Dürren/Extreme Trockenheit/Hitzewellen: Hitzewelle und Waldbrände in Südeuropa und der Türkei 2021

Aktuelles Wetter, Tsunamis, Überschwemmungen, Waldbrände, Dürren.
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Deckard666
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#11 Waldbrände in Südeuropa: Antike Stätten von Olympia »vorerst gerettet«

Waldbrände in Südeuropa: Antike Stätten von Olympia »vorerst gerettet« (2021-08-05)

In vielen Mittelmeerstaaten wüten zerstörerische Waldbrände. Positive Nachrichten gibt es jetzt aus Griechenland. Doch der Chef des Zivilschutzes warnt: »Uns stehen noch schwierige Tage bevor.«

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Der Großbrand nahe Olympia ist in der Nacht eingedämmt worden – kurz bevor die Flammen die antike Stätte in Griechenland erreichen konnten. »Die Stätte ist vorerst gerettet«, sagte der Gouverneur der Region Westgriechenland, Nektarios Farmakis, am frühen Morgen im Staatsfernsehen.

Er warnte jedoch: »Die Gefahr ist nicht vorbei.« Zu hoffen sei, dass der Brand mithilfe von Hubschraubern und Löschflugzeugen in den nächsten Stunden unter Kontrolle gebracht werde.

In ganz Griechenland herrscht seit Monaten Dürre, zudem erreichen die Temperaturen seit zehn Tagen teils Werte von 40 bis 47 Grad. So kann schon ein Funken reichen, um zerstörerische Großbrände auszulösen. »Uns stehen noch schwierige Tage bevor«, sagte der Chef des Zivilschutzes, Nikos Chardalias, am Mittwochabend nach einer Krisensitzung mit der Feuerwehrführung.

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#12 Kilometerlange Wand aus Flammen: Waldbrand außer Kontrolle – Athen drohen Stromausfälle

Kilometerlange Wand aus Flammen: Waldbrand außer Kontrolle – Athen drohen Stromausfälle (2021-08-05)

Die Waldbrände rücken wieder näher an die griechische Hauptstadt heran. Vorsorglich nahmen die Elektrizitätswerke einzelne Regionen vom Netz. Auch eine wichtige Autobahn wurde gesperrt.

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Nur 25 Kilometer nördlich des Stadtzentrums von Athen ist am Donnerstagnachmittag erneut ein riesiger Waldbrand ausgebrochen. Fernsehbilder zeigten eine kilometerlange Wand aus haushohen Flammen und Rauch. Löschflugzeuge und -hubschrauber waren im Einsatz, mussten jedoch bei einbrechender Dunkelheit die Arbeit einstellen.

Die Elektrizitätsgesellschaft schaltete vorsorglich einen großen Verteiler in der Region ab. Das Unternehmen kündigte an, in Athen am Donnerstagabend örtlich den Strom zu unterbrechen, um die Versorgung insgesamt aufrechterhalten zu können.

Die Ortschaft Krioneri 25 Kilometer nördlich vom Athener Stadtzentrum wurde vorsorglich evakuiert, auch ein Flüchtlingslager musste geräumt werden. Die zentrale Autobahn des Landes zwischen Athen und der zweitgrößten Stadt Thessaloniki ist mittlerweile in der betreffenden Region gesperrt.

Mitsotakis kündigt Militäreinsatz an

Auch auf der Insel Euböa, die stark bewaldet ist, gab es etliche neue Brandherde. Kirchenglocken läuteten Alarm, Anwohner flohen oder versuchten, mit Traktoren und Kettensägen Schneisen zu schaffen, damit die Flammen sich nicht weiter fortbewegen können.

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#13 Hitzewelle in Europa: Juli 2021 war zweitwärmster Monat seit Beginn der Messungen

Hitzewelle in Europa: Juli 2021 war zweitwärmster Monat seit Beginn der Messungen (2021-08-06)

Hitzewellen über Teilen des Kontinents haben den vergangenen Monat zum zweitwärmsten Juli gemacht, der je in Europa verzeichnet worden ist. Nur in einem Jahr war es bisher noch heißer.

