Überschwemmungen: Hochwasser in Mitteleuropa Juli 2021 (Ahrtal-Flutkatastophe)

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#61 Flutkatastrophe vor drei Monaten: Ahrtal schwankt zwischen Wegzug und Wiederaufbau

Flutkatastrophe vor drei Monaten: Ahrtal schwankt zwischen Wegzug und Wiederaufbau (2021-10-15)

Seit der Jahrhundertflut mit 133 Toten im Ahrtal ist ein Vierteljahr vergangen. Inzwischen beginnt der Wiederaufbau, aber das ist nicht für alle verlockend. Eine Zwischenbilanz.

Kunterbunt bemalt und beschriftet ist das frei stehende Haus mit den scheibenlosen Fensterhöhlen in Dernau im flutgeschädigten Ahrtal. Die Nachbarhäuser sind schon abgerissen. "Das Ahrtal gibt nicht auf" steht an der Fassade. Und wortspielerisch: "We ahr together Solidahrität." Im ersten Stock gibt es eine Terrasse - bis zur oberen Geländerstange ist die Sturzflut am 14. und 15. Juli gestiegen. Darunter ist ein Polizeihubschrauber mit zwei Menschen an einem Seil gemalt. Daneben steht: "4 Personen von dieser Terrasse aus gerettet." Drei Monate ist das Hochwasser nach extremem Starkregen mit 133 Todesopfern und Tausenden beschädigten oder zerstörten Häusern her - was hat sich seitdem getan?

"Wir sind an einem Wendepunkt", sagt der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Adenau, Guido Nisius. "Es ist sehr viel aufgeräumt worden. Die Schuttberge sind praktisch verschwunden. Jetzt geht es an den Wiederaufbau", sagt der CDU-Politiker. Das Land Rheinland-Pfalz habe kürzlich "den Katastrophenfall aufgehoben". Damit übernimmt im Ahrtal wieder die Kreisverwaltung Ahrweiler die sogenannte Gefahrenabwehr.

Nach dem Abriss vieler Häuser im größten zusammenhängenden Rotweingebiet Deutschlands klaffen in seinen Dörfern viele Baulücken. Mehr als 70.000 freiwillige Helfer sind nach Angaben eines für sie eingerichteten Shuttledienstes im Ahrtal schon aus dem In- und Ausland angereist, um den Flutopfern beim Entkernen ihrer durchnässten vier Wände zu helfen: Schlamm raus, Putz von den Wänden ab, Bodenbeläge raus - und dann wochenlanges Laufen der Bautrockner.

Längst gleichen viele Häuser Rohbauten. Ihre Bewohner sind zu Verwandten und Freunden, in andere Wohnungen, Notunterkünfte und Wohnwagen ausgewichen. Tagsüber kommen viele zurück. Michael Gerke, Helfer aus dem niedersächsischen Buchholz in der Nordheide, sagt in Altenburg: "Im Moment wohnen hier nur wenige. Nachts ist das fast ein Geisterdorf."

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#62 Hochwasserkatastrophe im Ahrtal: Amt schlug Stunden vor Flutwelle Alarm

Hochwasserkatastrophe im Ahrtal: Amt schlug Stunden vor Flutwelle Alarm (2021-10-28)

Bei der Sturzflut im Ahrtal verloren 134 Menschen ihr Leben, 744 weitere wurden verletzt. Hätten die Opfer der Hochwasserkatastrophe gerettet werden können? Das Landesamt warnte vor einem Pegelanstieg - und zwar Stunden vor dessen Höhepunkt.

Am Tag der Hochwasserkatastrophe im Ahrtal hat das Landesamt für Umwelt Rheinland-Pfalz (LfU) um 15.26 Uhr und damit Stunden vor dem Höhepunkt der Flutwelle am unteren Flussverlauf vor einem extremen Pegelanstieg auf 5,19 Meter gewarnt. Das geht aus einer Antwort des rheinland-pfälzischen Innenministeriums auf eine Anfrage der AfD-Fraktion hervor.

