A G E N D A 2 1Ferieninsel Rügen: Hunderte demonstrieren gegen LNG-Terminal – Protestierende klettern auf Rohre
2023-09-24
Mehrere Anträge auf einen Baustopp sind zuletzt abgelehnt worden, der Protest gegen das LNG-Terminal auf Rügen hält an. Einige der rund 700 Demonstranten sind über Zäune gestiegen und auf das Hafengelände von Mukran gelangt.
LNG-Gegner haben sich von Freitag bis Sonntag zu einer großen Protestkundgebung auf Rügen versammelt. Bei einem Aktionstag am Samstag gegen das geplante Terminal gelang es einigen Aktivisten, Zäune zu überwinden und auf dem Hafengelände von Mukran auf bereitliegende Rohre für die geplante Pipeline zu klettern. Die Demonstranten hatten kurz zuvor den Protestzug verlassen.
Der Polizei gelang es zunächst nicht, die Aktivisten von ihren Plänen abzuhalten. An der Demonstration, die in Sassnitz begonnen hatte, beteiligten sich laut Polizei insgesamt rund 700 Menschen. »Das stimmt in etwa mit unseren Zahlen überein«, sagte Charly Dietz, Sprecherin der Gruppe »Ende Gelände«, die gemeinsam mit der Bürgerinitiative Lebenswertes Rügen und Fridays for Future zu der Demonstration aufgerufen hatte. Nach Schilderung der Sprecherin kam es auch zu Rangeleien mit der Polizei.
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#221 Ferieninsel Rügen: Hunderte demonstrieren gegen LNG-Terminal – Protestierende klettern auf Rohre
"Some men aren't looking for anything logical, like money. They can't be bought, bullied, reasoned, or negotiated with. Some men just want to watch the world burn."
Alfred Pennyworth, The Dark Knight (2008)
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#222 Nach Druckabfall: Schaden an finnischer Gaspipeline vermutlich durch äußere Einwirkung
A G E N D A 2 1Nach Druckabfall: Schaden an finnischer Gaspipeline vermutlich durch äußere Einwirkung
2023-10-10
Am Sonntagmorgen war an der Balticconnector-Pipeline ein Druckabfall festgestellt worden. Finnlands Behörden vermuten Russland hinter dem Vorfall. Seismologen haben eine „mutmaßliche Explosion“ wahrgenommen.
Die Schäden an einer Gasleitung im Golf von Finnland können nicht durch eine normale Nutzung oder etwa Druckschwankungen entstanden sein. Das teilte Finnlands Ministerpräsident Petteri Orpo am Dienstagabend mit. „Es ist wahrscheinlich, dass das Leck auf äußere Einwirkungen zurückzuführen ist“, sagte er. Der stellvertretende Leiter des Grenzschutzes, Konteradmiral Markku Hassinen, sagte, es sei ein deutlicher Schaden am Rohr festgestellt worden, der wohl eine externe Ursache habe. Zuvor hatte sich bereits Finnlands Präsident Sauli Niinistö ähnlich geäußert. Demnach ist die Schadensursache noch nicht klar.
Orpo warnte vor voreiligen Schlüssen, zunächst müsse der Vorfall untersucht werden. Doch sei die weltpolitische Lage und die Sicherheitslage in der unmittelbaren Umgebung Finnlands so kritisch, dass Vorbereitungen für verschiedene Situationen getroffen worden seien. „Deshalb können solche Ereignisse niemanden überraschen“, sagt Orpo. Zuvor hatte die finnische Zeitung Iltalehti berichtet, Staatsführung und Streitkräfte vermuteten, dass Russland die Pipeline beschädigt habe.
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#223 Schaden an Finnischer Pipeline: Hinweise auf mögliche russische Urheberschaft
A G E N D A 2 1Schaden an Finnischer Pipeline: Hinweise auf mögliche russische Urheberschaft
2023-10-11
Ein russisches Spezialschiff soll kurz vor dem Entstehen des Lecks vor Ort gewesen sein. Es war voriges Jahr auch vor den Nord-Stream-Explosionen in der Nähe der Tatorte gesichtet worden.