Im Juli ist es meistens heiß. Doch seit die Daten erhoben werden, war es in Europa nur einmal noch heißer als in diesem Jahr. Das gab der europäische Klimawandeldienst Copernicus bekannt. Über weiten Teilen Nord-, Ost- und Südosteuropas sei der Juli 2021 bedeutend wärmer gewesen als im Durchschnitt.

Vor allem im Osten des Kontinents seien Hitzewellen gemessen worden, zwischen dem Baltikum und dem östlichen Mittelmeerraum. Besonders heftig sei die Hitzewelle am Ende des Monats in Südosteuropa gewesen.

Seit Beginn der Aufzeichnungen war es europaweit nur im Juli des Jahres 2010 noch heißer. Damals zog unter anderem über den Westen Russlands eine extreme Hitzewelle. Den deutschen Rekord hält der Juli 2019. Damals wurde auch die höchste jemals in Deutschland aufgezeichnete Temperatur erreicht: 41,6 Grad Celsius, gemessen in Nordrhein-Westfalen.

Weltweit liegt dieser Juli auf Platz drei

Weltweit hält der Juli 2021 Rang drei auf der Liste der Hitzerekorde: Die Temperaturen – und übrigens auch die des Vorjahresmonats – lagen knapp unter den Werten von 2016 und 2019.

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#14 Waldbrände in Griechenland und der Türkei: »Hitze und Trockenheit haben das Land in ein Pulverfass verwandelt«

Waldbrände in Griechenland und der Türkei: »Hitze und Trockenheit haben das Land in ein Pulverfass verwandelt« (2021-08-06)

Es regnet Asche, der Himmel färbt sich gelb: In Südosteuropa breiten sich verheerende Feuer weiter aus, viele Orte werden evakuiert. Die griechische Regierung fürchtet einen »noch nie da gewesenen Zustand«.

Im von verheerenden Waldbränden getroffenen Griechenland spitzt sich die Lage weiter zu. Seit den frühen Morgenstunden fachen starke Westwinde die zahlreichen Feuer weiter an. Nördlich von Athen wurden die Menschen mehrerer Ortschaften aufgerufen, die Region zu verlassen. Sicherheitskräfte zogen von Haus zu Haus, damit niemand vergessen wird.

Binnen 24 Stunden gab es landesweit 86 neue Waldbrände, wie die griechische Feuerwehr am Morgen twitterte – am Vorabend waren es landesweit noch 54 gewesen. Selbst Dutzende Kilometer von den Bränden entfernt sind gewaltige gelbe Rauchwolken am Himmel zu sehen, es riecht verbrannt, Asche regnet vom Himmel.

»Wir haben mit Dutzenden Waldbränden zu kämpfen. Drei davon – in Athen, auf dem Peloponnes und auf Euböa – sind von gewaltigem Ausmaß«, sagte der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis am Donnerstagabend im Staatsfernsehen. Auf Euböa mussten die Bewohner der Ortschaft Agia Anna im Nordosten der Insel mit Booten über das Meer in Sicherheit gebracht werden. Auch im Nordwesten brennt es, dort wurden ebenfalls zahlreiche Ortschaften evakuiert.

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#15 Waldbrände: #HelpTurkey als Erdogan-Beleidigung – Türkische Behörden ermitteln

Waldbrände: #HelpTurkey als Erdogan-Beleidigung – Türkische Behörden ermitteln (2021-08-06)

Die Türkei brennt, in den sozialen Medien teilen viele Nutzer Bilder und Hilfefrufe. Der Hashtag #HelpTurkey ist besonders erfolgreich. Für dessen Nutzer könnte das Folgen haben – der Generalstaatsanwalt sieht darin eine Beleidigung des Präsidenten.