Um 17.17 Uhr erreichte die Warnung der Hochwasservorhersagezentrale (HVZ) des Landesamts für den Pegel Altenahr demnach die höchste Stufe 5. Die Warnung sei über das Internet und die Warn-App Katwarn erfolgt. Nach einer vorübergehend wieder etwas niedrigeren Prognose wurde laut der Auflistung des Ministeriums schließlich auf der Hochwasserseite im Internet um 19.57 Uhr vor einem Pegelanstieg auf 6,81 Meter gewarnt, um 20.43 Uhr sogar vor 6,92 Metern. Darüber hinaus habe das LfU nach dem Erreichen der höchsten Warnstufe E-Mails mit Hochwasserinformationen an die Kreisverwaltung Ahrweiler verschickt. Darin sei auf die Gefahr hingewiesen worden, dass die Pegel in Müsch, Altenahr und Bodendorf "in den nächsten fünf Stunden" die vom Kreis festgelegten Warnwerte überschreiten könnten, teilte das Ministerium mit.

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#63 Wetterkatastrophen: Versicherer wollen nur noch Policen mit Elementarschutz anbieten

Wetterkatastrophen: Versicherer wollen nur noch Policen mit Elementarschutz anbieten (2021-10-29)

Viele Schäden in den Flutgebieten entlang der Ahr waren nicht versichert. Das soll sich ändern: Die Versicherer wollen diesen Schutz zur Regel machen. Die Prämien dürften kräftig steigen.

Die Folgen der Flutkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz waren dramatisch: Die Versicherungsbranche geht von mindestens 250.000 Schadensfällen aus. Und immer noch sind die Ermittler der Versicherungen in den betroffenen Gebieten rund um die Ahr unterwegs, um weitere Fälle aufzunehmen.

6,5 Milliarden Euro Schäden an Wohnhäusern sind bis zum Ende des Sommers dabei zusammengekommen, plus 450 Millionen Euro an zerstörten Fahrzeugen. Viele Milliarden Euro mehr wären zusammengekommen, wenn noch mehr Immobilienbesitzer auch gegen solche Art von Starkregenschäden versichert gewesen wären. In Deutschland sind weniger als 50 Prozent der Kunden von Wohngebäudeversicherungen gegen sogenannten Elementarschaden abgesichert.

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#64 Ahrweiler: Viel geleistet – aber noch viel zu tun

Ahrweiler: Viel geleistet – aber noch viel zu tun (2021-10-31)

Ahrweiler im Ahrtal hat sich nach der schlimmen Flutkatastrophe zumindest äußerlich vom gröbsten Schmutz befreit. Heftige Angriffe auf Verwaltung und Politik sind geblieben.
Samstagnachmittag in der Altstadt von Ahrweiler: Wanderer haben ihre Ausflüge in den malerischen Weinbergen des Ahrtals beendet und kehren in den zahlreichen Gaststuben innerhalb der Stadtmauern ein. Oder sitzen draußen auf dem Marktplatz im Schatten von Sankt Laurentius und picheln einen Roten oder Weißen. – Das war vor der Flut.

Heute, gut drei Monate nach dem Jahrtausendhochwasser, verirrt sich kaum ein Ausflügler hierhin. Warum auch, die Einkehrstuben haben alle geschlossen. Ein Gang durch die Gassen macht einen verlassenen Eindruck. Schaufenster sind immer noch schlammverschmiert oder wurden durch Holzplatten ersetzt, die Fußgängerzone ist hier und da aufgerissen, Stromkabel ragen aus dem Boden, vereinzelt stehen große schwarze Brauchwassercontainer vor den Häusern. Verlassen steht in einer Ecke eine Metallplatte mit der Aufschrift „Wir sind das blühende Leben“ – der Hinweis auf die Landesgartenschau, die im nächsten Jahr in Bad-Neuenahr-Ahrweiler stattfinden sollte.

Auf Holzbretter montierte Briefkästen sind auf das blanke Mauerwerk montiert, der Putz ist runter. Namen auf Zetteln inklusive Handynummern draufgeklebt. Nach dem Motto: Die Klingel funktioniert nicht, aber ich bin zu erreichen. Oder: mein Geschäft ist zerstört, bin aber trotzdem für die Kunden da. Oder: XYZ hat hier die Bauleitung.

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#65 Hochwasserkatastrophe: Flut vom Juli hat Schäden von über 29 Milliarden Euro verursacht

Hochwasserkatastrophe: Flut vom Juli hat Schäden von über 29 Milliarden Euro verursacht (2021-11-07)

Die Flutkatastrophe vom Juli in Teilen Deutschlands hat laut einem Medienbericht Schäden in Rekordhöhe von 29,2 Milliarden Euro verursacht. Diese Schadenssumme habe die Bundesregierung der EU-Kommission gemeldet, berichteten die Zeitungen der Funke Mediengruppe (Sonntagsausgaben) unter Berufung auf Regierungsangaben. Die Summe wird demnach in einem von Deutschland eingereichten Antrag auf Finanzhilfen aus dem EU-Solidaritätsfonds zur Unterstützung nach Naturkatastrophen genannt.