Der Ausfall der Balticconnector-Gaspipeline im Golf von Finnland könnte durch eine Explosion verursacht worden sein. Darauf deutet ein Bericht des norwegischen seismologischen Instituts Norsar hin, den dieses am Dienstagabend veröffentlichte. Demnach gab es um kurz vor zwei Uhr in der Nacht von Samstag auf Sonntag, dem Zeitpunkt des Ausfalls der Pipeline also, eine mögliche Explosion etwa 40 Kilometer nördlich des estnischen Paldiski und damit an der Stelle, an der die Pipeline verläuft. Dem Institut zufolge handelt es sich überdies um eine Stelle, an der die estnisch-finnische Balticconnector-Pipeline die von Ost nach West verlaufende Nord- Stream-Pipelines kreuzt. Die Magnitude des Ereignisses habe 1.0 betragen, was deutlich weniger gewesen sei, als bei den Explosionen der Nord-Stream-Pipelines, so das Institut. Estnische Seismologen hatten zuvor angegeben, ihnen lägen keine Hinweise auf eine Explosion vor.
Die Zeitung „Iltalehti“ hatte am Dienstag unter Berufung auf einen polnischen Verteidigungsfachmann berichtet, das „Forschungsschiff“ Sibirjakow der russischen Ostseeflotte habe sich an der Stelle des Schadens im Golf von Finnland Mitte September aufgehalten. Demnach handelt es sich um just jenes Schiff, das sich zuvor auch in der Nähe jener Stellen aufgehalten haben soll, an denen im Herbst 2022 die Nord-Stream-Pipelines explodiert waren. Es soll in der Lage sein, Unterwasserfahrzeuge einzusetzen.
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#224 Offenbar zeitgleich zu Schaden an Gaspipeline: Auch Telekommunikationskabel zwischen Schweden und Estland beschädigt
Offenbar zeitgleich zu Schaden an Gaspipeline: Auch Telekommunikationskabel zwischen Schweden und Estland beschädigt
2023-10-17
Die Ostsee-Pipeline Balticconnector zwischen Finnland und Estland musste geschlossen werden – möglicherweise aufgrund eines Sabotage-Akts. Nun ist klar: Auch ein Unterwasserkabel zwischen Estland und Schweden wurde beschädigt.
Offenbar zeitgleich zum Schaden an einer Gaspipeline zwischen Estland und Finnland ist auch ein Unterwasser-Telekommunikationskabel zwischen Estland und Schweden beschädigt worden. Die Behörden hätten in den vergangenen Tagen Informationen erhalten, die darauf hindeuteten, dass das Kabel beschädigt worden sei, erklärte der schwedische Zivilschutzminister Carl-Oskar Bohlin nun. Wodurch der Schaden entstanden sei, stehe bislang nicht fest.
Da das Telekommunikationskabel nur »teilweise beschädigt« worden sei, funktioniere es noch, erklärte der Minister weiter. Ihm zufolge ereignete sich der Vorfall im selben »Zeitfenster« wie die mögliche Sabotage der Gaspipeline Balticconnector zwischen Finnland und Estland. Auch zwischen den beiden Ländern war laut Regierungsangaben an einem Telekommunikationskabel eine Störung festgestellt worden.
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#225 Chinesisches Schiff verdächtigt: Finnische Ermittler finden Anker nach Pipeline-Schäd
Chinesisches Schiff verdächtigt: Finnische Ermittler finden Anker nach Pipeline-Schäden
2023-10-24
In der Ostsee-Pipeline Balticconnector klafft ein großes Loch. Finnische Behörden glauben, dass es durch den Anker eines chinesischen Containerfrachters verursacht wurde. War es ein Unfall – oder Sabotage?