Die Türkei kämpft den zehnten Tag in Folge gegen die schwersten Waldbrände seit Jahren. Zwölf Brände seien weiterhin nicht unter Kontrolle, teilte das Kommunikationsbüro von Präsident Erdogan am Freitag mit. Besonders betroffen sind die süd-und westtürkischen Küstenregionen Antalya, Marmaris, Bodrum und Milas.

In Milas verschlangen die Flammen in der Nacht mehrere Viertel, die zuvor evakuiert worden waren, wie lokale Behörden mitteilten. Das Feuer dort sei inzwischen unter Kontrolle, an anderer Stelle rücke es jedoch weiter auf Wohngebiete vor.

Gleichzeitig kursieren Medienberichte, laut denen die türkischen Behörden nun offenbar gegen die eigene Bevölkerung vorgehen will. Der Grund: Viele Twitter- und Instagram-User hatten Hilfsaufrufe gestartet, unter dem Hashtag #HelpTurkey wurde dabei auch Kritik geübt oder um Hilfe von außerhalb gebeten. Für den türkischen Generalstaatsanwalt offenbar ein Grund, Ermittlungen aufzunehmen.

Der Vorwurf lautet unter anderem, dass diese Postings „Sorge, Angst und Panik“ in der Bevölkerung erzeugen würden. Auch sei zu Hass und Feindschaft aufgestachelt worden, zitiert die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu aus der Stellungnahme der staatlichen Behörde.

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#16 Waldbrände außer Kontrolle: Stromausfälle im Großraum Athen

Waldbrände außer Kontrolle: Stromausfälle im Großraum Athen (2021-08-06)

Wegen der anhaltenden Waldbrände werden Vororte von Athen evakuiert, in der Region kommt es nun auch vermehrt zu Stromausfällen. Der griechische Zivilschutzminister gibt noch keine Entwarnung.

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Wegen der unkontrollierten Waldbrände im Norden von Athen fällt in der griechischen Hauptstadt zunehmend der Strom aus. Bereits am Donnerstag war in der betroffenen Region vorsorglich ein Verteilerknoten abgeschaltet worden. Der staatliche Netzbetreiber kündigte am Freitagmittag an, einzelne Athener Stadtteile vorübergehend und planmäßig vom Netz zu nehmen, um die Versorgung insgesamt aufrechterhalten zu können.

Der griechische Zivilschutzminister Nikos Chardalias informierte unterdessen über 56 aktive Brände im ganzen Land. Nördlich von Athen breitete sich das Feuer in Richtung der Gemeinde Marathon aus, die Evakuierung von weiteren 13 Siedlungen laufe.

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#17 Brände in Griechenland: Feuerwehr kämpft an vier Brandfronten vor Athen – erste Todesopfer

Brände in Griechenland: Feuerwehr kämpft an vier Brandfronten vor Athen – erste Todesopfer (2021-06-08)

Aus vier Richtungen wälzen sich die Brände auf Griechenlands Hauptstadt zu. Die Flammen fordern erste Todesopfer. Auch in anderen Landesteilen ist die Lage extrem gefährlich.

Die Brände in Griechenland sind weiterhin außer Kontrolle – auch am Freitagabend konnte an den meisten Feuerfronten keine Entwarnung gegeben werden. Nördlich von Athen stiegen die Flammen am Abend wieder haushoch in den Nachthimmel, unter anderem im Ort Varybobi, der erneut evakuiert wurde, nachdem er schon vor vier Tagen gebrannt hatte. Drei weitere große Feuer loderten kilometerlang in derselben Region und bedrohten mehrere Athener Vorstädte, berichtete das Staatsfernsehen am Abend und zeigte Bilder von Autokolonnen, die die Ortschaften verließen.

Die Löschflugzeuge und -hubschrauber hatten zuvor den ganzen Tag über vergeblich versucht, die Brände trotz starker Winde unter Kontrolle zu bringen. Bei Einbruch der Dunkelheit mussten sie den Dienst einstellen.

