Verfahren getestet werden sollen, mit denen Gesteine darauf getestet werden, ob sie für ein Endlager geeignet sind.

Im Anschluss fanden seit Februar bisher zwei gesetzlich vorgeschriebene Beteiligungsformate statt, als "Fachkonferenz Teilgebiete". Diese richtet sich an Bürger, Kommunen, gesellschaftliche Organisationen und Wissenschaftler. Die Fachkonferenz übermittelt ihre Ergebnisse an die BGE, die diese zu berücksichtigen hat. Die dritte Konferenz soll laut Programm (PDF) am heutigen Freitag um 14 Uhr beginnen, am gestrigen Donnerstag fand bereits ein Vorprogramm statt.

Bedauerndes Umweltministerium

Eine Sprecherin des Bundesamts für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) sagte auf Anfrage der dpa, für die Zeit nach der Fachkonferenz, in der die Teilgebiete auf wenige Standortregionen eingegrenzt werden, stünden "verbindliche Angebote der Beteiligung" zur Diskussion. Das BASE als Verfahrensführerin für die Beteiligung habe einen Konzeptvorschlag veröffentlicht, in dem ein möglicher Weg für die weitere Beteiligung aufgezeigt werde. Dieser solle mit Beteiligten gemeinsam ausgestaltet werden.

Das Bundesumweltministerium erklärte: "Die Entscheidung mancher Akteure, sich nicht am abschließenden Beratungstermin der Fachkonferenz Teilgebiete zu beteiligen, bedauern wir. Sicher ist bei den bisherigen Beratungsterminen nicht alles so gelaufen, wie wir es uns ursprünglich vorgestellt hatten." Andererseits habe das Corona-bedingte Onlineformat für viele eine Hemmschwelle beseitigt, sich überhaupt an der Diskussion zu beteiligen. "Eine rege Teilnahme und viele Beschlüsse sprechen dafür, dass das Format gut angenommen wird." Das Ministerium begrüße ausdrücklich, dass vom BASE und der BGE schnell weitere Beteiligungsformate eingerichtet würden.

(anw)



MfG Utopia
Antworten

Zurück zu „Energiequellen“