Damit liege die Schadenssumme um ein Mehrfaches höher als bei den Flutkatastrophen 2002 und 2013, heißt es in dem Funke-Bericht. Etwas mehr als die Hälfte der Schäden entfällt demnach auf Rheinland-Pfalz, mehr als 40 Prozent auf Nordrhein-Westfalen, der Rest auf Bayern und Sachsen.

Neben Deutschland hätten auch die ebenfalls vom Hochwasser im Juli betroffenen Länder Belgien, Niederlande, Luxemburg und Österreich bei der EU-Kommission Hilfen aus dem Solidaritätsfonds beantragt. Die EU-Kommission werde die Anträge nun bewerten, berichtete Funke unter Berufung auf ein Schreiben von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen.

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#66 Rheinland-Pfalz: Erster Abschnitt der Ahrtalbahn wird nach Flut wiedereröffnet

Rheinland-Pfalz: Erster Abschnitt der Ahrtalbahn wird nach Flut wiedereröffnet (2021-11-08)

Der Zugverkehr im Ahrtal startet wieder: Die Bahnstrecke im Ahrtal wurde von der verheerenden Flut schwer getroffen. Zumindest auf einem ersten Stück sollen von heute an wieder regelmäßig Züge rollen.

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Häuser, Straßen – und auch die Bahnstrecke wurden durch die Flutkatastrophe im Sommer schwer beschädigt. Fast vier Monate später soll am Nachmittag ein erster Abschnitt der Strecke der Ahrtalbahn wiedereröffnet werden.

Geplant sind eine feierliche erste Zugfahrt von Remagen nach Ahrweiler und ein Festakt im Bahnhof Ahrweiler. Dabei sollen Helfer und Mitarbeiter für ihre Leistungen bei dem Wiederaufbau gewürdigt werden. Wann der Rest der zerstörten Strecke bis Ahrbrück fertig wird, ist bislang unklar.

Starke Regenfälle hatten Mitte Juli katastrophale Überschwemmungen an Flüssen in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen ausgelöst. Viele Gemeinden, insbesondere im Ahrtal, wurden verwüstet. In Rheinland-Pfalz kamen im Zusammenhang mit dem Hochwasser 134 Menschen ums Leben. In Nordrhein-Westfalen gab es 48 Tote. Häuser, Autos und Menschen wurden von den Wassermassen mitgerissen. Mehrere Eisenbahnbrücken gaben ebenfalls nach, viele Kilometer Schiene wurden weggespült.

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#67 Kachelmann im Flut-Untersuchungsauschuss: »Alle Informationen waren da«

Kachelmann im Flut-Untersuchungsauschuss: »Alle Informationen waren da« (2021-11-26)

Bei einer Befragung zur Flutkatastrophe im Juli hat Wetterexperte Jörg Kachelmann Vorwürfe gegen die Behörden erhoben: Diese hätten zu spät gehandelt. Eine Hochwasserexpertin äußerte sich ähnlich.

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Schon Tage vor der Flutkatastrophe zeichnete sich nach Einschätzung des Wetterexperten Jörg Kachelmann ein extremes Wetterereignis für den Südwesten von Nordrhein-Westfalen ab. Am Montag sei nach den Wettermodellen eigentlich bekannt gewesen, dass etwas Großes passieren würde, sagte Kachelmann am Freitagabend im Untersuchungsausschuss des Landtags von Nordrhein-Westfalens zur Flutkatastrophe im Juli. Er bezog sich auf Wettermodelle und die Prognose am Montag, dem 12. Juli.

»Die Informationen waren alle da«, betonte Kachelmann in seiner Befragung durch Landtagsabgeordnete. Warum seien die Menschen nicht 24 Stunden vorher darüber informiert worden, dass etwas komme, was man noch nicht gesehen habe, fragte er mit Blick auf die Ereignisse am 13. und 14. Juli, als großflächiger Starkregen zu Hochwasser und Überflutungen führte. »Wir haben immer genug Zeit«, betonte Kachelmann. Bei einer Wiederholung der Ereignisse müsse kein einziger Mensch ums Leben kommen, unterstrich er.



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#68 Expertin: Warnhinweis einige Tage vor Juli-Hochwasser

Expertin: Warnhinweis einige Tage vor Juli-Hochwasser (2021-11-27)

Ein Warnsystem prognostizierte fürs Rheinbecken ein Hochwasser, das einmal in 20 Jahren auftritt. Versickerte diese Information? Eine Zeugin spricht im U-Ausschuss von einem Versagen des Systems.