Zwei Tote im Norden Athens

Die verheerenden Brände haben nun auch erste Todesopfer gefordert. Ein 38-jähriger Bewohner der Stadt Ippokrateio nördlich von Athen starb laut Gesundheitsministerium im Krankenhaus, nachdem er von einem umstürzenden Strommast getroffen worden sei. Mehrere Menschen kamen mit leichten Verbrennungen und Rauchvergiftungen ins Krankenhaus, fünf Ortschaften wurden evakuiert.

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Utopia
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#18 Desinformationskampagnen im Internet in Bezug auf die Waldbrände am Mittelmeer

Bei Temperaturen von 40 Grad und starken Winden breiten sich die Waldbrände in Griechenland und der Türkei weiter aus. Mehr als die verheerenden Schäden beschäftigt die Regierung in Ankara aber eine Kampagne im Internet.

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(© Yasin Akgul/AFP) Wenigstens das Vieh retten: Männer im türkischen Bezirk Marmaris treiben Schafe weg von den heranrückenden Flammen des Waldbrands.

"Das ist wie die Apokalypse"

Während die Waldbrände in Griechenland und der Türkei wegen erwarteter Rekordtemperaturen und starker Winde in den kommenden Tagen völlig außer Kontrolle geraten könnten, verschärft sich in der Türkei der innenpolitische Streit um den Umgang mit der Naturkatastrophe. Im Zentrum steht dabei die Kritik an angeblich mangelnder Vorsorge der Regierung. Diese wiederum geht juristisch gegen die Social-Media-Kampagne #HelpTurkey vor, die im Ausland um Hilfe bittet: Die Regierung sieht diese Twitter-Kampagne als Teil einer gegen die Türkei gerichteten Desinformationskampagne, um das Land zu "erniedrigen".

In Griechenland wurde die Katastrophenlage in der Umgebung von Athen Agenturberichten zufolge immer dramatischer. Nördlich der Hauptstadt wurden Menschen mehrerer Ortschaften aufgerufen, die Region zu verlassen. In den kommenden Tagen sollen die Temperaturen auf weit über 40 Grad steigen. Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis schwor die Bürger auf harte Tage ein: "Wir haben mit Dutzenden Waldbränden zu kämpfen. Drei davon - in Athen, auf dem Peloponnes und auf Euböa - sind von gewaltigem Ausmaß", so Mitsotakis im Staats-TV. Wegen der großen Trockenheit stehe dem Land das Schlimmste aber noch bevor.

Der Premier warnte vor einem "noch nie dagewesenen Zustand, weil die vergangenen Tage der Hitze und Trockenheit das Land in ein Pulverfass verwandelt haben". Mitsotakis kündigte rasche Hilfen und Entschädigungen an. Er versprach auch die Aufforstung verbrannter Gebiete. Man müsse das Land angesichts des Klimawandels "panzern".

Binnen 24 Stunden waren landesweit rund 90 neue Brände registriert worden, mindestens eine Person soll ums Leben gekommen sein. Zahlreiche Menschen wurden Agenturberichten zufolge mit Atembeschwerden in Krankenhäuser gebracht. Ärzte warnten davor, ohne Spezialmasken ins Freie zu gehen. Besonders stark betroffen waren die Halbinsel Peleponnes und die Insel Euböa. Dort mussten mindestens 600 Bewohner von der Küstenwache über das Meer in Sicherheit gebracht werden. Die Behörden sprachen von der größten Katastrophe auf der auch Evia genannten Insel seit 50 Jahren. "Das ist wie die Apokalypse", sagte ein Mitarbeiter der Küstenwache.

Griechenland durchlebt die schlimmste Brandkatastrophe seit den verheerenden Feuern im Jahr 2007. Damals waren im Westen des Peloponnes Dutzende Menschen ums Leben gekommen. Nur beim Brand in der Ortschaft Mati östlich von Athen wurden 2018 mit 100 Toten noch mehr Opfer beklagt.