Finnland hat nach den jüngsten Schäden an einer Ostsee-Pipeline einen Anker auf dem Meeresgrund gefunden und prüft nun eine mögliche Verwicklung eines chinesischen Schiffes.
Der Anker sei am Dienstagmorgen in einem beschädigten Zustand geborgen worden, teilte die finnische Polizei mit. Vor der betroffenen Pipeline-Stelle seien auf dem Meeresboden Schleifspuren zu sehen. Der Ermittlungsbehörde NBI zufolge fehlt der »NewNew Polar Bear« ein Anker. Bislang habe man keinen Kontakt zu dem Schiff aufnehmen können. Eine chinesische Stellungnahme lag nicht vor. Dagegen sei ein russisches Schiff nicht mehr Gegenstand der Hauptermittlungen, teilte die NBI weiter mit.
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#226 Flüssigerdgas-Versorgung: Pipeline für Rügener LNG-Terminal komplett genehmigt
A G E N D A 2 1Flüssigerdgas-Versorgung: Pipeline für Rügener LNG-Terminal komplett genehmigt
2023-10-25
Weder Eilanträge noch angestrebte Baustopps konnten die umstrittene Flüssiggas-Leitung nach Rügen bisher stoppen. Nun hat die zuständige Behörde eine weitere Freigabe erteilt.
Das Bergamt Stralsund hat den letzten Abschnitt und damit die komplette Anbindungsleitung für das auf Rügen geplante Terminal für Flüssigerdgas (LNG) genehmigt. Auch für den zweiten Seeabschnitt der Pipeline bis zum geplanten Terminal in Mukran seien die gesamten Bauarbeiten und der spätere Betrieb genehmigt, teilte die Behörde mit.
Den ersten Seeabschnitt, der 26 Kilometer von Lubmin durch den Greifswalder Bodden bis vor die Küste Südost-Rügens umfasst, hatte die Behörde bereits im August genehmigt. Ebenso sind die Anlandepunkte in Lubmin und Mukran bereits genehmigt. Verbände waren mit Eilanträgen und einem angestrebten Baustopp für die Leitung vor dem Bundesverwaltungsgericht gescheitert.
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#227 Re: Energiequellen: Fossile EnergieSanktionslücken: Russland verkauft 99 Prozent seines Öls oberhalb der Preisgrenze des
A G E N D A 2 1Sanktionslücken: Russland verkauft 99 Prozent seines Öls oberhalb der Preisgrenze des Westens
2023-11-18
Russische Handelsdaten zeigen: Moskau verdient mit seinem Öl viel mehr, als der westliche Preisdeckel eigentlich erlauben sollte. Drei Maßnahmen könnten das schnell unterbinden.
Der Ölpreisdeckel des Westens verfehlt derzeit offenbar seine Wirkung: Im Oktober verschiffte Russland rund 99 Prozent seiner Ölexporte zu Preisen oberhalb von 60 Dollar pro Fass. Dieser Betrag sollte eigentlich die Kappungsgrenze für russisches Öl sein. Zu höheren Preisen dürfen westliche Reeder den Rohstoff nicht mehr transportieren, westliche Versicherungen ihn nicht mehr versichern.
Doch die Regelung greift nicht, das zeigen Auswertungen russischer Außenhandelsdaten durch Ökonomen des KSE-Instituts in Kiew. Selbst über die Ostsee – dort kommen traditionell am meisten westlich versicherte Tanker zum Einsatz – wurden im vergangenen Monat fast gar keine Transporte mehr zu Preisen unterhalb von 60 Dollar abgewickelt (siehe Grafik).
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#228 Bundesanwaltschaft ermittelt wegen möglicher Sabotage an Gaspipeline
A G E N D A 2 1Bundesanwaltschaft ermittelt wegen möglicher Sabotage an Gaspipeline
2024-01-04
An einer neuen Flüssiggas-Leitung in Schleswig-Holstein sollen an mehreren Stellen Bohrlöcher entdeckt worden sein. Der mutmaßliche Anschlagsversuch beschäftigt die Sicherheitsbehörden.