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Schon einige Tage vor der Flutkatastrophe von Mitte Juli hat nach Angaben der britischen Expertin Hannah Cloke das europäische Hochwasser-Warnsystem EFAS einen ersten Hinweis auf ein mögliches Extremereignis im Rheinland gegeben.

Am 10. Juli 2021 habe EFAS ein Hochwasser, das einmal in 20 Jahren auftritt, mit einer Wahrscheinlichkeit von 22 Prozent für das Rheinbecken prognostiziert, sagte die Hydrologie-Professorin als Zeugin im Untersuchungsausschuss des NRW-Landtags in Düsseldorf.

Diese Information sei zwar noch unsicher gewesen, aber man sollte in einen solchem Fall besonders aufmerksam sein, erläuterte sie. Das wäre der Zeitpunkt, an dem national zuständige Behörden einige Informationen zusätzlich anschauen, um ein klareres Bild der Lage zu bekommen.

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#69 Ewige "Vorprüfung" in NRW: Großteil der Fluthilfe-Anträge steckt fest

Ewige "Vorprüfung" in NRW: Großteil der Fluthilfe-Anträge steckt fest (2021-12-06)

Von insgesamt 9000 Fluthilfe-Anträgen in NRW nach den Überschwemmungen im Juli befindet sich der Großteil noch in der Vorprüfung. Obwohl das zuständige Heimatministerium eben diese an Dritte ausgelagert hatte, um die Vorgänge zu beschleunigen, hat sie sich zu einem "Nadelöhr" entwickelt.

Fast fünf Monate nach der Flut-Katastrophe in weiten Teilen Nordrhein-Westfalens kommt die Auszahlung der staatlichen Hilfsmittel an geschädigte Privathaushalte offenbar nicht voran. Rund 5600 der landesweit insgesamt 9000 Fluthilfe-Anträge steckten unter anderem wegen der händischen Bearbeitung noch in der "Vorprüfung", heißt es in einem internen Protokoll einer Besprechung der beteiligten Bezirksregierungen. Nur 1900 Fälle seien bislang zur Weiterbearbeitung freigegeben, weitere 1500 Anträge seien wegen Formfehlern an die Betroffenen zurückgeschickt worden.

Die Bezirksregierungen Köln, Münster und Detmold sind für die Bewilligung der Gelder zuständig. Die Vorprüfung übernehmen jedoch Mitarbeiter der NRW-Bank und eines privaten Dienstleisters. Damit wollte das zuständige Heimatministerium Nordrhein-Westfalens (MKHBH) die Bezirksregierungen entlasten und die Vorgänge beschleunigen.

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#70 Blick in Ermittlungs-Akten offenbart das furchtbare Versagen in der Flutnacht

Blick in Ermittlungs-Akten offenbart das furchtbare Versagen in der Flutnacht (2021-12-10)

Überforderte Behörden, nicht-handelnde Landräte und eine Bevölkerung, die nicht gewarnt wird: Das Krisenmanagement während der Flutkatastrophe weist dramatische Mängel auf. FOCUS Online veröffentlicht nun seine Recherchen, welche Fehler gemacht wurden - und welche drastischen Folgen sie hatten.

Der Besuch währte nicht lange. Der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD) schaute sich bei einer Stippvisite am 14. Juli gegen 19.30 Uhr in der Technischen Leitstelle (TEL) des Landkreises Ahrweiler um. Gemeinsam mit dem Landrat Jürgen Pföhler (CDU) ließ er sich vom Krisenstabsleiter kurz über die Hochwasser-Lage informieren. Dann folgte ein Foto, das per Twitter veröffentlicht wurde. Beruhigt meinte der Innenminister: „Ihr habt ja alles im Griff.“ Sagte es und verschwand mit seinen Personenschützern zurück nach Mainz.

Welch eine Fehleinschätzung. Bereits dreieinhalb Stunden zuvor hatte die Verbandsbürgermeisterin von Altenahr, Cornelia Weigand, ihren Landrat Pföhler gebeten, den Katastrophenalarm auszulösen. Der Starkregen hatte in der mittleren Ahrregion zu einer angespannten Hochwasserlage geführt. Schon am späten Nachmittag stand der Eifelort Schuld unter Wasser, andere folgten. Bewohner mussten per Hubschrauber gerettet werden.

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