Zehntausende mussten ihre Häuser verlassen

Auch in der benachbarten Türkei kämpfen Einsatzkräfte den zehnten Tag in Folge gegen die schwersten Wald- und Buschfeuer seit mehr als zwölf Jahren. Besonders betroffen sind die Küstenregionen Antalya, Marmaris, Bodrum und Milas an der Ägäis und am Mittelmeer. Mindestens acht Menschen starben, Schätzungen zufolge fraßen die Flammen mindestens 100 000 Hektar Wald und Felder auf. Zehntausende Menschen mussten ihre Häuser verlassen und wurden in öffentlichen Einrichtungen untergebracht, auch Touristen.

Präsident Recep Tayyip Erdoğan nannte die Großfeuer die schlimmsten Brände in der Geschichte des Landes. Kritiker aus Opposition und Zivilgesellschaft bemängeln, die Regierung habe unzulänglich reagiert. Im Fokus steht der Mangel an eigenen Löschflugzeugen; die Türkei leiht und mietet solche Spezialmaschinen im Ausland.
Oppositionspolitiker verwiesen zudem auf Zahlen der Forstbehörde, wonach im ersten Halbjahr nur zwei Prozent der für die Bekämpfung von Waldbränden vorgesehenen Gelder in Höhe von umgerechnet etwa 20 Millionen Euro tatsächlich eingesetzt wurden.

Im Zentrum der immer heftigeren politischen Auseinandersetzung stand aber #HelpTurkey, die Hilfskampagne in den sozialen Medien. Der Umgang mit Desinformation war auch Thema bei der jüngsten Tagung des nationalen Sicherheitsrates unter Leitung Erdoğans, wie türkische Zeitungen schrieben. Laut der Generalstaatsanwaltschaft in Ankara wurde bereits eine Untersuchung eingeleitet. Man habe einzelne Twitter-Beiträge der Kampagne, in der in kurzer Zeit mehr als 2,6 Millionen aufliefen, analysieren lassen und Manipulationen entdeckt.

Es habe sich gezeigt, dass sowohl über echte als auch über fingierte Twitter-Konten und mittels eigens programmierter Multiplikationsfunktionen Panik und Zweifel in der Bevölkerung verbreitet worden seien. Mit dieser von Unbekannten organisierten Kampagne habe man den Staat und die Regierung der Türkei durch "Falschnachrichten" schädigen und "erniedrigen" wollen. Es handele sich um Straftaten: Man habe "im Volk Angst und Panik verbreiten und einen Teil der Bevölkerung gegen die andere zu Hass und Feindschaft aufhetzen" wollen.

Bei den Manipulationsvorwürfen beruft sich Ankara offenbar vor allem auf die Untersuchungsergebnisse des Wissenschaftlers Mark Owen Jones. Dieser forscht an der Hamad-Bin-Khalifa-Universität in Katar und hat sich auf die Analyse digitaler Desinformationskampagnen im Nahen und Mittleren Osten spezialisiert. Vor Journalisten sagte Jones am Freitag in Istanbul, bei seiner Untersuchung von #HelpTurkey seien ihm auffällige Unregelmäßigkeiten aufgefallen. Automatisiert seien in rascher Folge die immer selben Texte und Fotos verbreitet worden. Die Kampagne sei zweifelsfrei mittels gehackter Twitter-Konten manipuliert worden. Die Urheberschaft lasse sich aber bisher nicht feststellen. In seinen Augen seien aber viele der 2,6 Millionen Tweets durchaus echt und in gutem Glauben abgesetzt worden, sagte Jones.

Ismail Cesur, ein Berater von Präsident Erdoğan, teilte auf Twitter mit, Ziel der Kampagne sei es, die Türkei als "hilflos angesichts der Katastrophe" zu zeigen und so vor allem auch den Tourismussektor zu schädigen. Die türkische Regierung hatte auch erfolglos versucht, der Kampagne mit einer eigenen Twitter-Aktion zu begegnen: #StrongTurkey. Sie hat bisher weit weniger Zulauf.