Die Kriminalpolizei ermittelt laut Medienberichten wegen eines möglichen Sabotageversuchs auf die neue Flüssiggas-Pipeline zwischen Brunsbüttel und Hetlingen in Norddeutschland. Nach Informationen des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlags (SHZ) wurden an der rund 55 Kilometer langen Trasse an mindestens drei Stellen rund ein Zentimeter große Aufbohrungen entdeckt.
Dem NDR zufolge hat inzwischen die Karlsruher Bundesanwaltschaft den Fall übernommen. Wie eine Behördensprecherin dem Sender am Mittwoch bestätigte, seien Ermittlungen wegen des »Anfangsverdachts der verfassungsfeindlichen Sabotage« eingeleitet worden.
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#229 Biden legt LNG-Ausbau in den USA auf Eis und lässt Flüssiggas-Exporte einschränken
VOLLSTÄNDIGE ERKLÄRUNG: Und es ist offiziell. Das Weiße Haus kündigt eine „vorübergehende Pause“ bezüglich der ausstehenden Genehmigungen amerikanischer LNG-Exportterminals an.
https://orf.at/stories/3346863/US-Präsident Joe Biden hat den Ausbau der Exportinfrastruktur für Flüssigerdgas (LNG) unter Verweis auf den Klimawandel grundsätzlich infrage gestellt. Er ordnete am Freitag an, die Bauprojekte für neue Terminals an den US-Küsten vorerst auf Eis zu legen. Es gehe darum, die Klimakrise als das anzuerkennen, was sie sei, „eine existenzielle Bedrohung“, erklärte Biden. Die Entscheidung könnte nicht zuletzt für Europa relevant sein.
Die USA hatten die Förderung von Schiefergas in den vergangenen Jahren enorm ausgebaut und sind deshalb heute der weltweit größte Exporteur von LNG. Sieben Exportterminals sind im Betrieb, weitere in Planung, um die Exportkapazitäten weiter auszubauen. Deutschland ist ein bedeutender Kunde.
Der CO2-Ausstoß bei der Verbrennung von Gas zur Energiegewinnung ist bedeutend geringer als etwa bei Kohle. Dennoch ist Erdgas ein fossiler Brennstoff, bei dessen Verwendung nachhaltig im Erdboden eingelagertes CO2 freigesetzt wird. Die deutsche Regierung sieht Gas vor allem als Übergangsenergiequelle auf dem Weg zur Klimaneutralität.
Nachfrage und Umweltfaktoren „besser verstehen“
„Wir müssen die Exportanträge im Lichte der neuesten Analysen in Bezug auf Wirtschaft, Umwelt und nationale Sicherheit prüfen“, sagte US-Energieministerin Jennifer Granholm. Ziel sei es, „die Bedürfnisse des Marktes, die langfristige Nachfrage und das Angebot sowie die Umweltfaktoren besser zu verstehen“. Bis dahin würden keine neuen Exportlizenzen erteilt.
Direkt betroffen von der Anordnung sind nach Angaben von US-Regierungsvertretern vier Terminalprojekte, für die bereits ein Antrag eingereicht wurde. Für andere bereits laufende Projekte könne vorerst keine Exportlizenz beantragt werden. Bereits erteilte Genehmigungen bleiben bestehen. Die Entscheidung bedeutet laut „New York Times“, dass vor der Wahl im November wohl keine Entscheidung mehr fällt. Es betrifft nicht zuletzt Europa, das seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine, einen großen Teil seines Gasbedarfs durch US-Flüssiggas deckt. Und dieser Anteil sollte in den nächsten Jahren weiter steigen.
Energiewirtschaft verwies auf Jobs
Vertreter der US-Energiewirtschaft hatten sich am Donnerstag in einem Schreiben an Ministerin Granholm gewandt. Sie argumentierten mit Arbeitsplätzen, welche die Erdgasindustrie in den USA sichere, sowie mit der Versorgungssicherheit Europas, das seit dem russischen Angriff auf die Ukraine bedeutend weniger Gas aus Russland bezieht.
Derzeit haben die USA sieben Exportterminals, und fünf weitere sind im Bau. Das Projekt, um das es nun vor allem geht, Calcasieu Pass 2, ist laut „New York Times“ eines von 17 weiteren geplanten Terminals und mit Abstand das bisher größte. Er würde in einem Schiffskanal zwischen dem Golf von Mexiko und Lake Charles in Louisiana um zehn Milliarden Dollar (9,2 Mrd. Euro) errichtet und die Exportkapazitäten mit einem Schlag um 20 Prozent erhöhen.
Klimawandel als Wahlkampfthema
Bidens Ankündigung ist im Licht des anstehenden Präsidentschaftswahlkampfs zu sehen. Er geht damit auf Druck und Forderungen innerhalb seiner eigenen Partei und von Umweltschutzgruppen ein. Diese verweisen darauf, dass bei LNG-Produktion und -Transport besonders viel Methan ausgestoßen wird, das viel klimaschädlicher ist als CO2. Nach aktueller Lage läuft es bei der Wahl im November auf einen erneuten Zweikampf zwischen dem Demokraten und seinem republikanischen Vorgänger im Amt, Donald Trump, hinaus.
Trumps Republikaner „leugnen die Klimakrise“, erklärte Biden. Für die USA und ihre Bürger sei das „zukunftsgefährdend“. „Meine Regierung wird dabei nicht zusehen.“
Lob von deutschen Umweltgruppen
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) begrüßte die Ankündigung. „Zum ersten Mal werden die LNG-Exportterminals in den USA sowohl auf ihre Klima- und Umweltauswirkungen als auch auf ihre Menschenrechtsverletzungen hin untersucht“, erklärte der Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner. Die DUH geht seit Monaten gegen den Bau weiterer LNG-Importterminals an den deutschen Küsten vor.
„US-Präsident Biden setzt ein klares Signal gegen fossiles Gas“, erklärte auch Petter Lyden von der Organisation Germanwatch. „Deutschland und die EU müssen einen realistischen Blick auf die sich verändernde globale Energielandschaft werfen, in der die Entscheidung der letzten Weltklimakonferenz zur Abkehr von fossilen Brennstoffen bereits Wirkung zeigt“, und ihre Abhängigkeit von Gas schnell reduzieren.
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#230 LNG-Exporte: Lässt die Biden-Regierung jetzt aus Klimagründen ihre Verbündeten im Stich?
A G E N D A 2 1LNG-Exporte: Lässt die Biden-Regierung jetzt aus Klimagründen ihre Verbündeten im Stich?
2024-01-27
Die Biden-Regierung stoppt neue Anträge zur Ausfuhr von verflüssigtem Erdgas (LNG) – aus Klimagründen. Dabei verließen sich genau darauf Länder wie Deutschland, nach dem Wegfall von russischem Gas. Lässt Biden die nun aus ideologischen Gründen im Stich?
Die Biden-Administration setzt die Genehmigung ausstehender Anträge für den Export von verflüssigtem Erdgas (LNG) in Länder aus, mit denen die Vereinigten Staaten keine Freihandelsabkommen haben. Das betrifft demnach auch Länder wie Deutschland, die nach der Gasversorgungskrise durch vorherige Abhängigkeiten von Russland darauf als Ersatz angewiesen sind. Als wesentlichen Grund für den Schritt nennt die Biden-Regierung Umweltbedenken im Zusammenhang mit dem Klimawandel.
Während des vorübergehenden Stopps soll das Energieministerium die Leitlinien überprüfen und aktualisieren, die für die Erteilung von Genehmigungen verwendet werden. Das Weiße Haus erklärte in einem „Fact Sheet“ am Freitag, dass die wirtschaftlichen und Umweltanalysen, die das Ministerium derzeit verwendet, etwa fünf Jahre alt seien.
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