MfG Utopia
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#19 Waldbrände in Südeuropa: Athen erstickt in Rauch und Asche

Waldbrände in Südeuropa: Athen erstickt in Rauch und Asche (2021-08-07)

In Griechenland steht der Hauptstadt ein kritischer Tag bevor, Fähren retten 1300 Menschen vor dem Feuer. Sizilien ruft den Katastrophenfall aus, auch in der Türkei und Russland lodern weiter unkontrollierte Waldbrände.

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In Südeuropa, der Türkei und Russland sind weiterhin zahlreiche Waldbrände außer Kontrolle. Im stark betroffenen Griechenland mussten auch am Samstag wieder Ortschaften evakuiert werden. Feuer fegten durch den Athener Vorort Thrakomakedones, auf Euböa mussten in der Nacht mehr als 1300 Menschen mit Fähren aus von Flammen umgebenen Küstenorten evakuiert werden. In der Türkei melden die Behörden aktuell 13 unkontrollierte Brände, in Russland werden derzeit 250 Brände verzeichnet. Auf Sizilien erklärte die Regionalregierung für sechs Monate den Not- und Krisenfall.

In Griechenlands Hauptstadt Athen bleibt die Situation angespannt. Wegen der starken Rauchbildung stinkt die ganze Stadt, und Asche geht am dritten Tag in Folge nieder. »Schließen Sie alle Fenster und gehen Sie nicht aus dem Haus«, riefen die Behörden die Einwohner auf. Die ganze Nacht durch loderten für viele Menschen gut sichtbar im Norden der Millionenmetropole die Flammen. Am Freitag waren zwei Menschen in der Nähe Athens durch das Feuer ums Leben gekommen.

Am Samstagmorgen ließ der Wind im Norden der Hauptstadt nach, es handele sich aber nur um ein »Zeitfenster«, dass genutzt werden müsse, hieß es von der Feuerwehr. »Wenn wir es heute nicht schaffen, die Brände einzudämmen, dann werden wir ein Riesenproblem haben«, sagte der für den Zivilschutz zuständige Vizegouverneur des Großraums Athen, Wassilis Kokkalis.

Die griechische Polizei nahm einen 43-Jährigen wegen mutmaßlicher Brandstiftung im Athener Vorort Krioneri fest, berichtete die griechische Nachrichtenagentur ANA. In einem Athener Park wurde eine Frau festgenommen, die zwei Feuerzeuge, Benzin und brennbare Materialien bei sich trug.

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#20 Waldbrände in Griechenland, Türkei und Italien: Südeuropa erlebt weitere Nacht im Feuerschein

Waldbrände in Griechenland, Türkei und Italien: Südeuropa erlebt weitere Nacht im Feuerschein (2021-08-08)

Ob auf der griechischen Insel Euböa oder im türkischen Köycegiz: Südeuropa kämpft weiter gegen die Waldbrände. Oft versuchen auch Zivilisten, die Flammen zu stoppen, mit einfachsten Mitteln. Nun kommt internationale Hilfe.

Im Süden Europas ist weiterhin kein Ende der zerstörerischen Waldbrände absehbar. In Griechenland stehen große Teile der Insel Euböa und der Halbinsel Peloponnes in Flammen. In Italien meldeten die Einsatzkräfte am Samstagabend landesweit rund 800 Einsätze wegen Waldbränden; zwei Menschen sollen dort bei Feuern ums Leben gekommen sein. Auch in der Türkei waren sechs Feuer weiterhin außer Kontrolle.

Vielerorts war nachts aus der Ferne der rote Schein des Feuers zu sehen, roch es nach Rauch und regnete Asche. Im Norden von Griechenlands zweitgrößter Insel Euböa kämpften die Menschen mit allen Mitteln die Nacht hindurch gegen die Flammen. Fast 500 Feuerwehrleute und zahllose Bürger waren im Einsatz.

Die Anwohner versuchten, mit Traktoren Schneisen zu schlagen und das Übergreifen der Flammen auf ihre Häuser zu verhindern. In weiten Teilen der Insel ist der Strom ausgefallen und immer mehr Ortschaften werden evakuiert, während sich das Feuer über das dicht mit Pinien bewaldete Eiland frisst.

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